Autor Thema: Gleisschäden Straßenbahn  (Gelesen 1884464 mal)

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95B

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2070 am: 21. Mai 2015, 10:31:57 »
Vielleicht ist das ganze ja schon voriges Jahr so gekommen, wie man hier und auch in anderen Orten immer wieder hört bzw. ließt , soll 5 vs. 33 nicht (nur) menschliches versagen gewesen sein.
Also doch.
Ihr meint da den Auffahrunfall ULF vs. E1 vom 21.08.2014?
Genau!

Allerdings ist es doch eher unwahrscheinlich, dass gerade in einer solchen Situation menschliches und technisches Versagen gleichzeitig auftreten!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Geamatic

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2071 am: 21. Mai 2015, 10:42:57 »
Die Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Bereichen Rilkeplatz und Rampe Laurenzgasse wurden aufgehoben.
...und neuerlich:  :ugvm:. Gemacht wurde an beiden Örtlichkeiten nämlich genau nichts! Auch der Schienebruch am Beginn der Haltestelle Resselgasse existiert noch. Da kann man - theoretisch - jetzt mit vollen 50 km/h drübernaschen. Es erhärtet sich bei mir der Verdacht, dass in diesem Unternehmen schön langsam keiner mehr wirklich weiß, was, wo im Schienennetz wirklich kaputt ist!

Sehr wohl wurden an der Rampe Laurenzgasse etwas gemacht. Da wurden die Gleise getauscht, früher gab es da eine extreme Gleissenkung und diese wurde repariert. Nur wurde diese Reparatur schon vor einer halben Ewigkeit gemacht, nur hat man offensichtlich vergessen die 15er abzuhängen. Erst letzte Woche habe ich meinen Teamleiter darauf aufmerksam gemacht und siehe da, eine Woche später ist der 15er weg.

HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2072 am: 21. Mai 2015, 11:51:27 »
Allerdings ist es doch eher unwahrscheinlich, dass gerade in einer solchen Situation menschliches und technisches Versagen gleichzeitig auftreten!
Der Auffahrunfall 2010 oder 2011(weiß nicht mehr genau welches Jahr das war) 37 auf 41 in der Nacht war ja angeblich, so hab ich es hier und auch an anderen Stellen gelesen, auch beides.
Technisch hat die Schienenbremse(Notbremsraste) versagt und menschlich hat die damalige Kollegin den Notschlagknopf vergessen.

Wenn ich das Thema hier irgendwo noch finde, editiere ich den Beitrag.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2073 am: 21. Mai 2015, 12:29:42 »
s ist es doch eher unwahrscheinlich, dass gerade in einer solchen Situation menschliches und technisches Versagen gleichzeitig auftreten!
Nicht gleichzeitig, sondern zuerst technisches Versagen und dann kein adäquates Verhalten des Fahrers, der die Situation noch in den Griff bekommen hätte können - aber was ganz genau passiert ist, will keiner rausrücken.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Rodauner

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2074 am: 21. Mai 2015, 13:26:11 »
Sehr wohl wurden an der Rampe Laurenzgasse etwas gemacht.
Ja - vor einer halben Ewigkeit. Ein Wunder, dass es dort nicht schon wieder einen neuen Gleisschaden gibt... :fp:
Und was wurde am Rilkeplatz gemacht?

hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2075 am: 21. Mai 2015, 14:07:02 »

Technisch hat die Schienenbremse(Notbremsraste) versagt und menschlich hat die damalige Kollegin den Notschlagknopf vergessen.
Das gibt es beim ULF, allerdings versagt nicht die Schienenbremse, sondern die Notbremsung. Da kommt dann nur die Schienenbremse und keine Generatorische Bremsung*. Wer weiß, wie dezent die Schienenbremsen des ULF wirken (besonders, wenn sie batteriegespeist arbeiten!), kann sich vorstellen, wie lange da der Bremsweg wird. Ein wenig Hilfe brächte natürlich der Federspeicher-Taster oder der Notschlagknopf, weil da die Federspeicher einsetzen, aber darauf muss im ersten Schreck erst wer kommen, der noch nie solch einer (oder ähnlichen) Gefahrensituation ausgesetzt war. Dieses Schnittstellenproblem "Versagende Automatik –> fehlende/falsche/verzögerte Reaktion des Menschen", das da auftritt, ist angeblich in Wahrheit auch die häufigste Ursache von Flugzeugabstürzen.

