Autor Thema: U5 Planungen  (Gelesen 420930 mal)

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highspeedtrain

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Re: U5 Planungen
« Antwort #165 am: 16. Oktober 2013, 11:00:39 »
Da wird nicht moderat, sondern massiv nachgedacht. Hörte gestern einen Vortrag von Vassilakou. Sie meinte unter anderem, man möchte bis 2020 auf 20% IV, 80 % Umweltverbund sein, davon 40% ÖV. Warum nicht mehr? Weil Wien stark wächst, und das Wachstum auch bei gleichbleibendem Modal Split den ÖV immer sttärker füllt. Sie spricht von Tramstrecken an der Peripherie (was nicht ganz falsch ist, da die Schlacht um den Modal Split am Stadtrand geschlagen wird). Weiters natürlich von Entwicklungen entlang bestehender Achsen, sowie Verdichtung (auch Hochhäuser) dort. Wenn man die Leute wenigstens ungestört arbeiten ließe und nicht irgendein fettes Walross ohne fachliches Wissen reinrumpeln würde...

Tramstrecken an der Peripherie sowohl nach Wien rein als auch (in und wo sinnvoll außerhalb Wiens) tangential sind in der Tat ein Gebot der Stunde. Als ich vergangenen Samstag den neuen 26er ausprobiert habe, war ich erstaunt, wie wahnnsinnig gut frequentiert der jetzt schon ist... das zeigt, wie stark die Nachfrage nach tangentialen Verbindungen ist.

Vom massivem Nachdenken ist öffentlich noch nicht viel zu merken... wenn es so ist, ist es beruhigend (und auch sinnvoll, erst an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn man weiß, was man will!).

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Re: U5 Planungen
« Antwort #166 am: 16. Oktober 2013, 11:15:44 »
Hier der aktuelle Modal Split (Q: http://www.nachhaltigkeit.wienerstadtwerke.at/daseinsvorsorge/oepnv/modal-split.html, Grafik farblich nachbearbeitet, weil die Lesbarkeit durch die vertrottelt-ausschließliche Anwendung von Blautönen schlecht lesbar war – hat ihnen niemand gesagt, dass es auch andere Farben gibt? ::))

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2003 hatten wir 36 % motorisierten Individualverkehr, 2012 27 %. Bis 2020 auf 20 % zu kommen, halte ich für sehr ambitioniert, denn der vermeidbare IV-Anteil am Gesamt-IV wird ja immer geringer, sprich, bei den Überbleibenden ist die Hemmschwelle zum Verlassen des IV-Bereichs viel höher angesetzt als bei jenen, die bereits umgestiegen sind. Aber als (plakative!) Zielsetzung sind die 20 % auf jeden Fall geeignet.

Noch einige Daten dazu:



Dazu noch die Bevölkerungsentwicklung Wiens (Q: http://www.wien.gv.at/statistik/bevoelkerung/images/bevoelkerungsstand.jpg) – wenn man auf 2003 extrapoliert, kommt man auf rund 8 % Wachstum. Laut Bevölkerungsprognose 2020 (Q: http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008044.pdf) beträgt das weitere Wachstum im Zeitraum 2012--2020 rund 6 %.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #167 am: 16. Oktober 2013, 11:18:28 »
Das traurige ist ja, dass man über das IMO wirklich wichtige Thema in Wien nur bei den Grünen nachdenkt, und das nur sehr moderat: Der Ausbau der Bahnverbindungen aus NÖ nach Wien. *Dort* findet mMn in den nächsten Jahren das große Wachstum statt. Wenn schon tunneln, dann eher eine zweite Stammstrecke (bin für Ideen offen, wo) und vor allem Ausbau der Zulaufstrecken. Wenn der Verkehrszuwachs dann zu führt, dass man in Wien weitere U-Bahn-Strecken braucht... soll sein, aber first things first.
Der beste Platz für die zweite Stammstrecke ist leider schon belegt: Die Gürtelstadtbahn. >:D

Hier der aktuelle Modal Split
40% ÖV sind dann aber nicht sonderlich ambitioniert – und der hätte alleine aus Wettergründen mehr Anziehungskraft als das Radfahren (für das man übrigens gar keine Radwege mehr braucht, wenn man den MIV auf unter 15% drückt).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: U5 Planungen
« Antwort #168 am: 16. Oktober 2013, 11:19:46 »

Tramstrecken an der Peripherie sowohl nach Wien rein als auch (in und wo sinnvoll außerhalb Wiens) tangential sind in der Tat ein Gebot der Stunde. Als ich vergangenen Samstag den neuen 26er ausprobiert habe, war ich erstaunt, wie wahnnsinnig gut frequentiert der jetzt schon ist... das zeigt, wie stark die Nachfrage nach tangentialen Verbindungen ist.


