Tramwayforum

Straßenbahn Österreich => Linz => Thema gestartet von: MR504 am 06. Dezember 2011, 20:58:59

Titel: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: MR504 am 06. Dezember 2011, 20:58:59
Hier 2 Bilder der letzten halben Stunde von GTW 49:

(http://s7.directupload.net/images/111206/48atco4c.jpg) (http://www.directupload.net)
(http://s7.directupload.net/images/111206/7bfwm8mb.jpg) (http://www.directupload.net)

Und das letzte Bild vom "heilen" GTW 47: (Verschrottung hat inzwischen auch begonnen)

(http://s7.directupload.net/images/111206/6kryaxe7.jpg) (http://www.directupload.net)

Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: N1 am 06. Dezember 2011, 21:28:46
Hätte die ESG/Linz AG beizeiten ihre Tramway auf Meter- oder Normalspur umgestellt, dann könnte sie ihre gar nicht mal so alten "Altfahrzeuge" verkaufen und müsste sie nicht verschrotten. Aber nein, die spur(t)en ja sogar 1000mm-Gleise auf 900mm um. ::)
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: Linie 60 am 06. Dezember 2011, 21:32:54
Ich bin ja gespannt ob man den GTW, den man von dieser Serie aufheben wird, auch ein bisschen besser pflegt, als den "armen" und vermutlich bald komplett auseinanderfallenden GTW 64.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: MR504 am 06. Dezember 2011, 21:36:52
Ich bin ja gespannt ob man den GTW, den man von dieser Serie aufheben wird, auch ein bisschen besser pflegt, als den "armen" und vermutlich bald komplett auseinanderfallenden GTW 64.
"Muss" (!) man anscheinend sogar....auf Anordnung des Land OÖ....(warum gerade das Land OÖ darauf besteht, dass ein GTW erhalten wird, frage ich mich allerdings auch....)
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: TW 292 am 07. Dezember 2011, 15:29:54
Zitat
"Muss" (!) man anscheinend sogar....auf Anordnung des Land OÖ....(warum gerade das Land OÖ darauf besteht, dass ein GTW erhalten wird, frage ich mich allerdings auch....)

Warum besteht das Land OÖ überhaupt darauf?  Will man aus diesem GTW einen Arbeitswagen machen?
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: Ferry am 07. Dezember 2011, 15:32:07
Hätte die ESG/Linz AG beizeiten ihre Tramway auf Meter- oder Normalspur umgestellt, dann könnte sie ihre gar nicht mal so alten "Altfahrzeuge" verkaufen und müsste sie nicht verschrotten. Aber nein, die spur(t)en ja sogar 1000mm-Gleise auf 900mm um. ::)
Wie alt ist bzw. war diese Reihe eigentlich? Auf dem Foto macht Wagen 47 ja noch einen recht modernen Eindruck.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: dalski am 07. Dezember 2011, 16:18:56
Wie alt ist bzw. war diese Reihe eigentlich? Auf dem Foto macht Wagen 47 ja noch einen recht modernen Eindruck.
GTW 47 wurde vor 26 Jahren (1985) ausgeliefert.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: MR504 am 07. Dezember 2011, 20:57:46
Naja, ich muss dazu sagen, die restlichen Fahrzeuge werden vorerst nicht verschrottet....(angeblich könnte momentan noch ein dritter dazukommen, aber mehr nicht...)

Die beiden verschrotteten GTWs, wurden nicht "ohne Grund" verschrottet....

GTW 49 -> Entgleisung
GTW 47 -> maroder Zustand, Instandsetzung teuer, demnächst wäre auch die HU fällig geworden....
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: Ferry am 09. Dezember 2011, 08:40:45
GTW 49 -> Entgleisung
Wegen einer Entgleisung wird ein ganzer Wagen verschrottet? Das gibt's doch normalerweise nur in Wien (4770)...  ::)

Zitat
GTW 47 -> maroder Zustand, Instandsetzung teuer, demnächst wäre auch die HU fällig geworden....
Was verstehst du unter "maroder Zustand"? Wie ich schon schrieb, schaut der Wagen - äußerlich - doch noch recht gut aus. Außerdem wundert mich das; von den Linzern ist bekannt, dass sie wesentlich besser auf ihre Fahrzeuge schauen als gewisse andere - größere - Betriebe.