Das Problem ist sicher, dass das Phänomen nur sehr selten auftritt und, weil offiziell nicht erkannt und somit vorhanden, für die Experten nicht nachstellbar ist. Was Fahrer melden und erzählen wird sowieso gemeinhin ins Reich der Phantasie geschoben. Kommt es zu einem "unerklärlichen" Vorfall, heißt es, das stupide Personal meldet ja keine Erfahrungen, Wahrnehmungen und Auffälligkeiten.





*) Schuld ist angeblich ein Geber, der einen falschen Wert liefert, ausfällt oder von der Elektronik fallweise fehlerhaft interpretiert wird. Keine Ahnung ob das stimmt bzw. ob das "obrigkeitlich" überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Wird das Teil im Fehlerspeicher angezeigt, wird es halt ausgetauscht.
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Klingelfee

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2076 am: 21. Mai 2015, 14:19:57 »

Technisch hat die Schienenbremse(Notbremsraste) versagt und menschlich hat die damalige Kollegin den Notschlagknopf vergessen.
Das gibt es beim ULF, allerdings versagt nicht die Schienenbremse, sondern die Notbremsung. Da kommt dann nur die Schienenbremse und keine Generatorische Bremsung*. Wer weiß, wie dezent die Schienenbremsen des ULF wirken (besonders, wenn sie batteriegespeist arbeiten!), kann sich vorstellen, wie lange da der Bremsweg wird.


Ich kenn mich beim ULF technisch nicht so aus. Aber wieso soll es einen Unterschied geben, ob die Schienenbremse vom Netz oder von der Batterie angespeist wird? Meines Wissen nach ist der Anpressdruck sowohl bei Batteriespeisung, als auch bei Netzspeisung  gleich.
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2077 am: 21. Mai 2015, 14:29:15 »
Es gibt da so einige Phantomfehler die beim Ulf ab und zu auftreten die es eigentlich gar nicht geben dürften.
Hier drei Beispiele aus meinen persönlichen Erfahrungen: Während der Fahrt - Man rollt mit Fahrhebel auf Nullstellung und man möchte sanft bremsen doch plötzlich setzt eine volle generatorische Bremsung ein obwohl der Fahrhebel nur minimal auf Bremsstellung ist. Beispiel 2: Man löscht die Türfreigabe, bewegt den Fahrhebel nach vorne und der Zug rollt plötzlich zurück!! (Besonders Lustig in Steigungen). Beispiel 3: Der Zug rollt, plötzlich steht ganz groß ,,ÜBERTRAGUNGSFEHLER" auf dem Display. Alles wird im Zug finster, der Außenspiegel klappt sich ein, keine Knöpfe oder sonstige Einrichtungen inkl. Tür Freigabe geht mehr. Einzig das sich der Zug Gottseidank noch generatorisch bremsen hat lassen.

martin8721

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2078 am: 21. Mai 2015, 15:00:31 »
Es gibt da so einige Phantomfehler die beim Ulf  [...] Beispiel 2: Man löscht die Türfreigabe, bewegt den Fahrhebel nach vorne und der Zug rollt plötzlich zurück!! (Besonders Lustig in Steigungen).


Und noch lustiger, wenn man da einen (knapp anstehenden) Folgezug hinter sich hat bzw. hinten noch Fahrgäste vorbeigehen... :-X

hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2079 am: 21. Mai 2015, 16:52:11 »
. . .  oder hinten schon ein Auto hupt und der Zug auch beim zweiten Einschaltversuch zurückrollt! Aber das ist eher ein Fehler der früheren Zeit und der Alt-ULFs gewesen, obwohl es natürlich immer und bei jedem ULF vorkommt bzw. vorkommen kann!




