Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 849588 mal)

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Laiseka

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1290 am: 18. Oktober 2013, 10:06:40 »
Und genau dieses Agenda Setting lässt dann den Eindruck entstehen, dass es Radrowdys in Überzahl gibt und die Mahü sowieso nicht funktioniert und die Kritikerinnen und Kritiker in der Mehrheit sind.

Dass allerdings die Bezirke 4, 6, 7, 8 und 9. über eine Rot-Grüne Mehrheit verfügen, in diesen Bezirken die Mehrheit mit ÖV, Rad und Fuß unterwegs ist, und dass die absolute Mehrheit der Verkehrstoten vom Kfz-Verkehr verursacht werden, das wird gerne übersehen.

darkweasel

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1291 am: 18. Oktober 2013, 10:09:24 »
Auch vor dieser Wahl wurden wieder wahlberechtigte Jugendliche in einem Einkaufszentrum zu politischen Themen befragt. Die Meisten hielten Heinz Fischer für den Bundeskanzler und kannten sonst kaum einen Politiker. Beim Bilderzuordnen erkannten viele Jugendliche nicht einmal den Strache.
Fragt sich, wie viel anders das bei älteren Wahlberechtigten ist ...
Tja aber wenn ein 18 jähriger zum ersten Man wählen geht bzw. mit 16 bei Gemeinderatswahlen
Das Mindestalter ist bei allen Wahlen 16.

moszkva tér

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1292 am: 18. Oktober 2013, 10:12:22 »
Viele und zwar sehr viele junge Leute (unter 18) lesen die Heute, weils Gratis ist und fast überall zu haben und ist somit meist das einzige was sie lesen.
Und grade diese Gruppe ist am beeinflussbarsten von diesem Mist den die verzapfen.
Diese Gruppe ist bei Wahlen und Volksbefragungen aber statistisch nicht relevant, wenn sie überhaupt wählen geht.
Auch diese Leute werden irgendwann älter. Die heute 16-20-jährigen sind der politische Nachwuchs, der in 10-20 Jahren aktiv Politik machen wird. Schon heute gibts wenig guten politischen Nachwuchs (Laura Rudas anyone?), wie soll sich das mit der Lektüre jemals verbessern?

Edit: zum politischen Nachwuchs: Es spricht doch Bände, dass eine der wenigen Lichtgestalten ausgerechnet der Sebastian Kurz sein soll!  :bh:

Bahnwalter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1293 am: 18. Oktober 2013, 11:51:46 »
Ich habe die Krone immer verabscheut, wegen ihrer widerlichen Ausländer- und Minderheitenhetze (anstatt mit der Migrationsproblematik verantwortungsvoll umzugehen) und wegen ihrer Meinungsmacher a la Martinek - die haben Zeit ihres Lebens genug in diesem Land vergiftet. Staberl und der widerliche Jeannee ist noch übrig. Aber wer alt genug zum Hetzen ist, ist auch alt genug zum Sterben.

Von "Österreich" und "Heute" wollen wir da gar nicht erst anfangen

Also sei mir nicht bös, wo ist bei "Österreich" und "Heute" Hetze gegen Ausländer und Minderheiten? Als in "Heute" einmal ein heftigerer Artikel mit deftigen Formulierungen erschien ("Leute, bei denen beim Beten das Gesäß höher ist als der Kopf" und dergleichen), gab es - von Seiten der "Heute"-Leser! - heftigen Protest und "Heute" distanzierte sich von dem Artikel und es war ihnen offensichtlich letztenendes dann doch peinlich, einen derartigen Artikel gedruckt zu haben.

Ansonsten gibt es in jeder Zeitung kritische Äußerungen gegenüber verschiedensten Personengruppen und Themen, aber wo ist bei "Heute" oder bei "Österreich" ein übermäßiger Anteil an Kritik gegen Ausländer, und wo ist da gar "Hetze"?

Bei den Leserbriefen gibt es sehr kritische Äußerungen, die zum Teil zwar wohl an Hetze grenzen - aber diese machen ja keinen bei weitem überwiegenden Teil an Leserbriefen aus.

