Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 171846 mal)

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haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #600 am: 06. Juli 2021, 11:16:18 »

(Und um nicht eigens einen Betrieb samt Infrastruktur aufbauen zu müssen, kann der kommunale/"bezirkliche" Betrieb ja auch die eigentlichen Leistungen ausschreiben.)
Ich hab dir schon einmal gesagt, dass die Bezirksverwaltungsbehörde keine Leistungen ausschreiben darf, weil sie dazu gesetzlich nicht ermächtigt ist.
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T1

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #601 am: 06. Juli 2021, 16:45:46 »

Aber es gibt doch auch Städte, in denen der städtische Verkehrsbetrieb ins Umland fährt (und neue Linien eingeführt werden), ohne dass deshalb der Busverkehr innerhalb der Gemeinde ausgeschrieben werden müsste. Ich meine, das funktioniert rechtlich über eine Konstruktion, bei der entweder der städtische oder der Umlandverkehrsbetrieb die Konzession für eine Linie hat, die beiden Verkehrsbetriebe aber mehrere Linien bedienen und so jeweils Leistungen im Auftrag des anderen Unternehmens übernehmen.
Die Gemeinde Wien mit ihren WiLi hat Alleinanbieterstatus bzw. ist Alleinanbieter, was den ÖV betrifft, der sich ausschließlich innerhalb der Wiener Gemeindegrenzen bewegt. Somit kann/darf seither außer den WiLi niemand Linien und Strecken planen, bauen und betreiben, die ausschließlich innerstädtischen Verkehr anbieten (außer er ist von den WiLi dazu beauftragt). Das heißt natürlich im Umkehrschluss, führen die WiLi (neue) Strecken über die Gemeindegrenze hinaus, verlieren sie diese Vormachtstellung und es müsste ab sofort alles europaweit ausgeschrieben werden.
Das stimmt so nicht, wie schon mehrmals in dem Forum erwähnt >:( Wieso wird da wiederholt wider besseren Wissens pseudojuristisches Halbwissen von Hören-Sagen verbreitet? :down:

Richtig ist, dass all jene, die unter die EU-Verordnung (die sog. PSO-Verordnung) fallen, nicht an anderen Ausschreibungen mitmachen dürfen. Daraus lässt sich aber kein Umkehrschluss bilden (so funktioniert Recht nicht), und auch die in der Verordnung festgelegt geographische Einschränkung entspricht nicht dem, was du da erfindest: "Die Voraussetzung für die Anwendung dieses Absatzes ist, dass der interne Betreiber und jede andere Einheit, auf die dieser Betreiber einen auch nur geringfügigen Einfluss ausübt, ihre öffentlichen Personenverkehrsdienste innerhalb des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen Behörde ausführen — ungeachtet der abgehenden Linien oder sonstiger Teildienste, die in das Zuständigkeitsgebiet benachbarter zuständiger örtlicher Behörden führen — und nicht an außerhalb des Zuständigkeitsgebiets der zuständigen örtlichen Behörde organisierten wettbewerblichen Vergabeverfahren für die Erbringung von öffentlichen Personenverkehrsdiensten teilnehmen" (ebendort, Artikel 5, Abs. 2. lit. b)

Die EU-Kommission hat in ihren eigenen Auslegungsdokumenten selbst hier diese Ausnahmen nochmals betont: "Gemäß  Artikel  5  Absatz  2  Buchstabe  b  ist  internen  Betreibern  der  Betrieb  „der  abgehenden  Linien  oder  sonstiger  Teildienste,  die  in  das  Zuständigkeitsgebiet  benachbarter  zuständiger  örtlicher  Behörden  füh­ren“,  gestattet.  Durch  diese  Bestimmung  ist  eine  gewisse  Flexibilität  gegeben,  da  hierdurch  Verkehrs­dienste  zwischen  benachbarten  Regionen  abgedeckt  werden.  Interne  Betreiber  können  somit  in  einem  gewissen  Umfang  Verkehrsdienste  betreiben,  die  über  das  Zuständigkeitsgebiet  ihrer  zuständigen  örtli­chen  Behörde  hinausgehen." (https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:52014XC0329(01)&from=DE, Seite 10)

Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.

Es wird deutlich, dass du mit der Situation in der Erlaaer Straße nicht vertraut bist. Überzeuge dich bitte vorher von den Gegebenheiten vor Ort, bevor du solche Postings verfasst.

