Autor Thema: U-Bahn Türpläne  (Gelesen 30747 mal)

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MK

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #75 am: 24. April 2023, 14:34:03 »
Darüber, dass die gezeigten Pläne x mal unübersichtlicher sind als jene, welche die WL verwenden, darüber brauchen wir aber hoffentlich nicht diskutieren. Viel zu viel Information für so eine Grafik!

Da gebe ich dir Recht - aber Linienschnürl wie auf den Bahnsteigen wären besser. Schon der derzeitige Netzplan ist unübersichtlich und unlogisch (in den eingezeichneten Linien).
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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #76 am: 24. April 2023, 15:34:47 »
Ich bewundere die Arbeit, die sich @ds-1991 gemacht hat. Nach meinem Verständnis verbindet sie zwei Ideen, von denen eine sehr brauchbar, die andere hingegen nur verwirrend ist:
  • Die Linien-Perlschnur gab es am Anfang in den U-Wagen, als es noch nur drei Linien gab und die Wagen immer in derselben Richtung auf dem Gleis standen. Dabei wurde nur die Anzeige der jeweils aktuellen Linie von hinten beleuchtet. (Das sieht man heute noch an den Anzeigen in den U2-Wagen, wo von den drei Leuchtstoffröhren nur die beiden äußeren belassen wurden; in den U1/U11 waren von Beginn an nur mehr zwei Röhren näher beieinander verbaut.) Diese Perlschnüre waren symmetrisch, d.h. die damalige Endstelle z.B. Reumannplatz war auf beiden Wagenseiten immer an dem Ende der Schnur, in der auch wirklich der Reumannplatz lag. Diese Idee ließe sich mit den dynamischen Anzeigen im X-Wagen erfolgreich wiederbeleben.
  • Um sich über einen Weg zum eigentlichen Ziel zu informieren, sind die Pläne völlig ungeeignet, wie ja schon einige vor mir gepostet haben, und zwar nicht nur, weil das Ziel immer woanders zu finden (oder eher zu suchen) ist, sondern auch, weil alle Ziele, die "nur" mit Straßenbahn oder Bus zu erreichen sind, durch den (ohnehin schon engen) Rost fallen. Für den Überblick über das übergeordnete Netz (S- und U-Bahn) sind die schematischen, einigermaßen lagerichtigen Pläne "Schnellverbindungen in Wien" viel besser geeignet, für Fahrten (auch) im "untergeordneten" Netz muss man ohnehin vollständige Linienpläne oder entsprechende Apps konsultieren.
Als Kombination wäre das Format der Türpläne gut geeignet, auf der entsprechenden Linien-Perlschnur die Umsteige-Möglichkeiten dynamisch anzuzeigen. (Mit dynamisch meine ich: nur die, die es aktuell gibt; z.B. wird es von den letzten U-Bahn-Zügen, die um 0:30 vom Karlsplatz starten, nur mehr wenige Anschlüsse wirklich geben.) Ob bei den Umsteige-Möglichkeiten auch deren Ziele angezeigt werden sollen, bin ich mir nicht sicher. Mir scheint das bei Bim und Bus wichtiger als bei der U-Bahn, weil Wien diesbezüglich anders tickt als Paris. (Auch in Paris sind den U-Bahn-Linien Farben zugeordnet, diese sind dort aber von vergleichsweise untergeordneter Bedeutung.) Bei Bim und Bus denke ich an so Situationen, wo man je nach Richtung an unterschiedlichen Stellen umsteigen muss (z.B. U6 nach 48A). Völlig unsicher bin ich bei der S-Bahn, bei der die Liniennummer weit weniger wichtig ist, zumal einerseits mehrere Linien z.B. nach Mödling fahren und andererseits auf vielen Linien mit derselben Nummer unterschiedlich weit gefahren wird (z.B. S40 nach Tulln, Tulln-Stadt, evtl. Tullnerfeld, St.Pölten).
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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #77 am: 25. April 2023, 14:54:50 »
  • Die Linien-Perlschnur gab es am Anfang in den U-Wagen, als es noch nur drei Linien gab und die Wagen immer in derselben Richtung auf dem Gleis standen. Dabei wurde nur die Anzeige der jeweils aktuellen Linie von hinten beleuchtet. (Das sieht man heute noch an den Anzeigen in den U2-Wagen, wo von den drei Leuchtstoffröhren nur die beiden äußeren belassen wurden; in den U1/U11 waren von Beginn an nur mehr zwei Röhren näher beieinander verbaut.) Diese Perlschnüre waren symmetrisch, d.h. die damalige Endstelle z.B. Reumannplatz war auf beiden Wagenseiten immer an dem Ende der Schnur, in der auch wirklich der Reumannplatz lag. Diese Idee ließe sich mit den dynamischen Anzeigen im X-Wagen erfolgreich wiederbeleben.