Naja als Ersatz für den 23A auch nicht unwahrscheinlich das er gut ausgelastet ist. Die Busse vom 23A (allesamt ja Gelenksbusse) waren immer gut gefüllt und das fast den ganzen Tag hin durch.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #169 am: 16. Oktober 2013, 11:25:48 »
Das traurige ist ja, dass man über das IMO wirklich wichtige Thema in Wien nur bei den Grünen nachdenkt, und das nur sehr moderat: Der Ausbau der Bahnverbindungen aus NÖ nach Wien. *Dort* findet mMn in den nächsten Jahren das große Wachstum statt. Wenn schon tunneln, dann eher eine zweite Stammstrecke (bin für Ideen offen, wo) und vor allem Ausbau der Zulaufstrecken. Wenn der Verkehrszuwachs dann zu führt, dass man in Wien weitere U-Bahn-Strecken braucht... soll sein, aber first things first.
Eine weitere Verdichtung wird nur möglich sein, wenn man Züge über Süßenbrunn – Stadlau – Simmering – Hauptbahnhof führt (mit zusätzlichem Halt beim Gewerbepark und Errichtung einer großen P+R-Anlage auf dem noch unverbauten Areal). Das bedingt aber einen Ausbau der Ostbahnbrücke, da die derzeitige Ostbahnstrecke keine Kapazität für so viele zusätzliche Züge hätte.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #170 am: 16. Oktober 2013, 11:27:49 »
Nur ist eine Schnellbahnlinie, die über Simmering hereinkommt nur sehr bedingt attraktiv.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: U5 Planungen
« Antwort #171 am: 16. Oktober 2013, 11:32:52 »
Nur ist eine Schnellbahnlinie, die über Simmering hereinkommt nur sehr bedingt attraktiv.

Für den Wiener vielleicht. Aber wenn man aus GF mit einer Linie nach Floridsdorf (und weiter) kommt und mit einer anderen nach Simmering (und weiter) kommt, ist das für die Speckgürtel Bewohner sicher attraktiv. Auch Stadlau, Simmering und auch die Leopoldsstadt hätten was davon.
Vor allem bei Störungen könnte man rascher flexibel ausweichen (nicht die Züge sondern die Fahrgäste) Wenn man z.B: Wien Mitte steht und die ÖBB sagen durch das die S-Bahn nach GF in Flodorf gestört ist, dann schnell zur U3 und ab nach Simmering und dort in den nächsten Zug nach GF. Jetzt heißts deppert warten oder mit der U1 nach Leopoldau und darauf hoffen das was kommt. Ansonsten ist man wieder beim Auto mitfahrer.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #172 am: 16. Oktober 2013, 11:42:27 »
Ja, natürlich meine ich nicht eine ausschließliche Führung der Gänserndorfer Züge über Stadlau, sondern eine Aufspaltung. Dann würden etwa die Regionalzüge im Viertelstundentakt fahren (und jeder zweite über Stadlau), bei den Schnellbahnzügen braucht man eine analoge Vorgangsweise.

Und die Aspangbahn gehört in ihrer derzeitigen Form aufgegeben. Sie muss zu einer Lokalbahn umfunktioniert werden, die die Ortszentren in NÖ erschließt und die bestehende Trasse nur zum raschen Vorwärtskommen zwischen den Gemeinden benutzt. Dazu braucht man selbstverständlich Zweisystemfahrzeuge, damit die letzte Meile (Anbindung an Meidling oder Hauptbahnhof) gewährleistet ist.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #173 am: 16. Oktober 2013, 12:29:05 »
Und die Aspangbahn gehört in ihrer derzeitigen Form aufgegeben. Sie muss zu einer Lokalbahn umfunktioniert werden, die die Ortszentren in NÖ erschließt und die bestehende Trasse nur zum raschen Vorwärtskommen zwischen den Gemeinden benutzt. Dazu braucht man selbstverständlich Zweisystemfahrzeuge, damit die letzte Meile (Anbindung an Meidling oder Hauptbahnhof) gewährleistet ist.
Stimmt, die Aspangbahn könnte eine Art zweite Badner Bahn werden.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

moszkva tér

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Re: U5 Planungen
« Antwort #174 am: 16. Oktober 2013, 12:49:32 »
Und die Aspangbahn gehört in ihrer derzeitigen Form aufgegeben. Sie muss zu einer Lokalbahn umfunktioniert werden, die die Ortszentren in NÖ erschließt und die bestehende Trasse nur zum raschen Vorwärtskommen zwischen den Gemeinden benutzt. Dazu braucht man selbstverständlich Zweisystemfahrzeuge, damit die letzte Meile (Anbindung an Meidling oder Hauptbahnhof) gewährleistet ist.
Dazu böte sich auch die Pressburger Bahn an - als Straßenbahn durchs Schwechater Zentrum, bei der Raffinerie wieder auf die Stammstrecke. Die Bahnumfahrung von Schwechat könnte für Regionalexpresse zum Flughafen beibehalten werden.

