Du übersiehst dabei, dass gerade in der heutigen Zeit so ein fahrerloser Betrieb bereits seit vielen Jahren in vielen Städten praktiziert wird, auch ohne Bahnsteigtüren (und das nicht nur in Dubai, sondern auch mitten in Europa – Paris, Lyon, London, Nürnberg zum Beispiel). Es kommt dabei unterm Strich nicht zu mehr Störungen als im Betrieb mit fahrerbesetzten Zügen.
Wozu? Als bezahlter "Hans Guck in die Luft"? Die U-Bahn-Fahrerkabinen sind ja auch heute schon größtenteils nur dazu da, dass der Fahrer unbehelligt mit dem Handy spielen kann, weil er die ganze Zeit nichts zu tun hat.
Tausende Straßenbahnfahrerstände in umliegenden Städten sind rückwärtig verglast. Das senkt die Sicherheit keineswegs, sondern hat genau den gegenteiligen Effekt. Der Fahrgast sieht nach vorne und dadurch erhöht sich sein subjektives Sicherheitsgefühl.
Das übersehe ich ganz und gar nicht. Und gerade bei London, wo die U-Bahn-Stationen so unübersichtlich angelegt - aus der Entstehung/Alter des Netzes heraus - habe ich das mulmigste Gefühl und bin froh, auf einen Bediensteten zu stoßen.
Als bezahlter "Hans Guck in die Luft"? würde ich einen U-Bahn-Fahrer trotz der möglichen Automatik nicht bezeichnen. Aber: Warum kommt es zu der massiven Steigerung zum Handy-Spielen, Laptop-Spielen auf Führerständen, Nichtbeachten von Signalen und Sollwerten?
Ich glaub', da müssen sich die dafür Verantwortlichen wie Politiker, Vorstände von Verkehrsbetrieben selbst bei der Nase nehmen, da sie die div. Bediensteten immer mehr von der eigentlichen Verantwortung am Führerstand befreien, entlasten, hervorgerufen dadurch, daß diesem Personenkreis von amtierenden Industriemanagern suggeriert wird, wie billig ein Fahrzeug/Betrieb sein könnte, wenn kein Bediensteter mehr am Fahrzeug sich befindet, es durch Automatismus geführt wird.
Einzig der Industriemanager und die Aktionäre reiben sich die Hände, da der von ihm geführte Konzern Kohle macht. Der Politiker, der von einem Verkehrsbetrieb-Betrieb keine Ahnung hat, sieht nur Geld, das er glaubt, einsparen zu können, der Verantwortliche eines Verkehrsbetriebes sieht ebenfalls Einsparungspotential und vernachlässigt aber gerade durch diesen Gehorsam gegenüber der Politik die Sicherheit des Verkehrs. Mit den kolportierten 130Mio. an EUROs, die die vergangenen Unfälle verursacht haben, wieviel hätte man da anders machen können?
Der "Hans Guck in die Luft" erkennt das für seine Arbeitswelt, fühlt sich unterfordert und spielt halt mit all den möglichen Mitteln, die ihm von Seiten des Unternehmens zur Verfügung gestellt werden. Würde ein Buchfahrplan in Papierform, würden Weichenstellungen bewußt herbeigeführt werden müssen, müßten noch andere Tätigkeiten bewußt durchgeführt werden müssen, wäre der Bedienstete am Führerstand ausgelastet sein und das Verantwortungsbewußtsein für seinen ausgeübten Job wäre ein anderes.
Das Fatale an solch einem Job ist, man sieht unmittelbar keine Verantwortung, Drahlala, man fährt durch Wien oder Österreich, leiwand, man hat sehr wenig zu tun, die Automatik macht eh alles, na, da kann ich ja kurz im Laptop Internet schauen, da ruf' ich mal kurz wo an und bestelle mir Honig für's Frühstück oder bin wegen familiärer Probleme kurz geistig abwesend. Wenn dann was passiert ist, ist mit einem Schlag die Verantwortung voll da und da gibt es kein zurück mehr. Die Paragraphenmühle beginnt zu laufen... Das heißt jetzt nicht, daß man dem Bediensteten in seinem Tun nicht mit einigen Dingen unterstützen soll, ihm die Arbeit erleichtern soll. Keineswegs.
Da wäre eine Frage an die Moderation angebracht, ob man hier einen eigenen Thread anlegen sollte, der sich mit dem Thema Arbeitsplatz in Verbindung mit Verantwortung befaßt.