Tramwayforum

Straßenbahn Wien => Historisches => Fahrzeuge => Thema gestartet von: N1 am 03. April 2012, 06:02:50

Titel: Type H, H1
Beitrag von: N1 am 03. April 2012, 06:02:50
Dem Fotografen dieser zwei Bilder ging es weniger um den Tramwaywagen an sich als um die Werbetafeln, mit denen er bestückt war:

[attach=1]
"Abb. 77. Straßenbahnwagen (innen) mit Ankündigungstafeln." (S. 95 oben)

[attach=2]
"Abb. 78. Straßenbahnwagen mit Dachtafel." (S. 95 unten)

Quelle: siehe hier (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=745.msg42660#msg42660), unten
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: oldtimer am 21. Januar 2015, 15:09:50
Triebwagen 2151 am Weg zur Stadlauer Brücke. Das Foto stammt vom Lichtbildarchiv der Fa. Siemens.

Leider ohne genaue Datums- und Ortsangabe.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 21. Januar 2015, 18:25:02
Ich würde spontan auf 2. Hälfte der 50er tippen, der Wagen hat Fahrtrichtungsanzeiger und die Brücke heißt schon wieder Stadlauer Brücke. Theoretisch könnte es auch noch zwischen 1938 und Einführung der Verdunkelung sein.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Revisor am 21. Januar 2015, 18:35:36
Ich würde spontan auf 2. Hälfte der 50er tippen, der Wagen hat Fahrtrichtungsanzeiger und die Brücke heißt schon wieder Stadlauer Brücke. Theoretisch könnte es auch noch zwischen 1938 und Einführung der Verdunkelung sein.

Da die Aufnahme in der Kurve von der Vorgartenstraße in die Stromstraße entstanden ist, diese Schleife aber erst seit 1954 existiert, scheiden Datierungen davor aus.

Wie soll die Stadlauer Brücke vorher geheißen haben ?
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 21. Januar 2015, 18:42:35
Ich würde spontan auf 2. Hälfte der 50er tippen, der Wagen hat Fahrtrichtungsanzeiger und die Brücke heißt schon wieder Stadlauer Brücke. Theoretisch könnte es auch noch zwischen 1938 und Einführung der Verdunkelung sein.

Da die Aufnahme in der Kurve von der Vorgartenstraße in die Stromstraße entstanden ist, diese Schleife aber erst seit 1954 existiert, scheiden Datierungen davor aus.

Wie soll die Stadlauer Brücke vorher geheißen haben ?
Hatte die nicht auch einen sowjetischen Namen? Oder verwechsle ich das mit der Floridsdorfer Brücke?
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Revisor am 21. Januar 2015, 18:49:42
Hatte die nicht auch einen sowjetischen Namen? Oder verwechsle ich das mit der Floridsdorfer Brücke?

Du verwechselst, die hieß immer Stadlauer Brücke bzw. Stadlauer Eisenbahnbrücke. Die Reichsbrücke hieß Brücke der Roten Armee und die Floridsdorfer Brücke Malinovskijbrücke.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 22. Januar 2015, 11:42:19
Hatte die nicht auch einen sowjetischen Namen? Oder verwechsle ich das mit der Floridsdorfer Brücke?

Du verwechselst, die hieß immer Stadlauer Brücke bzw. Stadlauer Eisenbahnbrücke. Die Reichsbrücke hieß Brücke der Roten Armee und die Floridsdorfer Brücke Malinovskijbrücke.
Ja, dann habe ich Stadlauer Brücke und Floridsdorfer Brücke verwechselt, danke für die Korrektur!
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: oldtimer am 22. Dezember 2015, 14:43:30
Hallo zusammen,

Wie lief eigentlich der Einsteigvorgang bei Fahrzeugen der Type H ab?

War die Schiebetür auch während der Fahrt geöffnet oder nur zum Fahrgastwechsel geöffnet?

