Autor Thema: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden  (Gelesen 56927 mal)

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T-Dog18

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #225 am: 03. Dezember 2019, 19:37:51 »
OTS0076, 3. Dez. 2019, 10:44

ÖBB und Stadt Wien bauen den Erfolg der S-Bahn weiter aus

Wien (OTS/RK) - Der öffentliche Verkehr ist einer der zentralen Faktoren für die hohe Lebensqualität in Wien. Daher wollen die Stadt Wien und die ÖBB den bisherigen Erfolg weiter ausbauen und das 2. Schienen-Infrastruktur-Paket um rund 2 Milliarden Euro umsetzen.

Die Bevölkerung der Stadt wird 2027 voraussichtlich die 2 Millionen Grenze überschreiten – bis 2035 wird ein starkes Wachstum auf über 2 Millionen Einwohner prognostiziert. Damit steigen von Jahr zu Jahr auch die Ansprüche an den öffentlichen Verkehr. Um diesem wachsenden Bedarf gerecht zu werden verbindet die Stadt Wien eine langjährige, erfolgreiche Partnerschaft mit den ÖBB. Erst drei Jahre ist es her, dass das sogenannte 1. Schienen-Infrastruktur-Paket 2016 unterzeichnet wurde. Und das zweite folgt sogleich: Denn diese positive Zusammenarbeit wird nun mit dem Schienen-Infrastruktur-Paket 2 fortgesetzt. Dabei ist es gelungen, ein neues Programm zum Ausbau der klimafreundlichen Mobilität auf der Schiene in Wien zusammenzustellen. Der Investitionsumfang beträgt rund 2 Milliarde Euro für klimafreundliche Mobilität.

„Wien investiert laufend in den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Denn mit einem attraktiven Angebot werden die Menschen zum Umsteigen auf die Öffis motiviert und je mehr Wege die Wienerinnen und Wiener, aber auch die Menschen, die zum Arbeiten in unsere Stadt kommen, mit den Öffis zurücklegen, desto besser für die Umwelt. So gibt es heute in unserer Stadt bereits mehr ausgegebene Jahreskarten der Wiener Linien als gemeldete Autos. Mit dem neuen Schienen-Infrastruktur-Paket werden die Öffis nicht nur für die Penderlinnen und Pendler von außerhalb von Wien noch attraktiver“, berichtet Bürgermeister Michael Ludwig.

2019: Projekte aus dem Schienen-Infrastruktur-Paket 2
„Wien wächst – und wir freuen uns, dass sich immer mehr Menschen für die Bahn entscheiden! Wir wollen den öffentlichen Verkehr in Wien natürlich am Puls der Zeit halten und den jahrelangen Erfolg der S-Bahn weiter ausbauen. Daher bringen wir im Rahmen des 2. Schienen-Infrastruktur-Pakets gemeinsam mit der Stadt sechs konkrete Projekte auf Schiene und investieren rund zwei Milliarden Euro in klimafreundliche Mobilität“, erklärt Andreas Matthä. CEO ÖBB-Holding AG. Als nächster Schritt beginnen die konkreten Planungen und Finanzierungsverhandlungen zwischen dem Bund, der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der ÖBB-Infrastruktur AG. Grundlage dafür sind die Gesamtsumme und die jeweiligen Kostenanteile, die unter den Verhandlungspartnern bereits ausgetauscht wurden. Von den rund 2 Milliarden Euro entfallen rund 1,2 Milliarden Euro auf den Südstreckenausbau von Meidling bis Mödling.

Südstreckenausbau Meidling – Mödling
Die Südstrecke soll zwischen Meidling und Mödling viergleisig ausgebaut und zwei neue Haltestellen Brunn Europaring (Brunn am Gebirge) und Tullnertalgasse (Rosenhügel) errichtet werden.

Damit werden die infrastrukturellen Voraussetzungen für ein strategisches Angebot mit zwölf S-Bahnen pro Stunde und Richtung sowie zehn schnellen Nahverkehrsverbindungen zwischen Meidling und Liesing geschaffen.