Ich kenn mich beim ULF technisch nicht so aus. Aber wieso soll es einen Unterschied geben, ob die Schienenbremse vom Netz oder von der Batterie angespeist wird? Meines Wissen nach ist der Anpressdruck sowohl bei Batteriespeisung, als auch bei Netzspeisung  gleich.
Dann  steig einmal bei einem A1/B1 aufs Pedal, da geht die Schienenbremse ausschließlich mit Batteriespannung, und bei einem A/B, wo sie bei aufrechter Fahrdrahtspannung vom Netz gespeist wird bzw., wo es im Normalfall so ist. Wenn du da keinen Unterschied merkst, bist du echt gefühlslos!
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Rodauner

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2080 am: 21. Mai 2015, 17:33:57 »
Dieses Schnittstellenproblem "Versagende Automatik –> fehlende/falsche/verzögerte Reaktion des Menschen", das da auftritt, ist angeblich in Wahrheit auch die häufigste Ursache von Flugzeugabstürzen.
Ich erlaube mir mal, dazu eine Analogie herzustellen - und zwar aus ganz aktuellem Anlass:
http://www.austrianwings.info/2015/05/softwarefehler-als-ursache-fuer-absturz-von-airbus-a400m/
http://www.spiegel.de/politik/ausland/airbus-a400m-militaermaschine-stuerzte-wegen-software-problemen-ab-a-1034421.html
Genau so gehört das aufgearbeitet! Die Erkenntnis der fehlerhaften Software ist für Airbus und den Hersteller der Triebwerke mehr als unangenehm, immerhin geht es hier um ein millionenschweres (wenn nicht gar milliarden-) Rüstungsgeschäft. Und trotzdem wurde hier sehr rasch mit der Wahrheit herausgerückt. Vertuschen kann sich dort niemand mehr leisten! Was in der Luftfahrt heute selbstverständlich ist, wird früher oder später auch in anderen Verkehrssparten Einzug halten. Es ginge aber um einiges schneller, wenn der politische Wille vorhanden wäre und als Folge davon seitens der zuständigen Behörde(n) entsprechender Druck käme. Dass wir hier diesbezüglich eher auf Bananenrepubliksniveau herumdümpeln, ist leider traurige Realität :-\.

Tatra83

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2081 am: 21. Mai 2015, 18:07:46 »
Zurück zum Thema. Nachdem im Jahr 2008 fast noch goldene Zeiten herrschten und man rund 78 Mio. EUR in die Erhaltung des Straßenbahnnetzes steckte, sah und sieht es bis heute weitaus schlechter aus.
Dazu eine einfache Modellrechnung: Setzt man also bei einem Netz von 172 Streckenkilometern eine Liegedauer von durchschnittlich 20 Jahren an, dann wären jedes Jahr 8,6 km Strecke zur grundhaften Sanierung dran. Modellhaft könnte man sagen, diese Instandsetzung kostet (inkl. Unter- und Oberbau, Fahrleitung, Bahnstromversorgung etc.) 4 Mio. EUR/Strecken-km, dann wären pro Jahr rund 34,5 Mio. EUR notwendig, um das Straßenbahnnetz in Wien ordentlich in Schuss zu halten.

20092010201120122013201420152016
Realisierte Aufwendungen [EUR]32,5 Mio.8,3 Mio.9,9 Mio.k.A.17 Mio.15 Mio.13 Mio.11 Mio.
Realisierte Instandhaltungslänge [km]8,02,12,5k.A.4,33,83,32,8

Für 2016 habe ich ein wieder um 2 Mio. EUR gekürztes Budget angenommen und so schafft man mit dem Geld 2,8 km. Wenn man jetzt den Instandhaltungsrückstand aufsummieren würde, stünden in 2016 37,5 km Strecke zur Grundsanierung an, was insgesamt rund 150 Mio. EUR kosten würde.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2082 am: 21. Mai 2015, 18:34:21 »

