Autor Thema: Gleisschäden Straßenbahn  (Gelesen 1885201 mal)

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hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2445 am: 27. November 2015, 19:36:19 »
Da in Vor-ULF-Zeiten Schienenbrüche nur sehr selten auftraten und sich deren Zahl mittlerweile verhundertfacht hat, ist der Schluss wohl naheliegend, dass diese Häufung der Brüche der viel höheren Gleisbelastung durch die ULF-Fahrzeuge zuzuschreiben ist (höhere Radlast, schlechteres Fahrverhalten). Diese höhere Belastung führt zu höherer Abnützung, das ist ja auch bei der Bahn so, was aber trotzdem nicht sein dürfte, sind die Schienenbrüche.

Ein Fehler im Gleisbau könnte darin liegen, dass die Schienenstücke gebohrt angeliefert werden, da sie ja (zumeist) nach dem Verlegen provisorisch verlascht werden, ehe man sie verschweißt. Bei der "großen Bahn" dürfen zu verschweißende Schienenstücke keine Endbohrungen aufweisen! Bei den gering(eren) Achslasten der Neben- und Kleinbahnen spielt(e) das kaum eine Rolle, auf Strecken mit höherer Belastung offensichtlich schon. Bei der Straßenbahn könnte das ähnlich sein, lagen die bisherigen Fahrzeuge (knapp) unter jener Grenze, welche das "beleidigte" Metallgefüge an den verschweißten Stößen gerade noch auf Dauer aushielt, liegt der ULF halt schon drüber. Ob auch die Bohrungen für die Spurhalter im Zusammenhang mit Brüchen eine Rolle spielen, weiß ich nicht, könnte mir aber einen negativen Einfluss nach einiger Zeit der Belastung vorstellen. Vielleicht sollte man hier einmal versuchen ohne Spurhalter auszukommen und z.B. statt derer alle 1,8 m* Betonschwellen einbetonieren, auf denen die Schienen am Fuß befestigt werden (wie vom Vignolgleis bekannt).

Was ganz schlimm ist, ist der Brauch, fehlende Löcher auf der Baustelle einfach mit dem Schweißbrenner "durchzuschießen", das dürfte dem Metallgefüge in der Umgebung des so entstandenen Loches besonders schaden. Wie gesagt, alles Dinge, die bei der früheren, geringeren Belastung kaum je schlagend wurden, heute aber zum täglichen Wahnsinn führen. Eine kleine Rolle könnten vereinzelt auch schlecht ausgeführte Schweißungen spielen.

Das ist alles nur meine bescheidene Sicht und Analyse der Dinge und natürlich keine Fachexpertise!  ;)






*) 1,8 m ist der übliche Abstand der Spurhalter im Rillenschienengleis.
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HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2446 am: 27. November 2015, 20:09:32 »
Wie sich die Bilder gleichen...

Am Mariahilfer Gürtel. ggü. Hausnr. 14, FR Burggasse ist auch ein "Best of Gleisbruch".
...mit professionell angebrachter Geschwindigkeitsbegrenzung...  :luck:

Da klafft geschätzt 1cm Lücke in der rechten Schiene. ULF macht's möglich  >:D
An die verordnete V15, welche anfänglich "nur" von der VBI angeordnet wurden, hielten sich die wenigsten Fahrer, woraufhin, die Mannschaft des Spritzwagens, bis zum Eintreffen von B68, die 15 eben farblich hinzuschrieben.
Ein Fahrer wäre sogar deshalb fast abgezogen worden, da er meinte, direkt mit einer fast Notbremsung auf die 15kmh runter zu bremsen und nach passieren mit dem erstem Radportal wieder voll durchzubeschleunigen und das vor den Augen von der Funkwagenbesatzung und des Weichenreinigungsteams. :fp:
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nord22

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2447 am: 28. November 2015, 09:02:34 »
Neue Geschwindigkeitsbeschränkung von 15 km/h wegen mehrfacher Schienenbrüche im Bereich der Haltestelle Kagraner Brücke, in FR Aspern beginnend 30 m vor dem Anfang des Haltestellenbereichs in der Wagramer Straße bis zum Ende des Haltestellenbereichs auf der Erzherzog-Karl-Straße; Gegenrichtung analog ...
Anmerkung: es handelt sich ausnahmsweise nicht um einen desolaten, jahrzehntelang vernachlässigten Streckenabschnitt (so wie Ring, UStrab), sondern um Schienenbrüche aufgrund der aktuellen Temperaturen.

nord22

Alex

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2448 am: 28. November 2015, 09:57:27 »
Neue Geschwindigkeitsbeschränkung von 15 km/h wegen mehrfacher Schienenbrüche im Bereich der Haltestelle Kagraner Brücke, in FR Aspern beginnend 30 m vor dem Anfang des Haltestellenbereichs in der Wagramer Straße bis zum Ende des Haltestellenbereichs auf der Erzherzog-Karl-Straße; Gegenrichtung analog ...
Anmerkung: es handelt sich ausnahmsweise nicht um einen desolaten, jahrzehntelang vernachlässigten Streckenabschnitt (so wie Ring, UStrab), sondern um Schienenbrüche aufgrund der aktuellen Temperaturen.