Welchen Zweck hatte das Schwenkgitter? Ist es vergleichbar mit den heutigen Sperren bzw. Drehkreuzen die sich nur in eine Richtung aufschieben lassen und dann zurück klappen? Konnte die "EIN"-Tür ähnlich bei den Fahrzeugen der Type K/k mittels Gestänge im offenen Zustand arretiert werden?

Das Gitter (rechts vom Fahrer) wird dann wohl bei der der Haltestelle abgewandten Seite versperrt worden sein, oder?

Vielleicht hat ja jemand Fotos die er hier einstellen könnte. Meine bisherige Suche war nicht wirklich von Erfolg geprägt...


(http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/images/d/d5/1910-xx-xx_%C2%B0H_Prater%2C_Hauptallee_2156%2B3364_-_Foto_WStB.jpg)
Das obligate Typenfoto zeigt den H 2156 (mit k2 3364) im Lieferzustand als Linie H in der Schleife Hauptallee. Gut zu erkennen ist das Schwenkgitter bei der mit "AUS" bezeichneten Türöffnung. Auch die Unterleitungsausrüstung ist zu erkennen. Foto: WStB

(http://www.vef.at/Tramway/2015/150-Parade/LIL_9264.JPG)
Vef/Lillich (http://www.vef.at/Tramway/2015/150-Parade/Parade.htm), anlässlich der 150 Jahre Tramway Parade
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 22. Dezember 2015, 14:59:41
Hallo zusammen,

Wie lief eigentlich der Einsteigvorgang bei Fahrzeugen der Type H ab?

War die Schiebetür auch während der Fahrt geöffnet oder nur zum Fahrgastwechsel geöffnet?

Welchen Zweck hatte das Schwenkgitter? Ist es vergleichbar mit den heutigen Sperren bzw. Drehkreuzen die sich nur in eine Richtung aufschieben lassen und dann zurück klappen? Konnte die "EIN"-Tür ähnlich bei den Fahrzeugen der Type K/k mittels Gestänge im offenen Zustand arretiert werden?

Das Gitter (rechts vom Fahrer) wird dann wohl bei der der Haltestelle abgewandten Seite versperrt worden sein, oder?

Vielleicht hat ja jemand Fotos die er hier einstellen könnte. Meine bisherige Suche war nicht wirklich von Erfolg geprägt...

Natürlich waren wie bei allen offenen Wagen nur die Türen und Gitter auf der Seite offen, wo der Fahrgastwechsel stattfindet.
Das Typenfoto ist zu Zeiten des Linksverkehrs aufgenommen und daher ist die rechte Seite verschlossen.

mfg
Luki
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Operator am 25. April 2016, 14:08:52
Ein nagelneuer H steht in der alten Hw. Rudolfsheim mit einer Hochhebeeinrichtung. Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. Später bekam der die Nummer 2181(II)  (1938) und wurde dann 1943 ein H1. Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!
Ein paar Fahrzeuge wurden zu HP und HR, im Museum gibt es noch den H 2215, H1 2260 und den H2 2280!
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Ferry am 25. April 2016, 14:13:46
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Der - wie du sicher weißt - inzwischen wieder zum 2248 rückgebaut wurde.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Operator am 25. April 2016, 14:19:49
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Der - wie du sicher weißt - inzwischen wieder zum 2248 rückgebaut wurde.
Sorry, dann müsste es heißen: gab es......
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Operator am 25. April 2016, 14:30:25
Vom 2248 gibt es ein rares Bild aus dem Jahre 1955, zeige ich hier gerne!
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 25. April 2016, 14:33:00
Ein nagelneuer H steht in der alten Hw. Rudolfsheim mit einer Hochhebeeinrichtung. Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. Später bekam der die Nummer 2181(II)  (1938) und wurde dann 1943 ein H1. Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!
Ein paar Fahrzeuge wurden zu HP und HR, im Museum gibt es noch den H 2215, H1 2260 und den H2 2280!
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Ein wunderbares Foto, aber bei den erhaltenen Fahrzeugen muß ich Dich leider korrigieren:
Es gibt in Wien (Remise) 2215 und 2260, in Mariazell 2229, in Mödling 2237 und in Traiskirchen 2248,
siehe http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_%281910-1967%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_%281910-1967%29) ganz unten