26 Jahre ist jedenfalls für einen Straßenbahnwagen noch relativ jung.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: MR504 am 09. Dezember 2011, 10:31:56
Man hätte jetzt sowieso begonnen die Fahrzeuge zu verschrottet, und als GTW 49 im Sommer in der Remise entgleiste, hat sich der GTW als erster Kandidat "angeboten"....

Und GTW 47 hatte einen technisch schlechten Zustand, und der Rost hatte auch schon seinen Teil beigetragen...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: moszkva tér am 09. Dezember 2011, 10:38:36
Es ist trotzdem schade, brauchbare Züge zu verschrotten. Hat man es überhaupt versucht, sie irgendwohin weiterzugeben? Die Möglichkeit einer Umspurung der Wagen auf Meterspur wurde ja hier schon einmal diskutiert und als "nicht allzu aufwändig" angegeben.
Lemberg beispielsweise könnte sich über ein paar alte Linzer Straßenbahnen sehr freuen, die könnten sie dann zur EM im Stadionverkehr einsetzen.

Auch ökologisch ist es ärgerlich, funktionierende Geräte zu zerstören. Aber wenn die Betriebswirtschaft über allem steht, und man draufkommt, dass verschrotten günstiger kommt als verkaufen bzw. verschenken... naja was soll ich sagen. Kommt ja privat auch oft genug vor, dass sich Leute einen neuen Flachfernseher kaufen und den 1A-Röhrenfernseher dann einfach auf den Mist hauen, obwohl der noch jemand anderem viel Freude hätte machen können.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: coolharry am 09. Dezember 2011, 11:21:55
Es ist trotzdem schade, brauchbare Züge zu verschrotten. Hat man es überhaupt versucht, sie irgendwohin weiterzugeben? Die Möglichkeit einer Umspurung der Wagen auf Meterspur wurde ja hier schon einmal diskutiert und als "nicht allzu aufwändig" angegeben.
Lemberg beispielsweise könnte sich über ein paar alte Linzer Straßenbahnen sehr freuen, die könnten sie dann zur EM im Stadionverkehr einsetzen.

Auch ökologisch ist es ärgerlich, funktionierende Geräte zu zerstören. Aber wenn die Betriebswirtschaft über allem steht, und man draufkommt, dass verschrotten günstiger kommt als verkaufen bzw. verschenken... naja was soll ich sagen. Kommt ja privat auch oft genug vor, dass sich Leute einen neuen Flachfernseher kaufen und den 1A-Röhrenfernseher dann einfach auf den Mist hauen, obwohl der noch jemand anderem viel Freude hätte machen können.

Irgendwo hab ich mal gelesen, ich weiß nur leider wirklich nicht mehr wo, dass diese 80er Jahre Bahnen eine heute nur mehr schwer zu bekommende Elektronik haben. Wenn man jetzt mehrere Fahrzeuge einer Flotte hat, aber keine Ersatzteile mehr bekommt, muss man wohl oder übel anfangen die alten zugunsten der neueren Auszuschlachten und dann zu verschrotten. Aber das ist eine Vermutung.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 09. Dezember 2011, 11:29:49
Außerdem kriegt man in Deutschland zurzeit genügend bereits meterspurige Fahrzeuge (Stadtbahnwagen M), wozu dann umspuren...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 95B am 09. Dezember 2011, 11:35:21
Auch ökologisch ist es ärgerlich, funktionierende Geräte zu zerstören.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass "kaputte" Geräte meist zum Großteil noch intakt sind und oft nur ein Einzelteil die korrekte Funktion verhindert. Aber diese Teile sind dann entweder nicht erhältlich, der Austausch kommt zu teuer oder sie sind überhaupt so verbaut, dass man sie gar nicht tauschen kann, zum Beispiel, weil sie nicht angeschraubt, sondern geklebt sind.

Aber, um wieder zurück zum Thema zu kommen, ich befürchte, dass die 900-mm-Spur halt so exotisch ist, dass außer Verschrotten nichts anderes mehr übrig bleibt (siehe Kommentar von T1). Wenn man die Züge bis zum St.-Nimmerleins-Tag herumstehen lässt, werden sie ja auch nicht besser.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: KSW am 22. Mai 2020, 19:31:56
Um dem doch eher betrüblichen Thema rund um die Verschrottung der 3. Serie etwas Farbe einzuhauchen ein paar Bilder vom 24.06.2001, die ich in meinem Archiv wiedergefunden habe...

