Autor Thema: Bettelei in S- und U-Bahn  (Gelesen 13470 mal)

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abc

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Bettelei in S- und U-Bahn
« am: 21. Oktober 2019, 13:34:22 »
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass Bettelei in allen möglichen Formen sich langsam zu einem Problem in S- und U-Bahnen (in den Fahrzeugen selbst) entwickelt. Gerade auf der Stammstrecke gehen immer öfter Leute durch, die einfach die Hand aufhalten oder z.B. Zettel ("Mein Hamster ist taubstumm, bitte helfen Sie mir") und Taschentuchpackungen verteilen (die Taschentücher kann man dann kaufen). Und in der U-Bahn hatte ich auch schon ein paar mal Musikanten, die zwischen den Stationen gespielt haben.

Ja, die Entwicklung ist noch ganz am Anfang. Aber ich fürchte, dass man irgendwann Zustände wie in Berlin hat, wenn man sie nicht von Anfang an bekämpft. In Berlin kann man nämlich innerhalb des S-Bahn-Rings keine zwei Stationen mehr S- oder U-Bahn fahren, ohne dass Bettler, Straßenzeitungsverkäufer oder "Musiker" (oft spielen sie einfach Musik aus Boxen ab und schütteln dazu ein paar Rasseln) durch den Zug gehen. Leider finden Touristen das total super und kreativ, sie müssen es ja auch nicht jeden Tag 5, 6 mal aushalten...

Täuscht mich der Eindruck oder ist das tatsächlich erst in den letzten 1, 2 Jahren aufgekommen?

Z-TW

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2019, 13:37:44 »
Dann fahr einmal in Santiago de Chile mit der U-Bahn! Dort wechselt ein Verkaufsschreier den nächsten ab, ebenso ein Musiker den nächsten. Hinweise auf Spanisch und Englisch, dass Käufe verboten sind und auch "Donations" an Musiker nutzen genau nichts. Eigenartigerweise ist das aber nicht auf jeder Linie der Fall.

abc

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2019, 13:47:16 »
Dann fahr einmal in Santiago de Chile mit der U-Bahn! Dort wechselt ein Verkaufsschreier den nächsten ab, ebenso ein Musiker den nächsten. Hinweise auf Spanisch und Englisch, dass Käufe verboten sind und auch "Donations" an Musiker nutzen genau nichts.

Das macht's aber nicht besser.

Eigenartigerweise ist das aber nicht auf jeder Linie der Fall.

Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind. Wie in Berlin auch. Denn jemand, der sich das jeden Tag antun muss, wird die Verursacher nicht noch belohnen. Und die Touristen finden es dann super oder total authentisch.

U4

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #3 am: 21. Oktober 2019, 13:48:14 »
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass Bettelei in allen möglichen Formen sich langsam zu einem Problem in S- und U-Bahnen (in den Fahrzeugen selbst) entwickelt. Gerade auf der Stammstrecke gehen immer öfter Leute durch, die einfach die Hand aufhalten oder z.B. Zettel ("Mein Hamster ist taubstumm, bitte helfen Sie mir") und Taschentuchpackungen verteilen (die Taschentücher kann man dann kaufen). Und in der U-Bahn hatte ich auch schon ein paar mal Musikanten, die zwischen den Stationen gespielt haben.

Ja, die Entwicklung ist noch ganz am Anfang. Aber ich fürchte, dass man irgendwann Zustände wie in Berlin hat, wenn man sie nicht von Anfang an bekämpft. In Berlin kann man nämlich innerhalb des S-Bahn-Rings keine zwei Stationen mehr S- oder U-Bahn fahren, ohne dass Bettler, Straßenzeitungsverkäufer oder "Musiker" (oft spielen sie einfach Musik aus Boxen ab und schütteln dazu ein paar Rasseln) durch den Zug gehen. Leider finden Touristen das total super und kreativ, sie müssen es ja auch nicht jeden Tag 5, 6 mal aushalten...

Täuscht mich der Eindruck oder ist das tatsächlich erst in den letzten 1, 2 Jahren aufgekommen?

