Autor Thema: 1.5.2014: 1. Mai  (Gelesen 40290 mal)

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petestoeb

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #15 am: 27. April 2014, 12:06:12 »
VEB WiLi wird ein kundenorierntierter Wirschaftsbetrieb!  :o

Die Wiener Linien SIND ein kundenorietierter Wirtschaftbetrieb. Im Gegensatz zur Servicewüste Privatwirtschaft. So konnte ich z.B. gestern bei einer großen Kette um 12 Uhr ein bestimmtes Brot nicht mehr kaufen. Ist aus und wir backen es nicht nach, da könnte ja etwas übrigbleiben. Und das Brot hätte 4 Euro gekostet. DAS nenne ich Servicewüste. Die WiLi funktionieren im Großen und Ganzen sehr gut. Störungen im Betrieb liegen meist an anderen Ursachen.

Und zum 1. Mai:

Sicher ist der 1. Mai nur ein Symbol und nicht gerade das Wichtigste. Aber wenn die Öffis einmal einen halben Feiertag nicht fahren geht für euch die Welt unter. Wenn die Geschäfte mindestens 60 Tage pro Jahr gar keinen Service anbieten (geschlossen haben) dann ist das aber selbstverständlich. Deshalb wäre neben dem 1. Mai Vormittag auch der 24. dezember nach 18.00 Uhr für die Mitarbeiter einmal frei und kein Betrieb auch kein Problem. Die Geschäfte haben zu diesen Zeiten selbstverständlich geschlossen. :bh:

60er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #16 am: 27. April 2014, 12:49:10 »
Wenn die Geschäfte mindestens 60 Tage pro Jahr gar keinen Service anbieten (geschlossen haben) dann ist das aber selbstverständlich. Deshalb wäre neben dem 1. Mai Vormittag auch der 24. dezember nach 18.00 Uhr für die Mitarbeiter einmal frei und kein Betrieb auch kein Problem. Die Geschäfte haben zu diesen Zeiten selbstverständlich geschlossen. :bh:
Die Geschäfte werden ja auch vom Staat gezwungen, zu schließen bzw. nur eine bestimmte Anzahl an Wochenstunden zu öffnen. So restriktive Öffnungszeitenregelungen für den Einzelhandel sind weltweit einmalig und außerhalb des deutschen Sprachraums praktisch nicht existent. Warum nur die Handelsangestellten so privilegiert sind, keine Nacht- und Feiertagsarbeit leisten zu müssen/dürfen und ihre Arbeitszeit staatlich begrenzt werden muss, während das für zig andere Branchen nicht gilt, kann ja nicht einmal die Gewerkschaft sinnvoll begründen, außer dass es halt immer schon so war.

68er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #17 am: 27. April 2014, 13:32:00 »
Warum nur die Handelsangestellten so privilegiert sind, keine Nacht- und Feiertagsarbeit leisten zu müssen/dürfen und ihre Arbeitszeit staatlich begrenzt werden muss, während das für zig andere Branchen nicht gilt, kann ja nicht einmal die Gewerkschaft sinnvoll begründen, außer dass es halt immer schon so war.

Es sind ja keineswegs nur die Handelsangestellten, sondern im Gegenteil der Großteil aller Arbeitsverhältnisse, die glücklicherweise zu geregelten Zeiten stattfinden können. Genausogut wie für den Handel könnte man für all die Bürojobs in der Verwaltung und so weiter ständige Verfügbarkeit fordern.

Wirtschaftlich ist es sowieso unsinnig. Deshalb fordert es außer Teilen der IV und den NEOS eh niemand mehr.
Es werden halt nicht mehr Joghurts, Pullover oder Kühlschränke verkauft, wenn die Geschäfte statt 66 168 Stunden/Woche offenhaben.
Es erhöht nur die Umsatzkosten und führt damit entweder zu massiven Preissteigerungen für die Konsumenten oder massiven Lohneinbussen für die Handelsangestellten.

Vielleicht gibts ein paar Spontankäufe mehr, also Gummischlangen oder Kaugummis und ein Teil der alkoholischen Getränke wandert von der Gastronomie zum Handel, aber damit wird man die tollen Nacht- und Wochenendzuschläge, die man den Verkäufern bei der paradiesischen Liberalisierung verspricht, eher nicht zahlen können.

Abgesehen davon, dass man dann endgültig jedes Treffen im Freundeskreis am Samstag Abend und jedes Familientreffen am Sonntag vergessen kann.

hema

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #18 am: 27. April 2014, 14:51:48 »

Nichts für ungut, aber ist es nicht die SPÖ, die jetzt wieder den 12-Stunden-Tag erlauben (bzw. legalisieren) will?  :P

Das heißt ja nicht, dass man dann 60 Stunden (5x12) pro Woche in Normalarbeitszeit arbeiten muss, sondern nur, dass die 40 Stunden anders aufgeteilt bzw. flexibler gestaltet werden können. Und wer hätte schon was gegen 4x10 Stunden oder z.B 4x9+4 Stunden?