Wagen 48 bei der Einfahrt zur Remise Kleinmünchen
[attach=1]

Wagen 53 abgestellt am Hauptbahnhof
[attach=2]

Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 4498 am 23. Mai 2020, 09:51:01
Warum wurde in Linz so früh verschrottet? Vergleichbare Wägen findet man in Wien und Graz heute immer noch. Und so ganz unwirtschaftlich wird der Betrieb dieser Wägen wohl weder in Wien noch Graz sein ...

OK, die E6 wurden ausgemustert, die hatten sicher viel mehr Kilometer auf dem Buckel.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: coolharry am 23. Mai 2020, 09:58:23
Warum wurde in Linz so früh verschrottet? Vergleichbare Wägen findet man in Wien und Graz heute immer noch. Und so ganz unwirtschaftlich wird der Betrieb dieser Wägen wohl weder in Wien noch Graz sein ...

OK, die E6 wurden ausgemustert, die hatten sicher viel mehr Kilometer auf dem Buckel.
Wegen der komischen Spurweite.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 23. Mai 2020, 11:05:40
Warum wurde in Linz so früh verschrottet? Vergleichbare Wägen findet man in Wien und Graz heute immer noch. Und so ganz unwirtschaftlich wird der Betrieb dieser Wägen wohl weder in Wien noch Graz sein ...

OK, die E6 wurden ausgemustert, die hatten sicher viel mehr Kilometer auf dem Buckel.
Sie sind in keinster Form attraktiv für den Fahrgast.

Die E6 fahren übrigens anderswo noch brav spazieren...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 4498 am 23. Mai 2020, 11:29:57
Warum wurde in Linz so früh verschrottet? Vergleichbare Wägen findet man in Wien und Graz heute immer noch. Und so ganz unwirtschaftlich wird der Betrieb dieser Wägen wohl weder in Wien noch Graz sein ...

OK, die E6 wurden ausgemustert, die hatten sicher viel mehr Kilometer auf dem Buckel.
Wegen der komischen Spurweite.
Wieso? Sie hätten ja in Linz weiter fahren können. Graz hat ja auch noch keinen 500er und 600er in andere Städte verkauft, die fahren noch in Graz.
Sie sind in keinster Form attraktiv für den Fahrgast.
Na, für die Wiener reicht ein E2 aber schon. Denen muss man das nur gut verkaufen. Die haben ja auch linksseits der Donau geglaubt, der E2 sei neu, als zum ersten Mal dort einer eingesetzt wurde.

Die Grazer haben bei den 600ern zumindest einen Niederflurmittelteil.
Die E6 fahren übrigens anderswo noch brav spazieren...
Teilweise als bis zur Unkenntlichkeit umgestaltete und mit einem Niederflurmittelteil versehene Einrichtungswägen, teilweise als Stadtbahn mit eher hochflurigen Bahnsteigen.

Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 95B am 23. Mai 2020, 13:07:59
teilweise als Stadtbahn mit eher hochflurigen Bahnsteigen.

Schon ewig nicht mehr.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 23. Mai 2020, 15:40:49
Wieso? Sie hätten ja in Linz weiter fahren können. Graz hat ja auch noch keinen 500er und 600er in andere Städte verkauft, die fahren noch in Graz.
Die Linzer haben eben Interesse an einer modernen Tramway. Man muss nicht zwangsweise mit dem alten Material, welches heutigen Ansprüchen nicht genügt, fahren. Die Tragödie in Graz, dass die 500er-Kraxn sogar noch einmal refurbished werden, ist kein Vorbild.

Sie sind in keinster Form attraktiv für den Fahrgast.
Na, für die Wiener reicht ein E2 aber schon. Denen muss man das nur gut verkaufen. Die haben ja auch linksseits der Donau geglaubt, der E2 sei neu, als zum ersten Mal dort einer eingesetzt wurde
Daran merkt man den Stellenwert der Tramway in Wien. Wieviel Hochflurbusse sind denn noch unterwegs? Eben.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 38ger am 23. Mai 2020, 15:46:29
Der einzige Betrieb mit 900mm Spurweite, den ich sonst kenne ist Lissabon...dort hätten die Fahrzeuge sogar einen irrsinnigen Attraktivitätsschub bedeutet, aber auf den meisten Linien wären sie dort vermutlich gar nicht einsatzfähig gewesen aufgrund der engen Gassen. Vermutlich nur auf den Linien 15 und 18?
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 95B am 23. Mai 2020, 16:17:14
Der einzige Betrieb mit 900mm Spurweite, den ich sonst kenne ist Lissabon...dort hätten die Fahrzeuge sogar einen irrsinnigen Attraktivitätsschub bedeutet, aber auf den meisten Linien wären sie dort vermutlich gar nicht einsatzfähig gewesen aufgrund der engen Gassen. Vermutlich nur auf den Linien 15 und 18?

