Autor Thema: Zweirichtungsbetrieb in Wien  (Gelesen 69127 mal)

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Linie 41

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #30 am: 11. Mai 2012, 17:20:48 »
Was genau ist verschweißt?
Es sind einfach im Bereich des Herzstücks gerade Schienenstücke eingeschweißt. Sieht recht professionell gemacht aus. Rumpelt auch nix mehr.

Am 158er ist man auch auf den Spurkränzen – sehr langsam – quer über die Vignolgleise der Verbindungsbahn gerumpelt, oder? Ist zwar eine rechtwinkelige Kreuzung, aber vom Prinzip her auch nicht viel anders.
Nur bei einer nahezu rechtwinkeligen Kreuzung entgleis man weniger einfach, weil die Räder nicht seitlich abgelenkt werden können.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #31 am: 11. Mai 2012, 17:26:50 »
Nur bei einer nahezu rechtwinkeligen Kreuzung entgleis man weniger einfach, weil die Räder nicht seitlich abgelenkt werden können.
Stimmt schon, nur hast du bei einem Weichenherz eine durchgehende Führung durch Fahr- und Leitkante der anderen Schiene.

Linie 41

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #32 am: 11. Mai 2012, 17:34:45 »
Stimmt schon, nur hast du bei einem Weichenherz eine durchgehende Führung durch Fahr- und Leitkante der anderen Schiene.
Äh ja, die Räder kreuzen ja dann nicht gleichzeitig die andere Schiene.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #33 am: 11. Mai 2012, 19:23:42 »
Am 158er ist man auch auf den Spurkränzen – sehr langsam – quer über die Vignolgleise der Verbindungsbahn gerumpelt, oder?
In solchen Fällen sorgt aber eine kleine Anrampung vom Schienengrund auf Kopfhöhe dafür, dass die Räder nicht voll auf das Hindernis "querende Schiene" prallen. Der Spurkranz rumpelt dann eigentlich nur über die Rille der querenden Schiene, auf jeden Fall ist so eine Konstruktion nur sehr langsam befahrbar!
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #34 am: 11. Mai 2012, 22:26:19 »
Der ULF ist (laut Werbeprospekt) auch als Zweirichtungsfahrzeug konzipiert: Man nehme statt dem Heckmodul ein zweites Bugmodul und drehe jedes zweite Modul um. Wenn ich zu Hause bin sende ich diese Seite aus dem Prospekt.
Hier die Seite des Prospekts. Auch das mit den Schnelltrennstellen ist irgendwie interresant. Man kann also aus zwei A einen Zweirichtungs-B machen (und ein steuerloses Etwas).

Linie 41

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #35 am: 11. Mai 2012, 22:34:05 »
Hier die Seite des Prospekts. Auch das mit den Schnelltrennstellen ist irgendwie interresant. Man kann also aus zwei A einen Zweirichtungs-B machen (und ein steuerloses Etwas).
Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

HLS

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #36 am: 11. Mai 2012, 22:35:51 »
Der ULF ist (laut Werbeprospekt) auch als Zweirichtungsfahrzeug konzipiert: Man nehme statt dem Heckmodul ein zweites Bugmodul und drehe jedes zweite Modul um. Wenn ich zu Hause bin sende ich diese Seite aus dem Prospekt.
Hier die Seite des Prospekts. Auch das mit den Schnelltrennstellen ist irgendwie interresant. Man kann also aus zwei A einen Zweirichtungs-B machen (und ein steuerloses Etwas).
Was mich dabei am allermeisten wundert, wenn man doch diese "Schnelltrennstellen" hat, warum brauchte man dann ca ein Jahr um den 733er B1 zu reparieren?  :o
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #37 am: 11. Mai 2012, 22:37:29 »
Da in dem Dokument noch von den 15cm Einstiegshöhe gesprochen wird, dürfte es eher ein früher Entwurf gewesen sein - also ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich technisch umgesetzt hat oder ob das nicht nur mehr eine reine Vision war.

@HLS: Mit 1 Jahr Reparatur liegt er eh nicht so schlecht laut Kontrollamtsbericht :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

HLS

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #38 am: 11. Mai 2012, 22:44:06 »

@HLS: Mit 1 Jahr Reparatur liegt er eh nicht so schlecht laut Kontrollamtsbericht :D
Eh nicht.  ::) In der freien Marktwirtschaft, bei so eine Wartezeit, wäre vermutlich die Reparatur schon Gratis plus Strafzahlung.
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IbisMaster

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #39 am: 11. Mai 2012, 22:45:26 »
Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das Softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Was das IBIS betrifft: Nein.

Was mich dabei am allermeisten wundert, wenn man doch diese "Schnelltrennstellen" hat, warum brauchte man dann ca ein Jahr um den 733er B1 zu reparieren?  :o
Weil das Heckmodul erst neu angefertigt werden musste, es gibt ja keine fertigen Ersatzmodule.

