Autor Thema: 22.01.2024: Schwerer Unfall: 4057+c5 gegen Lkw Langobardenstraße/Oskar-Sima-Gasse  (Gelesen 9531 mal)

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Paulchen

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Mit einem Flexity wâre der Unfall womöglich nicht so gimpflich ausgegangen für den Fahrer.

Weil die Crashnormen für Schienenfahrzeuge vor 50 Jahren besser waren als heute?

nord22

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E2 4057 in KAG am 23.01.2024. Das war es...

nord22

t12700

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Für den 4057 wäre es besser gewesen, wenn er dort geblieben wäre, wo er jahrzehntelang im Einsatz war, nämlich am 60er.
Wo ist nochmal einer der jüngsten E1 in Flammen aufgegangen und hat so sein Leben ausgehaucht?

KSW

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Theoretisch könnte man ja den A-Teil eines ausgemusterten E2 heranziehen, wenn die Versicherung den Umbau zahlt, bzw ist das, was man da dreht, ja auch nicht so unendlich schlimm, ab der Türe den Bug neu aufbauen, fertig. Der restliche Kasten inkl. Gelenk scheinen ja nicht beschädigt. Wirtschaftlich stellt sich halt die Frage der verbleibenden Frist des Wagens, denn wenn er ohnehin in ein paar Monaten abläuft und zur Ausmusterung angsstanden wäre, dann ist's egal. Anderenfalls könnte man noch einen anderen Wagen nochmals revidieren statt abstellen.
Es ist halt eher so, dass man in Wien generell selten repariert, sondern eher wegwirft.

95B

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Es ist halt eher so, dass man in Wien generell selten repariert, sondern eher wegwirft.

Dir ist der Begriff des wirtschaftlichen Totalschadens geläufig?
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Der Einbügler

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Ohne es jetzt als Außenstehender genau beurteilen zu können, aber aus eigener Werkstatterfahrung von woanders weiß ich, daß Frontalkollisionen, auch dieser Art, nicht unbedingt immer nur "sichtbarere Schäden" hinterlassen. Ich hatte mal einen ganz ähnlichen Fall, bei dem ein Kran-LKW einem OEG-Gt8 in die Quere kam. Der Zug hatte, außer der wirklich nur leicht eingedrückten Front und kaputter Frontscheibe, kaum was sichtbares. Die Aufprallgeschwindigkeit war auch nur knapp 30km/h.
Allerdings waren die Drehkränze des ersten Triebgestells und des ersten Laufgestells gestaucht- man hat, tatsächlich nur, wenn man an der Seite "entlangpeilte", einen leichten Knick im Wagenkasten gesehen, ohne Glasbruch oder Lackschäden. Das war dann das "Aus" für den Zug. Der Abtransport erfolgte allerdings tatsächlich (geschleppt) noch auf eigenen Rädern, in langsamster Schrittgeschwindigkeit unter grausamer Geräuschentwicklung in Kurven.
Also: Bei so einem Treffer wie hier ist das wohl auch gleichbedeutend mit einer Außerdienststellung.
P.S: Und da es den Zug, wie auf den Bildern zu sehen, am Gelenk sogar ausgehebelt hat, haben da ganz erhebliche Längsdruckkräfte gewirkt- sowas mögen Gelenke garnicht.

EinfallsreicherName

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Mit einem Flexity wâre der Unfall womöglich nicht so gimpflich ausgegangen für den Fahrer.

Nur weil ein Flexity fragiler aussieht, heißt das noch lange nicht, dass dieser auch fragil ist. Bei einem heftigen Unfall würde ich eher in einem Neufahrzeug sitzen wollen, als in einem alten Hochflurer.

t12700

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Mit einem Flexity wâre der Unfall womöglich nicht so gimpflich ausgegangen für den Fahrer.

