Autor Thema: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)  (Gelesen 237947 mal)

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Taurus

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #105 am: 07. Februar 2018, 10:03:29 »
Zudem gab es unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Art der zu beschaffenden Fahrzeuge: Ursprünglich wollte man durchgängige Wägen in der Länge einer Doppeltraktion, dann gab es wiederum Stimmen, die sich dagegen aussprachen. Nach den personellen Umstellungen knapp vor dem Jahreswechseln hat man dann womöglich wieder eine Meinungsänderung durchgeführt.

Ich glaube auch, dass Fahrzeuge in der Länge einer Doppeltraktion zumindest an Wochenenden deutlich überdimensioniert wären. So eine Anschaffung macht keinen Sinn, es sei denn, man will viel warme Luft spazierenführen.
Andererseits fährt man derzeit nur Sonntags einfach (da kann so wie für die Züge nach Wiener Neudorf auch noch die 400er einsetzen).
Das ist wohl eher eine Entscheidung die man auf Grund der Kosten (und eventuell anderer Vor- und Nachteile) entscheiden sollte.

Linie 58

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #106 am: 07. Februar 2018, 10:14:20 »
Wenn man sich in diesem Zusammenhang den Modal Split des ÖV im Süden von Wien anschaut, der trotz extrem gut ausgelasteter Bahnstrecken quasi unter der Wahrnehmungsgrenze liegt, wäre es nicht komplett verkehrt, sich größere Kapazitäten zumindest offen zu halten. Mit dem Status quo-Angebot wird man nicht mehr ewig weiterwurschteln können, das werden auch eine Pottendorfer Linie oder viergleisige Südbahn nicht alleine bewältigen.

schaffnerlos

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #107 am: 07. Februar 2018, 10:38:47 »
Ich glaube auch, dass Fahrzeuge in der Länge einer Doppeltraktion zumindest an Wochenenden deutlich überdimensioniert wären. So eine Anschaffung macht keinen Sinn, es sei denn, man will viel warme Luft spazierenführen.

Die Frage ist, ob der Warme-Luft-Transport trotzdem nicht günstiger ist als doppelte Fahrerplätze, Kupplungen und sonstige Ausrüstungen zuzüglich dem Manipulationsaufwand. Wenn allerdings eine Garnitur hin ist, dann eben auf der ganzen Länge und nicht nur die Hälfte.

Taurus

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #108 am: 07. Februar 2018, 10:43:39 »
Ich rechne auch mit Wachstum.
Ob ein Ausbau der Schnellbahn vielleicht nicht doch ausreicht kann ich nicht sagen, weil ich nicht weiß welche Kapazitäten entgültig zu Verfügung stehen. Auf jeden Fall erfassen U-Bahn Pläne meist Regionen die ohnehin schon nicht schlecht versorgt sind.
Aus meiner Sicht wird ja derzeit nur das Potential bei den Zügen mit R Halt einigermaßen ausgenutzt. Der 60 Minuten Takt bei anderen Haltestellen ( Gumpoldskirchen, Pfaffstätten...) ist einfach unattraktiv.
Man sieht ja an der Badner Bahn, dass nur ein enger Takt für eine Alternative zum Auto sorgt.

Meine Vorstellung wäre also ein 30 Minuten Schnellbahn Takt auf der Südbahn und der Pottendorfer Linie. Ich kann aber nicht beurteilen ob das machbar ist und ob es dann auch ausreicht.

In weiterer Folge sollte man die Aspangbahn ausbauen. Und zwar zunächst so, dass möglichst wenig umgebaut wird und trotzdem ein vernünftiger Takt entsteht. Bei Erfolg langfristig eine Elektrifizierung und einen weiteren Ausbau andenken.



Werner1981

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #109 am: 07. Februar 2018, 12:03:35 »
Wahrscheinlich müßte man auch die Werkstatt-Infrastruktur komplett umbauen wenn man längere Fahrzeuge anschaffen würde. Diese Kosten muß man auch berücksichtigen.

Schienenchaos

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #110 am: 07. Februar 2018, 13:56:39 »
Wenn man mit der Anschaffung längerer Garnituren gerechnet hat, hätte man die neuen Revisionsgleise ja bereits entsprechend herstellen können.

Fahzeug Technik

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #111 am: 07. Februar 2018, 18:13:21 »
Da ist was dran, denn bei einigen Tw100 wurden Probleme mit der Festigkeit der Drehgestellrahmen nach Rissbildung festgestellt. Teilweise sind diese Schäden nicht mehr zu reparieren, was eine frühere Ausmusterung zur Folge haben wird.
Dürfte eine Folge des Mischbetriebs sein, der den Wagen zusetzt.
Wie soll das denn gehen, total unlogisch?

HLS

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #112 am: 07. Februar 2018, 18:55:09 »
Da ist was dran, denn bei einigen Tw100 wurden Probleme mit der Festigkeit der Drehgestellrahmen nach Rissbildung festgestellt. Teilweise sind diese Schäden nicht mehr zu reparieren, was eine frühere Ausmusterung zur Folge haben wird.
Dürfte eine Folge des Mischbetriebs sein, der den Wagen zusetzt.
Wie soll das denn gehen, total unlogisch?
Allein unterschiedliche Brems- & Beschleunigungswerte reichen um für extreme Zug- & Druckkräfte zu sorgen und das wiederum zu ungewollten erhöhtem Verschleiß. :lamp:

Aus ähnlichen Gründen wars ja auch der U6 damals nicht anders, als eben noch T & E6 gekuppelt waren.
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hema

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #113 am: 07. Februar 2018, 21:54:57 »

Wie soll das denn gehen, total unlogisch?
War bei der U6 ja genauso, die T haben an der Kuppelseite die Drehgestelle (und Achsen) der c6 zerbeutelt.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Werner1981

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #114 am: 07. Februar 2018, 22:29:34 »
Wenn man mit der Anschaffung längerer Garnituren gerechnet hat, hätte man die neuen Revisionsgleise ja bereits entsprechend herstellen können.

