Autor Thema: U5 Planungen  (Gelesen 420944 mal)

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Andi_M

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1050 am: 18. September 2014, 22:42:14 »
Wow, hab mir auch grad die Doku angeschaut. Das trifft ja großteils auch auf Wien zu. Da haben wir auch Investitionsstau, U-Bahn Neubauten statt vorhandenes zu sanieren, Strecken und Rollmaterial veraltet bzw. im sehr schlechten Zustand.

Hier übrigens der Link zu Sendung: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/die-story/sendungen/endstation-kollaps-im-nahverkehr100.html

38ger

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1051 am: 18. September 2014, 23:19:21 »
Wow, hab mir auch grad die Doku angeschaut. Das trifft ja großteils auch auf Wien zu. Da haben wir auch Investitionsstau, U-Bahn Neubauten statt vorhandenes zu sanieren, Strecken und Rollmaterial veraltet bzw. im sehr schlechten Zustand.

Hier übrigens der Link zu Sendung: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/die-story/sendungen/endstation-kollaps-im-nahverkehr100.html

Von Investitionsstau kann man in Wien aber wirklich nicht reden!
Das Geld wird nicht für den Ausbau des Straßenbahnnetzes verwendet und die S-Bahn auch nicht ausgebaut, das hat aber seine (politischen) Gründe.
Sowohl bei U-Bahn, Bus und Straßenbahn werden laufend neue Fahrzeuge bestellt, im Falle des ULF sogar ein besonders teures Fahrzeug. Die Infosäulen und Vorwegweiser werden stetig ausgebaut.
Intervallverdichtungen da und dort realisiert etc. etc.
Und bei all dem hatte ich die geplante U2 und U5 noch gar nicht erwähnt.
Und was die Erhaltung des Schienennetztes angeht haben wir bei der Straßenbahn trotz ULF (!) noch einen ziemlich guten Zustand, die paar Schienenbrüche, die es gibt sind anderswo gang und gäbe.
Die U1 wurde im südlichen Abschnitt saniert, die U6-Stationen werden gerade bzw. in den nächsten Jahren saniert und die Modernisierung der U4 Ost ist auch schon beschlossen.
Also bei aller Kritik an den Wiener Linien (vor allem an den Fahrzeiten): Investitionsstau gibt es in Wien wirklich keinen, lediglich eine ineffiziente seeeeehr U-Bahnlastige Priorisierung der Investitionen.

invisible

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1052 am: 19. September 2014, 00:26:38 »
..... Und die vielen Vorstände der Verkehrsbetriebe. Die U-Bahn fungiert hier als Druckmittel.

Wobei die 2, 3 Millionen Jahresgage für ein paar Vorstände im Vergleich zum Investitionsstau von >500 Mio (für Bauten, Technik und Fahrzeuge zusammen) Peanuts sind. Damit allein zieht man den Karren nicht aus dem Dreck.

Als mittelfristiges Szenario - sofern nicht der Bund einspringt (und es dann halt in 30 Jahren wieder das selbe Drama gibt) - kann ich mir eigentlich nur vorstellen, die Strecken wieder an die Oberfläche zu legen und zu versuchen für die Tunnel irgendeine Nachnutzung zu finden (sei es jetzt als Tiefgarage oder einfach nur zum unaufwändigen - und damit langfristig kostensparenden - Verlegen von Leitungen) oder sie notfalls halt wirklich abzuschreiben. Besser ein Ende mit Schrecken...
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

Anid

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1053 am: 19. September 2014, 04:27:14 »
Einer der Gründe für die Probleme im Nahvehkehr im Ruhrgebiet dürften mit den mangelnden Fahrgastzahlen zusammenhängen. Diese sogenannten U-Bahnen dort sind nichts anderes als U-Strabs mit einer Architektur die der (unsanierten) U-Strab in Wien recht ähnlich ist. Dementsprechend beliebt ist das Netz dort, so auch zB in Köln.
Diese Situation mit Wien zu vergleichen wo die U-Bahn das Rückgrat des gesamten Verkehrs ist und mehr als rege genutzt wird ist absurd.

Die Erhaltung der Straßen ist in den Städten des Ruhrgebietes sicher auch nicht gratis, komischerweise regt sich darüber auch keiner auf. Dass die "U-Bahn" dort so heruntergekommen ist, ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen in Richtung autogerechte Stadt und jetzt kriegt man halt die Rechnung präsentiert.