Und du irrst (wieder einmal!): ich - wie auch meine Familie - sind regelmäßige Radfahrer. Aber bevor ich den "Radweg" in der Erlaaer Straße benütze, fahre ich lieber entlang der Liesing, das ist weniger gefährlich.

PS: Kannst du dir nicht einmal ein anderes Hobby suchen als ständig auf mich loszugehen? Inzwischen bleibt ja mittlerweile kaum mehr ein Beitrag von mir unkommentiert. Das wird schön langsam mühsam. Oder brauchst du das für dein Ego?  ::)
Bitte hör auf alles auf dich zu beziehen, anscheinend brauchst du das für dein Ego - ich kommentiere schließlich den Inhalt deiner Beiträge, und nicht deine Person. Und es ging in den Beiträgen nicht um die Erlaaer Straße, sondern um den Johann-Nepumuk-Berger-Platz. Und trotz der Länge (bzw. der Kürze) des Streifens ist es für Radfahrende deutlich angenehmer und sicherer, wenn sie an der Ampel vorfahren können und sich nicht zwischen Autos einordnen müssen.

haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #602 am: 06. Juli 2021, 18:21:52 »

Es wird deutlich, dass du kein regelmäßiger Radfahrer in der Stadt bist. Überlasse bitte solche Einschätzungen jenen, die diese auch wirklich nutzen.

Es wird deutlich, dass du mit der Situation in der Erlaaer Straße nicht vertraut bist. Überzeuge dich bitte vorher von den Gegebenheiten vor Ort, bevor du solche Postings verfasst.

Und du irrst (wieder einmal!): ich - wie auch meine Familie - sind regelmäßige Radfahrer. Aber bevor ich den "Radweg" in der Erlaaer Straße benütze, fahre ich lieber entlang der Liesing, das ist weniger gefährlich.

PS: Kannst du dir nicht einmal ein anderes Hobby suchen als ständig auf mich loszugehen? Inzwischen bleibt ja mittlerweile kaum mehr ein Beitrag von mir unkommentiert. Das wird schön langsam mühsam. Oder brauchst du das für dein Ego?  ::)
Bitte hör auf alles auf dich zu beziehen, anscheinend brauchst du das für dein Ego - ich kommentiere schließlich den Inhalt deiner Beiträge, und nicht deine Person. Und es ging in den Beiträgen nicht um die Erlaaer Straße, sondern um den Johann-Nepumuk-Berger-Platz. Und trotz der Länge (bzw. der Kürze) des Streifens ist es für Radfahrende deutlich angenehmer und sicherer, wenn sie an der Ampel vorfahren können und sich nicht zwischen Autos einordnen müssen.
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #603 am: 06. Juli 2021, 18:39:18 »
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
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haidi

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #604 am: 06. Juli 2021, 18:45:37 »
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
Wo Autos fahren können, können auch Radfahrer fahren, deshalb braucht man die parkenden Autos nicht wegräumen. Tut man das, hat man eine zusätzliche Fahrspur für Autos und Fahrräder.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #605 am: 06. Juli 2021, 18:55:17 »
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.
Und wenn dafür nicht genug Platz ist, muss man halt den Platz reduzieren, der von stehenden Autos eingenommen wird. ;)
Man braucht nur in die Pfuschstadt Aspern schauen was man von Radfahrern hält. Die fehlenden separaten Radwege und die teils schmalen Mehrzweckstreifen (Maria-Tusch-Straße) in einem neuen Stadtgebiet sind ein völliger Irrsinn.  :fp:

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #606 am: 06. Juli 2021, 19:49:24 »
"Fehlende", besser gesagt: nicht vorhandene separate Radwege sind schon in Ordnung. Das ist ein Siedlungsgebiet, wo es keinen starken (Durchzugs-)Verkehr gibt, somit kann man die Geschwindigkeiten niedrig halten und Radfahrer können im Mischverkehr fahren.
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abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #607 am: 06. Juli 2021, 23:19:44 »
Die ÖVP-Gemeinderätin Caroline Hungerländer hat sich in einer mündlichen Anfrage erkundigt, ob eine Wiederinbetriebnahme der S-Bahn-Stationen Hausfeldstraße und Lobau angedacht ist. In der ihr eigenen Mischung aus Dummheit, Inkompetenz und Desinteresse hat Sima geantwortet (pdf). Quintessenz:

- Zuständig sei die ÖBB. (Mit anderen Worten: es ist Sima egal. Denn für den Bau der von Sima heißgeliebten transdanubischen Autobahnen ist ja mittels Asfinag auch der Bund zuständig, und da reagiert Beton-Ulli ja sehr empfindlich auf die Überprüfung von Planungen. Natürlich würden die ÖBB die Stationen nicht als Geschenk bauen, aber die Initiative dafür müsste schon von der Gemeinde ausgehen.)