Dass die etwas flexiblere Gestaltung oft auch für den Betrieb Vorteile hätte ist natürlich unbestritten und der tiefere Sinn des Vorhabens. Solange Arbeit (gut) bezahlt wird, ist es eigentlich relativ egal, wann sie zu leisten ist. Aber viele hängen da halt am alten Zopf strenger Reglementierung (Selbständige arbeiten ja auch vielfach, wann sie wollen, zumindest solange sie nichts dabei verkaufen, da müssen sie sich nämlich auch an die vorgegebenen Zeiten halten   ::) ).
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Edwin

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #19 am: 27. April 2014, 15:05:21 »

Das heißt ja nicht, dass man dann 60 Stunden (5x12) pro Woche in Normalarbeitszeit arbeiten muss, sondern nur, dass die 40 Stunden anders aufgeteilt bzw. flexibler gestaltet werden können. Und wer hätte schon was gegen 4x10 Stunden oder z.B 4x9+4 Stunden?


Dass die etwas flexiblere Gestaltung oft auch für den Betrieb Vorteile hätte ist natürlich unbestritten und der tiefere Sinn des Vorhabens. Solange Arbeit (gut) bezahlt wird, ist es eigentlich relativ egal, wann sie zu leisten ist. Aber viele hängen da halt am alten Zopf strenger Reglementierung (Selbständige arbeiten ja auch vielfach, wann sie wollen, zumindest solange sie nichts dabei verkaufen, da müssen sie sich nämlich auch an die vorgegebenen Zeiten halten   ::) ).

Also ich würde liebend gerne auf Feiertage und Wochenenden verzichten wenn ich mir meine Arbeitszeit frei einteilen könnte; ich bin nämlich genau der Meinung dass die Arbeit zwar erledigt werden muss, aber wie, wann und wo sollte man sich flexibel einteilen können. Ausgenommen natürlich in Bereichen wo es nicht anders geht (Schichtarbeit, Handel, öffentlicher Verkehr usw.). Ich hasse Feiertage und Wochenenden, weil genau dann wenn ich Zeit hätte was zu erledigen Firmen und Geschäfte geschlossen sind.

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #20 am: 27. April 2014, 16:35:36 »
Solange Arbeit (gut) bezahlt wird, . . .
Handelsangestellte und gute Bezahlung schließen einander aber aus.  ;)

60er

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #21 am: 27. April 2014, 16:39:54 »
Es sind ja keineswegs nur die Handelsangestellten, sondern im Gegenteil der Großteil aller Arbeitsverhältnisse, die glücklicherweise zu geregelten Zeiten stattfinden können. Genausogut wie für den Handel könnte man für all die Bürojobs in der Verwaltung und so weiter ständige Verfügbarkeit fordern.
Es gibt tausende Jobs, wo auch am Feiertag Verfügbarkeit notwendig bzw. üblich ist und kein Mensch deswegen iregndetwas sagt. Nur bei den Handelsangestellten ist es ein Trara und der Weltuntergang.

Wirtschaftlich ist es sowieso unsinnig. Deshalb fordert es außer Teilen der IV und den NEOS eh niemand mehr.
Es werden halt nicht mehr Joghurts, Pullover oder Kühlschränke verkauft, wenn die Geschäfte statt 66 168 Stunden/Woche offenhaben.
Es erhöht nur die Umsatzkosten und führt damit entweder zu massiven Preissteigerungen für die Konsumenten oder massiven Lohneinbussen für die Handelsangestellten.
Das sind halt die Schauergeschichteln, die immer kommen, wenn man darüber diskutiert.

In Wahrheit steckt dahinter in erster Linie eine Handelsgewerkschaft, die ungefähr so kundenorientiert denkt, wie Teile der Wiener Linien:
"Wann de Leit einkaufen sollen, entscheiden wir!"
"De Leit soin froh sein, dass überhaupt einkaufen gehen können!"
"Des woar scho immer so, und wir haben ka Lust was zu ändern!"

Dass es wirtschaftlich generell unsinnig ist, ist sicher nicht so. In Zeiten, wo man sehr ausgedeht im Internet shoppen kann, und wo auch alle (leicht und ohne Grenzkontrollen erreichbaren) Nachbarstaaten wesentlich länger oder ganz unbegrenzt aufsperren, ist die strikte Regelung der Öffnungszeiten ein Hemmschuh sondergleichen.

Und falls es sich wirtschaftlich eh nicht rentiert, warum braucht es dann überhaupt Gesetze, die das so genau regeln? Wenn es ein so großes Verlustgeschäft ist, wäre ja jeder Kaufmann und jede Verkaufskette saudumm, zu öffnen und würde es gar nicht machen.

