Autor Thema: Fahrradabschleppungen  (Gelesen 15138 mal)

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E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #15 am: 29. März 2013, 10:17:32 »
Missverständnis: Kennzeichen ja, aber wenn die in z. B. arabischer, nicht lateinischer Schrift sind!

moszkva tér

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #16 am: 29. März 2013, 10:26:54 »
Missverständnis: Kennzeichen ja, aber wenn die in z. B. arabischer, nicht lateinischer Schrift sind!
Wieviele von denen kommen da in den europäischen Raum?

Und selbst wenn, wieviele von denen werden belangt, wenn sie geblitzt werden? Es funktioniert ja nicht einmal, die österreichischen Strafzettel in Frankreich, Polen oder Spanien einzukassieren. Wie soll das dann im Iran oder Saudi Arabien funktionieren?

E2

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #17 am: 29. März 2013, 10:34:20 »
Er muss ja auch wieder bei einer Grenze raus. Und da gibts dann Sicherheitsleistung, etc.

Aber jetzt samma kilometerweit vom Thema weg.

60er

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #18 am: 29. März 2013, 10:49:58 »
Glaub ich nicht. Schlicht über die Haftpflichtversicherer. Die einzigen Kosten: die Tafeln und eine Datenbank (die gibts für Kfz eh schon, wird halt erweitert).
Und wo am Fahrrad soll eine Nummerntafel in lesbarer Größe montiert werden? Oder soll jeder Radfahrer sich eine Warnweste mit aufgedruckter Nummer anziehen?

Was haben Nummerntafeln am Fahrrad mit dem Aufgeben des Radfahrens zu tun?
Weil sich wahrscheinlich nur wenige Menschen den bürokratischen Aufwand und die Kosten antun werden, ein Fahrrad anzumelden. Stattdessen werden sich diese halt Alternativen suchen. Autos sind in vielen Haushalten sowieso vorhanden.

haidi

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #19 am: 29. März 2013, 10:59:01 »
Kennzeichen für Fahrräder:
So lange die Polizei nicht mit den Kennzeichen für KFZ zu Recht komm, brauchen wir über Kennzeichen für Fahrräder nicht zu reden. Bei der Zahl von ungeahndeten Verstößen von KFZ-Lenkern, oft mit Nötigung oder Gefährdung, aber auch mit Fahrerflucht hätten wir da ein großes Aufgabengebiet für die Polizei. Die Verstöße der Radfahrer sind da verschwindend dagegen.

Was sollen Kennzeichen für Radfahrer wirklich bringen? Auf welche Entfernung werden sie lesbar sein? Wer hat schon einmal versucht, ein Mopedkennzeichen auf 10 m Entfernung abzulesen? Fahrradkennzeichen würden aber nicht größer als Mopedkennzeichen sein (können).

Eine Haftpfichtversicherung für Radfahrer haben die meisten - sie ist in der Haushaltsversicherung eingeschlossen. Das ist auch der Grund, warum die Schweiz die Versicherungsplaketten abgeschafft hat.


68er muss ich zustimmen, 99% des Verkehrsraumes haben sich Autofahrer unter den Nagel gerissen und es ist nicht verwunderlich, dass Radfahrer den Gehsteig benutzen, wenn sie bei jeder Fahrt trotzdem sie die Vorschriften beachten, von Autolenkern trotz deren Kennzeichen knapp und knappest überholt werden. Da wird lieber von der Polizei und den Medien gegen "Rüpelradlern" gehusst und werden "Aktionen scharf" gegen Radler durchgeführt anstelle von Aufklärungs- und Bewusstseinsbildungs-Kampagnen für die Rücksichtnahme und das richtige Verhalten von KFZ-Lenkern gegenüber Radfahrern. Klarerweise sehen die KFZ-Lenker die Radfahrer als Verkehrsteilnehmer letzter Klasse an, wenn man die Radfahrer in Ghettos verbannt. Schaffte man die Radfahreinrichtungen ab, käme es automatisch zu einem anderen Verhalten der KFZ-Lenker.