Den H2 2280 gibts auch noch in der Remise, der hatte aber als H (und anfangs auch als H2) die Nummer 2154.

mfG
Luki



Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Operator am 25. April 2016, 16:12:53
Ein nagelneuer H steht in der alten Hw. Rudolfsheim mit einer Hochhebeeinrichtung. Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. Später bekam der die Nummer 2181(II)  (1938) und wurde dann 1943 ein H1. Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!
Ein paar Fahrzeuge wurden zu HP und HR, im Museum gibt es noch den H 2215, H1 2260 und den H2 2280!
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Ein wunderbares Foto, aber bei den erhaltenen Fahrzeugen muß ich Dich leider korrigieren:
Es gibt in Wien (Remise) 2215 und 2260, in Mariazell 2229, in Mödling 2237 und in Traiskirchen 2248,
siehe http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_%281910-1967%29 (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_%281910-1967%29) ganz unten

Den H2 2280 gibts auch noch in der Remise, der hatte aber als H (und anfangs auch als H2) die Nummer 2154.

mfG
Luki
Ich habe auch nur Wien gemeint und  den Traiskirchner rechne ich auch zu Wien, nicht jedoch die Mariazeller, die hätte ich sonst extra erwähnt!
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: martin8721 am 25. April 2016, 16:44:09
Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. [...] Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!

55 Jahre im Fahrgasteinsatz. Beachtlich!
Die c3, die heute noch am 6er fahren, haben das allerdings auch schon geschafft.  :D
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 28. April 2016, 12:50:50
Ein nagelneuer H steht in der alten Hw. Rudolfsheim mit einer Hochhebeeinrichtung. Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. Später bekam der die Nummer 2181(II)  (1938) und wurde dann 1943 ein H1. Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!
Ein paar Fahrzeuge wurden zu HP und HR, im Museum gibt es noch den H 2215, H1 2260 und den H2 2280!
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Was ist das rechts im Vordergrund? Für ein T-Drehgestell sind mir die Räder irgendwie zu ähnlich groß.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: coolharry am 28. April 2016, 13:04:19
Ein nagelneuer H steht in der alten Hw. Rudolfsheim mit einer Hochhebeeinrichtung. Da das Bild mit Oktober 1910 datiert ist, nehme ich an, das der Wagen gerade neu von Simmering geliefert wurde. Später bekam der die Nummer 2181(II)  (1938) und wurde dann 1943 ein H1. Im Dezember 1965 wurde er ausgemustert!
Ein paar Fahrzeuge wurden zu HP und HR, im Museum gibt es noch den H 2215, H1 2260 und den H2 2280!
Außerdem gibt es noch den HR 6155 (ex H1-2248)!

Was ist das rechts im Vordergrund? Für ein T-Drehgestell sind mir die Räder irgendwie zu ähnlich groß.

Das wird ein Verschubherlferlein gewesen sein. Der Typ auf dem Bild dreht grad an einem Rad herum.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: haidi am 28. April 2016, 22:27:37
Was ist das rechts im Vordergrund? Für ein T-Drehgestell sind mir die Räder irgendwie zu ähnlich groß.
Das wird ein Verschubherlferlein gewesen sein. Der Typ auf dem Bild dreht grad an einem Rad herum.
Schaut mir aus als wäre das der Antrieb für die Hochhebeeinrichtung (die "Kardan"-Wellen für die Hocheber laufen ja bis zu diesem Ding.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 29. April 2016, 00:29:17
Was ist das rechts im Vordergrund? Für ein T-Drehgestell sind mir die Räder irgendwie zu ähnlich groß.
Das wird ein Verschubherlferlein gewesen sein. Der Typ auf dem Bild dreht grad an einem Rad herum.
Schaut mir aus als wäre das der Antrieb für die Hochhebeeinrichtung (die "Kardan"-Wellen für die Hocheber laufen ja bis zu diesem Ding.