Soweit mal zum Thema "Ausländer- und Minderheitenhetze";

Um wieder zum Thema Einfluss durch Zeitungen im Allgemeinen (und u. a. eben auch zur Mahü im Speziellen) zu kommen:

Nicht alles, was in der "Heute", der "Österreich", der "Krone", oder auch in jeder anderen Zeitung steht, stimmt.
Artikel über "Storys", die sich als frei erfunden herausstellen, kommen ab und zu vor, und das ist allerdings peinlich für die jeweiligen Zeitungen.

Aber: Es ist auch bei weitem nicht alles, was in einer Zeitung wie "Heute" oder "Österreich" steht, falsch.

Und damit sind wir eben wieder bei dem Punkt, wo es sich die Befürwoter der Mariahilfer Straße viel zu einfach machen, in dem sie einfach sinngemäß sagen "eh klar, dass dumme Hasszeitungen gegen die Mariahilfer Straße wettern, aber es weiß eh jeder dass man die nicht ernst nehmen kann, und wer es doch tut, ist eben dumm".

Absolut Objektiv ist eigentlich keine Zeitung, verschiedene Zeitungen vertreten nur unterschiedliche politische Ausrichtungen. Auch wenn bei einigen Zeitungen die Fakten genauer recherchiert werden als bei anderen, ist bei den Zeitungen, die gut recherchieren, trotzdem noch lange nicht alles objektiv, denn man kann bekanntlich bei der Beschreibung von an sich objektiven Fakten durch die Formulierung jede beliebige Meinung in die Artikel hineinverpacken.  Und auch eine Zeitung, die sich ab und zu die eine oder andere Ente leistet, was freilich peinlich ist, bezieht sich trotzdem zu 99% auf Fakten, aber haben eben (wie jede Zeitung) eine bestimmte Art und Weise, darüber zu berichten und vermitteln damit eben natürlich auch Meinungen.

Naja, in manchen von dem, was geschrieben wird, steckt aber schon ein wahrer Kern, auch wenn natürlich vieles hochstilisiert wird, um die Auflage zu stärken. Aber eine Tageszeitung dafür verantwortlich zu machen, wie in Österreich Innenpolitik gemacht wird, erscheint mir doch etwas übertrieben. Die "Krone" mag für manche ein Problem sein, aber sie ist in diesem Land sicher nicht das Einzige.

 :up: Ganz meine Meinung!  :lamp:

Und genau dieses Agenda Setting lässt dann den Eindruck entstehen, dass es Radrowdys in Überzahl gibt und die Mahü sowieso nicht funktioniert und die Kritikerinnen und Kritiker in der Mehrheit sind.

Und das ist genau das, was ich in meiner Antwort #1277 (Seite 86) meinte:

Man macht es sich viel zu einfach, indem man einfach bestimmten Zeitungen die Schuld an einer Stimmung gibt, und die Stimmung einfach als gar nicht wirklich vorhanden, sondern nur von den Zeitungen erfunden bezeichnet.

Und bei der Aussage "Die neue Mariahilfer Straße funktioniert": Definiere "funktioniert".

Ob man mit den Änderungen an der Mahü einverstanden ist oder nicht, ist eine Sache der persönlichen Meinung, und wer diese gut findet, nach dessen Meinung "funktioniert" die Mahü natürlich.

Tatsache ist aber, dass eben die Autofahrer, aber auch ein Teil der Öffi-Benützer (nämlich jene, für die die U3 nicht ausreichend ist und die auch die Buslinien 13A und/oder 2A in ihrer ursprünglichen Form benötigten) jetzt woanders fahren müssen. Und bezüglich 13A und 2A zur Sicherheit nocheinmal der Hinweis: Egal, wer an der Situation schuld ist, sind die hinlänglich bekannten Probleme mit diesen Linien Tatsache. Tatsache ist auch, dass es zwischen Fußgängern und Radfahrern Konflikte gibt - auch wenn die überwiegende Mehrheit der Radfahrer keine Rowdys sind.

