Autor Thema: Vereinbarung Behindertenanwalt und Wiener Linien zu U4-Station Pilgramgasse  (Gelesen 10952 mal)

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T1

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Es wäre interessant, einmal durchzurechnen, ob es nicht von Anschaffung und Betrieb billiger wäre, diesen Dienst extrem auszubauen und dabei gleichzeitig auf teure Vollniederflurfahrzeuge und einen 100-Prozent-Aufzugsanteil zu verzichten.

Aber das wäre vermutlich diskriminierend.
Natürlich, wie soll man auch gesellschaftliche Teilhabe gegenrechnen können? Ein bisschen mehr Empathie würde vielen hier gut tun… ::)

Gast1090

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Was mich aber mehr interessieren würde, wäre, ob diese von der Behindertenanwaltschaft durchgesetzte Vereinbarung nur auf die Station Pilgramgasse Fahrtrichtung Heiligenstadt beschränkt bleibt oder nicht generell auf sämtliche durch längere Liftwartungs-/Liftumbauarbeiten für mobilitätseingeschränkte Behinderte nicht erreichbaren U-Bahn Bahnsteige ausgeweitet werden kann. Das käme ja sonst einer Diskriminierung aller übrigen mobilitätseingeschränkten behinderten U-Bahn Fahrgäste gegenüber jenen, die in der Nähe der Station Pilgramgasse wohnen bzw. zu tun haben, gleich.

Ich erinnere nur an den mehrwöchigen Ausfall der Liftverbindung in der U4-Station Karlsplatz zur Passage; damals wurde als Ausweichmöglichkeit - soweit ich mich erinnern kann - Kettenbrückengasse bzw. Stadtpark angeboten ...

T1

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Das interessiert sonst niemanden, da jeder andere versteht, dass es einen Unterschied zwischen Ausfällen und Wartungsarbeiten sowie vorsätzlich nicht barrierefreien Zuständen (wie derzeit bei der Pilgramgasse der Fall) gibt. Solcherart Probleme sollten auch dank redundanter Liftanlagen bei den meisten Stationen eher selten sein.

Gast1090

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Das interessiert sonst niemanden, da jeder andere versteht, dass es einen Unterschied zwischen Ausfällen und Wartungsarbeiten sowie vorsätzlich nicht barrierefreien Zuständen (wie derzeit bei der Pilgramgasse der Fall) gibt. Solcherart Probleme sollten auch dank redundanter Liftanlagen bei den meisten Stationen eher selten sein.

Ich habe mich auch nicht auf kurze Wartungsausfälle bezogen, sondern auf längere Ausfälle bzw. auf Umbauarbeiten, eben wie seinerzeit am Karlsplatz. Und Stationen mit mehreren Liftanlagen pro Bahnsteig sind mit Ausnahme der Umsteigeknotenpunkte eher eine Seltenheit.

T1

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Ich habe mich auch nicht auf kurze Wartungsausfälle bezogen, sondern auf längere Ausfälle bzw. auf Umbauarbeiten, eben wie seinerzeit am Karlsplatz. Und Stationen mit mehreren Liftanlagen pro Bahnsteig sind mit Ausnahme der Umsteigeknotenpunkte eher eine Seltenheit.
Am Karlsplatz war allerdings nur der Lift am U4-Bahnsteig betroffen, und den konnte man mit 1x Umsteigen (Schwedenplatz > U1) umfahren. Wozu dann ein Fahrtendienst?

Mehrere Liftanlagen pro Bahnsteig sind übrigens seit einigen Jahrzehnten Standard und gibt es an jeder U-Bahn-Station, ausgenommen bei den Stationen, wo die Lifte allgemein erst nachgerüstet worden sind.

Gast1090

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Ich habe mich auch nicht auf kurze Wartungsausfälle bezogen, sondern auf längere Ausfälle bzw. auf Umbauarbeiten, eben wie seinerzeit am Karlsplatz. Und Stationen mit mehreren Liftanlagen pro Bahnsteig sind mit Ausnahme der Umsteigeknotenpunkte eher eine Seltenheit.
Am Karlsplatz war allerdings nur der Lift am U4-Bahnsteig betroffen, und den konnte man mit 1x Umsteigen (Schwedenplatz > U1) umfahren. Wozu dann ein Fahrtendienst?
Eben, wozu ein Fahrtendienst:
Personen, die stadteinwärts Richtung Heiligenstadt fahren und einen barrierefreien Zugang zur Station Pilgramgasse brauchen, können bis zur Station Karlsplatz weiterfahren. Dort können sie über den Mittelbahnsteig direkt in die U4 Richtung Hütteldorf umsteigen und bei der U4-Station Pilgramgasse den Rampenaufgang nutzen. Alternativ können sie auch die Station Pilgramgasse durch zahlreiche Buslinien wie 12A, 13A, 14A, 57A und 59A barrierefrei erreichen ..... 
(Der Text ist übrigens der Störungsseite entnommen; da steht nichts von der Möglichkeit einer Fahrtendienstinanspruchnahme ...)


