Autor Thema: Gleisschäden Straßenbahn  (Gelesen 1884692 mal)

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HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1920 am: 04. Februar 2015, 09:42:04 »
Hütteldorfer Straße # Mitisgasse jetzt auch 15er wegen Schienenbruch. Dort wird man eher nicht schweißen können, der Riss zwischen den Schienen ist zu groß.
Wenn man es odentlich und richtig macht, ist der Riss nicht zu groß. War gestern am 49er und habe ihn mir auch ganz genau angeschaut.

Zu richtig und ordentlich zählt: 1. links und rechts vom Bruch das Gleis, auf ca 15m auf 25°C erhitzen und dann mit einem odentlich füllendem Schweißverfahren(in dem Fall Termit) verschweißen und langsam nachwärmen damit sich die Schweißstelle ordentlich entspannen kann.
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Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1921 am: 04. Februar 2015, 09:52:55 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

coolharry

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1922 am: 04. Februar 2015, 09:59:14 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...

 :fp:

Ist wohl zu teuer.
Tja dann brauchts keinen mehr wundern warum da Reihenweise Schweißstellen brechen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1923 am: 04. Februar 2015, 10:06:22 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...

Es wird holzgeschweißt... ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1924 am: 04. Februar 2015, 14:00:32 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...
Nur bei Neubauten. In der Währinger Straße ist sehr wohl mit Thermit geschweißt worden, entsprechend gut sind dort auch die Nähte. Das ist eine der wenigen Stellen wo man kein Rumpeln bei jedem Stoß spürt.

Bei kleineren Ausbesserungen (auch Schienentausch) scheint es generell üblich zu sein elektrisch zu schweißen, hat mir auch ein Gleisbauer der HGL bestätigt (die haben bei der langen Nacht der Museen im Tramwaymuseum Graz eine Thermitschweißvorführung gemacht).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1925 am: 04. Februar 2015, 16:50:19 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...
Dabei ist das Verfahren schneller, trotz der Vor-  und Nachbereitung. :fp:
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Schienenchaos

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1926 am: 04. Februar 2015, 16:58:33 »
Am neuen 26er ist kein einziger Stoß im Rillenschienenbereich thermitgeschweißt.

hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1927 am: 04. Februar 2015, 19:28:55 »
So weit ich weiß, wird überhaupt nicht mehr thermitgeschweißt bei den WL...
Thermitschweißen ist nicht besser, dem Eisen ist es wohl wurscht womit es verbunden wird, Hauptsache es ist ordentlich verschweißt, also im Schweißbereich völlig homogen (was allerdings sicher durch Thermitschweißen und elektr. Stumpfschweißen am leichtesten zu gewährleisten ist, da das Material an und um die Schweißstelle gleichförmiger und umfassender erhitzt wird). Thermitschweißen ist sehr teuer, hat aber den Vorteil, dass man keine Stromquelle und anderes elektrische Schweißequipment braucht.
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1928 am: 04. Februar 2015, 21:01:08 »
Thermitschweißen ist sehr teuer, hat aber den Vorteil, dass man keine Stromquelle und anderes elektrische Schweißequipment braucht.
Wieviel Kilogramm Thermitpulver benötigt man für einen Schienenstoß?

hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1929 am: 04. Februar 2015, 21:27:34 »
Gute Frage! Kann ich dir nicht sagen, aber geschätzt werden es rund 1,5 kg sein. Außerdem braucht man auch eine Feuerfest-Form passend zum Schienenprofil. Die Form wird dann zerschlagen und geht somit bei jeder Schweißung verloren.
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1930 am: 04. Februar 2015, 21:57:43 »
Thermitschweißen ist nicht besser, dem Eisen ist es wohl wurscht womit es verbunden wird, Hauptsache es ist ordentlich verschweißt, also im Schweißbereich völlig homogen (was allerdings sicher durch Thermitschweißen und elektr. Stumpfschweißen am leichtesten zu gewährleisten ist, da das Material an und um die Schweißstelle gleichförmiger und umfassender erhitzt wird). Thermitschweißen ist sehr teuer, hat aber den Vorteil, dass man keine Stromquelle und anderes elektrische Schweißequipment braucht.
Ich bin absoluter Laie, was Schweißen betifft, aber:
Dias Stumpfschweißen scheint mir nur beim Neuverlegen möglich zu sien, weil zumindest eine der beiden Schienenteile, wenn auch nur geringfügig, bewegt werden muss.
Thermitschweißen scheint mir gegen jedes punktuelle Schweißen (sei es klassisches Elektroschweißen oder Autogenschweißen) sicher den großen Vorteil, dass der gesamte Schienenquerschnitt gleichmaßig auf Temperatur gehalten wird und nicht dort, wo gerade das Schweißgerät arbietet, heißer ist. Das Wieder-Aufbrechen der Schweißnäht in letzer Zeit dürfte der Überlegung Recht geben.
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HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1931 am: 04. Februar 2015, 22:26:31 »
Thermitschweißen ist sehr teuer, hat aber den Vorteil, dass man keine Stromquelle und anderes elektrische Schweißequipment braucht.
Wieviel Kilogramm Thermitpulver benötigt man für einen Schienenstoß?
Gleisbau