Am 18er wohl eher nicht – wenn, dann nur am 15er. Allerdings kann man davon ausgehen, dass sich weder die Linzer darum gekümmert haben, ob es irgendwo auf der Welt einen Betrieb gibt, der zufälligerweise Bedarf an gebrauchten 900-mm-Fahrzeugen hat, noch, dass die Portugiesen davon Wind bekommen haben, dass in Österreich 900-mm-Fahrzeuge frei geworden wären.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 23. Mai 2020, 16:24:03
Wir haben das in diesem Thread eigentlich bereits ausführlich diskutiert, siehe vorige Seite. Umspuren sollte bei dieser Bauweise eigentlich kein Problem sein, aber: Wozu? Zu der Zeit war der Markt bereits gut gesättigt mit Gebrauchtfahrzeugen in Meterspur (Stadtbahnwagen M), der erste Kaufrausch der Ostbetriebe vorbei (auch dort fährt man zunehmend mit Niederflur) und die Betriebe, die sich keine Neu- oder Umbaufahrzeuge leisten können, greifen bei Gebrauchtfahrzeugen sicher nicht zur Generation, die bereits voll mit Elektronik gestopft ist.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: denond am 20. Juni 2020, 09:57:21
Man muss nicht zwangsweise mit dem alten Material, welches heutigen Ansprüchen nicht genügt, fahren. Die Tragödie in Graz, dass die 500er-Kraxn...

Komisch nur: In Krakau - auch EU, auch Europa - dürften aber die Ansprüche genügen, da ist es keine Tragödie...
Auch Anderswo nicht. In Wien oder Gesamt-Österreich sieht man ja, wo man mit den gelebten Ansprüchen herumtümpelt. Kosten über Kosten, Einsatzausfälle, Lieferverzögerungen (auch aus Kostengründen und nicht nur aus Erzeugerfirma-Gründen geschuldet), gute Fahrzeuge - anstatt einem Refit zuzuführen halt billigst verscherbeln, wo anderen darüber und auch über uns nur lachen, Gleisanlagen in erbärmlichem Zustand, und, und, und...

Man kann's  auch übertreiben. Dürfte weltweit die neue Linie darstellen...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: Fahzeug Technik am 20. Juni 2020, 11:53:15
Die Ausmusterung der Zehnachser 41-56 hat mehrere Gründe: Die Wagen hatten starke Korrosionsschäden, für die elektronische Steuerung waren keine Ersatzteile mehr zu bekommen, die km-Laufleistung lag weit über den üblichen Durchschnitt. Für den Weiterbetrieb wären hohe Investitionen (Generalüberholung + neue Steuerung) notwendig gewesen, die sich wirtschaftlich nicht mehr rechneten. Hinzu kam, die Cityrunner haben mehr Kapazität, sind klimatistiert und barrierefrei sowie deren Wartungskosten sind niedriger als es die der Zehnachser waren.
Die Grazer haben bei etlichen Wagen Ersatzteile ausgebaut, somit konnte man die Ausstattung der 600er mit neuer Steuerung lange hinauszögern.
Lissabons Verkehrsbetriebe Carris hatten an den Gelenkwagen kein Interesse, ebenso jene in den östlichen Ländern.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 21. Juni 2020, 12:53:33
Man muss nicht zwangsweise mit dem alten Material, welches heutigen Ansprüchen nicht genügt, fahren. Die Tragödie in Graz, dass die 500er-Kraxn...

Komisch nur: In Krakau - auch EU, auch Europa - dürften aber die Ansprüche genügen, da ist es keine Tragödie...
Auch Anderswo nicht. In Wien oder Gesamt-Österreich sieht man ja, wo man mit den gelebten Ansprüchen herumtümpelt. Kosten über Kosten, Einsatzausfälle, Lieferverzögerungen (auch aus Kostengründen und nicht nur aus Erzeugerfirma-Gründen geschuldet), gute Fahrzeuge - anstatt einem Refit zuzuführen halt billigst verscherbeln, wo anderen darüber und auch über uns nur lachen, Gleisanlagen in erbärmlichem Zustand, und, und, und...