Stimmt, DAS wird es sein! Ein rollbarer Motor für die Hebevorrichtung! Die Kardanwellen hab ich komplett übersehen!
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Nussdorf am 16. August 2016, 21:54:47
Dem Wiki habe ich entnommen, dass bereits ab 1927 begonnen wurde, die Triebwagen der Reihe H auf Rechtsfahrbetrieb umzubauen. Bekanntlich wurde dieser dann erst 1938 eingeführt. Was hat eigentlich die jeweiligen Machthaber so lange an der Linksfahrordnung festhalten lassen, bzw. warum hat man schon 1927 mit dem Umbau begonnen? Sollte es dazu in den Tiefen des Forum bereits Beiträge geben, bedanke ich mich für einen Hinweis.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 16. August 2016, 22:05:32
Was hat eigentlich die jeweiligen Machthaber so lange an der Linksfahrordnung festhalten lassen, bzw. warum hat man schon 1927 mit dem Umbau begonnen?

Die Linksfahrordnung beizubehalten war für alle Beteiligten günstiger. Man hatte ja nichts davon, auf Rechtsfahren umzustellen (außer einen Haufen Kosten). Zudem ist Wien ja dafür bekannt, lieber alles beim Alten zu lassen (des woar scho imma so). Aus Sicht der städtischen Straßenbahnen war die Situation anders zu bewerten: Man wusste, dass irgendwann die Umstellung auf Rechtsfahren kommen musste – bloß nicht, wann. Also war es sicher nicht verkehrt, in kleinerem Umfang Vorbereitungen zu treffen. Und so ein 16-Klapper verhielt sich im Linksfahrbetrieb auch nicht anders als ein nicht umgebauter Wagen, also war es kein Nachteil, diese Umbauten durchzuführen.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: W_E_St am 18. August 2016, 18:52:37
Geplant war eigentlich, die Umstellung etappenweise durchzuführen, bloß wurde sie abgesehen von den westlichsten Teilen dann nicht durchgeführt bzw. erst 1938. Begonnen wurde aber schon 1928, insofern war der Umbau durchaus nachvollziehbar.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Wattman am 07. November 2016, 14:45:31
Offensichtlich von einer WTM-Sonderfahrt Ende der 70er, Anfang der 80er stammen die folgenden Bilder der Garnitur H 2215 + u2 3832.
Die Aufnahmeorte sind im Dateinamen ersichtlich - wer das Datum beisteuern kann, bekommt ein extra Dankeschön!  :)
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Linie 360 am 07. November 2016, 14:52:13
Offensichtlich von einer WTM-Sonderfahrt Ende der 70er, Anfang der 80er stammen die folgenden Bilder der Garnitur H 2215 + u2 3832.
Die Aufnahmeorte sind im Dateinamen ersichtlich - wer das Datum beisteuern kann, bekommt ein extra Dankeschön!  :)
Eventuell war das am 09.03.1980, wo für Stadtrat Nittel 14 Züge des WTM aus allen Teilen Wiens zur Stadthalle unterwegs waren.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Wattman am 07. November 2016, 16:26:44
Danke für den Tipp - leider steht hier (http://tram.at/wtm-geschichte/sondereinsaetze-des-wtm-individuelle-tramway-sonderfahrten/) nicht im Detail, welche Züge eingesetzt waren.
Warten wir, ob noch jemand etwas weiß.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: TARS631 am 07. November 2016, 21:20:07
Änliche Bilder habe ich auch in meiner Sammlung entdeckt
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 4463 am 08. November 2016, 01:21:08
Eventuell war das am 09.03.1980, wo für Stadtrat Nittel 14 Züge des WTM aus allen Teilen Wiens zur Stadthalle unterwegs waren.
Was war da los, dass für den Stadtrat 14 Züge unterwegs waren? ???
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Wattman am 08. November 2016, 10:09:43
Änliche Bilder habe ich auch in meiner Sammlung entdeckt
Aha, aber alle mit anderem Datum als dem 09.03.1980.  :o
––––––––––––––––––––––––
Was war da los, dass für den Stadtrat 14 Züge unterwegs waren? ???
Keine Ahnung, es war nur ~1 Jahr vor seinem (gewaltsamen) Tod.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: michael-h am 27. November 2018, 10:34:15
Als Besonderheit waren ab 1929 die beiden Triebwagen H 2164 und H 2166 fix miteinander gekuppelt. Es handelte sich um einen Versuch, der das Umsetzen an den Endstellen vermeiden sollte. Dafür wurden beide Triebwagen mit einem Scherenstromabnehmer versehen und elektrisch miteinander verbunden. Elektrisch waren die beiden Wagen wie ein einziger zu sehen. Beide Triebwagen hatten nur einen Motor und jeweils nur einen Fahrschalter.
Das Gespann ist auf dem Foto in der Friedrichstraße vor der Sezession im Einsatz auf der Linie 63 zu sehen.
Trotz der schlechten Qualität des Fotos ist die Aufnahme eine Rarität. Der zweite Triebwagen ist daher auch als Raucherwagen ausgewiesen.