Dass es sich bei den aus diesen Gründen Unzufriedenen nur um eine laute Minderheit handeln würde, ist doch auch nur reine Spekulation.

Dass allerdings die Bezirke 4, 6, 7, 8 und 9. über eine Rot-Grüne Mehrheit verfügen,

Das ist wohl eine der wenigen objektiven Tatsachen, die einigermaßen für die neue Mariahilfer Straße sprechen könnten - allerdings auch nur könnte, denn wieviele von den Rot- oder Grün- Wählern diese nur mangels für sie wählbarerer Alternativen gewählt haben, ist nicht bekannt.

Außerdem, wenn in einem oder mehreren dieser Bezirke Rot-Grün nun keine Mehrheit mehr hätten, wenn sich z. B. schwarz-blaue Mehrheiten in diesen Bezirken ausgingen, dann würden die Befürworter der Mariahilfer Straße das auch nicht als Argument in Bezug auf die Mariahilfer Straße gelten lassen, sondern dann wären eben wieder die böse Kronenzeitung und die "populistische Hetze" der Gegner von Rot-Grün die 100% allein Schuldigen.

und dass die absolute Mehrheit der Verkehrstoten vom Kfz-Verkehr verursacht werden,

Das hat aber nicht im geringsten etwas mit der Mariahilfer Straße zu tun.

Laiseka

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1294 am: 18. Oktober 2013, 12:06:32 »
Zitat
Zitat von: Laiseka am Heute um 10:06:40
und dass die absolute Mehrheit der Verkehrstoten vom Kfz-Verkehr verursacht werden,

Das hat aber nicht im geringsten etwas mit der Mariahilfer Straße zu tun.

Das hat deswegen damit etwas zu tun, weil die Stimmungsmache bei der MaHü (mögliche Unfälle, Radrowdys, ...) in keinem Verhältnis dazu steht, wie mit dem m.M.n. wirklich tragischen Auswirkungen des Verkehrs umgegangen wird. Über Autoraser lese ich in den entsprechenden Medien weniger stimmungsmachende Artikel als über Radrowdys. Ich erinnere nur an das Murren, das vor einigen Tagen durch die Medien ging als publik wurde dass die Polizei aktiver gegen Raserinnen und Raser vorgehen soll.

coolharry

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1295 am: 18. Oktober 2013, 12:10:19 »
Zitat
Zitat von: Laiseka am Heute um 10:06:40
und dass die absolute Mehrheit der Verkehrstoten vom Kfz-Verkehr verursacht werden,

Das hat aber nicht im geringsten etwas mit der Mariahilfer Straße zu tun.

Das hat deswegen damit etwas zu tun, weil die Stimmungsmache bei der MaHü (mögliche Unfälle, Radrowdys, ...) in keinem Verhältnis dazu steht, wie mit dem m.M.n. wirklich tragischen Auswirkungen des Verkehrs umgegangen wird. Über Autoraser lese ich in den entsprechenden Medien weniger stimmungsmachende Artikel als über Radrowdys. Ich erinnere nur an das Murren, das vor einigen Tagen durch die Medien ging als publik wurde dass die Polizei aktiver gegen Raserinnen und Raser vorgehen soll.

In meine Augen war der Aufschrei eher gegen "Der Polizist muss sieben Verkehrsstrafen im Monat ahnden" als gegen die Disziplinierung von Lenkradbeweger.
Wenn es heißt "Die Polizei bekommt eine Einsatztruppe die nur der Verkehrssicherheit dient" dann bin ich sofort dafür, aber einfach nur Strafen, der Strafen willen ist nicht zielführend.

Aber um auf die Mariahilfer Straße zurück zu kommen. Warum sind die Begegnungszonen eigentlich Einbahnen?
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Bahnwalter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1296 am: 18. Oktober 2013, 12:16:11 »
Ich erinnere nur an das Murren, das vor einigen Tagen durch die Medien ging als publik wurde dass die Polizei aktiver gegen Raserinnen und Raser vorgehen soll.