Meidling – Floridsdorf
Die Wiener Stammstrecke soll mittels moderner Zugsteuerung – ETCS 2 – und längeren Bahnsteigen – 220m – modernisiert werden. Durch diese Maßnahmen können mehr und längere Züge auf dieser Strecke fahren: Statt wie aktuell 700 Züge am Tag, sollen in Zukunft bis zu 900 Züge täglich unterwegs sein können und die Fahrgastzuwächse der Zukunft gut bewältigen.

Modernisierung Bahnhof Wien Hütteldorf & Streckenabschnitt Hütteldorf – Penzing
Der Bahnhof Wien Hütteldorf soll modernisiert und barrierefrei werden, um der Vertaktung von drei S-Bahnlinien mit dem Fernverkehr und der U-Bahn zu entsprechen.
Für den Streckenabschnitt zwischen Wien Hütteldorf und Penzing ist ein zweigleisiger Ausbau sowie die Errichtung einer Haltestelle in Wien Baumgarten angedacht. Ziel dabei ist ein Viertelstundentakt der S-Bahn auf der inneren Weststrecke sowie ein 7,5 Minuten-Takt auf der Vorortelinie S45.

Aspern Nord – Herstellung eines 2. Wendegleises
Durch das 2. Wendegleises erreichen die ÖBB in diesem Bereich einen 15-Minuten-Takt auf der S80.

Erweiterung Abstellkapazitäten Floridsdorf
In Wien Floridsdorf sollen zusätzliche „Parkplätze“ für rund 40 Elektrozüge entstehen. Dies ist notwendig um die Anforderungen des ambitionierten Verkehrsdienstevertrags erfüllen zu können.

Modernisierung Bahnhöfe
Innerhalb der nächsten Jahre sollen zwölf Wiener Bahnhöfe in neuem Glanz erstrahlen. Dazu zählen unter anderem die Stationen am Matzleindsdorfer Platz, Handelskai, Liesing und der Franz Josefs Bahnhof.
Zusätzlich zu dem genannten Programm sind in dem 2. Schienen-Infrastruktur-Paket zwei weitere Projekte integriert:

In einer Machbarkeitsanalyse wird der Kapazitätsbedarf sowie die Maßnahmen am Laaer Ast der Ostbahn zwischen Simmering und Süßenbrunn geprüft, mit dem Ziel der Erweiterung des Nahverkehrsangebotes – genauer gesagt der Verlängerung der S45 zwischen Handelskai und Praterkai.

Im Rahmen des zweigleisigen Ausbaus zwischen Wien Meidling und dem Abzweig Altmannsdorf soll die Eisenbahnkreuzung auf der Pottendorfer Straße durch einen Personensteg ersetzt werden. Ein weiterer Schritt, um die Sicherheit bei Eisenbahnkreuzungen zu verbessern.

2016: Schienen-Infrastruktur-Paket 1
Die traditionell positive Zusammenarbeit zwischen den ÖBB und der Stadt Wien zeigt sich unter anderem am Schienen-Infrastruktur-Paket 1 aus dem Jahr 2016. Konkret wurden dabei 6 Projekte beschlossen, von denen 5 bereits umgesetzt wurden.

Aktuell arbeiten die ÖBB intensiv daran, eine zweite Strecke quer durch Wien zu attraktivieren. Neben der Nord-Süd-Verbindung kommt eine von Ost nach West dazu – konkret von Hütteldorf nach Aspern. Während der Abschnitt bis Aspern seit Ende 2018 bereits in Betrieb ist, nimmt die Strecke zwischen Hütteldorf und Meidling grad richtig Fahrt auf. Die Modernisierung der Verbindungsbahn bedeutet eine neue Schnellbahn-Qualität für Wien (S80).


Quelle: OTS

Ich bin, um ehrlich zu sein positiv davon überrascht. Es wirkt so, als würden sie wichtige Nadelöhre angehen (Stammstrecke, 7,5 min Takt auf der S45,...)

Ich hätte nicht so viel erwartet, aber jetzt heißt es mal "Abwarten und Tee trinken" bis es wirklich realisiert wird.

maybreeze

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #226 am: 04. Dezember 2019, 15:07:43 »
Grundsätzlich eine gute Sache, wenn wir in der Stadt den MIV-Einpendlerverkehr hintanhalten wollen.