LG Michi
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 10:53:46
Den Scherenbügel hätte man sich eigentlich sparen können, wenn ohnehin beide Tw mit Stromabnehmer ausgerüstet waren.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: schaffnerlos am 27. November 2018, 11:13:57
Elektrisch waren die beiden Wagen wie ein einziger zu sehen. Beide Triebwagen hatten nur einen Motor und jeweils nur einen Fahrschalter.

Dann ist es aber das Dachsignal zwischen den Wagen verwunderlich.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 11:16:26
Elektrisch waren die beiden Wagen wie ein einziger zu sehen. Beide Triebwagen hatten nur einen Motor und jeweils nur einen Fahrschalter.

Dann ist es aber das Dachsignal zwischen den Wagen verwunderlich.

Auf den ersten Blick schon, aber aufgrund der Schaltung in Lichtserien wäre es sehr aufwändig gewesen, das Dachsignal und die Scheinwerfer wegzubekommen.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 27. November 2018, 12:14:59
Den Scherenbügel hätte man sich eigentlich sparen können, wenn ohnehin beide Tw mit Stromabnehmer ausgerüstet waren.

Nein, weil in der Nacht auch der hintere Triebwagen aufgebügelt war wegen der Beleuchtung, siehe https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967))
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: michael-h am 27. November 2018, 12:34:24
Nein, weil in der Nacht auch der hintere Triebwagen aufgebügelt war wegen der Beleuchtung, siehe https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967))

Hat es da dann nicht Probleme mit den elektrischen Weichen gegeben, wenn mit zwei angelegten Stromabnehmern gefahren wurde?

LG Michi
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 27. November 2018, 13:20:22
Nein, weil in der Nacht auch der hintere Triebwagen aufgebügelt war wegen der Beleuchtung, siehe https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967))

Hat es da dann nicht Probleme mit den elektrischen Weichen gegeben, wenn mit zwei angelegten Stromabnehmern gefahren wurde?

Weiß ich nicht, aber möglicherweise war die Strommenge, die die Beleuchtung eines Wagens zieht, unter dem Schwellwert.

mfg
Luki
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 27. November 2018, 13:23:53
Seht euch das Foto genau an, der Nachläufer hat den Stromabnehmer gesenkt.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 4463 am 27. November 2018, 13:24:03
Nein, weil in der Nacht auch der hintere Triebwagen aufgebügelt war wegen der Beleuchtung, siehe https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967))

Hat es da dann nicht Probleme mit den elektrischen Weichen gegeben, wenn mit zwei angelegten Stromabnehmern gefahren wurde?