nord22

Genau an der gleichen Stelle, an der der E1 heute den Erdschluss hatte? Kann aber damit wahrscheinlich nicht zusammenhängen, oder?

nord22

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2449 am: 28. November 2015, 10:28:39 »
Die Schienenbrüche in diesem Bereich entstehen, weil beim Bogen Wagramer Straße - Erzherzog-Karl-Straße durch die anschließenden sehr langen geraden Gleisabschnitte eine erhöhte Beanspruchung durch Kältespannungen der Gleisanlage gegeben ist.

nord22

95B

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2450 am: 28. November 2015, 20:38:49 »
Neue Geschwindigkeitsbeschränkung von 15 km/h wegen mehrfacher Schienenbrüche im Bereich der Haltestelle Kagraner Brücke, in FR Aspern beginnend 30 m vor dem Anfang des Haltestellenbereichs in der Wagramer Straße bis zum Ende des Haltestellenbereichs auf der Erzherzog-Karl-Straße; Gegenrichtung analog ...
Anmerkung: es handelt sich ausnahmsweise nicht um einen desolaten, jahrzehntelang vernachlässigten Streckenabschnitt (so wie Ring, UStrab), sondern um Schienenbrüche aufgrund der aktuellen Temperaturen.

nord22

Oh, diese Langsamfahrstelle habe ich heute am Nachmittag gesehen und mich gewundert, gar nichts darüber zu wissen. :)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2451 am: 28. November 2015, 21:34:18 »
. . . .  eine erhöhte Beanspruchung durch Kältespannungen der Gleisanlage gegeben ist.

nord22
Bitte, wann war es kalt? Selbst bei minus 20 Grad dürfen Schienen nicht brechen!  ::)
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2452 am: 29. November 2015, 10:07:14 »
. . . .  eine erhöhte Beanspruchung durch Kältespannungen der Gleisanlage gegeben ist.

nord22
Bitte, wann war es kalt? Selbst bei minus 20 Grad dürfen Schienen nicht brechen!  ::)
Wann die Stellen nicht entsprechend entspannt werden, kommt es sehr leicht sogar zu Spannungsbrüchen, speziel rings um Schweißnähte und da braucht es keine Minusgrade.
Wenn z.B. die Schiene beim 30°C geschweißt wurde, kann schon 5°C oder gar höhere Temperaturen zum brechen der Schweißnähte führen.
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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2453 am: 29. November 2015, 22:12:07 »
Vielleicht sollte man hier einmal versuchen ohne Spurhalter auszukommen und z.B. statt derer alle 1,8 m* Betonschwellen einbetonieren, auf denen die Schienen am Fuß befestigt werden (wie vom Vignolgleis bekannt).
Das ist übrigens in anderen (nicht weltbesten) Städten Standard. :lamp:

Was ganz schlimm ist, ist der Brauch, fehlende Löcher auf der Baustelle einfach mit dem Schweißbrenner "durchzuschießen", das dürfte dem Metallgefüge in der Umgebung des so entstandenen Loches besonders schaden.
Hat bei den WL schon mal jemand was vom Fachgebiet der Materialwissenschaften gehört? ::)
Vielleicht würde es auch genügen, den Hersteller der Schienen diesbezüglich zu konsultieren.  :-X
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hema

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2454 am: 29. November 2015, 22:18:32 »

Wann die Stellen nicht entsprechend entspannt werden, kommt es sehr leicht sogar zu Spannungsbrüchen, speziel rings um Schweißnähte und da braucht es keine Minusgrade.
Und warum ist so etwas in Vor-ULF-Zeiten so selten vorgekommen, selbst in extremen Wintern nicht (und wenn, dann am ehesten am Winterende)?  ;)




Vielleicht würde es auch genügen, den Hersteller der Schienen diesbezüglich zu konsultieren.  :-X
. . . . oder zumindest einmal die Oberbauvorschriften der Bahn studieren! Müssen gar keine aktuellen sein, das war vermutlich schon bei der Reichsbahn so.  :up:
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W_E_St

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2455 am: 30. November 2015, 01:05:15 »
Ich würde aber nicht ausschließen, dass die Arbeitsqualität deutlich nachgelassen hat und aus Einsparungsgründen außerdem seltener getauscht wird. Hätte es nur mit dem ULF zu tun, hätten die Schäden vor allem am 67er doch deutlich früher auftreten müssen als anderswo.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

HLS

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2456 am: 30. November 2015, 09:41:08 »
@hema hast du schonmal was von Glashärte gehört? Der Ulf hilft da natürlich extrem mit seiner Einzelradaufhängung, wenn er über den Schienenstoß rumpelt.
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Nightshift

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2457 am: 30. November 2015, 11:30:47 »
Ab sofort Sandleitengasse # Wilhelminenstrasse 10 km/h Beschränkung über die Vereinigungsweiche 10/44 Richtung Dornbach aufgrund eines Weichenschadens.

Schienenchaos

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2458 am: 30. November 2015, 11:31:02 »
Gerade ist das schweißende Kriseninterventionsteam mit dem Herzstück der Vereinigungsweiche 49-Innenring bei der Bellaria beschäftigt.

Geamatic

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Re: Gleisschäden Straßenbahn
« Antwort #2459 am: 30. November 2015, 12:11:03 »
Nicht das erste mal in diesem Monat, das diese Weiche Probleme macht!