Leider gibt es das schon seit langem immer wieder … genauso wie der/die Bettler in den Stationen oder auf den Stiegen sitzend kein Novum sind. Auch wenn sich deren Frequenz mangels Überwachung (keine Stationsüberwacherinnen und Stationsüberwacher mehr) häufen wird  :fp:
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

coolharry

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #4 am: 21. Oktober 2019, 13:54:38 »
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass Bettelei in allen möglichen Formen sich langsam zu einem Problem in S- und U-Bahnen (in den Fahrzeugen selbst) entwickelt. Gerade auf der Stammstrecke gehen immer öfter Leute durch, die einfach die Hand aufhalten oder z.B. Zettel ("Mein Hamster ist taubstumm, bitte helfen Sie mir") und Taschentuchpackungen verteilen (die Taschentücher kann man dann kaufen). Und in der U-Bahn hatte ich auch schon ein paar mal Musikanten, die zwischen den Stationen gespielt haben.

Ja, die Entwicklung ist noch ganz am Anfang. Aber ich fürchte, dass man irgendwann Zustände wie in Berlin hat, wenn man sie nicht von Anfang an bekämpft. In Berlin kann man nämlich innerhalb des S-Bahn-Rings keine zwei Stationen mehr S- oder U-Bahn fahren, ohne dass Bettler, Straßenzeitungsverkäufer oder "Musiker" (oft spielen sie einfach Musik aus Boxen ab und schütteln dazu ein paar Rasseln) durch den Zug gehen. Leider finden Touristen das total super und kreativ, sie müssen es ja auch nicht jeden Tag 5, 6 mal aushalten...

Täuscht mich der Eindruck oder ist das tatsächlich erst in den letzten 1, 2 Jahren aufgekommen?

Persönlich glaub ich, dass das so Wellen sind. Ein paar Wochen bzw. Monate glauben welche damit Geld zu verdienen. Wenn sich dann rausstellt, dass die Strafe dann höher ist als das verdiente, ziehen die meisten wieder ab. Vor ca. 15-16 Jahren war es auch schon mal so schlimm mit den Musikern in der U-Bahn. Da ist auch kein Tag vergangen ohne das man damit zwangsbeglückt worden ist. Und auch die durchgehen "Habe Hunger. Brauch was zu essen." waren meist nicht an einem Apfel interessiert. Einfach an die WL melden. Auch wenn man sich dann schon deppert vorkommt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2019, 14:00:53 »
Hallo,

ich habe den Eindruck, dass Bettelei in allen möglichen Formen sich langsam zu einem Problem in S- und U-Bahnen (in den Fahrzeugen selbst) entwickelt. Gerade auf der Stammstrecke gehen immer öfter Leute durch, die einfach die Hand aufhalten oder z.B. Zettel ("Mein Hamster ist taubstumm, bitte helfen Sie mir") und Taschentuchpackungen verteilen (die Taschentücher kann man dann kaufen). Und in der U-Bahn hatte ich auch schon ein paar mal Musikanten, die zwischen den Stationen gespielt haben.

Ja, die Entwicklung ist noch ganz am Anfang. Aber ich fürchte, dass man irgendwann Zustände wie in Berlin hat, wenn man sie nicht von Anfang an bekämpft. In Berlin kann man nämlich innerhalb des S-Bahn-Rings keine zwei Stationen mehr S- oder U-Bahn fahren, ohne dass Bettler, Straßenzeitungsverkäufer oder "Musiker" (oft spielen sie einfach Musik aus Boxen ab und schütteln dazu ein paar Rasseln) durch den Zug gehen. Leider finden Touristen das total super und kreativ, sie müssen es ja auch nicht jeden Tag 5, 6 mal aushalten...

Täuscht mich der Eindruck oder ist das tatsächlich erst in den letzten 1, 2 Jahren aufgekommen?

Leider gibt es das schon seit langem immer wieder … genauso wie der/die Bettler in den Stationen oder auf den Stiegen sitzend kein Novum sind. Auch wenn sich deren Frequenz mangels Überwachung (keine Stationsüberwacherinnen und Stationsüberwacher mehr) häufen wird  :fp:

Das hat nichts mit den Rundgängen zu tun. Denn ich habe die Bettler schon einmal beobachtet. Die anwesenden Bettler werden auf der einen Seite vom Stationswart/Securety hinauskomplettiert und auf der anderen Seite kommen bereits die nächsten Bettler herein. Oder aber so wie ich es einmal aufgegeben hatte, nachdem ich ein und den selben Bettler binnen Stunden 4 mal von ein und der selben Station verwiesen hatte. Und  beim 2. Mal hatte er nachdem ich ihn von der Station verwiesen hatte mehrmals geschaut, ob ich noch anwesend war.