Dann kann man auch die umgewandelte Aspangbahn dort einspeisen und beispielsweise Direktzüge Baden-Flughafen-Hainburg-Bratislava führen.

Und dann bin ich aufgewacht...

95B

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Re: U5 Planungen
« Antwort #175 am: 16. Oktober 2013, 13:20:41 »
Dazu böte sich auch die Pressburger Bahn an - als Straßenbahn durchs Schwechater Zentrum, bei der Raffinerie wieder auf die Stammstrecke. Die Bahnumfahrung von Schwechat könnte für Regionalexpresse zum Flughafen beibehalten werden.

Das Ausfädeln wäre sogar recht einfach. Auf der einen Seite bei der Station Wien Kaiserebersdorf, da kommt man bequem in einem Bogen auf die verlängerte Simmeringer Hauptstraße. Und auf der anderen Seite fährt man einfach durch den Concorde Business Park und mündet vor der Station Mannswörth wieder ein.

Und dann bin ich aufgewacht...

Me too. :)
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Re: U5 Planungen
« Antwort #176 am: 16. Oktober 2013, 14:58:22 »
Ich glaube mit sehr vorsichtigem Optimismus, heute kann man sich als Straßenbahnfreund endlich einmal ein Flascherl guten Weins aufmachen!
Trotzdem Vorsicht - 2015 sind Gemeinderatswahlen, und wenn Häupl da nicht mehr kandidiert und wir nachher einen anderen Bürgermeister haben (egal, welche Fraktion) kann der das U5-Projekt durchaus wieder beleben, falls er es als sinnvoll und politisch notwendig erachtet.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: U5 Planungen
« Antwort #177 am: 16. Oktober 2013, 15:20:15 »
Ich glaube mit sehr vorsichtigem Optimismus, heute kann man sich als Straßenbahnfreund endlich einmal ein Flascherl guten Weins aufmachen!
Trotzdem Vorsicht - 2015 sind Gemeinderatswahlen, und wenn Häupl da nicht mehr kandidiert und wir nachher einen anderen Bürgermeister haben (egal, welche Fraktion) kann der das U5-Projekt durchaus wieder beleben, falls er es als sinnvoll und politisch notwendig erachtet.
Ja, natürlich, daher "sehr vorsichtig". Wobei die Brauner als Nachfolgerin nach meinem Stand (Quelle: eigene Diskussion mit Parteikreisen) ganz sicher ausfällt und eigentlich nur mehr der Ludwig überbleibt, falls nicht noch von irgendwo wer herkommt.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: U5 Planungen
« Antwort #178 am: 16. Oktober 2013, 15:23:11 »
Trotzdem Vorsicht - 2015 sind Gemeinderatswahlen, und wenn Häupl da nicht mehr kandidiert und wir nachher einen anderen Bürgermeister haben (egal, welche Fraktion) kann der das U5-Projekt durchaus wieder beleben, falls er es als sinnvoll und politisch notwendig erachtet.
Aus wahltaktischen Gründen wird Häupl die Wahl noch einmal schlagen, die Legislaturperiode ist zu 2/3 um – es ist zu spät um bspw. Ludwig entsprechend prominent zu positionieren (z. B. als Vizebürgermeister). Brauner als Kandidatin schließe ich aus, es sei denn die SPÖ ist verrückt genug sich ins Knie zu schießen.
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Re: U5 Planungen
« Antwort #179 am: 16. Oktober 2013, 15:29:54 »
Olso, i spändier euch a poar Mülliarden für the U5, wail i bin ainer, dem the Wirtschaft am Härzn liegt, olso nouamoi, i werde the U5 bauen und auf the Masslainsdorfa Platz aine Kugel hinstöuln, oba daun will i a der Bürgermaster sein, wail i schau auf the klainan Leut und the Häupl hat von the Wirtschaft kain Ahnung. Und the SPÖ ist ein Part des System, wo värhindert wird, dass the Mänschen the Woarhait erfoahrn. Wer ist the SPÖ? The ham noch nie, the ham noch nie Löuhne bezaahlt. Abär i kann sagen, dass i immär värsucht hab koultiviärt und konstraktiv zum sein.
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