Nein, die Aufregung war nicht gegen aktiveres Vorgehen gegen Verkehrssünder, sondern gegen die Idee, dass ein Polizist eine bestimmte Mindestanzahl an Bestrafungen innnerhalb eines bestimmten Zeitraums vorweisen muss.  Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.
Ich weiß zwar nicht, woher die Idee mit einer "Quote" an Bestrafungen durch Verkehrspolizisten kam, und es wird auch niemand 100%ig beweisen können; Aber es erscheint mir durchaus glaubwürdig, dass hier wirklich ein Polizist höheren Ranges durch eine ungeschickte und damit (ohne es zu wollen) falsche Formulierung eben Aufregung verursacht haben könnte. Und das wurde eben dann - u. a. durch die Ministerin - wieder zurecht gerückt.


luki32

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1297 am: 18. Oktober 2013, 12:19:38 »
Nein, die Aufregung war nicht gegen aktiveres Vorgehen gegen Verkehrssünder, sondern gegen die Idee, dass ein Polizist eine bestimmte Mindestanzahl an Bestrafungen innnerhalb eines bestimmten Zeitraums vorweisen muss.  Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.

Bei mir gibt es bei keinem der Sachen einen Aufschrei.
Autofahrer (ich bin auch einer), die sich nicht an die StVO halten, gehören bestraft, ebenso Schwarzfahrer.
Und nur der Griff ins Geldbörsel funktioniert, jedes gut zureden ist völlig sinnlos.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1298 am: 18. Oktober 2013, 12:22:46 »
Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.
Nein, das wäre so, als ob jeder Kontrollor im Monat 7 Schwarzfahrer erwischen müsste. Das klingt gleich ganz anders, denn der normale Kontrollor, der seiner Arbeit auch tatsächlich nachgeht, wird sogar am Tag schon ein Vielfaches davon haben und jeder Verkehrspolizist könnte auch locker am Tag 7 Anzeigen austeilen. Das war höchstwahrscheinlich einfach eine Regelung gegen faule oder aus anderen Gründen strafunwillige Polizisten - sorry, dass ich das so klar ausdrücke, aber ein Mindestmaß an Leistung muss halt doch erbracht werden und das finde ich auch richtig. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, warum man zu solchen Aussendungen gelangt.
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coolharry

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1299 am: 18. Oktober 2013, 12:23:00 »
Nein, die Aufregung war nicht gegen aktiveres Vorgehen gegen Verkehrssünder, sondern gegen die Idee, dass ein Polizist eine bestimmte Mindestanzahl an Bestrafungen innnerhalb eines bestimmten Zeitraums vorweisen muss.  Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.

Bei mir gibt es bei keinem der Sachen einen Aufschrei.
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Ja aber nicht durch eine Strafquote. Sondern durch Kontrollen und ob bei denen was raus kommt oder nicht, sollte nicht vorherbestimmt sein.
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Bahnwalter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1300 am: 18. Oktober 2013, 12:33:12 »
Nein, die Aufregung war nicht gegen aktiveres Vorgehen gegen Verkehrssünder, sondern gegen die Idee, dass ein Polizist eine bestimmte Mindestanzahl an Bestrafungen innnerhalb eines bestimmten Zeitraums vorweisen muss.  Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.

Bei mir gibt es bei keinem der Sachen einen Aufschrei.
Autofahrer (ich bin auch einer), die sich nicht an die StVO halten, gehören bestraft, ebenso Schwarzfahrer.
Und nur der Griff ins Geldbörsel funktioniert, jedes gut zureden ist völlig sinnlos.

Du hast offenbar nicht verstanden, worum es geht: Es geht um eine Vorschrift, dass ein Polizist eine bestimmte fixe Anzahl Autofahrern bestrafen muss, und zwar unabhängig davon, wieviele Vergehen er tatsächlich bei Autofahrern sieht.

