Ein Dreiwagenzug der Linie 24 mit TW 2707 beim Keleti pályaudvar (Foto: TrainsandTravel, 17.05.1966).
Beim Triebwagen handelt es sich um die Type H, bei den Beiwagen um die Type R
2.
An der Brustwand des Triebwagens ist ein rundes Schild "KN" erkennbar, dies steht für "kalauz nélkül" – also "ohne Schaffner" –, bezieht sich jedoch nur auf den Triebwagen. Anfang der 60er-Jahre wurde nämlich der sogenannte
teilweise schaffnerlose Betrieb eingeführt, im Zuge dessen bei Mehrwagenzügen der führende Triebwagen ohne Schaffner geführt wurde. In diesen Wagen durfte nur mit Zeitkarten oder vorentwerteten Fahrscheinen eingestiegen werden. Bei solchen Zügen hatte trotz herkömmlicher Betriebsform mit offenen Türen der Fahrer die alleinige Verantwortung für die Abfertigung des Zuges.
Die Wagen wurden zu diesem Zwecke mit Rückspiegeln bei jedem Fahrerplatz sowie einer Abfahrtswarneinrichtung ausgestattet. Diese bestand aus roten Glühbirnen in kleinen Metallkörben/-verschlägen unten neben jeder Einstiegstür (siehe Foto) und einer roten Glühbirne am Innendach eines jeden Wagens, sowie elektrischen Summern bei den Einstiegen.
Der Fahrer hatte nun laut Vorschrift den Fahrgastwechsel über die Rückspiegel zu beobachten, nach Vollendung desselben einige Sekunden lang die Warneinrichtung (Summer + rote Lampen) zu betätigen und anschließend abzufahren.
Bei einigen Wagentypen gab es zusätzlich über dem Stirnwandfenster neben dem Liniensignal eine Lampe, die gleichzeitig mit der Betätigung der Warneinrichtung aufleuchtete und dem Verkehrspolizisten, der die Ampelanlage regelte, die Abfahrbereitschaft des Zuges anzeigte (ich kann nicht erkennen, ob es die Lampe beim Wagen am Foto gibt).
Die Linie 24 befährt bis heute dieselbe Strecke, ihre Endstation beim Keleti pályaudvar liegt jedoch aufgrund der seitdem unterirdisch errichteten Metrostation nicht mehr am Bahnhofsvorplatz wie am Bild, sondern in der Festetics György utca am Südrand des Platzes.