Weiß ich nicht, aber möglicherweise war die Strommenge, die die Beleuchtung eines Wagens zieht, unter dem Schwellwert.
Wurde hier jeweils beim Richtungswechsel so umgeschaltet, dass nur der vordere Stromabnehmer für den Traktionsstrom verwendet wurde? Üblicherweise werden ja bei Fahrzeugen mit mehreren Stromabnehmern diese einfach elektrisch verbunden, wodurch egal ist, welcher anliegt bzw. beim Anliegen beider fließt der Strom auch über beide. Allerdings wäre das wohl mit den Lichtserien dann kompliziert gewesen, weshalb man wohl nur den Traktionsstrom „durchschaltete“? ???
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 14:42:27
Wurde hier jeweils beim Richtungswechsel so umgeschaltet, dass nur der vordere Stromabnehmer für den Traktionsstrom verwendet wurde? Üblicherweise werden ja bei Fahrzeugen mit mehreren Stromabnehmern diese einfach elektrisch verbunden, wodurch egal ist, welcher anliegt bzw. beim Anliegen beider fließt der Strom auch über beide. Allerdings wäre das wohl mit den Lichtserien dann kompliziert gewesen, weshalb man wohl nur den Traktionsstrom „durchschaltete“? ???

Es wurde gar nicht umgeschaltet. Der Fahrstrom gelangt über den jeweils vorderen Stromabnehmer direkt (also über Blitzschutzeinrichtung, Dachsicherung, Hauptsicherung und Hauptschalter) zum Fahrschalter, von wo aus er auf die Motoren aufgeteilt wird. Man hat offensichtlich nur das Allernötigste geändert, sprich, die Verbindungen zwischen Fahrschalter und Motor neu gelegt. (Was natürlich auch die Vermutung nahelegt, dass man den Versuch – wie so oft in Wien – bereits von vornherein so angelegt hat, dass er scheitern musste.)
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: benkda01 am 27. November 2018, 15:06:57
Es wurde gar nicht umgeschaltet. Der Fahrstrom gelangt über den jeweils vorderen Stromabnehmer direkt (also über Blitzschutzeinrichtung, Dachsicherung, Hauptsicherung und Hauptschalter) zum Fahrschalter, von wo aus er auf die Motoren aufgeteilt wird. Man hat offensichtlich nur das Allernötigste geändert, sprich, die Verbindungen zwischen Fahrschalter und Motor neu gelegt. (Was natürlich auch die Vermutung nahelegt, dass man den Versuch – wie so oft in Wien – bereits von vornherein so angelegt hat, dass er scheitern musste.)
Ja, nur wozu hätte man dann bei Dunkelheit für die Beleuchtung auch den zweiten Wagen aufbügeln müssen? ???
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 27. November 2018, 15:11:31
Es wurde gar nicht umgeschaltet. Der Fahrstrom gelangt über den jeweils vorderen Stromabnehmer direkt (also über Blitzschutzeinrichtung, Dachsicherung, Hauptsicherung und Hauptschalter) zum Fahrschalter, von wo aus er auf die Motoren aufgeteilt wird. Man hat offensichtlich nur das Allernötigste geändert, sprich, die Verbindungen zwischen Fahrschalter und Motor neu gelegt. (Was natürlich auch die Vermutung nahelegt, dass man den Versuch – wie so oft in Wien – bereits von vornherein so angelegt hat, dass er scheitern musste.)
Ja, nur wozu hätte man dann bei Dunkelheit für die Beleuchtung auch den zweiten Wagen aufbügeln müssen? ???

Weil es wohl keine Lichtleitung zwischen den beiden Triebwagen gab.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 15:18:56
Weil es wohl keine Lichtleitung zwischen den beiden Triebwagen gab.