Und bei einem Fahrscheinkontrollor wäre das eben so, wie wenn er in eine Straßenbahn steigt und mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen muss - und zwar auch wenn in Wirklichkeit nur 1 Fahrgast keinen gültigen Fahrschein hat. D. h., auch du könntest z. B. - auch wenn du einen gültigen Fahrschein besitzt, theoretisch einer von den 2en sein, an denen der auf diese Weise unter Druck gesetzte Kontrollor versucht, sich schadlos zu halten. Was dann z. B. passieren könnte, dass ein Fahrgast, bei dem der Stempel vom Entwerter nur etwas schwach geraten ist, aber sehrwohl eindeutig lesbar ist, als Schwarzfahrer bezichtigt wird. Auch wenn der Fahrgast eindeutig im Recht ist, muss er das dann ersteinmal beweisen - und selbst wenn er am Ende keine Strafe bezahlen muss, sind die Schwierigkeiten, in die er überhaupt gerät, schlimm genug.

Bei Verkehrsunternehmen in Deutschland, bei der private Firmen mit der Fahrschein-Kontrolle beauftragt werden und die Kontrollore von ihren Vorgesetzten unter Druck gesetzt wurden, möglichst viele erwischte Schwarzfahrer "vorweisen" zu können, kam es schon vor, dass Fahrschein-Kontrollore zu Verleumdern wurden, in dem sie sich - bereits unmittelbar vor Einfahrt der Straßenbahn in die Station - vor den Fahrschein-Automaten gestellt haben, niemanden zum Automaten gelassen haben, und dann behauptet haben, die Fahrgäste haben "keine Kaufabsichten" gezeigt.

Und nocheinmal: Es kann ja durchaus sein, dass der Vorschlag von dem Polizei-Bediensteten bezüglich Vorgehen gegen Verkehrssünder eben eigentlich gar nicht so gemeint war, sondern durch zu wenig durchdachte, falsche Formulierungen entstanden ist. Und diese - und nur diese - hat eben zu entsprechendem Aufschrei geführt. Das wurde aber inzwischen eben eh klargestellt und richtiggestellt, und damit, denke ich ist dieser Fall ohnehin erledigt.

Das wäre also ungefähr so gewesen wie wenn man Fahrschein-Kontrolloren vorschreibt, dass sie bei jeder Straßenbahn, in der sie kontrollieren z. B. mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen müssen - was wohl einen mindestens ebenso großen Aufschrei dagegen verursachen würde.
Nein, das wäre so, als ob jeder Kontrollor im Monat 7 Schwarzfahrer erwischen müsste. Das klingt gleich ganz anders, denn der normale Kontrollor, der seiner Arbeit auch tatsächlich nachgeht, wird sogar am Tag schon ein Vielfaches davon haben und jeder Verkehrspolizist könnte auch locker am Tag 7 Anzeigen austeilen. Das war höchstwahrscheinlich einfach eine Regelung gegen faule oder aus anderen Gründen strafunwillige Polizisten - sorry, dass ich das so klar ausdrücke, aber ein Mindestmaß an Leistung muss halt doch erbracht werden und das finde ich auch richtig. Es wird schon seinen Grund gehabt haben, warum man zu solchen Aussendungen gelangt.

Ja, genau das war eben möglicherweise das Missverständnis, das zu dem Aufschrei geführt hat, aber meines Erachtens inzwischen bereits geklärt wurde und diesbezüglich bereits wieder Ruhe eingekehrt sein dürfte.

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1301 am: 18. Oktober 2013, 12:35:38 »
Und bei einem Fahrscheinkontrollor wäre das eben so, wie wenn er in eine Straßenbahn steigt und mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen muss
Ja, im Monat. Wenn das ein Kontrollor nicht schafft, dann verbringt er seine gesamte Dienstzeit im Cafe.