- Das Umfeld der Stationen sei eh öffentlich zu erreichen. Dass es eben auch um die Verknüpfung verschiedener Linien geht (z.B. S80/REX - 26er) und die S80 eben ganz andere Relationen bedient als 93A und 96A, kommt in ihrer Welt nicht vor. (Achja, dass man es gut drei Jahre nach Fertigstellung der umgebauten Station Hirschstetten noch immer nicht geschafft hat, so nah wie möglich eine Haltestelle für den 22A einzurichten, spricht auch Bände.)

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #608 am: 07. Juli 2021, 08:50:49 »
Man braucht nur in die Pfuschstadt Aspern schauen was man von Radfahrern hält. Die fehlenden separaten Radwege und die teils schmalen Mehrzweckstreifen (Maria-Tusch-Straße) in einem neuen Stadtgebiet sind ein völliger Irrsinn.  :fp:

Grad in der Seestadt darf man mit Rad nahezu überall fahren. Es gibt, bis auf ein paar winizige Ausnahmen, nur Radwege ohne Benutzungspflicht. In den Erschließungsstraßen im Mischverkehr , braucht man keine Radwege und auf den "Hauptstraßen" gilt auch nur Tempo 30. Noch dazu darf man da bei einigen eben auf einem nicht benutzungspflichtigen Geh/Radweg fahren, falls man zu ängstlich ist. Was bei dem minimal Verkehr aber eher unwahrscheinlich ist.
Die zwei Ausnahmen, die mir jetzt einfallen wo der Radweg Benutzungspflichtig ist, sind die Seestadtstraße und die Ostbahnbegleitstraße. Bei beiden gilt Tempo 50. Erstere hat einen 5m breiten Geh/Radweg und letztere einen eigenen Radweg mit 3m breite und zwei Gehwege mit je 2m. Dazwischen liegt Grünfläche.
Das bezieht sich alles auf die bereits fertigen Teile. Der Rest fällt ja unter Provisorium.

- Das Umfeld der Stationen sei eh öffentlich zu erreichen. Dass es eben auch um die Verknüpfung verschiedener Linien geht (z.B. S80/REX - 26er) und die S80 eben ganz andere Relationen bedient als 93A und 96A, kommt in ihrer Welt nicht vor. (Achja, dass man es gut drei Jahre nach Fertigstellung der umgebauten Station Hirschstetten noch immer nicht geschafft hat, so nah wie möglich eine Haltestelle für den 22A einzurichten, spricht auch Bände.)

Zur Station Lobau: Da werden die ÖBB sich wahrscheinlich noch Jahrzehnte weigern. Schließlich behindert ihnen schon die Station auf der Praterseite den Verkehrsfluss massiv. Jetzt noch auf der anderen Seite so einen Bremsklotz, werdens wohl bei derzeitigem Ausbaustand nicht wollen.

Alternativ, so träume ich zumindest, wäre eine Sonn und Feiertagslinie entlang der Ölhafenbahn. Hier sprechen aber die derzeitigen Weichenverbidnungen dagegen, um sie in die Station Stadlau einzubinden.

Und bei Hirschstetten habens sowieso viel schaß gebaut. Warum wurden die Gehwege beim Contiweg, in der Unterführung, so schmal ausgeführt?
Warum wurden die ganzen Querungshilfen und Gehsteigvorziehungen nicht gleich beim ersten Asphaltieren mit gebaut, sondern erst nachträglich eingefügt?
Wozu braucht man in einer 30iger Zone überhaupt so viele Querungshilfen, wobei bei keiner einzigen ein Zebrastreifen ist?
Warum hat man nicht einen Baum in so eine Restfläche gepflanzt?
Warum hat man die gelegenheit nicht sowieso gleich genutzt die Guido Lammer Gasse und Kartouschgasse aufzuwerten (die Emichgasse sollte ja im Zuge der Stadtstraßen Errichtung sowieso erneuert werden).
Ich hab nichts gegen Parkplätze aber ein paar weniger, dafür ein paar Bäume mehr schaden auch dort nicht.
Auch die Aspernstraße hätte man im Zuge dessen, zumindest bis zum Contiweg, in ein einheitliches Bild verwandeln können. Die schaut so "ich will aber ich kann nicht" aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Ferry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #609 am: 07. Juli 2021, 09:31:59 »
So lange die Autos stehen, sind Radfahrstreifen kein Problem, aber wenn sie fahren, dann sind sie ein echtes Problem. Die Behörde teilt den Radlern und den Autlern eigene Reviere zu und die Autler glauben, dass der Strich oder die strichlierte Linie den Radler vor den Autos schützt, Einhalten von Abstand wird in diesen Fällen kaum betrieben.
Radfahrer gehören genau dort hin, wo auch die Autos fahren und  nicht in ein Ghetto.

Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Hier wäre es vernünftiger gewesen, auf diesen "Radweg", der ohnehin nur knapp 200m lang ist und dann ohne Übergang in die Erlaaer Straße mündet, ganz zu verzichten.

Es spricht grundsätzlich nichts gegen die Errichtung von Radwegen, nur sollte das nur auf Flächen geschehen, die nicht vom übrigen Verkehr befahren werden oder unmittelbar, ohne bauliche Trennung, neben solchen liegen. Und im Falle von Gehsteigen nur dort, wo auch nach der Errichtung des Radweges ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer ist. Die Anzahl an Radwegen in Wien, die diese Kriterien erfüllen, dürfte überschaubar sein...  ;)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #610 am: 07. Juli 2021, 09:49:21 »
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg.
Korrekt. Sondern ein Mehrzweckstreifen. ;)


Zitat
Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.
Warum sollten sich auf einem Mehrzweckstreifen zwei Radfahrer begegnen? ???

Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #611 am: 07. Juli 2021, 09:54:30 »
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg.
Korrekt. Sondern ein Mehrzweckstreifen. ;)


Zitat
Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.
Warum sollten sich auf einem Mehrzweckstreifen zwei Radfahrer begegnen? ???

Das kann schon passieren, es gibt genug Dumme, die GEGEN die Richtung auf diesen Mehrzweckstreifen fahren. Gestern ist mir ein zugewanderter Mitbürger mit dem EScooter so entgegen gekommen. Pfeile und Symbole sind nur zur Behübschung...  ;D

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #612 am: 07. Juli 2021, 09:58:46 »
Das habe ich ja gemeint - ein Radweg, der so angelegt ist, dass er vom übrigen Verkehr mitbenutzt werden kann/muss, ist kein Radweg. Und das dürfte beim Radweg am JNB-Platz der Fall sein, bei dem von mir als Beispiel genannten Radweg in der Erlaaer Straße ist es definitiv so. Das kann man regelmäßig beobachten, wenn sich zwei Busse der Linien 60A oder 66A begegnen: durch den Radweg wurden beide Fahrspuren so verengt, dass der Richtung Liesing fahrende Bus auf den Radweg ausweichen muss, ansonsten kämen die Busse aneinander nicht vorbei. Kommt dann an dieser Stelle ein Radfahrer von hinten, kann es gefährlich werden und man kann nur hoffen, dass der Busfahrer vor dem Befahren des Radwegs einen Blick in den Rückspiegel macht. Nebenbei: der Radweg selber ist so schmal, dass zwei Radfahrer, die sich begegnen, auch kaum aneinander vorbeikommen.

Wo genau ist die besagte Stelle?
Ich bin jetzt die gesamte Erlaaer Straße abgegrast und kann dort keine Stelle entdecken wo sich zwei Radfahrer begegnen sollten. Sind alles Radfahrstreifen/Mehrzweckstreifen die nur in einer Fahrtrichtung zu befahren sind, und zwar in der des angrenzenden Fahrstreifens. Aber vielleicht hab ich was übersehen.

Und zum Thema Bus. Der Bus sollte ja schneller sein als Radfahrer, also sollte in Busfahrer wissen ob er gerade einen überholt hat und zum anderen ist der Bereich neben einem fahrenden Bus so beengt, vorallem wenn es so ist wie beschrieben, das freiwillig nur kamikaze Piloten in den Raum zwischen einem langsam fahrenden Bus und den geparkten Autos einfährt. Grundsätzlich gibt es solche Stellen zuhauf. Meistens fährt der Bus solange hinter einem her bis er besser überholen kann. Zumindest ist das meine Erfahrung aber vielleicht sind die transdanubischen Busfahrer anders gestrickt.
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abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #613 am: 07. Juli 2021, 10:04:49 »
Zur Station Lobau: Da werden die ÖBB sich wahrscheinlich noch Jahrzehnte weigern. Schließlich behindert ihnen schon die Station auf der Praterseite den Verkehrsfluss massiv. Jetzt noch auf der anderen Seite so einen Bremsklotz, werdens wohl bei derzeitigem Ausbaustand nicht wollen.