Stattdessen knappt man den Fußgängern noch von schmalen Gehsteigen einen Radweg ab, wenn der GEhsteig dazu zu schmal ist, dann macht man einen gemeinsamen Rad- und Fußweg, man verordnet den Radfahrern eine Annäherungsgeschwindigkeit von 10 km/h an Radfahrerüberfahrten, Autofahrern verlangt man aber nicht das gleiche Verhalten ab, wenn er sich auf einer Vorrangstraße einer Kreuzung nähert (warum nicht?), man stellt vor Radfahrerüberfahrten Nachrang- und Stoptafeln auf, obwohl auch in diesen Fällen der Autofahrer dem Radfahrer das Überqueren zu ermöglichen hat, setzt bei Radwegen vor jeder Querstraße ein "Radweg-Ende"-SChild hin und der Blödheiten mehr.

Man könnte fast glauben, die Verwantwortlichen in den Straßenverkehrsbehörden sind die selben, die in den Führungsetagen der WL sitzen.

Hannes
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13er

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #20 am: 29. März 2013, 11:13:08 »
In Wien gibt es schätzungsweise doppelt so viele Fahrräder wie Autos. Wie willst du das administrieren? Das kostet ein Vermögen.
Das ist auf jeden Fall das wichtigste Argument dagegen! Da wäre es bei den extrem wenigen Unfällen mit Radfahrern, wo tatsächlich jemand außer dem Radfahrer verletzt wird, bei weitem billiger, wenn der Staat die Kosten übernehmen würde ;)

Außerdem sollten die meisten Menschen in Ö eh schon eine Privathaftpflichtversicherung haben, oder? Haushaltsversicherung z.B.

In der Schweiz, die als eine der ganz wenigen Länder mit Haftpflichtversicherung für Radfahrer immer als Beispiel herangezogen wird ("Velovignette"), wurde das alles jedenfalls vor einem Jahr schon wieder abgeschafft, aus genau den obigen Gründen.

Ich kann schon verstehen, dass sich viele Autofahrer über Radfahrer ärgern. Ich genieße es auch immer, wenn ich (vollkommen legal) an einer stehenden Kolonne mit dem Rad bequem vorbeifahre bis ganz nach vorne. Da stehen manchen Autofahrern die Kabel auße, wie man so schön sagt. Es gilt also, das Radfahren unattraktiv zu machen, damit man mit der Benzinschleuder wieder der schnellste Verkehrsteilnehmer auch in den Städten wird :)
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moszkva tér

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #21 am: 29. März 2013, 12:29:39 »
Es gilt also, das Radfahren unattraktiv zu machen, damit man mit der Benzinschleuder wieder der schnellste Verkehrsteilnehmer auch in den Städten wird :)
Und vor allem, wenn sich Radfahrer und Fußgänger befetzen, kommen sie nicht auf die Idee, einen anderen, den wahren, Schuldigen ihrer Mobilitätsmisere zu suchen.

Funktioniert ja woanders auch (Studenten >< Pensionisten, Beamte >< ASVG-Dienstnehmer usw.)

13er

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #22 am: 29. März 2013, 13:02:02 »
Funktioniert ja woanders auch (Studenten >< Pensionisten, Beamte >< ASVG-Dienstnehmer usw.)
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hema

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #23 am: 29. März 2013, 14:21:58 »
Mit "Fahrrsdkennzeichen" wäre das ja nicht so wie mit Kfz-Nummerntafeln, wo ein Fahrzeug angemeldet wird und dann im Verkehr verwendet werden darf. Die Nummer bekommt der Lenker, also er lässt sich als (potentieller) Radfahrer registrieren und bekommt sein persönliches Kennzeichen. Benützt er dann ein Rad, egal welches, befestigt er die Nummer am Fahrzeug und nimmt sie wieder mit, wenn er absteigt. Am abgestellten Rad verbleibt da keine Nummerntafel. Dass man sich als Verkehrsteilnehmer oder Sportler ausreichend mit einer Haftplicht- und Unfallversicherung absichert, sollte abgesehen vom allfälligen Zwang, ein Gebot der Vernunft sein. Es können recht schnell Schäden in einer Höhe entstehen, die keine Haushaltsversicherung und keine Krankenkasse deckt!



Radentfernung: Mit nicht abgeholten Rädern könnte man ja genauso verfahren wie mit anderen Fundgegenständen, also nach einiger Zeit versteigern oder entsorgen.
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Klingelfee

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #24 am: 29. März 2013, 14:48:17 »

Radentfernung: Mit nicht abgeholten Rädern könnte man ja genauso verfahren wie mit anderen Fundgegenständen, also nach einiger Zeit versteigern oder entsorgen.