Dazu ein Gedankenexperiment:

Die Investitionsmittel werden ja 80% vom Bund und die restlichen 20% von den betroffenen Bundesländern getragen.

Ein Infrastruktur-Minister/eine Infrastruktur-Ministerin gestellt von den Grünen bietet der Stadt Wien 80% der Investionskosten für eine U-Bahn/Straßenbahnverlängerung in das Wiener Umland über die Stadtgrenzen an. Niederösterreich hat eine Ko-Finanzierung ebenfalls angeboten, also blieben für Wien rund 10% übrig. Was wird Wien machen? Eine solche Maßnahme wäre für den unmittelbaren Nahbereich sicher preisgünstiger als S-Bahnbau und sehr effizient.

Signalabhängigkeit

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #227 am: 04. Dezember 2019, 15:22:50 »
Wo genau soll ein U-Bahn-Ausbau ins Umland effizient sein?  :bh: :fp:

Setzt euch in Hietzing lieber für eine Durchbindung S45-S80 ein! Das wäre sinnvoll!

abc

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #228 am: 04. Dezember 2019, 15:33:41 »
Ein Infrastruktur-Minister/eine Infrastruktur-Ministerin gestellt von den Grünen bietet der Stadt Wien 80% der Investionskosten für eine U-Bahn/Straßenbahnverlängerung in das Wiener Umland über die Stadtgrenzen an. Niederösterreich hat eine Ko-Finanzierung ebenfalls angeboten, also blieben für Wien rund 10% übrig. Was wird Wien machen? Eine solche Maßnahme wäre für den unmittelbaren Nahbereich sicher preisgünstiger als S-Bahnbau und sehr effizient.

Dann wären die trotzdem erst in der Kernzonen richtig voll. Das Hauptproblem ist m.E. weiterhin der völlig absurde Preissprung entlang der Kernzonengrenze. Leider hat das anscheinend noch kein politische Partei erkannt, gerade in Niederösterreich gehen sämtliche 365-EUR-Jahreskarte-Konzepte völlig am Kernthema vorbei. Die Zahl der Pendler von Litschau nach St. Pölten ist sehr überschaubar, Start oder Ziel der allermeisten Pendler ist nunmal Wien, und gar nicht so wenige kommen aus dem unmittelbaren Umland.

Wer von Mödling oder Pressbaum nach Wien pendelt, zahlt 800 EUR für die Jahreskarte nur für Wien und ein paar S-Bahn-Stationen. Nur für Wien zahlt er 365 EUR. Das treibt doch Leute quasi dazu, zumindest bis zur Kernzonengrenze das (meist eh schon vorhandene) Auto zu benützen. Und daran ändert es auch nichts, wenn er künftig 730 EUR zahlen muss (dass man dann auch beliebig oft nach St. Pölten fahren kann, ist nur ein schwacher Trost).

Diese ganzen Forderungen aus der niederösterreichischen Politik nach einer zweiten S-Bahn-Strecke oder U-Bahn-Verlängerungen nach Hintertupfing sind doch eine einzige Ablenkung, um letztlich nichts machen zu müssen, aber Aktivität und Interesse vorzutäuschen. Wenn sie es ernst meinte mit der Förderung der Öffis...

... wäre der Preissprung an der Kernzonengrenze viel geringer,
... würde man sich aktiv um den Ausbau vor allem der eingleisigen Strecken nördlich von Wien einsetzen,
... gäbe es auch abseits der Bahnstrecken und des unmittelbaren Wiener Umlands ein ernstzunehmendes Busangebot am Land.

maybreeze

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #229 am: 04. Dezember 2019, 16:03:11 »

... Setzt euch in Hietzing lieber für eine Durchbindung S45-S80 ein! Das wäre sinnvoll! ...

Was wir bereits auch tun und längst gefordert haben ...


Ein Infrastruktur-Minister/eine Infrastruktur-Ministerin gestellt von den Grünen bietet der Stadt Wien 80% der Investionskosten für eine U-Bahn/Straßenbahnverlängerung in das Wiener Umland über die Stadtgrenzen an. Niederösterreich hat eine Ko-Finanzierung ebenfalls angeboten, also blieben für Wien rund 10% übrig. Was wird Wien machen? Eine solche Maßnahme wäre für den unmittelbaren Nahbereich sicher preisgünstiger als S-Bahnbau und sehr effizient.