Werden die HUs zukünftig in Inzersdorf durchgeführt oder weiterhin in der HW der Wiener Linien?

Santos L. Helper

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #115 am: 08. Februar 2018, 08:14:58 »
Da ist was dran, denn bei einigen Tw100 wurden Probleme mit der Festigkeit der Drehgestellrahmen nach Rissbildung festgestellt. Teilweise sind diese Schäden nicht mehr zu reparieren, was eine frühere Ausmusterung zur Folge haben wird.
Dürfte eine Folge des Mischbetriebs sein, der den Wagen zusetzt.
Wie soll das denn gehen, total unlogisch?

Allein unterschiedliche Brems- & Beschleunigungswerte reichen um für extreme Zug- & Druckkräfte zu sorgen und das wiederum zu ungewollten erhöhtem Verschleiß. :lamp:

Aus ähnlichen Gründen wars ja auch der U6 damals nicht anders, als eben noch T & E6 gekuppelt waren.

Bin gestern auf der Wiedner Hauptstrasse mit 402 + 101 gefahren, teilweise schepperts da beim Anfahren und Bremsen im 100er ganz schön

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #116 am: 08. Februar 2018, 08:34:01 »
Wenn man mit der Anschaffung längerer Garnituren gerechnet hat, hätte man die neuen Revisionsgleise ja bereits entsprechend herstellen können.

Werden die HUs zukünftig in Inzersdorf durchgeführt oder weiterhin in der HW der Wiener Linien?

Werden die HU's nicht ohnehin schon in Inzersdorf durchgeführt? (zumindest bei den 100ern) Als ich vor einem Jahr in Inzersdorf in der alten "WLB-HW" war, stand dort gerade ein entkernter 100er der eine HU bekam.

60er

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #117 am: 08. Februar 2018, 08:58:39 »
Bin gestern auf der Wiedner Hauptstrasse mit 402 + 101 gefahren, teilweise schepperts da beim Anfahren und Bremsen im 100er ganz schön
Richtig! Bei einem führenden 400er merkt man es ganz besonders. Dass die Wagen da irgendwann Schäden davontragen, ist nicht allzu verwunderlich.

Taurus

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #118 am: 08. Februar 2018, 12:12:15 »
Belastend sind natürlich auch die 80 km/h . Scheint ja bei den vergleichbaren Konstruktionen vom Typ Mannheim nicht sehr oft vorzukommen das man so schnell fährt. Probleme mit der Radsatzwelle gab es ja auch schon einmal.

Ich hätte ja gedacht, dass durch die Kupplung mit den 400ern eher Schäden am Wagenkasten oder an der Kupplung verursacht und nicht am Drehgestell.
Wobei die Kupplungen laut dem Heft "Der Gelenktriebwagen der Badner Bahn" ziemliche Wunderwuzzis sein sollen was denAbbau von Zug- und Stoßkräften betrifft.

denond

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Re: Neue Garnituren (war: Änderung der Linien 10/60)
« Antwort #119 am: 08. Februar 2018, 16:45:30 »
Belastend sind natürlich auch die 80 km/h . Scheint ja bei den vergleichbaren Konstruktionen vom Typ Mannheim nicht sehr oft vorzukommen das man so schnell fährt. Probleme mit der Radsatzwelle gab es ja auch schon einmal.

Ich hätte ja gedacht, dass durch die Kupplung mit den 400ern eher Schäden am Wagenkasten oder an der Kupplung verursacht und nicht am Drehgestell.
Wobei die Kupplungen laut dem Heft "Der Gelenktriebwagen der Badner Bahn" ziemliche Wunderwuzzis sein sollen was denAbbau von Zug- und Stoßkräften betrifft.

Durch die unterschiedlichen Antriebskonzepte beider Triebwagen rollt bei einer Anfahrt aus dem Stand der 400erter Triebwagen bereits, der 100erter Triebwagen löst z.B. erst die Bremse und rollt an. Spielt sich natürlich alles im Millisekundenbereich ab.

Das schon alleine geht auf die Räder, Achsen bzw. auf die Rahmen der Drehgestelle, wie schon erwähnt, wenn der 400erter führend ist, ists noch ärger als umgekehrt. Da wird der 100erter eher angeschoben. Aber: beides ist für die Fahrwerkskomponente beider Triebwagentypen - trotzdem ein Teil dieser Unkräfte die Kupplungsaufhängung und Kastenstruktur  kompensiert - tödlich. Da spielen die zeitweise gefahrenen 80 km/h eine eher untergeordnete Rolle. Deshalb wäre ich ja - wie schon ein paar Seiten weiter vorne - für eine totale Vereinheitlichung des Wagenparks. Sicher, es kostet, eine Typenmischung ist immer ein Lotteriespiel, außer es sind drehstromangetriebene Fahrzeuge. Gut, die 400erter sinds, aber trotzdem sinds keine richtigen Lokalbahnwagen. Mich wunderts immer wieder wenn ich so ein Gespann sehe, daß die Garnituren so lange durchgehalten haben.