Innerhalb des Seebahnhofs befindet sich das wunderbarste Stück der Traunseetram. Nein, nicht weil es so malerisch ist – sondern weil genau der Brückenschlag zwischen der Gmundner Straßenbahn und der Traunseebahn ein Meisterstück moderner Verkehrspolitik par excellence ist: Ein kurzer Brückenschlag (im wahrsten Sinne des Wortes) zwischen zwei vormals isolierten Schienenstrecken zugunsten eines größeren Ganzen, noch dazu als Straßenbahnstrecke in einer dazumals modernen und nun wieder zeitgemäßen, sanften Integration ins Stadtbild; viel besser geht das nicht! Darüber hinaus bietet dieser Brückenschlag nicht nur den Mehrwert der Streckenverbindung, sondern erschließt nunmehr aus beiden Richtungen das Zentrum Gmundens per se: Hier heißt es, ein paar Momente innezuhalten, und den Hut vor all den Proponenten dieses mutigen Projektes zu ziehen, die damit trotz des nicht immer lauen Gegenwindes ein genauso starkes wie mächtiges Zeichen in Richtung einer zukunftsorientierten Schienenverkehrspolitik zwischen Kleinstadt und Land gesetzt haben. Chapeau, chapeau, chapeau!
Ja, bei modernster Straßenbahn par excellence sind wir angelangt – hier repräsentiert durch Wagen 128 in der Traunsteinstraße, gleich innerhalb des Seebahnhofes. Links ein lokal bekanntes Blumengeschäft, rechts Kurzparkzone abseits des eigentlichen Straßenraumes, und dazwischen gleitet vier Mal pro Stunde und Richtung leise und unaufhaltsam die Straßenbahn als Lebensader Gmundens über die neuen Gleise, so wie hier am 22. Juni 2021 – zum ersten Mal mit einer Garnitur als Motiv, die Engelhof zum Ziel hat.