Dann wären die trotzdem erst in der Kernzonen richtig voll. Das Hauptproblem ist m.E. weiterhin der völlig absurde Preissprung entlang der Kernzonengrenze. Leider hat das anscheinend noch kein politische Partei erkannt, gerade in Niederösterreich gehen sämtliche 365-EUR-Jahreskarte-Konzepte völlig am Kernthema vorbei. Die Zahl der Pendler von Litschau nach St. Pölten ist sehr überschaubar, Start oder Ziel der allermeisten Pendler ist nunmal Wien, und gar nicht so wenige kommen aus dem unmittelbaren Umland.

Wer von Mödling oder Pressbaum nach Wien pendelt, zahlt 800 EUR für die Jahreskarte nur für Wien und ein paar S-Bahn-Stationen. Nur für Wien zahlt er 365 EUR. Das treibt doch Leute quasi dazu, zumindest bis zur Kernzonengrenze das (meist eh schon vorhandene) Auto zu benützen. Und daran ändert es auch nichts, wenn er künftig 730 EUR zahlen muss (dass man dann auch beliebig oft nach St. Pölten fahren kann, ist nur ein schwacher Trost).

Diese ganzen Forderungen aus der niederösterreichischen Politik nach einer zweiten S-Bahn-Strecke oder U-Bahn-Verlängerungen nach Hintertupfing sind doch eine einzige Ablenkung, um letztlich nichts machen zu müssen, aber Aktivität und Interesse vorzutäuschen. Wenn sie es ernst meinte mit der Förderung der Öffis...

... wäre der Preissprung an der Kernzonengrenze viel geringer,
... würde man sich aktiv um den Ausbau vor allem der eingleisigen Strecken nördlich von Wien einsetzen,
... gäbe es auch abseits der Bahnstrecken und des unmittelbaren Wiener Umlands ein ernstzunehmendes Busangebot am Land.

Die Frage des Fahrpreises aus NÖ/Bgld nach Wien ist meiner Meinung nach seit der letzten VOR-Tarifreform deutlich verschlimmbessert worden. Keine Frage. Aber im VOR sitzen alle drei beteiligten Bundesländer drinnen und die beiden großen haben das Problem leider nicht "erkannt".

Bezirksseitig können keine Anträge, die Gebühren betreffen, gestellt werden - also Reduzierung der Kosten z.B. für die erste Außenzone. Mein seinerzeitiger Antrag, die VOR-Kernzone um 30km nach außen zu legen (  ;) ), wurde leider abgelehnt. Umstieg auf Öffi verlangen, sich dazu bekennen und das auch finanziell zu managen sind halt dreierlei Schuhe (ich war auch neulich im Rathaus und bin am Parkplatz der Stadtväter/mütter vorbeigegangen - kein einziges E-Fahrzeug, obwohl sich solche Fahrzeuge gerade in der Stadt anbieten würden)

Tarif ist eine Seite des Pendlerproblems, Fahrkomfort die zweite. Daher sind schienengebundene Linien von Wien ins Umland durchaus sinnvoll - das Karlsruher Modell zeigt es vor, selbst die Badner Bahn ist ein gutes Beispiel dafür: 30km aus dem Umland bis mitten ins Stadtzentrum!

schaffnerlos

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #230 am: 04. Dezember 2019, 16:05:22 »

... Setzt euch in Hietzing lieber für eine Durchbindung S45-S80 ein! Das wäre sinnvoll! ...

Was wir bereits auch tun und längst gefordert haben ...

Eine Durchbindung S45 – S80 ist ein völliger Nonsens. Wenn, dann braucht es eine neue überlappende Linie, z. B. ein S48.

Signalabhängigkeit

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #231 am: 04. Dezember 2019, 16:08:30 »
Ich denke dass zumindest die NÖ Grünen bei ihrer Forderung für ein 365€-Ticket auch Wien meinen. Nur für NÖ alleine wäre es in der Tat wenig sinnvoll.

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #232 am: 04. Dezember 2019, 16:13:17 »
Eine Durchbindung S45 – S80 ist ein völliger Nonsens. Wenn, dann braucht es eine neue überlappende Linie, z. B. ein S48.