Man kann's  auch übertreiben. Dürfte weltweit die neue Linie darstellen...
Gerade das Beispiel Krakau zeigt, dass die Ansprüche eben nicht mehr genügen. Seit 2015 werden dort nur mehr 100%-Niederflurfahrzeuge angeschafft, die letzten nicht-niederflurigen Fahrzeuge, die beschafft worden sind, waren die Düsseldorfer GT8S, das müsste so um 2009 gewesen sein. Etwa zur gleichen Zeit endete begann der Umbau der E6 in EU8N, diese sind bekanntlich – im Gegensatz zu den 500ern in Graz – zumindest teilniederflurig.

Hätte man in Wien die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt, hätte man schon in den 90ern oder spätestens in den 2000ern die E2 mit Niederflursänften ausgestattet. Das ernsthaft heutzutage zu fordern entspricht dem Zeitgeist der L-l-Beschaffung, wo man die Straßenbahn als Auslaufmodell gesehen hat...

Übrigens: Wenn die Rahmenbedingungen passen (und da spielen eben nicht nur technische, sondern auch Komfort- und finanzielle Aspekte eine Rolle) und es sinnvoll möglich ist, dann wird auch bei uns ab und zu ein Refitprogramm mit lebensverlängernden Maßnahmen ergriffen. Die T auf der U6 sind da ein gutes Beispiel, die werden eine Lebensdauer erreichen, die die meisten hier einfach aus reiner Sturheit und Vergangenheitsverklärung keinen Niederflurwagen zutrauen.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 38ger am 21. Juni 2020, 13:17:56
ULF und U6-T sind aber schon höchst unterschiedliche Fahrzeuge, während die T echte Drehgestelle haben...sind die ULF einfach nur eine abartige Sonderkonstruktion...wenn man es wenigstens geschafft hätte, dass auch das erste Einzelradpaar eingelenkt wird (laser oder kameraunterstützte Erkennung des Schienenverlaufes), aber nein, man ruiniert sich lieber die Schienen...
Graz ist sowieso ein Spezialfall, da die Fahrzeuge einfach viel zu kurz sind, das hätte man schon vor zwanzig Jahren durch Niederflurwägen beheben müssen, eine Lösung, die leider viel zu selten angewendet wurde. Von den Sänften, die abzüglich der Hochflurteile auch noch Treppen an beiden Enden umfassen halte ich ja nicht allzuviel, da man nur einen einzigen Niederflureinstieg hat und abzüglich des Türbereiches dann eigentlich kaum noch nutzbare Fläche überbleibt für Rollstühle, Kinderwägen und gebrechliche Personen, die gerne Sitze im Niederflurbereich vorfinden würden.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 21. Juni 2020, 13:37:31
ULF und U6-T sind aber schon höchst unterschiedliche Fahrzeuge, während die T echte Drehgestelle haben...
Eben, darum: Wenn die Rahmenbedingungen passen...

...wenn man es wenigstens geschafft hätte, dass auch das erste Einzelradpaar eingelenkt wird (laser oder kameraunterstützte Erkennung des Schienenverlaufes), aber nein, man ruiniert sich lieber die Schienen...
Das lenkt ein, wird aber vom zweiten Achspaar (mechanisch) gesteuert und hat daher in S-Kurven den gegenteiligen Effekt: Das erste Achspaar fräst sich richtig in die Schienen...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 95B am 21. Juni 2020, 13:59:37
Gerade das Beispiel Krakau zeigt, dass die Ansprüche eben nicht mehr genügen. Seit 2015 werden dort nur mehr 100%-Niederflurfahrzeuge angeschafft, die letzten nicht-niederflurigen Fahrzeuge, die beschafft worden sind, waren die Düsseldorfer GT8S, das müsste so um 2009 gewesen sein. Etwa zur gleichen Zeit endete der Umbau der E6 in EU8N, diese sind bekanntlich – im Gegensatz zu den 500ern in Graz – zumindest teilniederflurig.

Die GT8S gingen 2009 bis 2012 in Betrieb. Der Umbau der EU8N zog sich hingegen bis 2016.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 21. Juni 2020, 14:07:42
Ups, bei den EU8N müsste es begann heißen :-[

Mit der Beschaffung meinte ich wirklich die Entscheidung, diese reinen Hochflurfahrzeuge zu erwerben.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: denond am 22. Juni 2020, 15:00:03
Das lenkt ein, wird aber vom zweiten Achspaar (mechanisch) gesteuert und hat daher in S-Kurven den gegenteiligen Effekt: Das erste Achspaar fräst sich richtig in die Schienen...