Nur weil ein Flexity fragiler aussieht, heißt das noch lange nicht, dass dieser auch fragil ist. Bei einem heftigen Unfall würde ich eher in einem Neufahrzeug sitzen wollen, als in einem alten Hochflurer.
Also wenn ich mir die Unfälle der letzten Jahre anschaue, dann ist man in einem Hochflurer als Fahrer definitiv gut geschützt, jedoch meine ich, dass das auch in einem Flexity der Fall ist, eben da ja die Anforderungen an den Crashtest und die Normen auf die heutige Zeit ausgelegt sind. In einem ULF möchte ich bei so einem Unfall wie mit 4057 jedoch eher weniger sitzen.

hema

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Im Flexity sitzt der Fahrer allerdings wesentlich weiter unten als im E2 und wird so nur die Scheibe "geschützt"!   :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

60er

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Die Schäden an E2 4057 erinnern stark an den E1 4670, der am 21er bei der Meiereistraße einen schweren Unfall mit einem LKW hatte. 4670 wurde damals mit dem A-Teil von E1 4498 wieder neu aufgebaut. Möglich wäre eine Reparatur also vermutlich schon, aber wirtschaftlich nicht vertretbar bei einem Hochflurer im Jahr 2024.

KSW

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Es ist halt eher so, dass man in Wien generell selten repariert, sondern eher wegwirft.

Dir ist der Begriff des wirtschaftlichen Totalschadens geläufig?
Natürlich, nur ist dieser bei einem Schienenfahrzeug nicht gleichwertig anwendbar wie bei einem PKW, denn die Wiederbeschaffung eines vergleichbaren gebrauchten Fahrzeugs wird sich hier ungleich schwerer gestalten, abgesehen davon, dass der reine Wiederaufbau des Fahrerplatzes alleine nicht so schnell den Restwert des Fahrzeugs (allenfalls inkl. des Beiwagens, wenn es keine Reserve-TW mehr gibt) übersteigen kann. Klar, wenn der restliche Wagenkasten verzogen/gestaucht ist bzw. das Gelenk gebrochen, dann wird's aufwändiger.
Ich erinnere da nur an den Wiederaufbau von 605 in Graz, der ja mit BJ 1986 den E2 durchaus vergleichbar alt ist. Hier war nicht nur der Fahrerplatz eingedrückt, sondern auch die Plattform/Wagenkasten vor dem ersten DG gestaucht, geknickt und ca. 10 Grad nach links gedreht. Dennoch wurde der Wagen wieder aufgebaut, und das, obwohl es eine Eigenkollision war, bei der die Versicherung nichts übernimmt - eben, weil man das Fahrzeug benötigt.

60er

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Dennoch wurde der Wagen wieder aufgebaut, und das, obwohl es eine Eigenkollision war, bei der die Versicherung nichts übernimmt - eben, weil man das Fahrzeug benötigt.
Den Verlust von 4057 wird man aber verschmerzen können. Es wurden 2023 etliche E2 frühzeitig, teilweise einige Jahre vor Ablauf der HU-Frist, ausgemustert oder abgestellt, weil man sie nicht braucht. Gegebenenfalls wird für 4057 ein abgestellter Wagen reaktiviert.

Straßenbahn Graz

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Ich erinnere da nur an den Wiederaufbau von 605 in Graz, der ja mit BJ 1986 den E2 durchaus vergleichbar alt ist.

605 wurde erst wenige Jahre vor dem Unfall modernisiert und die Wagen werden dringend gebraucht. Dies ist bei 4057 nicht der Fall. Der wäre so oder so nicht mehr lange gefahren.

t12700

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4057 hat mit diesem Unfall sein Leben ausgehaucht und wird skartiert werden, ich weiß nicht, wieso manche hier glauben, dass man genau an einem Unfallfahrzeug unbedingt festhalten sollte.

Katana

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Es ist halt eher so, dass man in Wien generell selten repariert, sondern eher wegwirft.

Dir ist der Begriff des wirtschaftlichen Totalschadens geläufig?
Natürlich, nur ist dieser bei einem Schienenfahrzeug nicht gleichwertig anwendbar wie bei einem PKW, denn die Wiederbeschaffung eines vergleichbaren gebrauchten Fahrzeugs wird sich hier ungleich schwerer gestalten, abgesehen davon, dass der reine Wiederaufbau des Fahrerplatzes alleine nicht so schnell den Restwert des Fahrzeugs (allenfalls inkl. des Beiwagens, wenn es keine Reserve-TW mehr gibt) übersteigen kann.
Nach über 37 Jahren ist der Wagen wahrscheinlich schon längst buchhalterisch abgeschrieben. -> Wert Null. Zumal voriges Jahr schon einige jüngere Fahrzeuge (z.B. 4058 - 4067) mangels Bedarfs ausgemustert oder abgestellt wurden. Wie willst du die Notwendigkeit einer Reparatur argumentieren?