Für mich bis heute unverständlich, daß man bewegliche Herzstücke nicht auch auf der Stadtbahn, sprich: U6 ebenfalls auf den Streckengleisen einbaute. Man könnte auch hier die Fahrwerke der Fahrzeuge wesentlich mehr schonen.
Für mich verständlich: Bei schiefwinkeligen Herzstücken schlägt im Idealzustand nichts, weil die Lauffläche durchgehend aufliegt. Erst durch Abnützung wird es leicht uneben, und das wird als Schlag empfunden.
Die geschlossenen Herzstücke auf der Badner dienen nicht dazu, Schläge zu vermeiden, die gäbe es nämlich es auch bei Verwendung von Vollbahnherzstücken nicht. Es ist nur so, dass die Radlenker auf der gegenüber liegenden Seite nicht greifen, weil das (Straßenbahn-)Rad zur schmal ist und daher eine exakte Spurführung nicht gewährleistet ist.
Ein ähnliches Problem sieht man in der nördlichen Ausfahrt von Wien Mitte. Da sind die mittleren Herzstücke einer Kreuzung mit beweglichen Zungen versehen, weil durch den extrem kleinen Winkel im Herzstück die Fahrkante (nicht die Auflagefläche) lang unterbrochen ist. Das könnte man durch gegenüberliegende Radlenker problemlos ausgleichen. Nur leider liegt gegenüber durch den flachen Winkel in nahezu gleicher Höhe ein Herzstück mit ebenso unterbrochener Fahrkante. Und genau dort, wo die Spurführung durch Radlenker notwendig wäre, muss der querende Spurkranz durch.
Auf Schnellfahrstrecken kommen ebenfalls geschlossene Herzstücke zum Einsatz. Hier liegt meiner Meinung nach (Vermutung!) der Grund darin, dass durch den flachen Winkel und die dadurch lang unterbrochene Fahrkante gegenüber ein langer Radlenker notwendig wäre. Und dieser, so glaube ich, würde durch seine Zwängung den ruhigen Lauf des schnell fahrenden Zugs beeinflussen. Würde man mit einer 40 km/h-Weiche von außen in die Schnellfahrstrecke einmünden, wäre ein offenes Herzstück und der damit verbundene kurze Radlenker wahrscheinlich ein geringeres Problem.