Linie 41

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #22 am: 27. April 2014, 18:20:31 »
Exakt, der Staat soll sich lieber auf seine Kernaufgaben zurückziehen (Infrastruktur, Bildung, Verwaltung) und die Gewerkschaften sollen sich einmal um echte Arbeitnehmeranliegen kümmern, wie bspw. faire Entlohnung anstatt zu blockieren, was der Markt auch selbst regeln kann.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

mike1163

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #23 am: 27. April 2014, 19:42:09 »
Schon einmal überlegt wer im Handelssektor hauptsächlich arbeitet? Warum wollt ihr den Familien die letzte gemeinsame Zeit wegnehmen? Was bringt das der Handelsangestellten wenn sie unter der Woche frei hat und das Kind in der Schule sitzt? Bin gespannt auf die Antworten...

Linie 41

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #24 am: 27. April 2014, 19:47:21 »
Jo, mei ein Tramwayer, ein Lokführer, ein Rettungsfahrer kann sich die Dienstzeiten auch nicht aussuchen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #25 am: 27. April 2014, 19:51:00 »
]

Die Wiener Linien SIND ein kundenorietierter Wirtschaftbetrieb. Im Gegensatz zur Servicewüste Privatwirtschaft. So konnte ich z.B. gestern bei einer großen Kette um 12 Uhr ein bestimmtes Brot nicht mehr kaufen. Ist aus und wir backen es nicht nach, da könnte ja etwas übrigbleiben. Und das Brot hätte 4 Euro gekostet. DAS nenne ich Servicewüste. Die WiLi funktionieren im Großen und Ganzen sehr gut. Störungen im Betrieb liegen meist an anderen Ursachen.



Dann wirst Du eben eine der vermutlich zehn anderen Sorten gekauft haben.

Millionen haben nichts zu fressen, und Du regst Dich auf, weil Du um 12 Uhr Dein Stammbrot nicht mehr bekommst?

Völlig richtig, daß sich der Bäcker samstags zu Mittag keinen großen Vorrat anlegt, der ihm dann möglicherweise übrigbleibt.

Es dürfte uns schon wieder zu gut gehen...


mike1163

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #26 am: 27. April 2014, 20:10:59 »
Jo, mei ein Tramwayer, ein Lokführer, ein Rettungsfahrer kann sich die Dienstzeiten auch nicht aussuchen.
Ja eben, Vater (sofern noch vorhanden) nicht zu Hause, Mutter dann auch nicht mehr zu Hause. Was macht man mit den Kindern? Wochenend-Ganztagsbetreuung die mit den Kindern die Dinge macht, die normal die Eltern machen? Wer soll das bezahlen? Bitte denkts mal nach wie absurd das ist!

hema

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #27 am: 27. April 2014, 20:19:25 »
Haben nur Verkäuferinnen Kinder?  ???
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Inventar

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #28 am: 27. April 2014, 20:23:43 »
Im Gegensatz zur Servicewüste Privatwirtschaft. So konnte ich z.B. gestern bei einer großen Kette um 12 Uhr ein bestimmtes Brot nicht mehr kaufen. Ist aus und wir backen es nicht nach, da könnte ja etwas übrigbleiben. Und das Brot hätte 4 Euro gekostet. DAS nenne ich Servicewüste. Die WiLi funktionieren im Großen und Ganzen sehr gut. Störungen im Betrieb liegen meist an anderen Ursachen.


man könnte natürlich auch seinen A..... früher aus dem Bett bewegen und früher einkaufen. Dann bekommt man eventuell noch alles. Die Kehrseite ist nämlich - wir werfen eh schon unmengen an Lebensmittel weg. Jeder muss ja um jede Uhrzeit noch alles bekommen sonst ist es ja ein Witz.

Und der schlechteste Witz ist das Gerede wegen der Öffnungszeiten. Machen wir jetzt die Kindergärten am Sonntag und Feiertag auch auf. Weil eventuell müssen ja dann beide arbeiten. Oder dürfen solche Leute dann keine Kinder mehr haben.
Alle die so unüberlegt wegen der Öffnungszeiten schreiben dürften entweder Single sein oder keine Kinder haben. Aber so ist leider die heutige Zeit.

mike1163

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Re: 1.5.2014: 1. Mai
« Antwort #29 am: 27. April 2014, 20:30:37 »
Haben nur Verkäuferinnen Kinder?  ???
Was willst du uns jetzt damit sagen? Die Frauen im Büro haben geregelte Arbeitszeiten, die im Einzelhandel sollen nach der Meinung einiger hier dereguliert werden. In den beiden Bereichen arbeiten die meisten Frauen.