Autor Thema: Zweirichtungsbetrieb in Wien  (Gelesen 70258 mal)

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #45 am: 12. Mai 2012, 00:07:26 »
Und die 6-Achser waren sowieso schon ein Sprung über den Schatten, weil die "Experten" eigentlich für Zweiachser für alle Zukunft schwärmten.  :(
"[A]ls billige Übergangslösung bis zur ersehnten Einstellung des Straßenbahnbetriebs" passt wahrscheinlich besser als "für alle Zukunft".
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

schaffnerlos

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #46 am: 12. Mai 2012, 00:11:47 »
Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das Softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Was das IBIS betrifft: Nein.

Bei den T/T1 ist ja IBIS mittlerweile auch implementiert.

13er

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #47 am: 12. Mai 2012, 00:27:49 »
Im Fall des 733 ist es auch denkbar, dass man es gar nicht so eilig mit der Reparatur hatte. Eile bedeutet Kosten (beim Hersteller, durch Umschichten der Produktion bzw. Zuliefereraufträge). Schließlich sind die WL selbst an dem Vorfall Schuld (wobei genau den Fahrer des 733 keine Schuld trifft) und mussten es auch selbst bezahlen. Bei den Kosten im, so weit mir bekannt ist, niedrigen sechsstelligen Bereich war sicher zuerst einmal die Aufbringung der finanziellen Mittel erforderlich. Überlebensnotwendig ist ein ULF mehr oder weniger in Betrieb ja glücklicherweise nicht.
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hema

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #48 am: 12. Mai 2012, 01:15:23 »
Im Fall des 733 ist es auch denkbar, dass man es gar nicht so eilig mit der Reparatur hatte.
Andererseits ist ein B1-Modul jetzt relativ einfach (nach)lieferbar, da er ja aktuell gefertigt wird. A- und B-Komponenten der verschiedenen Baulose muss man natürlich extra anfertigen lassen. Man hätte halt die Prototypen als Ersatzteilspender aufheben sollen und nicht verschrotten (Ein Teil vom 601 lebt ja im 604 weiter - zumindest ein Mittelmodul und ein Gelenkportal, beim Endmodul bin ich mir nicht sicher).


Selbst A1-Module sind sicher nicht (ganz) baugleich mit dem B1!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

HLS

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #49 am: 12. Mai 2012, 09:09:32 »

Selbst A1-Module sind sicher nicht (ganz) baugleich mit dem B1!
Wenn das wirklich so sein soll, verstehe ich nicht denn Sinn bzw wie dieses passiert sein konnte, ist doch der ULF praktisch in große "Lego" Teile hergestellt, somit sollten A1 & B1 definitiv zusammenpassen und ebenfalls die meisten bei den A & B.
Überlebensnotwendig ist ein ULF mehr oder weniger in Betrieb ja glücklicherweise nicht.
Überlebensnotwendig sicher nicht, nur ein Ewig rumstehender Zug verursacht nur kosten und nimmt unnötig Platz weg, was wiederrum Geld kostet.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

W_E_St

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #50 am: 12. Mai 2012, 12:07:25 »
Auch das mit den Schnelltrennstellen ist irgendwie interresant.
Ich weiß nicght, ob die neueren langen ULFs diese Trennstelle überhaupt noch haben. Die erste Bauserie hat(te) sie, weil man vorerst noch in der ZW im Arbeitsablauf auf die (zu kurze) Schiebebühne angewiesen war. Die Bühne war deshalb so kurz, weil ein früher Sturkopf der Ansicht war, es dürfe in Wien nie längere Fahrzeuge geben als den E. Und er sah darin eine Chance, seine Meinung für alle Zeiten im Betrieb zu zementieren, wenn längere Fahrzeuge werkstattmäßig nicht handlebar sind. Und die 6-Achser waren sowieso schon ein Sprung über den Schatten, weil die "Experten" eigentlich für Zweiachser für alle Zukunft schwärmten.  :(
War die HW-Schiebebühne nicht eher auf die Type D/D1 ausgelegt? Die aktuelle ist ja im Übrigen auch eine recht kreative Konstruktion.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #51 am: 12. Mai 2012, 13:46:33 »
Die aktuelle ist ja im Übrigen auch eine recht kreative Konstruktion.
... aus Zürich, leider wieder keine Wiener Innovation, obwohl ich mir auch gewünscht hätte, dass es anders wäre.
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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #52 am: 12. Mai 2012, 17:41:57 »
War die HW-Schiebebühne nicht eher auf die Type D/D1 ausgelegt?
Natürlich.

