Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Thema gestartet von: blitzwerner am 30. November 2014, 13:54:34
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Edit (tram): gelöscht
https://www.wien.gv.at/rk/historisch/1946/dezember.html (https://www.wien.gv.at/rk/historisch/1946/dezember.html)
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Meine Frage dazu: Fuhren die Stadtbahngarnituren ebenfalls mit offenen Türen wie bei der Straßenbahn ?
Ja, natürlich! Die N hatten nur händisch zu bedienende Schiebetüren.
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Meine Frage dazu: Fuhren die Stadtbahngarnituren ebenfalls mit offenen Türen wie bei der Straßenbahn ?
Selbstverständlich und das sogar auf beiden Seiten. Der Unterschied war nur, daß die Türen in der Offenstellung nicht fixiert waren, sondern von den Fahrgästen händisch auf- und zugeschoben werden konnten.
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Und so sah das aus. Lediglich die Türe beim Fahrer war vom Zugbegleiter vorschriftsmäßig geschlossen worden. Von der Friedensbrücke her konnten auch auf der gegenüberliegenden Zugseite Türen offen sein.
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Danke. Offenbar gab es damals zahlreiche Unfälle auf den Stadtbahnstrecken.
So viele auch nicht wieder. Unvorsichtige und dumme Leute hat es halt schon immer gegeben, aber die finden immer wieder Möglichkeiten sich Gesundheit und Leben zu nehmen, egal wie du alles absicherst!
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Danke. Offenbar gab es damals zahlreiche Unfälle auf den Stadtbahnstrecken.
So viele auch nicht wieder. Unvorsichtige und dumme Leute hat es halt schon immer gegeben, aber die finden immer wieder Möglichkeiten sich Gesundheit und Leben zu nehmen, egal wie du alles absicherst!
Wesentlich zahlreicher waren sie natürlich schon, man braucht ja nur alte Zeitungen durchzustöbern, da wird immer wieder von Stadtbahnunfällen berichtet.
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Aus meiner eigenen Erinnerung:
Die Stadtbahnbahnsteige waren im Linksverkehr an der linken Wagenseite, ausgenommen der Wientalzüge in der Station Friedensbrücke in beiden Fahrtrichtungen und der Station Meidling Hauptstraße in Richtung Hütteldorf. An den Bahnsteigseiten waren die
Türen meist offen während sie an der Gleisseite vorwiegend geschlossen waren. Das war aber nicht unbedingt die Regel und konnte sich nach Jahreszeit auch ändern.
Meiner Mutter wurde beim Franz Josephs Bahnhof eine gute Zahnärztin empfohlen und so führte unsere Fahrten ausgerechnet zwischen den genannten Stationen. Bei den weiblichen Fahrgästen war es damals üblich, bei geschlossenen Türen nach einem männlichen Fahrgast ausschau zu halten, der entweder auch austeigen wollte oder die Tür für die Damen öffnete. Wir Kinder unterstützen die Pirsch mit ungenierten Ausrufen wie: "Derda will auch austeigen!" oder "Da steht einer bei der Tür!"
Uns Kindern war es von den Eltern streng verboten, während der Fahrt die Plattformen zu betreten.
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Ich kann mich auch noch erinnren, dass ab der Station Meidlig öfters die Türen beiderseits geöffnet waren, da ja der Bahnsteig in der Mitte der Gleise waren und es sich niemand fand die Türen wieder zu schliessen.
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Vor 4 oder 5 Jahren habe ich das noch auf der S-Bahn in Istanbul erlebt - volle Züge mit offenen Türen. Nicht etwa weil diese handbedient waren sondern weil die Türsteuerung kaputt war.
Andererseits fuhr die alte Stadtbahn kaum schneller als die Straßenbahn, wo offene Türen einst die Regel waren und ich selbst noch während meiner Schulzeit nicht selten am Trittbrett des vollkommen überfüllten D-Wagens fuhr, wobei meine Schultasche schon buchstäblich zwischen den Autos baumelte. Unfälle sind sicher genug passiert - eher jedoch beim Ein- und Aussteigen. Bei der Stadtbahn während der Fahrt hinausgefallen wird wohl selten jemand sein. Da waren die Straßen bestimmt gefährlicher wie obige Meldung vermuten lässt.