Bist du ein bißchen autistisch veranlagt, dass du immer dasselbe schreibst, ohne auf Argumente einzugehen?
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Bahnwalter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1302 am: 18. Oktober 2013, 12:38:26 »
Und bei einem Fahrscheinkontrollor wäre das eben so, wie wenn er in eine Straßenbahn steigt und mindestens 3 Schwarzfahrer erwischen muss
Ja, im Monat. Wenn das ein Kontrollor nicht schafft, dann verbringt er seine gesamte Dienstzeit im Cafe.

Bist du ein bißchen autistisch veranlagt, dass du immer dasselbe schreibst, ohne auf Argumente einzugehen?

1. war meine Antwort auf den Beitrag von luki32 bezogen.

2. hat sich diese meine Antwort mit Deinem Beitrag einfach nur zeitlich überkreuzt, das ist alles. In meiner vorigen Antwort steht inzwischen auch eine Reaktion auf deinen Beitrag.

3. hat ja auch "coolharry" (dessen Antwort sich ebenfalls zeitlich mit meiner überschnitten hat) eine Ansicht wie meine geschrieben, also bin ich vielleicht doch nicht der einzige, der das auf so eine Weise sieht. Dass du es nicht verstanden hast, ist nicht (nur) meine Schuld.

4. hast du meinen Beitrag offenbar bei weitem nicht ganz bis zu Ende gelesen, denn da stand (auch schon vor meinem "Edit", wo ich noch meine Reaktion auf deinen Beitrag dazugefügt habe!) um einiges mehr als in meinem Beitrag davor!

5. sind Untergriffigkeiten bekanntlich die Argumente jener, die keine Argumente haben.


haidi

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1303 am: 18. Oktober 2013, 12:51:12 »
Also sei mir nicht bös, wo ist bei "Österreich" und "Heute" Hetze gegen Ausländer und Minderheiten? Als in "Heute" einmal ein heftigerer Artikel mit deftigen Formulierungen erschien ("Leute, bei denen beim Beten das Gesäß höher ist als der Kopf" und dergleichen), gab es - von Seiten der "Heute"-Leser! - heftigen Protest und "Heute" distanzierte sich von dem Artikel und es war ihnen offensichtlich letztenendes dann doch peinlich, einen derartigen Artikel gedruckt zu haben.

Ich denk mir, dass Heute und die Gratisausgabe von Österreich in Wien auch von einer beträchtlichen Anzahl höher gebildeten Menschen gelesen wird als Krone und die bezahl-Ausgabe von Österreich, einfach aus dem Grund, dass die in der Ubahn dann doch die Zeitung vom Sitz nehen und reinblättern, bevor sie die scharze Tunnelwand betrachten. Die kritischen Reaktionen werden dann wohl auch viel von diesen Lesern stammen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

W_E_St

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #1304 am: 18. Oktober 2013, 13:28:53 »
Also sei mir nicht bös, wo ist bei "Österreich" und "Heute" Hetze gegen Ausländer und Minderheiten? Als in "Heute" einmal ein heftigerer Artikel mit deftigen Formulierungen erschien ("Leute, bei denen beim Beten das Gesäß höher ist als der Kopf" und dergleichen), gab es - von Seiten der "Heute"-Leser! - heftigen Protest und "Heute" distanzierte sich von dem Artikel und es war ihnen offensichtlich letztenendes dann doch peinlich, einen derartigen Artikel gedruckt zu haben.

Ich denk mir, dass Heute und die Gratisausgabe von Österreich in Wien auch von einer beträchtlichen Anzahl höher gebildeten Menschen gelesen wird als Krone und die bezahl-Ausgabe von Österreich, einfach aus dem Grund, dass die in der Ubahn dann doch die Zeitung vom Sitz nehen und reinblättern, bevor sie die scharze Tunnelwand betrachten. Die kritischen Reaktionen werden dann wohl auch viel von diesen Lesern stammen.
Ziemlich sicher!
Ich überfliege die Heute auch meistens rasch (und ärgere mich milde über den "Qualitätsjournalismus"). Österreich stellt mir allerdings so sehr die Grausbirnen auf, dass ich es nicht schaffe dieses Werk kritisch zu lesen.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")