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #53 am: 12. Mai 2012, 17:46:56 »
Man kann also aus zwei A einen Zweirichtungs-B machen (und ein steuerloses Etwas).

In der Theorie. In der Praxis ist das – wenn nicht schon bei der Bestellung berücksichtigt – nur mit sehr viel Aufwand machbar und schon gar nicht wirtschaftlich sinnvoll möglich.

IbisMaster

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #54 am: 12. Mai 2012, 21:09:27 »
Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das Softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Was das IBIS betrifft: Nein.
Du meinst wohl exklusiv das WL-IBIS, denn selbstverständlich kann das IBIS-System mit zwei Fahrerständen umgehen. Wie würden sonst nicht-weltbeste Betriebe den Zweirichtungs-Betrieb bewerkstelligen?
Dort ist das ganz normale Straßenbahn-IBIS drinnen, wären es Zweirichtungsfahrzeuge geworden, würde das sicher auch funktionieren, nur wenns keiner bestellt, kommt auch nichts.

Funktioniert das auch tatsächlich? Ich nehme einmal nicht an, daß das Softwareseitig überhaupt unterstützt wird.
Was das IBIS betrifft: Nein.

Bei den T/T1 ist ja IBIS mittlerweile auch implementiert.
Das ist ein ganz anderes System, es ist für Zweirichtungsbetrieb ausgelegt und funktioniert im ganzen Zugverband.
T(1), U2/11 und V haben jeweils ein eigenes System, nur die Bedienoberfläche sieht überall gleich aus.

Tramwayhüttl

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #55 am: 09. April 2015, 23:30:58 »
Weils grade dazu passt:
Es wäre ja nicht ungeschickt ein paar der neuen Garnituren in einer Zweirichtungsvariante anzuschaffen (ist ja einfacher als beim ULF zu lösen). So könnte man

- Flexibler auf Baustellen/Sperren reagieren
- flexible Kurzführungen bewerkstelligen
- Neubaustrecken einfacher und günstiger Bauen
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #56 am: 09. April 2015, 23:49:22 »
Und wer soll die vielen Gleiswechsel einbauen, wenn schon für die dringendsten Sanierungen das Geld fehlt? Einzig für Neubaustrecken würde ich mir das noch halbwegs einreden lassen (dann wäre nicht so ein Pfusch rausgekommen wie beim 26er), aber davon wird es in absehbarer Zeit sowieso keine geben.
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haidi

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #57 am: 09. April 2015, 23:50:11 »
Solange die Kletterweiche noch nicht erfunden ist, sind Zweirichtungsfahrzeuge bei Baustellen nicht sinnvoll
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95B

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #58 am: 09. April 2015, 23:57:18 »
Solange die Kletterweiche noch nicht erfunden ist, sind Zweirichtungsfahrzeuge bei Baustellen nicht sinnvoll

Man darf allerdings nicht vergessen, dass Wien viel dichtere Intervalle hat als andere Städte. Bei einem 10-Minuten-Intervall ist ein kurzer eingleisiger Abschnitt mit Kletterweichen machbar, aber nicht bei einem dichten Takt wie etwa am 43er oder 49er.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

benkda01

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Re: Zweirichtungsbetrieb in Wien
« Antwort #59 am: 10. April 2015, 00:09:15 »
Man darf allerdings nicht vergessen, dass Wien viel dichtere Intervalle hat als andere Städte. Bei einem 10-Minuten-Intervall ist ein kurzer eingleisiger Abschnitt mit Kletterweichen machbar, aber nicht bei einem dichten Takt wie etwa am 43er oder 49er.
Eine temporäre Endstation sollte sich aber machen lassen, falls bei einer Baustelle einmal nicht genug Kurzführungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen oder man die Linie wirklich so weit fahren lassen will, wie irgendwie möglich.