Zitat aus dem Winker Nr. 3/ 2014:
Desolate Gleisanlagen – Ein Armutszeugnis der Wiener Linien
Schon des Öfteren berichtete ich über unhaltbare Zustände bei den Wiener Linien ganz besonders im Bereich der Gleisanlagen und Weichen. Mittlerweile nähern wir uns im Bereich der Gleisanlagen den Standard eines dritten Weltlandes, im gesamten Oberflächenverkehr häufen sich die 15 km/h Beschränkungen, der Grund: desolater Schienenzustand.
Hier ein kleiner Ausschnitt nur aus dem Sektor West: Linie 49 15 km/h von Baumgarten bis Satzberggasse (desolater Schienenzustand), Linie 58/ 52 15 km/h vom technischen Museum bis Winckelmannstraße (desolater Schienenzustand), Linie 62 15 km/h Bereich Wienerbergbrücke (desolater Schienenzustand, Unterspülung) und die USTRAB im Bereich Laurenzgasse bis Kliebergasse kennt nun mittlerweile jeder Bedienstete, Beschränkung nach nun über 2 Jahren 15 km/h.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt vom netzweiten desolaten Zustand des Schienennetzes von Weichen, die seit Monaten abgeschaltet sind und nicht repariert werden weil man sich anscheinend die notwendigen Ersatzteile nicht leisten kann.
Fairerweise muss gesagt werden, dass nicht alle Probleme hausgemacht sind, da gerade die Wiener Stadtregierung sehr großzügig mit Wahlzuckerln auf Kosten der Wiener Linien hausieren gegangen ist. Auch der ULF entpuppt sich bei den Wartungskosten immer mehr als Fass ohne Boden und die Beschädigungen der Gleisanlagen häufen sich immer mehr.
Vieles ist jedoch auch hausgemacht, denn für Prestige Projekte werden Millionen verpulvert und damit neue gut dotierte Dienstposten geschaffen, innovativ ist die Geschäftsführung nur wenn es um Einsparungen bei den kleinen Bediensteten geht. Wie chaotisch das Instandhaltungsmanagement ist zeigt ein Beispiel in Rodaun. Hier wird bei der Ketzergasse um Millionen der Gleisbereich saniert, dieser Bereich hätte jedoch sicher noch einige Jahre warten können, da in diesem Bereich sowieso eine 15 km/h Beschränkung besteht, diese Gelder hätten in wesentlich dringlichere Projekte investiert werden können.
Zusammenfassend kann man sagen, wir haben ein in allen Bereichen überfordertes Management, das offensichtlich nach Parteibuch bestellt wurde, und ein Planungschaos bei dem die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.
Euer Kollege Roman Böhm-Raffay
nord22