Technisch hat die Schienenbremse(Notbremsraste) versagt und menschlich hat die damalige Kollegin den Notschlagknopf vergessen.
Das gibt es beim ULF, allerdings versagt nicht die Schienenbremse, sondern die Notbremsung. Da kommt dann nur die Schienenbremse und keine Generatorische Bremsung*. Wer weiß, wie dezent die Schienenbremsen des ULF wirken (besonders, wenn sie batteriegespeist arbeiten!), kann sich vorstellen, wie lange da der Bremsweg wird. Ein wenig Hilfe brächte natürlich der Federspeicher-Taster oder der Notschlagknopf, weil da die Federspeicher einsetzen, aber darauf muss im ersten Schreck erst wer kommen, der noch nie solch einer (oder ähnlichen) Gefahrensituation ausgesetzt war. Dieses Schnittstellenproblem "Versagende Automatik –> fehlende/falsche/verzögerte Reaktion des Menschen", das da auftritt, ist angeblich in Wahrheit auch die häufigste Ursache von Flugzeugabstürzen.

Das Problem ist sicher, dass das Phänomen nur sehr selten auftritt und, weil offiziell nicht erkannt und somit vorhanden, für die Experten nicht nachstellbar ist. Was Fahrer melden und erzählen wird sowieso gemeinhin ins Reich der Phantasie geschoben. Kommt es zu einem "unerklärlichen" Vorfall, heißt es, das stupide Personal meldet ja keine Erfahrungen, Wahrnehmungen und Auffälligkeiten.





*) Schuld ist angeblich ein Geber, der einen falschen Wert liefert, ausfällt oder von der Elektronik fallweise fehlerhaft interpretiert wird. Keine Ahnung ob das stimmt bzw. ob das "obrigkeitlich" überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Wird das Teil im Fehlerspeicher angezeigt, wird es halt ausgetauscht.
Es war ja ein A und da kam weder die Schienenbremse beim Fußpedal noch in der Notbremsraste und dadurch hat sie nur die volle generatorische Bremse gehabt, was eben dann doch nicht ganz gereicht hat.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2083 am: 21. Mai 2015, 20:44:57 »

Es war ja ein A und da kam weder die Schienenbremse beim Fußpedal noch in der Notbremsraste und dadurch hat sie nur die volle generatorische Bremse gehabt, was eben dann doch nicht ganz gereicht hat.
Da hätte aber der Notschlagknopf (oder der Federspeichertaster) auch nichts gebracht, weil da laufen zwar unmittelbar die Federspeicher ab, aber die Generatorische Bremsung hört auf und der Zug kriegt außerdem einen "Schlitten". Im Fehlerspeicher wird eine "unerlaubte Schalthandlung" eingetragen, die man dann sicher der Fahrerin als Ursache des Vorfalls anzuhängen versuchen wird.

Während in E1 und E2 das Schienenbremspedal immer durchschaltet, soweit Fahrspannung anliegt (auch bei ausgeschalteter oder fehlender Wagenbatterie), hängt es im ULF A und B vom Funktionieren der Fahrzeugelektronik und Software ab. Beim A1/B1 natürlich auch, aber da gibt es sowieso nur die Batteriestromversorgung für die Schienenbremsen.
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luki32

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2084 am: 21. Mai 2015, 21:03:08 »
Während in E1 und E2 das Schienenbremspedal immer durchschaltet, soweit Fahrspannung anliegt (auch bei ausgeschalteter oder fehlender Wagenbatterie), hängt es im ULF A und B vom Funktionieren der Fahrzeugelektronik und Software ab. Beim A1/B1 natürlich auch, aber da gibt es sowieso nur die Batteriestromversorgung für die Schienenbremsen.

Und wie kann so etwas bitte genehmigt werden? Wozu gibts da eine Behörde, die sonst auf jeden Sch*** schaut?

mfG
Luki
Vorsicht, Bösuser!
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