Orth an der Donau besteht nicht nur aus dem Schloß. Die Au in Orth, die im übrigen von dort wesentlich bequemer zu erreichen ist als von der S7 (?).
Sprich: die paar Einwohner sind auch noch über mehrere Ortsteile verteilt, so dass sie nicht sinnvoll mit der Stadtbahn erschlossen werden können.
Und das Problem ist ja: auch im Umfeld um Orth ist nicht viel, was das Potential durch Zubringerverkehre, P+R etc. erhöhen könnte. Denn recht bald beginnen die Einzugsbereiche von Marchegger Ostbahn und S7, die natürlich weiterhin attraktiver wären.
Wo im Speckgürtel rund um Wien sind sie das nicht?
Dann kann man nach der Logik den Rest der Stammersdorfer Lokalbahn auch einstellen. Ist ja im Einzugsgebiet von Nord und Ostbahn......
Die Lokalbahn Wien-Baden fährt auch durch Streusiedlungen. Wo ist der Unterschied? Ich verstehe schon das eine Investition gerechtfertigt sein muss es aber mit der Begründung "Nein die dürfen nicht wachsen weil woanders wäre noch Platz" abzulehnen, halte ich persönlich für ziemlich engstirnig.
Muss ich den Unterschied wirklich erklären? Ja, die Badner Bahn fährt auch durch Streusiedlungen. Aber sie fährt die ganze Zeit durch bebautes Gebiet. Richtung Orth hast Du über Kilometer... nichts (außer Feld). Jeder Kilometer kostet Geld, im Bau und Betrieb, treibt die Kosten nach oben, aber generiert keine Nachfrage.
Die Stammersdorfer Lokalbahn würde man heute sicher nicht mehr bauen. Jetzt, da sie einmal da ist, sollte sie natürlich erhalten werden. Auch sie gehört zu den Bahnstrecken, die man in den Mittelpunkt der Raumentwicklung stellen könnte und sollte. Stattdessen wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben.
Die Phantomdiskussion sorgt nebenbei dafür, dass nicht überlegt wird, was man kurzfristig tun könnte, um aus dem Bereich Orth die Nachfrage nach den Bussen zu erhöhen: eben dichtere Takte (30-min-Takt), eine dauerhafte Durchbindung zur U2 (vielleicht ab Groß-Enzersdorf als Expressbus, so dass auch die Groß-Enzersdorfer etwas Zeit sparen), längere Betriebszeiten, Nachtangebot am Wochenende.