Das ist völlig klar, eine reine Durchbindung wäre alleine intervallbedingt schon nicht möglich. Auch wäre es sinnvoll, teilweise Hütteldorfer Züge auf der S45 zu belassen.

Habe das der Einfachheit halber so formuliert.  :-[

abc

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #233 am: 04. Dezember 2019, 16:29:28 »
Ich denke dass zumindest die NÖ Grünen bei ihrer Forderung für ein 365€-Ticket auch Wien meinen. Nur für NÖ alleine wäre es in der Tat wenig sinnvoll.

Irgendwie scheinen sich die NÖ Grünen da selbst nicht ganz einig zu sein bzw. nicht zu wissen, was sie wollen. Auf der gleichen Seite heißt es (Hervorhebungen  durch mich):

Zitat von: Grüne NÖ
Von Zwettl nach Baden, von Scheibbs nach Mistelbach, von St. Pölten nach Wien oder von Gmünd nach Neunkirchen.

Zitat von: Grüne NÖ
Das 365€-Jahresticket für alle Öffis in Niederösterreich ist der wichtigste Schritt in der Verkehrspolitik, um wegzukommen von einer teuren, gesundheitsgefährdenden, stressigen und umweltschädlichen, hin zu einer leistbaren, sauberen, umweltfreundlichen Mobilität und es ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem effizienten Öffinetz.

Ohne Wien hätte eine Jahreskarte für NÖ natürlich auch wenig Sinn, eine Fahrt von Gänserndorf nach Baden ohne Berührung der Kernzone ist doch etwas kompliziert.

Zugleich schreiben sie:

Zitat von: Grüne NÖ
Das 365€-Öffiticket für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher.

Das scheint auch nicht zu Ende gedacht: die Stadt Wien wird wohl kaum zulassen, dass Niederösterreicher/innen um den gleichen Preis wie die Wiener die Öffis in zwei Bundesländern nutzen können, zumindest solange es nicht die Zusage Niederösterreichs gibt, Wienern das gleiche zu ermöglichen.

Insgesamt ein gutes Beispiel dafür, dass manche Forderungen zwar auf Plakaten toll aussehen, weil sie einfach zu vermitteln sind (siehe auch Klima-Ticket der SPÖ), aber eben manchmal ziemlich am Problem vorbeigehen. In NÖ ist das durch die Insellage Wiens wahrscheinlich nochmal besonders stark gegeben.

Alle Zitate der Grünen von: https://noe.gruene.at/365eur-jahresticket-fuer-noe

highspeedtrain

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #234 am: 04. Dezember 2019, 16:43:17 »

... Setzt euch in Hietzing lieber für eine Durchbindung S45-S80 ein! Das wäre sinnvoll! ...

Was wir bereits auch tun und längst gefordert haben ...

Eine Durchbindung S45 – S80 ist ein völliger Nonsens. Wenn, dann braucht es eine neue überlappende Linie, z. B. ein S48.

Davon bin ich gar nicht so überzeugt. Für den ersten Schritt wäre es sicher richtig, eine ergänzende S45 weiterhin nach Hütteldorf fahren zu lassen. Aber ob sich nicht mittelfristig dann das Potential für eine S48 alle 7,5 Min ergibt?

Natürlich, wissen tu ich es nicht, der 13. Bezirk per se ist nicht so dicht besiedelt und die starke Auslastung der S45 ist vorwiegend im nördlichen Abschnitt gegeben. Aber überraschen würde es mich nicht, gerade weil Hütteldorf eben (wenn man von den Umsteigern zur Westbahn absieht, die dann halt in Penzing umsteigen) eben gar kein so starkes Ziel ist.

maybreeze

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #235 am: 04. Dezember 2019, 17:14:33 »

Natürlich, wissen tu ich es nicht, der 13. Bezirk per se ist nicht so dicht besiedelt und die starke Auslastung der S45 ist vorwiegend im nördlichen Abschnitt gegeben. Aber überraschen würde es mich nicht, gerade weil Hütteldorf eben (wenn man von den Umsteigern zur Westbahn absieht, die dann halt in Penzing umsteigen) eben gar kein so starkes Ziel ist.