Um diesen Störfaktor auszuschalten bliebe vermutlich nur der Bau eines neuen Mittelteiles beim T, T1, wo man Drehgestelle einbauen könnte, sonst würde mir mom. keine echte Verbesserung einfallen. Auch im Zusammenhang mit der WLB-Type 400...  Was meinst Du?

Der EU8N ist aber für mich das Paradebeispiel, daß es anders auch gehen kann, vor allem 'beansprucht' man mit dieser Entscheidung den Oberbau nicht so wie in Wien. Das ist für mich aus Unternehmenssicht der entscheidende Faktor. Man sieht ja auch, daß mit den Käufen der Krakowiak und Lajkonik - mit zwei Drehgestellen im Mittelteil verbaut - es einen besseren Weg gibt bzw. finden kann. Und da wären wir jetzt fast wieder beim Saarland...
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: T1 am 22. Juni 2020, 15:10:43
Das lenkt ein, wird aber vom zweiten Achspaar (mechanisch) gesteuert und hat daher in S-Kurven den gegenteiligen Effekt: Das erste Achspaar fräst sich richtig in die Schienen...

Um diesen Störfaktor auszuschalten bliebe vermutlich nur der Bau eines neuen Mittelteiles, wo man Drehgestelle einbauen könnte, sonst würde mir mom. keine echte Verbesserung einfallen...  Was meinst Du?
Ich bezog mich auf den ULF, da hilft gar nix mehr :D Falls 38ger den T gemeint hat (glaube ich aber nicht): Da sind die Einzelachsen meiner Einschätzung nach ein deutlich geringeres Übel als beim Bug-/Heckmodul des ULFs, da eh in Gelenksnähe.

Ein T mit Drehgestell im Mittelteil ist wohl aufgrund der Radien (Gumpendorfer Straße) auch heute immer noch eine suboptimale Lösung: Würde man zwei Drehgestelle ergänzen, wäre das Mittelteil deutlich länger, würde man eines ergänzen, hätte man sowas wie den K4000 mit zwei längeren Endteilen. Beides nicht optimal, es gibt schon einen Grund, wieso diese ungewöhnliche Konstruktion gewählt worden ist.

Nachdem das Ding fährt und das trotz der Archillesferse der Einzelräder recht zuverlässig, würde ich das auch eher als vergeudetes Geld sehen.
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: 38ger am 22. Juni 2020, 15:15:52
ULF und U6-T sind aber schon höchst unterschiedliche Fahrzeuge, während die T echte Drehgestelle haben...
Eben, darum: Wenn die Rahmenbedingungen passen...

...wenn man es wenigstens geschafft hätte, dass auch das erste Einzelradpaar eingelenkt wird (laser oder kameraunterstützte Erkennung des Schienenverlaufes), aber nein, man ruiniert sich lieber die Schienen...
Das lenkt ein, wird aber vom zweiten Achspaar (mechanisch) gesteuert und hat daher in S-Kurven den gegenteiligen Effekt: Das erste Achspaar fräst sich richtig in die Schienen...

Vom zweiten Achspaar...das sind halt ca. sechs Meter, wo es nicht eingelenkt wird...und sechs weitere nach der Kurve, wo es falsch eingelenkt wird...bei 45-Grad-Kurven etwa macht man damit so viel kaputt, wie wenn man gar nicht einlenken würde, bei Kurven unter 12 Metern sogar deutlich mehr, S-Kurven hast Du ja schon als Extrembeispiel genannt... *ABARTIG!!!*
Titel: Re: 3.Serie (GTW 41-56)
Beitrag von: denond am 22. Juni 2020, 15:18:24
Nachdem das Ding fährt und das trotz der Archillesferse der Einzelräder recht zuverlässig, würde ich das auch eher als vergeudetes Geld sehen.

Vergeudetes Geld auf der einen Seite ja, die Gumpendorferstraße als Schwachstelle bezüglich der Schienen auch, aber bei einer noch 20 bis 35 Jahre dauernden Einsatzzeit? Da hat man in Fahrzeuge mit wesentlich kürzerer Einsatzzeit wesentlich mehr an Geld verprasst.

Über die Straße und dem ULF brauchen wir keine Worte mehr verlieren...