Sind das die Perlschnüre, von denen du redest?

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Nulltarif

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #78 am: 25. April 2023, 15:10:31 »
Genau. Die jetzt durchgängigen beleuchteten Kästen oberhalb der Türen waren damals in drei Kammern (für U1, U2 bzw. U2/4 und U4) geteilt, die mit je einer Leuchtstoffröhre ausgestattet waren. Je nach befahrener Linie wurde die passende eingeschaltet.

Umsteige Information zu Straßenbahn, Bus (und Bahn und Regionalbus) gab es nicht, aber man sieht die zusätzliche Information, wo Mittel- oder Seitenbahnsteige waren (entsprechend Ausstieg links oder rechts - die heutige Situation am Praterstern gab es noch nicht). Diese Information kann selbstverständlich inzwischen entfallen, weil sie ja anders angezeigt wird. Im X-Wagen soll die Türanzeige auf der Ausstiegsseite überhaupt auf Zusatzinformation zur Haltestelle wechseln, aber gegenüber könnte natürlich weiterhin die Perlenschnur angezeigt werden. Auf dieser könnt zusätzlich - wie in den Stationen - der bereits zurückgelegte Weg anders (z.B. dünner) dargestellt werden.
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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #79 am: 25. April 2023, 16:10:10 »
Ich hab da ein Foto gefunden:
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Nulltarif

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #80 am: 25. April 2023, 17:52:24 »
Vielen Dank für die Illustration.
Auch wenn man die Stationsnamen nicht lesen kann, erkennt man an den Kästchen für die Umsteige-Relationen, dass rechts der Prellbock sein muss und es links nach Hütteldorf geht. U6 (und die Stationen Spittelau und Längenfeldgasse) gab es noch nicht, daher erkennt man bei Meidling Hauptstraße zwei Kästchen für G und GD.
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Alex

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #81 am: 25. April 2023, 18:18:55 »
Spannend, dass es diese Perlschnüre zu Zeiten der U6 noch gab, war mir gar nicht bewusst.
Kann aber nicht lange gewesen sein, die U6 gibt es seit 1989, die U3 seit 1991, mit Einführung der U3 muss das System geändert worden sein.

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #82 am: 25. April 2023, 19:10:27 »
Spannend, dass es diese Perlschnüre zu Zeiten der U6 noch gab, war mir gar nicht bewusst.
Kann aber nicht lange gewesen sein, die U6 gibt es seit 1989, die U3 seit 1991, mit Einführung der U3 muss das System geändert worden sein.

Wie auf der Perlschnur der U4 zu erkennen ist, wurde die U6 inkl. Station Längenfeldgasse ja erst später mit dafür angefertigten Pickerln hinzugefügt. Vorher konnte man bei der Station Meidling Hauptstraße in G und GD umsteigen. Detto bei den Stationen Friedensbrücke und Heiligenstadt.

Die gezeigten Perlschnüre gab es übrigens m.W. erst seit Februar 1978, als zusätzlich zu U4 auch die U1 den Betrieb aufnahm. Zwischen 1976 und 1978 (in der Zeit, da es  auf der U4 nur den Pendelbetrieb Heiligenstadt - Friedensbrücke gab), gab es m.W. über den Türen noch keine Anzeigen.
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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #83 am: 25. April 2023, 19:27:39 »
Wie auf der Perlschnur der U4 zu erkennen ist, wurde die U6 inkl. Station Längenfeldgasse ja erst später mit dafür angefertigten Pickerln hinzugefügt. Vorher konnte man bei der Station Meidling Hauptstraße in G und GD umsteigen. Detto bei den Stationen Friedensbrücke und Heiligenstadt.
Das meinte ich ja, das hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Ich war der Meinung, dass mit Umstellung der Stadtbahn auf U6 schon die neuen Türpläne entstanden sind und nicht erst mit der U3. Aber gut, da war ich noch klein, 1991 wurde ich 12 Jahre alt.

martin8721

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #84 am: 25. April 2023, 19:29:06 »
Die Linien-Perlschnur gab es am Anfang in den U-Wagen, als es noch nur drei Linien gab und die Wagen immer in derselben Richtung auf dem Gleis standen. Dabei wurde nur die Anzeige der jeweils aktuellen Linie von hinten beleuchtet. (Das sieht man heute noch an den Anzeigen in den U2-Wagen, wo von den drei Leuchtstoffröhren nur die beiden äußeren belassen wurden; in den U1/U11 waren von Beginn an nur mehr zwei Röhren näher beieinander verbaut.)