Warten wir mal ab, wenn die S80 jetzt kundenfreundlicher halbstündig unterwegs ist. In den Hirnen der Hietzinger ist noch immer "WD" statt vielleicht S80+S45, wenn man nach Heiligenstadt fährt ...  ;)

Hütteldorf ist ein Umsteigeknoten aus Richtung West auf S45 bzw S80 und U4. Dazu kommen noch die Regionalbuslinien und natürlich die Einstiegsmöglichkeit in die WestBAHN.

Seitens des Bezirkes war vorerst gedacht, einen Zug der S80 nach Hütteldorf zu führen und einen weiter über die S45 im Gedanken eines S-Bahnringes (was ja mit der angedachten Lösung der Verlängerung der S45 bis Praterkai verwirklicht würde). Die "S48" würde die Gürtel-Kernstrecke der U6 entlasten, wenn Floridsdorf das Ziel wäre (und wäre auch bei Störung der Stammstrecke Meidling - Praterstern eine mögliche Ausweiche). Diese Lösung sowie der vorsorgliche Ausbau der Verbindungsbahn neu auf einen zweiglesigen Penzionger Bogen wurde seitens ÖBB Infra abgelehnt.

Beim jetzigen S-Bahn-Konzept kommt mir vor, dass die Stadt Wien alles auf doe ÖBB abschiebt und für die für die Stadt notwendigen Pendler selbst (sprich Ausbau Wiener Linien) nichts macht. Das ist in meinen Augen kurzsichtig.

Penzing könnte aufgewertet werden, wenn der Bus direkt zum Bahnhof führe und die Straßenbahn in der Linzer Straße besser (näher) angebunden wäre.

Über allen Infrastrukturmaßnahmen/Bahnhofsumgestaltungen sollte stehen, dass die Umsteig für die Fahrgäste möglichst bequem und witterungsunabhängig stattfinden sollte, die "Transportgefäße" den zu erwartenden Fahrgästezuwachs locker schaffen und die Fahrpreisgestaltung die Herausforderung des Klimaschutzes unterstützt und nicht wie jetzt konterkariert.

Die Menschen in die Öffis zu zwingen bzw. zu zwängen und mit geraumer Zeitverzögerung für eine Komfortverbesserung zu sorgen, ist zwar unter Budgetaspekten verständlich, aber der Sache Öffi nicht dienlich. Ein paar kostspielige Prestigeprojekte weniger (z.B. die jetzt allseits propagierten öffentlichen Wasserverspritzer) bringt auch schon was.


Signalabhängigkeit

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #236 am: 04. Dezember 2019, 17:50:24 »
@maybreeze: abwechselnd Richtung Penzing und Hütteldorf würde 30'-Intervalle bedeuten, dass ist doch völlig unattraktiv. Wenn man nach Penzing fahren will dann mit jedem Zug!

Aber gut zu wissen dass auch die Bezirkspolitik das Potential dieser Durchbindung erkennt, auch wenn ich deine Aussage "U-Bahnen sind effizienter und kostengünstiger" jetzt noch weniger verstehe.

Man kann nur hoffen, dass Stadt Wien und Infra sich hier noch besinnen und zumindest den Frachtenbahnhof Penzing nicht ohne passive provision für eine Überwerfung redimensionieren, die Hietzinger Seite wäre weniger problematisch.

Dass man private EVUs nicht allzu verbindlich in langfristige Infrastrukturkonzepte involvieren sollte zeigt sich übrigens in 10 Tagen auf der Stammstrecke...

highspeedtrain

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #237 am: 04. Dezember 2019, 17:53:19 »
@maybreeze: abwechselnd Richtung Penzing und Hütteldorf würde 30'-Intervalle bedeuten, dass ist doch völlig unattraktiv. Wenn man nach Penzing fahren will dann mit jedem Zug!

Das sehe ich auch so. Wenn jede Linie alle 15 Minuten oder öfter fährt, dann können geteilte Linienführungen sinnvoll sein, wenn sie jeweils ungefähr gleich große Verkehrsbedürfnisse erfüllen.

