Ersteres ist natürlich ein plakativer Vergleich, dem breiten Lesepublikum geschuldet
Auch plakative Vergleiche können unsinnig sein. Man könnte auch behaupten, dass man zur Stoßzeit quer durch Wien mit dem Auto heute länger unterwegs ist als vor 100 Jahren mit dem Fiaker. Ob das nun stimmen mag oder nicht, als Vergleich taugt es genau so wenig wie das zitierte Beispiel. So was kann man irgendwo gern als lustigen Kommentar einstreuen, aber doch bitte nicht in einem Artikel, der sich ernsthaft mit der Materie beschäftigen soll.
zweiteres kann ich nicht beurteilen, da zu selten im Netz unterwegs.
Langsamfahrstellen betreffen
alle Züge gleichermaßen, zudem haben viele Linien (teilweise seit Jahren) eigene "Langsamfahrstrecken"-Fahrpläne. Kürzungen passieren verspätungsbedingt, das liegt im Normalfall am übrigen Verkehr, manchmal am trödelnden Fahrpersonal und seit Corona teilweise auch an der Kombination von punktuell höherem Fahrgastaufkommen und Hochflurer mit gesperrter Tür 1. Wenn man da Pech hat, verliert man bei jeder zweiten Ampel eine Phase, gerade in der HVZ führt das sofort zu Konvoibildung und weiteren Unregelmäßigkeiten. Im Normalfall können aber die Stehzeiten in der Endstation allfällige Verspätungen durch Langsamfahrstellen abfangen bzw. gibt der Rest der Strecke genügend Reserven her, um die Langsamfahrstellenverspätung wieder aufzuholen. (Wollen muss man halt.)
Dass die Netzsituation nicht gerade zur euphorisierenden Motivation des Fahrpersonals beiträgt, ist wiederum ein anderes Kapitel.