Warum in Wien erst so spät (weit nach dem 2. Weltkrieg) automatische Türen kamen ist mir nicht verständlich. Die zur gleichen Zeit wie die Type M in Rom gebauten MRS hatten bereits von Anfang an pneumatische Falttüren, ebenso die Peter Witt in Mailand (1927), zeitgenössische amerikanische Wagen sowieso.
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Per Zufall konnte ich sogar einen N1 Zug nach Heiligenstadt mit offenen türen am letzten Triebwagen fotografieren.
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Am ersten Triebwagen meiner Meinung nach.
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Am ersten Triebwagen meiner Meinung nach.
Nein, am letzten. Die Stadtbahn fuhr im Linkisverkehr, und wenn Türen offen waren, dann wohl auf der Bahnsteigseite, also links, ergo letzter Triebwagen.
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Am ersten Triebwagen meiner Meinung nach.
Nein, am letzten. Die Stadtbahn fuhr im Linkisverkehr, und wenn Türen offen waren, dann wohl auf der Bahnsteigseite, also links, ergo letzter Triebwagen.
Der Zug fährt am vom Betrachter weiter entfernten Gleis, wie man an den Schnürln erkennen kann, also bewegt er sich von links nach rechts. Die Tür ist meiner Meinung nach absichtlich offen (sommerliche Erleichterung für den Fahrer durch Fahren mit offener Tür auf der bahnsteigabgewandten Seite).
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Ich glaube, 95B sieht das richtig. Es war ein sehr heißer Sonntag und mein Ansitz im
Wertheimstein Park war ziemlich ungemütlich. Das Foto war eine Notschlachtung, aber meine Gewohnheit war es, auf Hochstrecken die Fahrzeuge auf dem hinteren Gleis aufzunehmen, da so mehr vom Fahrwerk sichtbar wurde.
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Der Zug fährt am vom Betrachter weiter entfernten Gleis, wie man an den Schnürln erkennen kann, also bewegt er sich von links nach rechts. Die Tür ist meiner Meinung nach absichtlich offen (sommerliche Erleichterung für den Fahrer durch Fahren mit offener Tür auf der bahnsteigabgewandten Seite).
Der Mann, der in der geöffneten Türe steht, dürfte der Zugbegleiter sein.
Abgesehen natürlich von einem technischen Defekt, wäre es im Fahrgastbetrieb überhaupt so einfach möglich gewesen, die Wagen mit geöffneten Türen in Bewegung zu setzen?
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Abgesehen natürlich von einem technischen Defekt, wäre es im Fahrgastbetrieb überhaupt so einfach möglich gewesen, die Wagen mit geöffneten Türen in Bewegung zu setzen?
Es gab natürlich einen Nothahn, um die Türen aus der Pneumatik zu nehmen. Meines Wissens wurde der vom Zugbegleiter standardmäßig eingesetzt, damit er beim Ausfahren aus der Station noch aus der Tür schauen konnte. Eine Anfahrsperre bei aktiver Türkontrolle hatten die N1 wie alle schaffnerbesetzten Wagen (ausgenommen Type Z) nicht.
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Der Zugbegleiter war üblicherweise an der vorderen Plattform des 2. Triebwagens, die Türe wurde nicht über den Nothahn geöffnet oder geschlossen, nebenbei war dieser plombiert.
Was mir bei diesem Zug auffällt ist, dass kein einziger Fahrgast im Triebwagen ist, kann allerdings bei dem doch recht schütter besetzten Zug Zufall sein.
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Der Zugbegleiter war üblicherweise an der vorderen Plattform des 2. Triebwagens, die Türe wurde nicht über den Nothahn geöffnet oder geschlossen, nebenbei war dieser plombiert.
Gut, dann war es ein anderer Hebel und nicht der Nothahn. (Und wie die WL plombieren, wissen wir ja.)
