vielleicht sollte man auf die Meinung der Verkehrsexperten hören und nicht auf Biegen und Brechen die 1960er Verkehrspolitik weiterverfolgen?
Es geht um die "Stadtstraße" im 22., heutiger Artikel im Standard.
https://www.derstandard.at/story/2000125815860/wissenschafter-warnen-vor-geplanter-wiener-stadtstrasse
Die Stadt Wien hob unterdessen die Wichtigkeit des Projekts hervor, handle es sich hierbei um einen wichtigen Teil "des zukunftsorientierten Mobilitätskonzeptes", wie es in einer Aussendung hieß. Die 3,2 Kilometer lange Strecke soll die Südosttangente (A23, Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1-Spange Seestadt Aspern bei der Anschlussstelle Seestadt West verbinden. Ziele sind, damit den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abzuziehen, durch die Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich zu verbessern und zusätzlich neue Stadtteile zu erschließen, wurde betont.
bei dem fett hervor gehobenen Wort musste ich herzhaft lachen.
Tja die alternative zur Stadtstraße ist momentan ...... gar nichts. Es gibt keine weiteren Konzepte. Weder zur MIV Vermeidung noch zur anderen Lenkung noch zu besseren Öffis noch zu sonst irgendwas.
In wenigen Jahren leben entlang der Achse nahezu doppelt soviele Menschen wie heute und es gibt nichts. Ein paar halbgare Straßenbahnplanungen sind halt zu wenig.
Klar könnte die Politik mehr, wenn sie denn wollen würde, aber sie tut es nicht. Und ich bin in dem Fall lieber für den Spatz in der Hand als für den Öffi Adler, der eh nie kommt.
Mir wäre es auch lieber wenn die geplanten Straßenbahnverbindungen sofort umgesetzt werden. Wenn die Schnellbahn endlich bis zur Stadtgrenze fährt mit dortigem P+R (besser wäre natürlich bis Marchegg und einem ordentlichem Bussystem im Marchfeld, dass auf die Züge ausgerichtet ist). Und als Umfahrung des Ortes Hirschstetten eine abgespeckte Variante der Stadtstraße.
Aber es kommt nicht. Und wenn mittlerweile der Stau bei der Kreuzung Erzherzog Karl Straße/Aspernstraße/Hausfeldstraße, trotz Lockdown bis zur Löchniggasse reicht, trotz Schleichweg über die Mühlhausergasse, dann hat man was falsch gemacht. Ja noch mehr Straßen sollten nicht die Antwort sein, aber es gibt einfach derzeit keine greifbare Alternative. Die Seestadt wächst und mit ihr auch das MIV aufkommen (sind halt auch nicht alles U-Bahn Nutzer).
Persönlich geht mit halt langsam etwas auf, wenn von Autofreien, reduzierten oder beruhigten Siedlungen gesprochen wird, die mehrere 1000 Enwohner haben aber die Anwohner der bestehenden Straßen, die dürfen weiterhin den Dreck fressen, den auch die Bewohner dieser Siedlungen mit verursachen. Ja die Stadt wächst und da lässt sich manches nicht vermeiden, aber einfach nur Phrasen in Kameras dreschen dann aber keine Taten folgen lassen, das ist zu wenig.
Btw. feiert die Streckenführung der Stadtstraße mittlerweile ihren 25. Geburtstag.
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