Da in dem Dokument noch von den 15cm Einstiegshöhe gesprochen wird, dürfte es eher ein früher Entwurf gewesen sein - also ich bin mir nicht sicher, ob man das wirklich technisch umgesetzt hat oder ob das nicht nur mehr eine reine Vision war.
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HLS

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #40 am: 11. Mai 2012, 22:53:06 »


Was mich dabei am allermeisten wundert, wenn man doch diese "Schnelltrennstellen" hat, warum brauchte man dann ca ein Jahr um den 733er B1 zu reparieren?  :o
Weil das Heckmodul erst neu angefertigt werden musste, es gibt ja keine fertigen Ersatzmodule.
Ein Jahr für ein Heckmodul? Habens die Stahl, Alu und Plastikteile auch selber Gießen müssen und vorher noch projektieren, weil man ja noch NIE bei Siemens ein Heckmodul fertigen mußte?


Sarkasmus aus
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #41 am: 11. Mai 2012, 23:06:16 »
Ein Jahr für ein Heckmodul? Habens die Stahl, Alu und Plastikteile auch selber Gießen müssen und vorher noch projektieren, weil man ja noch NIE bei Siemens ein Heckmodul fertigen mußte?
Die Kastengerippe aller Module fertigt Siemens VT nicht selbst an, sondern bestellt diese bei Zulieferfirmen. Das sind aber keine kleinen Schlossereien bei denen man halt irgendwann so ein Stück bestellt, sondern auf Serienfertigung ausgelegte Betriebe. Daher ist es nur möglich bei der nächsten Bestellung von Modulen für ein neues Baulos ein entsprechendes Modulgerippe mehr zu bestellen. Folglich ist die Zeitspanne bis zur Fertigstellung des 733 durchaus gerechtfertigt.

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #42 am: 11. Mai 2012, 23:07:31 »
Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das Softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Was das IBIS betrifft: Nein.
Du meinst wohl exklusiv das WL-IBIS, denn selbstverständlich kann das IBIS-System mit zwei Fahrerständen umgehen. Wie würden sonst nicht-weltbeste Betriebe den Zweirichtungs-Betrieb bewerkstelligen?
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

hema

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #43 am: 11. Mai 2012, 23:15:58 »
Auch das mit den Schnelltrennstellen ist irgendwie interresant.
Ich weiß nicght, ob die neueren langen ULFs diese Trennstelle überhaupt noch haben. Die erste Bauserie hat(te) sie, weil man vorerst noch in der ZW im Arbeitsablauf auf die (zu kurze) Schiebebühne angewiesen war. Die Bühne war deshalb so kurz, weil ein früher Sturkopf der Ansicht war, es dürfe in Wien nie längere Fahrzeuge geben als den E. Und er sah darin eine Chance, seine Meinung für alle Zeiten im Betrieb zu zementieren, wenn längere Fahrzeuge werkstattmäßig nicht handlebar sind. Und die 6-Achser waren sowieso schon ein Sprung über den Schatten, weil die "Experten" eigentlich für Zweiachser für alle Zukunft schwärmten.  :(
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HLS

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #44 am: 11. Mai 2012, 23:58:57 »
Ein Jahr für ein Heckmodul? Habens die Stahl, Alu und Plastikteile auch selber Gießen müssen und vorher noch projektieren, weil man ja noch NIE bei Siemens ein Heckmodul fertigen mußte?
Die Kastengerippe aller Module fertigt Siemens VT nicht selbst an, sondern bestellt diese bei Zulieferfirmen. Das sind aber keine kleinen Schlossereien bei denen man halt irgendwann so ein Stück bestellt, sondern auf Serienfertigung ausgelegte Betriebe. Daher ist es nur möglich bei der nächsten Bestellung von Modulen für ein neues Baulos ein entsprechendes Modulgerippe mehr zu bestellen. Folglich ist die Zeitspanne bis zur Fertigstellung des 733 durchaus gerechtfertigt.
Auch das ist definitiv nicht gerechtfertigt. In meiner frühren Firma war vom Erstgespräch mit dem potentiellen Kunden bis zur Auslieferung, dazwischen waren Entwicklung, Materialbestellung, Produktion, Endkontrolle und Endabnahme das Kunden, nur maximal 12Wochen. Bei entsprechenden Zeichnungen oder Vorlagen weil es schon ein langjähriger Kunde war/ist, lagen nur 5-6Wochen.
Und weil es sich nicht um eine Erstanfertigung handelt sollte so ein kleines "Gerippe" nicht als zu viel länger als 3Monate dauern.
Es gibt ja auch nicht erst seit gestern den Spruch "Time is Money".
Und jeder Zug der, aus welchen Gründen auch immer, nicht fahren kann kostet nur unnötiges Geld.
Siehe auch den Kontrollamtsbericht.
"Grüß Gott"

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