Zitat
Mehrere Liftanlagen pro Bahnsteig sind übrigens seit einigen Jahrzehnten Standard und gibt es an jeder U-Bahn-Station, ausgenommen bei den Stationen, wo die Lifte allgemein erst nachgerüstet worden sind.

Also somit bei den meisten U4-Stationen bzw. den U6-Stationen der alten Stadtbahn. Und die U1-Stationen VIC-Kaisermühlen sowie Alte Donau sind wohl auch nachgerüstete Stationen, denn die haben auch nur 1 Lift pro Bahnsteig.


Ferry

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Aufzüge müssen eingebaut werden, aber Rolltreppen sind teuer in Betrieb und Wartung – und das wird vom U-Bahn-Bau-Budget nicht gedeckt.

Naja, gewartet werden müssen Aufzüge auch - und m.W. sogar öfter als Rolltreppen.

Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

T1

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Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Wieso kurios? Das eine ist reine Bequemlichkeit, das andere für Barrierefreiheit schlicht notwendig.

Ferry

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Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Wieso kurios? Das eine ist reine Bequemlichkeit, das andere für Barrierefreiheit schlicht notwendig.

Stimmt, da hast du recht. Liegt wahrscheinlich daran, dass man früher eher Rolltreppen als Aufzüge errichtet hat (als das Thema Barrierefreiheit noch kein Thema war).
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N1

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Dass Rolltreppen rein der Bequemlichkeit dienen, würde ich so nicht unterschreiben. Man denke nur an die beschränkte Kapazität der Lifte, die sich nicht nur aus deren geringer Zahl – selbst in stark frequentierten Stationen gibt es oft nur einen einzigen –, sondern auch aus deren Langsamkeit ergibt. In besonders tiefliegenden Haltestellen sind Rolltreppen eigentlich alternativlos, es sei denn, man hat fürs Stiegensteigen ausreichend Kondition und Zeit. In manchen Stationen, ad hoc fällt mir Schwedenplatz ein, gibt es nicht einmal feste Stiegen.
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coolharry

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In manchen Stationen, ad hoc fällt mir Schwedenplatz ein, gibt es nicht einmal feste Stiegen.

Es muss in allen Stationen feste Stiegen geben, da die Stufenhöhe bei Rolltreppen, für Fluchtwege, zu hoch ist. Und am Schwedenplatz kannst zumindest vom U4 Bahnsteig über eine feste Stiege nach oben.
Wenn ich es richtig kenne gibts neben dem Aufzug eine, vermutlich nicht öffentliche, Fluchtstiege.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Autobusfan

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Genau, im Rahmen des Fluchtwegs bzw. Notausgangs gibt es schon eine feste Stiege, nur im Normalbetrieb halt nicht. Neben der U1 beim Schwedenplatz ist das auch bei der U1 beim Hauptbahnhof so.

haidi

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Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Die Wiener LInien sind wahrscheinlich drauf gekommen, dass der Betrieb der Rolltreppen den größten Teil des Ubahnbetrieb-Budget verbraucht, also baut man keine mehr. Du kannst froh sein, dass sie nicht den zweithöchsten Budgetposten gestrichen haben - den Fahrbetrieb
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Klingelfee

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Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Die Wiener LInien sind wahrscheinlich drauf gekommen, dass der Betrieb der Rolltreppen den größten Teil des Ubahnbetrieb-Budget verbraucht, also baut man keine mehr. Du kannst froh sein, dass sie nicht den zweithöchsten Budgetposten gestrichen haben - den Fahrbetrieb

Wenn angeblich keine mehr gebaut werden, dann frage ich mich schon, wieso auf der U2 Neubaustrecke welche eingeplant sind?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Ferry

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Übrigens finde ich es kurios, dass zwar Aufzüge, aber keine Rolltreppen im U-Bahn-Budget enthalten sind. Wer hat das beschlossen?
Die Wiener LInien sind wahrscheinlich drauf gekommen, dass der Betrieb der Rolltreppen den größten Teil des Ubahnbetrieb-Budget verbraucht, also baut man keine mehr. Du kannst froh sein, dass sie nicht den zweithöchsten Budgetposten gestrichen haben - den Fahrbetrieb

Wenn angeblich keine mehr gebaut werden, dann frage ich mich schon, wieso auf der U2 Neubaustrecke welche eingeplant sind?

Naja, zumindest in den U2 Stationen Stadion und Hardeggasse gibt es keine. Die Tendenz, statt Rolltreppen nur mehr Lifte zu bauen, besteht - oder bestand - schon. Vielleicht hat sich das ja inzwischen geändert.
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