Dagegen sprechen allerdings die von E1-c3 geposteten Perlschnüre, auf denen auch die U6 drauf ist. Demnach gab es die Perlschnüre auf jeden Fall noch im Oktober 1989 - zu dieser Zeit waren die Wagen 2201 - 2209 bereits 3 Jahre im Stand. Daher müssten diese Wägen (und vielleicht auch noch spätere) sie noch gehabt haben.

Bemerkenswert finde ich tatsächlich auch, dass auf den Perlschnüren dargestellt wurde, ob die jeweilige Station einen Mittel- oder Seitenbahnsteige hatte.  :lamp:


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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #85 am: 25. April 2023, 21:43:24 »
Zwischen 1976 und 1978 (in der Zeit, da es  auf der U4 nur den Pendelbetrieb Heiligenstadt - Friedensbrücke gab), gab es m.W. über den Türen noch keine Anzeigen.

Doch, ich hab nur leider kein gutes Foto davon - einerseits gab es schon 1973 Entwürfe, andererseits waren die Leuchtfelder beim Probebetrieb auch bestückt - am Foto von Dieter Burgstaller kann mans erahnen:
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #86 am: 26. April 2023, 08:51:51 »
Doch, ich hab nur leider kein gutes Foto davon - einerseits gab es schon 1973 Entwürfe, andererseits waren die Leuchtfelder beim Probebetrieb auch bestückt - am Foto von Dieter Burgstaller kann mans erahnen:

Ah, interessant. Daran kann ich mich tatäschlich nicht mehr erinnern. Schade, dass da nicht mehr erkennbar ist, offensichtlich ist ein Teil der Strecke in rot und ein Teil in blau(?) eingezeichnet. Wäre interessant, was da an Stationen schon vorhanden war.

Aber der gezeigte Entwurf bestätigt meine Erinnerung, dass für die U2 ursprünglich grün und für die U4 violett/blau als Kennfarbe angedacht war. An violette Elemente in der Station Friedensbrücke kann ich mich auch noch ganz dunkel erinnern. Wäre interessant, warum die Farben später getauscht wurden.
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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #87 am: 26. April 2023, 09:43:03 »
Aber der gezeigte Entwurf bestätigt meine Erinnerung, dass für die U2 ursprünglich grün und für die U4 violett/blau als Kennfarbe angedacht war. An violette Elemente in der Station Friedensbrücke kann ich mich auch noch ganz dunkel erinnern. Wäre interessant, warum die Farben später getauscht wurden.

https://www.tramway.at/wien/ubahn-leitsystem.html

Leider konnten sich die beiden Grafiker in der Nacherzählung nicht mehr an den Grund für den Tausch erinnern, es hatte aber nicht mit Otto Wagner zu tun, eher mit den Fliesen der Ustrab.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #88 am: 26. April 2023, 10:55:53 »
Leider konnten sich die beiden Grafiker in der Nacherzählung nicht mehr an den Grund für den Tausch erinnern, es hatte aber nicht mit Otto Wagner zu tun, eher mit den Fliesen der Ustrab.

... die nicht schöner wird, wenn in einigen Jahren türkise Stationsschilder angebracht werden. Vor allem zur rosa verfliesten Station Museumsquartier wird das gut passen. :-X
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

t12700

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Re: U-Bahn Türpläne
« Antwort #89 am: 26. April 2023, 11:06:30 »
Aber der gezeigte Entwurf bestätigt meine Erinnerung, dass für die U2 ursprünglich grün und für die U4 violett/blau als Kennfarbe angedacht war. An violette Elemente in der Station Friedensbrücke kann ich mich auch noch ganz dunkel erinnern. Wäre interessant, warum die Farben später getauscht wurden.
Es gab Aufstände seitens Rapid-naher Gruppierungen (vielleicht auch vom Verein selbst), dass ja keine violette U-Bahn-Linie nach Hütteldorf fahren kann. Wurde aber in den letzten Jahren im Forum immer wieder thematisiert, da hat dich deine Erinnerung wohl im Stich gelassen.