Und das Hauptproblem sind dann auch noch die Gutmenschen, die auf das Aufsichtspersonal losgehen, wenn sie die Bettler aus den Stationen verweisen. Ich hatte diesbezüglich auch nicht nur einmal diesbezüglich eine Diskussion mit einem Fahrgast, wenn ich einen Bettler etwas resoluter der Station verwiesen hatte.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

hema

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #6 am: 21. Oktober 2019, 14:19:17 »
(Mit-)Schuld an der Situation sind natürlich jene Leute, die diesen Bettlern Geld geben. "Ohne Geld ka Musi!" ist zwar anders gemeint, passt aber auch hier.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Bus

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #7 am: 21. Oktober 2019, 14:23:37 »
Das hast du leider recht, solange die Leute was geben, werden immer wieder Musikanten, Bettler etc. kommen.  ::)

Z-TW

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #8 am: 21. Oktober 2019, 16:52:00 »
Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind.

Nein, es sind Linien mit einem hohen Fahrgastanteil. Und wie ich beobachtet habe, sind die Käufer allesamt Einheimische. Touristen fahren dort nicht in Außenbezirke! (Ich schon... ;D)

Z-TW

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #9 am: 21. Oktober 2019, 16:52:45 »
Dann fahr einmal in Santiago de Chile mit der U-Bahn! Dort wechselt ein Verkaufsschreier den nächsten ab, ebenso ein Musiker den nächsten. Hinweise auf Spanisch und Englisch, dass Käufe verboten sind und auch "Donations" an Musiker nutzen genau nichts.

Das macht's aber nicht besser.

Eh nicht - wollte es nur als Vergleich bringen.

Linie 41

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #10 am: 21. Oktober 2019, 19:21:52 »
Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind. Wie in Berlin auch. Denn jemand, der sich das jeden Tag antun muss, wird die Verursacher nicht noch belohnen. Und die Touristen finden es dann super oder total authentisch.
In Santiago de Chile ist das mit den Einheimischen kein Problem, die können sich die U-Bahn ja sowieso nicht leisten.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

coolharry

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #11 am: 21. Oktober 2019, 20:25:25 »
Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind. Wie in Berlin auch. Denn jemand, der sich das jeden Tag antun muss, wird die Verursacher nicht noch belohnen. Und die Touristen finden es dann super oder total authentisch.
In Santiago de Chile ist das mit den Einheimischen kein Problem, die können sich die U-Bahn ja sowieso nicht leisten.
Ach die Fackeln nicht lange.  >:D
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Z-TW

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #12 am: 21. Oktober 2019, 21:25:07 »
Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind. Wie in Berlin auch. Denn jemand, der sich das jeden Tag antun muss, wird die Verursacher nicht noch belohnen. Und die Touristen finden es dann super oder total authentisch.
In Santiago de Chile ist das mit den Einheimischen kein Problem, die können sich die U-Bahn ja sowieso nicht leisten.

Dem scheint nicht so zu sein - die Züge waren vor allem in der HVZ knallvoll und fuhren im knappen Intervall - kaum hat ein Zug die Station verlassen, fuhr der nächste ein. Uns kostete eine Fahrt etwa 1.- €. Um dieses Geld könnte man das ganze Netz bereisen, sofern man die Stationen nicht verlässt.

highspeedtrain

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #13 am: 21. Oktober 2019, 22:09:15 »
Ohne Santiago de Chile zu kennen, vermute ich, dass vor allem die Linien mit einem hohen Touristenanteil betroffen sind. Wie in Berlin auch. Denn jemand, der sich das jeden Tag antun muss, wird die Verursacher nicht noch belohnen. Und die Touristen finden es dann super oder total authentisch.
In Santiago de Chile ist das mit den Einheimischen kein Problem, die können sich die U-Bahn ja sowieso nicht leisten.

Unsinn.

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Re: Bettelei in S- und U-Bahn
« Antwort #14 am: 22. Oktober 2019, 11:34:00 »
Na warum beschweren sie sich dann gerade so darüber?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.