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Es gab natürlich einen Nothahn, um die Türen aus der Pneumatik zu nehmen. Meines Wissens wurde der vom Zugbegleiter standardmäßig eingesetzt, damit er beim Ausfahren aus der Station noch aus der Tür schauen konnte.
Den gab es wohl (mit einem Vierkant über der Tür zu betätigen), allerdings wurde damit nur die dem Fahrerplatz nähere Türhälfte aus der Pneumatik genommen. Dass - wie auf dem Foto - beide Türhälften während der Fahrt geöffnet sind, deutet auf eine Türstörung (die gab es bei den N1/n2 relativ oft) hin.
Und das würde auch erklären, warum ein Zug der Linie "GD" unterwegs nach Heiligenstadt ist - die kam dort im Linienbetrieb ja normalerweise gar nicht hin. Somit könnte es sich um eine defektbedingte Einziehfahrt gehandelt haben.
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Die Plompen wurden in den letzten Betriebsjahren entfernt, warum auch immer. Jedenfallos waren dann die Holzkugelgriffe ein beliebtes Spielzeug für Schüler. Die Zugbegleiter konnte sein Türblatt mittels Kaminschlüssel aus der Ansteuerung nehmen und händisch bedienen.
In den Stationen Friedensbrücke und Meidlinger Hauptstraße, Fahrtrichtung Hütteldorf, hatten die Zugbegleiter die Abfertigung links und ersparten sich öfter die Prozedur mit Sperrketten öffnen und entsperren und bedienten sich daher gerne der Notöffnung.
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Und das würde auch erklären, warum ein Zug der Linie "GD" unterwegs nach Heiligenstadt ist - die kam dort im Linienbetrieb ja normalerweise gar nicht hin. Somit könnte es sich um eine defektbedingte Einziehfahrt gehandelt haben.
Mit Fahrgästen?
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Auf die richtige Betafelung hat man zu der Zeit nicht mehr wirklich geachtet, da gab es sogar Linientafeln auf den Beiwagen.
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Und das würde auch erklären, warum ein Zug der Linie "GD" unterwegs nach Heiligenstadt ist - die kam dort im Linienbetrieb ja normalerweise gar nicht hin. Somit könnte es sich um eine defektbedingte Einziehfahrt gehandelt haben.
Mit Fahrgästen?
Im betroffenen Wagen sehe ich keine. Vielleicht hat man das damals noch nicht so eng gesehen und hat in einem Zug mit einem Türdefekt in den übrigen Wagen Fahrgäste mitgenommen. Wie gesagt, Türstörungen waren bei diesen Fahrzeugen keine Seltenheit und so hat sich nach und nach vielleicht ein gewisser Pragmatismus entwickelt.
Aber das ist nur eine Vermutung, es kann natürlich auch ganz andere Gründe gehabt haben. Was ich sicher weiß, ist, dass bei geöffneten Türen am Fahrerplatz eine rotes Licht aufgeleuchtet hat. Unbemerkt ist der Vorfall also keinesfalls geblieben.
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Fahrt mit offenen Türen war damals bei allen eingebürgereten Schleißigkeiten doch eine kleine Sensation.
Habe da noch etwas aus früheren Tagen mit der Type N gefunden.
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Der Zugbegleiter war üblicherweise an der vorderen Plattform des 2. Triebwagens, die Türe wurde nicht über den Nothahn geöffnet oder geschlossen, nebenbei war dieser plombiert.
Aber erst nach Einführung der Totmanneinrichtung und Einsparen der Bahnsteigflüsterer.
mfg
Luki
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Der Zugbegleiter war üblicherweise an der vorderen Plattform des 2. Triebwagens, die Türe wurde nicht über den Nothahn geöffnet oder geschlossen, nebenbei war dieser plombiert.
Aber erst nach Einführung der Totmanneinrichtung und Einsparen der Bahnsteigflüsterer.
mfg
Luki
Dazu gibt es aus dem Archiv ETB Jocham eine nette Gegenüberstellung N versus N1 in der Station Gumpendorferstraße mit Personal.
Ich nehme an, daß es da sich um den Zugbegleiter, Bahnsteigabfertiger und Sperrschaffner/In handelt.