Daniel

luki32

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1054 am: 19. September 2014, 09:19:43 »
Einer der Gründe für die Probleme im Nahvehkehr im Ruhrgebiet dürften mit den mangelnden Fahrgastzahlen zusammenhängen. Diese sogenannten U-Bahnen dort sind nichts anderes als U-Strabs mit einer Architektur die der (unsanierten) U-Strab in Wien recht ähnlich ist. Dementsprechend beliebt ist das Netz dort, so auch zB in Köln.
Diese Situation mit Wien zu vergleichen wo die U-Bahn das Rückgrat des gesamten Verkehrs ist und mehr als rege genutzt wird ist absurd.

Die Erhaltung der Straßen ist in den Städten des Ruhrgebietes sicher auch nicht gratis, komischerweise regt sich darüber auch keiner auf. Dass die "U-Bahn" dort so heruntergekommen ist, ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen in Richtung autogerechte Stadt und jetzt kriegt man halt die Rechnung präsentiert.

Daniel

Warst Du schon in Köln, weil Du da so einfach behauptest, daß die Straßenbahnen dort nicht beliebt sind? Oder zu behaupten, daß die tiefgelegten Straßenbahnen dort nicht das Rückgrat des Netzes sind?

Nur zur Info, ich war schon dort und sage zu Deinen Behauptungen besser nichts ...

Luki
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Anid

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1055 am: 19. September 2014, 10:41:41 »
Ja, Luki, ich war bereits in Köln, drei Mal um genau zu sein. Und dabei habe ich das System öfter kennenlernen dürfen, in Sachen Grind stehen die meisten Stationen unserer Ustrab in nichts nach. Über das Intervall auf den Außenästen will ich mich gar nicht äußern. Dass das System trotz Verknüpfung von U-Bahn und Straßenbahn mit mehr als 200km Gesamtänge gerade mal ein Drittel (200 Mio.) der Fahrgäste befördert wie die Wiener U-Bahn allein (U-Bahn + Straßenbahn in Wien sind zusammen über 750 mio. FG/Jahr) spricht Bände über die Beliebtheit. Und dabei hat Köln fast 2/3 der Einwohner von Wien. Dafür staut es sich schön an der Oberfläche, Brüssel und Frankfurt das selbe.

Meiner Auffassung nach ist die Wiener Lösung mit einem dichten U-Bahn-Netz in der Innenstadt in Kombo mit einer leistungsfähigen Straßenbahn für die Tangential und Sekundärverbindungen optimal, wobei gerade die Straßenbahn in Wien noch deutlich Potential hat.

95B

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1056 am: 19. September 2014, 11:39:05 »
Meiner Auffassung nach ist die Wiener Lösung mit einem dichten U-Bahn-Netz in der Innenstadt in Kombo mit einer leistungsfähigen Straßenbahn für die Tangential und Sekundärverbindungen optimal, wobei gerade die Straßenbahn in Wien noch deutlich Potential hat.

Nur führt halt bei uns die U-Bahn bis an den Stadtrand, das ist alles andere als optimal, sondern einfach nur schweine(!)teuer.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

coolharry

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1057 am: 19. September 2014, 11:58:16 »
Ja, Luki, ich war bereits in Köln, drei Mal um genau zu sein. Und dabei habe ich das System öfter kennenlernen dürfen, in Sachen Grind stehen die meisten Stationen unserer Ustrab in nichts nach. Über das Intervall auf den Außenästen will ich mich gar nicht äußern. Dass das System trotz Verknüpfung von U-Bahn und Straßenbahn mit mehr als 200km Gesamtänge gerade mal ein Drittel (200 Mio.) der Fahrgäste befördert wie die Wiener U-Bahn allein (U-Bahn + Straßenbahn in Wien sind zusammen über 750 mio. FG/Jahr) spricht Bände über die Beliebtheit. Und dabei hat Köln fast 2/3 der Einwohner von Wien. Dafür staut es sich schön an der Oberfläche, Brüssel und Frankfurt das selbe.

Meiner Auffassung nach ist die Wiener Lösung mit einem dichten U-Bahn-Netz in der Innenstadt in Kombo mit einer leistungsfähigen Straßenbahn für die Tangential und Sekundärverbindungen optimal, wobei gerade die Straßenbahn in Wien noch deutlich Potential hat.