Thermit wird seit etwa 1920 zum aluminothermischen Schweißen und damit Fügen von Bahngleisen an den Schienenstößen angewendet.[1]

An die mit 2 cm Lücke fest ausgerichteten Schienen werden seitlich Gusshalbformen mit Halteblechen angepresst und mit Formsandmasse angedichtet. Mit einer Gasflamme werden dann die Schienenenden samt Form getrocknet und vorgewärmt. Der Schmelztiegel (heute ein fertig gefüllter Einweg-Blechkübel) mit Schamotteauskleidung wird genau über dem Einguss positioniert. Sicherheitshalber wird erst dann ein Zünder, eine Zündkirsche mit Zündschnur oder ein schon angezündetes Zündstäbchen, hinzugefügt. Das Aufsetzen einer Tiegelkappe mit Mittelloch isoliert und schützt vor Spritzern während sich die Pulvermischung rauchend umsetzt. Früher wurde der Guss händisch ausgelöst, heute autonom. Der flüssige Stahl rinnt dabei in die Form, füllt sie und läuft an Steigkanälen über, wobei die Schienenenden etwas aufgeschmolzen werden. Nach 3 Minuten ist die Schweißstelle so weit erstarrt, dass die Form entfernt und die Bearbeitung oben durch Abscheren beginnen kann.[2][3] Zusatzstoffe wie Vanadium machen den Schweißstahl härter als den eigentlichen Schienenstahl.
http://de.wikipedia.org/wiki/Thermitreaktion

Hier gibts viel drüber und gleichzeitig auch einige Bilder zum besseren Verständnis: http://www.gleisbau-welt.de/site/schweissen/thermit_schweissen.htm

Und noch eines der vielen Videos dazu: https://www.youtube.com/watch?v=rpuy30Lg0lc
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ottakringer

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1932 am: 04. Februar 2015, 22:51:16 »
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, jedoch fand ich in keinen dieser (oder anderen) Quellen die Antwort auf meine eigentliche Frage.
Der Hintergrund ist dieser: Ich bin geneigt eine Tonne Thermitschweißpulver um 450 USD zu bestellen und sie gegen die Verlängerung der Jahreskarte einzutauschen.  ;)
Ich möchte eigentlich nur Wissen viele Schienenstöße man damit versorgen kann.


hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1933 am: 05. Februar 2015, 02:35:54 »
. . . .  eine Tonne Thermitschweißpulver um 450 USD zu bestellen . . . . .
Da wirst du sicher umgehend wegen Terrorismusverdacht hoppsgenommen werden!  ;D


Aber die Kosten entstehen ja nicht durch das Rohmaterial, sondern durch das ganze Um und Auf so einer Schweißung. Und das lassen sich die Firmen eben zahlen!
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HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #1934 am: 05. Februar 2015, 11:28:07 »
Vielen Dank für die ausführliche Antwort, jedoch fand ich in keinen dieser (oder anderen) Quellen die Antwort auf meine eigentliche Frage.
Der Hintergrund ist dieser: Ich bin geneigt eine Tonne Thermitschweißpulver um 450 USD zu bestellen und sie gegen die Verlängerung der Jahreskarte einzutauschen.  ;)
Ich möchte eigentlich nur Wissen viele Schienenstöße man damit versorgen kann.
Ich kann mich auch nur mehr dunkel an die blauen Säcke erinnern, die ich damals, bei meinem kurzen Abstecher zum Gleisbau, hatte. Wieviel Kilogramm da wirklich drinnen waren weiß ich nicht mehr genau, aber mehr als 3kg waren es mit absoluter Sicherheit nicht, es kommt als dem nahe, was bereits hier erwähnt wurde mit 1,5kg. Somit können wir es eingrenzen auf 1-3kg/Sack und somit pro Schienenstoß.
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