Ein Straßenbahnfahrer sollte ein ordentliches Gehalt bekommen. Darin sind inkludiert 37,5 Wochenstunden fahren an Werktagen tagsüber. Sonn-, Feiertag, Nachtstunden gehören natürlich extra bezahlt.
Ich denke, der Gehalt von Straßenbahnfahrern ist bei uns durchaus angemessen.
Dazu gehören anständige Pausen, wobei ich da eher an die LKW- und Busbranche denke mit ein Mal 30 und ein Mal 15 Minuten.
Hier gab es in den letzten Monaten Verbesserungen. Früher war es Standard, dass 30 Minuten Pause auf zwei Pausen aufgeteilt wurden, davon sollte eine Pause 20 Minuten nicht unterschreiten. Jetzt ist es auf vielen Linien so, dass eine mindestens 30-minütige Pause enthalten ist. Dadurch werden die einzelnen Dienststücke zwischen den Pausen länger, zum Beispiel fährt man jetzt statt 2+2+3 Runden 3+4 Runden, dafür aber mit einer brauchbaren Pause dazwischen.
Es ist auch nicht gesagt, dass die Pausen unbedingt im Pausenraum gemacht werden müssen, die 15-Minuten Pause kann durchaus auch in einer Schleife gemacht werden. Genug andere Berufsgruppen müssen auch ihre Pausen außerhalb von Pausenräumen verbringen. Von LKW-Fahrern, Reisebusfahrern bis zu Handwerkern zum Beispiel.
Dafür hast du in den Schleifen keine räumlichen Kapazitäten.
Mit effizienten Beschleunigungsmaßnahmen würde man aber auch die Arbeit des Fahrers qualitativ stark verbessern, weil viele Stresssituationen wegfallen – der langjährige, routinierte Fahrer lässt sich ohnehin nicht so leicht stressen, aber viele Neulinge werfen nach einiger Zeit das Handtuch, weil sie den täglichen Anforderungen (noch) nicht gewachsen sind und entnervt aufgeben. Dazu kommt noch das in vielen Bereichen miserable Betriebsklima: Diensteinteilung, Verkehrskanzlei, ZK, Teamleiter, Funkstreife, BI werden oft als Gegner wahrgenommen, anstatt dass alle Seiten am gleichen Strang ziehen. Dazu kommen auch noch sprachliche Probleme und Differenzen aufgrund unterschiedlicher ethischer Grundsätze. Das ist ganz normal in einem großen Unternehmen, wo Angehörige vieler Nationen arbeiten (auch wenn sie dem Reisepass nach Österreicher sind). Damit müsste sich das Unternehmen jedoch aktiv beschäftigen, anstatt die Gegensätze einfach aufeinanderprallen zu lassen, was naturgemäß auch zu Konflikten und Unzufriedenheit führt.
Bedingt durch den Personalunterstand versucht man natürlich, so viele Leute wie möglich auszubilden – allerdings werden ungeeignete Bewerber kaum noch vorzeitig ausgeschult, wie es früher Standard war. Kein Wunder, dass es seit einigen Jahren zu gehäuftem Auftreten von Eigenkollisionen kommt ...