Hallo Leutz! Mein voll cooles Praktikum hat mich diese Woche in die Abteilung Betriebliche Ausbildung geführt, auch als Schulbüro bekannt.
„Jeden zweiten Tag kommt eine neue Gruppe“, erzählt Christian Mraz, Bus-Instruktor der Abteilung Betriebliche Ausbildung (V44). „Insgesamt schulen wir rund 60 Leute für den Einsatz als Lenker auf dem geplanten U4-Zusatzbus, der während der U4-Sperre unterwegs sein wird.“
Zur Erinnerung: Während der U4-Sperre empfehlen wir den Fahrgästen, auf die Straßenbahnlinien 49, 52, und 58 sowie auf S-Bahnen und Regionalzüge auszuweichen. Als ergänzende Alternative, hauptsächlich für Fahrgäste, deren Ziel entlang der gesperrten U-Strecke liegt, werden wir den Zusatzbus „U4Z“ anbieten. Auf dieser Linie werden neue Mercedes-Gelenkbusse der Wiener eingesetzt. Mit den Bussen fahren werden allerdings externe Lenker der Firma Dr. Richard, die ja auch auf vielen anderen Linien im Netz im Auftrag der Wiener Linien unterwegs sind.
„Das sind alles erfahrene Lenker!“, so Christian Mraz weiter: „Busfahren können die alle. Bei der kurzen zweitägigen Schulung geht es darum, sie mit einigen Besonderheiten vertraut zu machen, die sie vom Betrieb auf den Dr. Richard-Linien so nicht kennen. Unsere Busse sind alle mit Wagenfunk ausgerüstet und bei uns läuft alles Betriebliche über die Betriebsinspektion, das ist der gravierendste Unterschied. Wir erklären ihnen, die technischen Einrichtungen, zeigen wie beispielsweise das IBIS-Geräte funktioniert, machen sie mit unseren Fundvorschriften vertraut und spielen mit ihnen auch durch, wie eine Wagenübernahme aussieht oder was sie wann auf dem Wagenpass notieren müssen. Natürlich machen wir auch praktische Übungen. Dazu gehört beispielsweise ein Proberuf mit der Leitstelle oder das Ausprobieren des stillen Alarms.
Ein zweiter Schwerpunkt neben dem Technischen ist das Kennenlernen der geplanten Linienführung, auf der sie unterwegs sein werden. „Wir fahren mit ihnen die komplette Strecke inklusive Einführungs- und Schlussfahrt ab. Und auf eines weisen wir während der zwei Tage immer und immer wieder hin: Das, was auf sie zukommt, wird ein extrem herausfordernder Job. Der U4-Zusatzbus ist keine Stadtrand-Linie, auf der man es mit dem immer gleichen Stammpublikum zu tun hat. Während der U4-Sperre werden sie mit Menschen unterwegs sein, die sich nicht auskennen, die viele Fragen haben werden und die möglicherweise auch grantig sind, weil ihre U4 nicht fährt. Eines sollte man immer mit bedenken. Die U-Sperre wird auch für die Fahrgäste eine Herausforderung. Das wollen wir vermitteln. Und eines machen wir auch klar: wir erwarten uns von ihnen, dass sie das berücksichtigen und entsprechend zuvorkommend mit den Fahrgästen umgehen!“
Voll schade, dass ich noch nicht alt genug für den Busführerschein bin. Ich hätte mich dieser Herausforderung gern gestellt. Aber bin ja zum Glück noch jung und werde in meinem Leben noch voll viele U-Bahn-Sanierungen mitmachen.