Alles über 15 Minuten Wartezeit ist im städtischen Raum mMn unzumutbar bzw führt direkt zum Griff nach dem Autoschlüssel oder zur Uber-App.

maybreeze

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #238 am: 04. Dezember 2019, 18:17:34 »
Natürlich wäre es wünschenswert, alle 7,5 Minuten auf der Verbindungsbahn neu eine S80 und eine "S48" zu haben. Es hat ja Jahre gedauert, bis auf der Verbindungsbahn überhaupt (wieder) Personennahverkehr (mit konsequent verwirrend wechselnden Bezeichnungen der S-Bahnlinien) stattfand/stattfindet, die tagsüber Stundenintervalle haben sich jetzt über den ganzen Tag hin auf ein Halbstundenintervall reduziert und mit der Fertigstellung der Verbindungsbahn neu soll ja auch ein Viertelstundentakt kommen. Gut Ding braucht eben Weile und vor allem Geduld der (potentiellen) Fahrgäste.

Eine U-Bahn kann in ebener Freilandlage durchaus preisgünstig und effizient sein - nicht vergessen: 50% aller Niederösterreicher wohnen nicht mehr als 30km von der Stadtgrenze entfernt. In Hütteldorf ließe sich z.B. nach der Wientalbrücke der U4 mittels kurzer Gleisverbindung auf die Nahverkehrsgleise Richtung Purkersdorf wechseln ... Wie bei der U2 nach Aspern muss ja nicht jeder Zug nach Purkersdorf fahren.

Stadtbahn bis ins Umland gab es ja schon mal. "Lernen Sie Geschichte ..." könnte man den Verantwortlichen sagen.
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Kurzzug

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Re: So sollen Wiener und Pendler in die Schnellbahn gelockt werden
« Antwort #239 am: 04. Dezember 2019, 19:32:07 »
Natürlich wäre es wünschenswert, alle 7,5 Minuten auf der Verbindungsbahn neu eine S80 und eine "S48" zu haben. Es hat ja Jahre gedauert, bis auf der Verbindungsbahn überhaupt (wieder) Personennahverkehr (mit konsequent verwirrend wechselnden Bezeichnungen der S-Bahnlinien) stattfand/stattfindet, die tagsüber Stundenintervalle haben sich jetzt über den ganzen Tag hin auf ein Halbstundenintervall reduziert und mit der Fertigstellung der Verbindungsbahn neu soll ja auch ein Viertelstundentakt kommen. Gut Ding braucht eben Weile und vor allem Geduld der (potentiellen) Fahrgäste.

Eine U-Bahn kann in ebener Freilandlage durchaus preisgünstig und effizient sein - nicht vergessen: 50% aller Niederösterreicher wohnen nicht mehr als 30km von der Stadtgrenze entfernt. In Hütteldorf ließe sich z.B. nach der Wientalbrücke der U4 mittels kurzer Gleisverbindung auf die Nahverkehrsgleise Richtung Purkersdorf wechseln ... Wie bei der U2 nach Aspern muss ja nicht jeder Zug nach Purkersdorf fahren.

Stadtbahn bis ins Umland gab es ja schon mal. "Lernen Sie Geschichte ..." könnte man den Verantwortlichen sagen.

Von S80 und S48 mit jeweils 15'-Takt auf der Verbindungsbahn redet eh niemand, sonst müsste man sich was bezüglich der Weiterführung ab Meidling überlegen, im Übrigen sähe ich das Potenzial für zwei Linien nicht. Da sich die S48 aber erst ab einem 15'-Takt lohnt, wird man wohl die S80 killen müssen und maximal HVZ-Verstärker der Stammstrecke nach Hütteldorf führen.

Linien wie die U4 nach Niederösterreich zu verlängern, macht aufgrund der Systemdifferenzen keinen Sinn, das hätte man sich in den 70ern vor dem Umbau auf Stromschiene und Bahnsteighöhe 950mm (ÖBB: 550mm) überlegen können. Gerade auf der alten Westbahn gibt es doch am Infrabestand nichts zu meckern und die Taktung kann man mit etwas politischem Willen und Geld leicht erhöhen.

Noch zur Statistik, dass innerhalb von 30km ab Stadtgrenze ein bisschen mehr als 0,8M Menschen leben: Innerhalb der Stadtgrenze (als Kreis idealisiert ein Radius von 11km) leben fast 1,9M.