Von den beiden Stationen hielte ich Hausfeldstraße auch für wichtiger, allein, um den von der teuer ausgebauten Ostbahn praktisch abgehängten Bereich nördlich der Bahntrasse wieder besser mit ihr zu verknüpfen.

Ein Potential sähe ich bei der Station Lobau aber nicht nur im unmittelbaren Umfeld an Einwohnenden und Ausflügler/innen, sondern in einer geschickten (auch fahrplanseitigen) Verknüpfung zwischen S80 und der Buslinie 92B. Das würde recht schnell die Verbindung zwischen Kaisermühlen und dem Bereich 11. und 10. Bezirk verbessern und könnte die U1 entlasten. (Dazu müsste der 92B freilich täglich und ganztägig nach Kaisermühlen geführt werden, ggf. endet dann abends und werktags eben der 92A an der Donaustadtbrücke.)

Aber klar, die Auslastung der Ostbahn ist natürlich auch ein Problem. Es ist auch bezeichnend, wie ernst die Verkehrswende genommen wird: alle Welt redet über die Donaustadtautobahn und den Lobautunnel, der Ausbau der Marchegger/Laaer Ostbahn ist kein Thema.

Und bei Hirschstetten habens sowieso viel schaß gebaut. Warum wurden die Gehwege beim Contiweg, in der Unterführung, so schmal ausgeführt?
Warum wurden die ganzen Querungshilfen und Gehsteigvorziehungen nicht gleich beim ersten Asphaltieren mit gebaut, sondern erst nachträglich eingefügt?
Wozu braucht man in einer 30iger Zone überhaupt so viele Querungshilfen, wobei bei keiner einzigen ein Zebrastreifen ist?
Warum hat man nicht einen Baum in so eine Restfläche gepflanzt?
Warum hat man die gelegenheit nicht sowieso gleich genutzt die Guido Lammer Gasse und Kartouschgasse aufzuwerten (die Emichgasse sollte ja im Zuge der Stadtstraßen Errichtung sowieso erneuert werden).
Ich hab nichts gegen Parkplätze aber ein paar weniger, dafür ein paar Bäume mehr schaden auch dort nicht.
Auch die Aspernstraße hätte man im Zuge dessen, zumindest bis zum Contiweg, in ein einheitliches Bild verwandeln können. Die schaut so "ich will aber ich kann nicht" aus.

Das Problem scheint mir mal wieder zu sein, dass absolut niemand in Politik und Verwaltung das Ganze im Blick hat. Oder ganz selten, wenn es um die Interessen des MIV geht (dass der Bau der Donaustadtautobahn auch mit dem Ausbau der Marchegger Ostbahn zu tun hat, war der Sima schließlich bekannt.) Und genau diese Arbeitsverweigerung hat auch dazu geführt, dass die Station Hausfeldstraße überhaupt geschlossen wurde und nun mehrere zehntausend Menschen in Hirschstetten und Breitenlee von der S80 abgeschnitten sind (oder sie allenfalls mit einem Umweg über Aspern Nord erreichen).

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #614 am: 07. Juli 2021, 10:08:26 »
Und zum Thema Bus. Der Bus sollte ja schneller sein als Radfahrer, also sollte in Busfahrer wissen ob er gerade einen überholt hat und zum anderen ist der Bereich neben einem fahrenden Bus so beengt, vorallem wenn es so ist wie beschrieben, das freiwillig nur kamikaze Piloten in den Raum zwischen einem langsam fahrenden Bus und den geparkten Autos einfährt. Grundsätzlich gibt es solche Stellen zuhauf. Meistens fährt der Bus solange hinter einem her bis er besser überholen kann. Zumindest ist das meine Erfahrung aber vielleicht sind die transdanubischen Busfahrer anders gestrickt.

Das Problem ist, dass die Busse zwar eine höhere Höchstgeschwindigkeit haben, aber im Schnitt meist genauso schnell wie Radfahrende sind - das heißt, der Bus überholt, und an der nächsten Haltestelle ist man wieder hinter ihm. Ich fände es daher positiv, wenn man diese beiden Verkehrsträger wo immer stadträumlich möglich tatsächlich trennen könnte. Wo nicht, muss man (auch als Radfahrer/in) damit leben - wenn ich von Mitte-Landstraße Richtung 3. Bezirk losradeln möchte und gerade ein 74A kommt, warte ich lieber nochmal 2 min, als dann bis zur Viehmarktgasse hinter ihm herzufahren.