Also Fahrgastzahlen  würde ich keiner vertrauen. Egal von welcher Stadt.
Desweiteren ist es wohl ein riesen Unterschied ob ich von z.B. von Rodaun komme und bis in die City mindestens einmal Umsteiegen muss (Mit grindiger U-Station inkl.) oder ob ich von dort durchfahren kann wie z.B. Bensberg Köln City.
Grind hin oder her.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1058 am: 19. September 2014, 12:18:38 »
Also Fahrgastzahlen  würde ich keiner vertrauen. Egal von welcher Stadt.
Desweiteren ist es wohl ein riesen Unterschied ob ich von z.B. von Rodaun komme und bis in die City mindestens einmal Umsteiegen muss (Mit grindiger U-Station inkl.) oder ob ich von dort durchfahren kann wie z.B. Bensberg Köln City.
Grind hin oder her.
Und somit erklärt sich vielleicht schon der Unterschied in den Statistiken:
Wird ein Wiener Umsteigefahrgast zur U-Bahn gezählt, zur Straßenbahn, oder gar zu beiden?

hema

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1059 am: 19. September 2014, 12:19:15 »
. . . .  sondern einfach nur schweine(!)teuer.
Leider ist der U-Bahn-Glaube eine Art Religion*. Und was den Glauben betrifft, richten Argumente bekanntlich nichts aus. logisches Denken ist da nicht gefragt, jede Pro-Propaganda wird dankbar aufgesaugt! Menschen ohne "Religions-Gen" können das nicht verstehen, für Leute mit, ist alles völlig im Lot und sie sehen keinerlei Veranlassung ihre Grundeinstellung zu überdenken oder eventuell sogar zu revidieren.



*) Ist ja mit Autofetischisten, Fundi-Radlern, Hardcore-Anhänger eines bestimmten Fußballclubs, Kampfrauchern und . . . und . . . . und . . . . bis hin zu eingefleischten Taubenhassern nicht anders. Fakten, ehrliche Zahlen und Naturgesetze zählen da nichts, der Glaube versetzt bekanntlich Berge!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Bus

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1060 am: 19. September 2014, 14:30:52 »
Aber eines ist schon richtig. In Wien gibt es wirklich keinen Investitionsstau, es dauert halt nur, bis einiges saniert ist.
Die DVG hat ständig sinkende Fahrgastzahlen, aber auch kein Wunder bei den immer schlechter werdenden Intervallen usw.
Natürlich ist ein Verkehrsbetrieb nur mit (private) Bussen (a la ESWE - dort aber größtenteils von der Stadt) das Optimum in Betriebswirtschaft. Das anzustreben - a la Mühlheim - ist auf einer Seite völlig absurd, von den Bilanz her genial.
An Umwelt usw. denkt da keiner mehr. Auch nicht, das Schienen Fahrgäste anziehen (nicht nur Selbstmörder).


Linie 41

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1061 am: 19. September 2014, 14:38:49 »
Das Problem in Deutschland ist nicht das Netz ansich (jetzt einmal abgesehen von Sanierungszustand), sondern die saumäßigen Intervalle. Deshalb ist auch in einer mit Wien vergleichbaren Stadt wie München irrsinnig viel auf der Straße los (sowohl Kfz als auch Rad).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

phil1296

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1062 am: 22. September 2014, 16:02:22 »
Interessante Idee von der FPÖ Favoriten.
Lieber 67er nach Oberlaa, ich werde dich vermissen!

coolharry

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1063 am: 22. September 2014, 16:29:04 »
Interessante Idee von der FPÖ Favoriten.

Schonj lange nicht mehr so viel Blödsinn auf einmal gelesen. Vom Puchsbaumplatz zum Reumannplatz sind grad mal 600m. Wer dafür mehr als 10min. braucht, sollte seine Fitness überprüfen. Ausserdem gibts ja auch die Pläne des langen D Wagens, der dieses Viertel dann zusätzlich erschliessen soll.
Über die Finazierbarkeit, dieser "Wahlwerbung", schweigt man sich natürlich aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

highspeedtrain

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Re: U5 Planungen
« Antwort #1064 am: 22. September 2014, 16:45:11 »
Meiner Auffassung nach ist die Wiener Lösung mit einem dichten U-Bahn-Netz in der Innenstadt in Kombo mit einer leistungsfähigen Straßenbahn für die Tangential und Sekundärverbindungen optimal, wobei gerade die Straßenbahn in Wien noch deutlich Potential hat.

Wenn das die Wiener Lösung wäre, könnte man es ja noch für halbwegs ok befinden... leider beweist der aktuelle Bau der U1 nach Oberlaa und der geplante Bau der U2 zum Wienerberg, dass das eben nicht die Wiener Lösung ist.