Das wird jetzt schon mit ALLEN Fahrzeuge, die von dort nicht abgeholt werden, gemacht
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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #25 am: 29. März 2013, 14:54:37 »
Da bezog sich darauf, dass man ein Fahrrad mangels Möglichkeit den Besitzer auszuforschen betrachten muss wie einen Fundgegenstand. Bei Kfz wird sehr wohl der (Letzt-)Eigentümer ausgeforscht und zu Kasse gebeten, nur wenn das wirklich nicht möglich ist, geht es in das Eigentum der Stadt über.
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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #26 am: 29. März 2013, 15:02:07 »
Man könnte bei diesen Abschleppungen aber auch die mögliche(n) Ursache(n) beleuchten: Gibt es im Umkreis von U-Bahn-Stationen genügend Radabstellplätze? Häufen sich die illegalen Abstellungen bei bestimmten Stationen? Warum genau dort? Usw. Da könnte man viel hinterfragen und so zu Verbesserungen gelangen, aber strafen ist immer einfacher und bringt Geld statt dass es was kostet ;)

Natürlich gibts immer wieder Idioten, die ihr Rad dort fallenlassen, wo sie grad stehen, und nicht mal 5m rundherumschauen, ob wo ein Abstellpaltz ist. Aber die breite Masse verhält sich nicht so, die nützt ein vorhandenes Angebot an Abstellplätzen auch (allerdings nicht so, wie man es in Hietzing gemacht hat).
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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #27 am: 29. März 2013, 15:07:31 »
Da bezog sich darauf, dass man ein Fahrrad mangels Möglichkeit den Besitzer auszuforschen betrachten muss wie einen Fundgegenstand. Bei Kfz wird sehr wohl der (Letzt-)Eigentümer ausgeforscht und zu Kasse gebeten, nur wenn das wirklich nicht möglich ist, geht es in das Eigentum der Stadt über.

Aber nicht, wenn es sich um Fahrzeuge handelt, wo der Letztbesitzer, alles entfernt, womit man auf schließen kann oder es sich um ausländische Fahrzeuge handelt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

moszkva tér

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #28 am: 29. März 2013, 15:07:45 »
..., aber strafen ist immer einfacher und bringt Geld statt dass es was kostet ;)
Naja, in dem Fall...
Es gibt genug Klapperdinger in Wien (sind recht beliebt, weil die werden nicht gestohlen), die weniger wert sind als die Strafe. Die kommt dann sicher keiner aus Simmering abholen. Strafe eintreiben kann man ja auch nicht. Also klingt das ganze eher nach einem Nullsummenspiel, wenn überhaupt.

Zitat
Natürlich gibts immer wieder Idioten, die ihr Rad dort fallenlassen, wo sie grad stehen, und nicht mal 5m rundherumschauen, ob wo ein Abstellpaltz ist. Aber die breite Masse verhält sich nicht so, die nützt ein vorhandenes Angebot an Abstellplätzen auch (allerdings nicht so, wie man es in Hietzing gemacht hat).
Eh klar, solche Idioten gibts überall. Auch bei den Autofahrern. "Ich muss schnell ins Geschäft, stört doch niemanden, wenn ich kurz die Einfahrt verstelle. 'Tschuldigung, hat doch länger gedauert..."

Bei den Fahrrädern ist es halt extrem unangenehm. Solange auch an vielen hochfrequentierten Orten sich die Abstellplätze auf vier grüne Bügel beschränken, die auch gerne illegalerweise - und meist ungestraft - von Motorrädern benutzt werden, bleiben halt nur Verkehrszeichen und co. übrig.

Tatra83

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Re: Fahrradabschleppungen
« Antwort #29 am: 29. März 2013, 15:12:05 »
Man könnte bei diesen Abschleppungen aber auch die mögliche(n) Ursache(n) beleuchten: Gibt es im Umkreis von U-Bahn-Stationen genügend Radabstellplätze? Häufen sich die illegalen Abstellungen bei bestimmten Stationen? Warum genau dort? Usw. Da könnte man viel hinterfragen und so zu Verbesserungen gelangen, aber strafen ist immer einfacher und bringt Geld statt dass es was kostet ;)
Vorallem, wenn man die Behinderung der Straßenbahn anführt, sollte man erstmal die Ursachen beheben. Oder wie war das mit dem Lichtraumprofil und der Mindestabstand zu Einbauten?  :fp: In Hietzing hätte man z.B. die Absperrketten-Stangerln einfach durch andere Gitter ersetzen können, sodass das Anschließen eines Fahrrads nicht möglich ist.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.