Und die hätte man auch nicht über das Lichtkabel herstellen können, da man triebwagenseitig damit nicht im Lichtstromkreis landet, sondern nur im Beiwagen-Licht- und Kraftstromautomaten (bzw. wird der damals noch nur Beiwagen-Lichtstromautomat geheißen haben, weil zu dieser Zeit kein "Kraftstrom" übertragen wurde).
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: benkda01 am 27. November 2018, 15:36:08
Und die hätte man auch nicht über das Lichtkabel herstellen können, da man triebwagenseitig damit nicht im Lichtstromkreis landet, sondern nur im Beiwagen-Licht- und Kraftstromautomaten (bzw. wird der damals noch nur Beiwagen-Lichtstromautomat geheißen haben, weil zu dieser Zeit kein "Kraftstrom" übertragen wurde).
Meines Wissens – bitte um Korrektur, falls das nicht stimmen sollte – gab es damals keinen Automaten oder Schalter für die Lichtsteckdose, diese stand immer unter Strom.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 15:49:46
Meines Wissens – bitte um Korrektur, falls das nicht stimmen sollte – gab es damals keinen Automaten oder Schalter für die Lichtsteckdose, diese stand immer unter Strom.

Keine Ahnung ... aber auch mit einer ständig unter Spannung stehenden Lichtsteckdose erreicht man die Glühbirnen des zweiten Tw nicht.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 27. November 2018, 16:05:11
Über der Rammbohle erkennt man eine zusätzliche Kabelverbindung an der Stelle der Bremsteckdosen. Ich nehme an, dass die Wagen mit Solenoide nachgerüstet wurden weil Widerstandsbremse und Handbremse allein für das Gespann nicht ausgereicht hätten. In dieser Kabelverbindung wird vermutlich auch der Lichtstrom mitgeführt worden sein. Somit könnte man vom jeweils nachlaufenden TWG auch von einem angetriebenen Beiwagen sprechen. Am Nachläufer war der Satz Dachwiderstände funktionslos.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 27. November 2018, 16:09:05
Über der Rammbohle erkennt man eine zusätzliche Kabelverbindung an der Stelle der Bremsteckdosen. Ich nehme an, dass die Wagen mit Solenoide nachgerüstet wurden weil Widerstandsbremse und Handbremse allein für das Gespann nicht ausgereicht hätten. In dieser Kabelverbindung wird vermutlich auch der Lichtstrom mitgeführt worden sein. Somit könnte man vom jeweils nachlaufenden TWG auch von einem angetriebenen Beiwagen sprechen. Am Nachläufer war der Satz Dachwiderstände funktionslos.

Nein, der Lichtstrom wird nicht mitgeführt, ich verweise nochmals auf diesen Artikel: https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967) (https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Type_H,_H1_(1910-1967))

und vor allem diesem Satz:
 
Zitat
Der Fahrstrom wurde vom Stromabnehmer des führenden Triebwagen abgenommen, während der zweite abgezogen wurde; lediglich bei Dunkelheit musste er für die Beleuchtung angelegt werden.


Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 27. November 2018, 16:16:21
Alles klar, also noch umständlicher. Offen bleibt noch die Beheizung der Wagen.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: 95B am 27. November 2018, 16:37:02
Alles klar, also noch umständlicher. Offen bleibt noch die Beheizung der Wagen.

Vermutlich war nur der führende Tw beheizbar.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: luki32 am 27. November 2018, 16:44:11
Alles klar, also noch umständlicher. Offen bleibt noch die Beheizung der Wagen.

Vermutlich war nur der führende Tw beheizbar.

Entweder war ein Teil der Widerstände noch nicht im Wageninneren, dann waren die Wagen nicht beheizt, oder sie waren es schon, und da jeder Wagen einen Motor hatte hatte er dadurch auch die Nutzstromheizung.
Titel: Re: Type H, H1
Beitrag von: Piefke am 15. August 2021, 12:40:11
Verlinke ich mal für alle, die es nicht so mit dem fernen Ausland haben  8):
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https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=5045.msg397681#msg397681