Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 313309 mal)

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Katana

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #165 am: 14. März 2020, 12:39:31 »
Aber ist das zentrale Öffnen wirklich so wichtig? In der Tramway muss man sich sowieso anhalten, oder schafft jemand irgendeine Fahrt, ohne nie eine Haltestange zu benützen? .... Aber natürlich ist das typisch, dass ein Problem erfunden ist, wo es keines gibt.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Und nicht nur in Tramway und Bus ist das Anhalten notwendig, sogar in der relativ gemütlichen S-Bahn, wenn auch meist nur in den Weichenbereichen.

38ger

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #166 am: 14. März 2020, 12:39:39 »
Insgesamt sind heute auf folgenden Linien E2 unterwegs:
Linie 2: 2 E2+c5
Linie 5: 2 E2+c5
Linie 11: 1 E2+c5
Linie 18: 1 E2+c5
Linie 31: 4 E2+c5
Linie 38: 1 E2+c5
Linie 71: 2 E2+c5

Davon aus Nord sieben Züge, aus Mitte zwei Züge und aus Süd sinds vier.

LG t12700
Also bis auf die Linie 31 eh so wie planmäßig an Samstagen (auf der Linie 31 ist es 1 Chopper mehr als planmäßig)
Und keiner davon müsste fahren, an Samstagen braucht man nämlich nur 167 Langzüge und 63 Kurzzüge! :lamp:

LG t12700

Bin gespannt was noch kommt ... wenn das Fahrgastaufkommen ab Montag und/oder Mittwoch nochmals deutlich sinken sollte könnte man den Verkehr wirklich massiv zurückfahren, auf wichtigen Linien könnte dann selbst im 10'-Takt mit kurzen ULF wenig los sein...wird spannend...

38ger

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #167 am: 14. März 2020, 12:42:08 »
Aber ist das zentrale Öffnen wirklich so wichtig? In der Tramway muss man sich sowieso anhalten, oder schafft jemand irgendeine Fahrt, ohne nie eine Haltestange zu benützen? .... Aber natürlich ist das typisch, dass ein Problem erfunden ist, wo es keines gibt.
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Und nicht nur in Tramway und Bus ist das Anhalten notwendig, sogar in der relativ gemütlichen S-Bahn, wenn auch meist nur in den Weichenbereichen.

Mittlerweile is so wenig los, dass man sich auch einfach hinsetzen kann. Für ältere Menschen vielleicht schwierig ohne anhalten, für Jüngere eventuell ungewohnt, aber sicher nicht unmöglich.

31/5

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #168 am: 14. März 2020, 13:07:06 »
Aber ist das zentrale Öffnen wirklich so wichtig? In der Tramway muss man sich sowieso anhalten, oder schafft jemand irgendeine Fahrt, ohne nie eine Haltestange zu benützen? Und wenn man das anders macht (indem man sich verkeilt oder mit dem Ellenbogen, oder den Pulli über die Hand zieht), kann man die Taster ebenfalls so bedienen. Aber natürlich ist das typisch, dass ein Problem erfunden ist, wo es keines gibt.

Möglicherweise will man durch Zentrales Öffnen für Frischluft sorgen.

Hawk

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #169 am: 14. März 2020, 13:09:56 »
Aber ist das zentrale Öffnen wirklich so wichtig? In der Tramway muss man sich sowieso anhalten, oder schafft jemand irgendeine Fahrt, ohne nie eine Haltestange zu benützen? Und wenn man das anders macht (indem man sich verkeilt oder mit dem Ellenbogen, oder den Pulli über die Hand zieht), kann man die Taster ebenfalls so bedienen. Aber natürlich ist das typisch, dass ein Problem erfunden ist, wo es keines gibt.

Möglicherweise will man durch Zentrales Öffnen für Frischluft sorgen.
Das wird sicher so sein!
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

Katana

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #170 am: 14. März 2020, 13:17:46 »
Aber ist das zentrale Öffnen wirklich so wichtig? In der Tramway muss man sich sowieso anhalten, oder schafft jemand irgendeine Fahrt, ohne nie eine Haltestange zu benützen? Und wenn man das anders macht (indem man sich verkeilt oder mit dem Ellenbogen, oder den Pulli über die Hand zieht), kann man die Taster ebenfalls so bedienen. Aber natürlich ist das typisch, dass ein Problem erfunden ist, wo es keines gibt.

Möglicherweise will man durch Zentrales Öffnen für Frischluft sorgen.
Das wird sicher so sein!

Schön wär's! Das hatten wir schon im Thread der Absurden Entdeckungen https://www.gesundheitstrends.com/a/news/wiener-linien-tueren-coronavirus-84968
Zitat
Viele Keimphobiker ekeln sich davor den Türknöpf in der Wiener U-Bahn zu drücken. Kein Wunder, denn allein in der österreichischen Hauptstadt leben 1,9 Millionen Menschen, die  diesen potenziell täglich anfassen. Die Griffe und Knöpfe in den U-Bahn-Garnituren sind also perfekte Virenschleudern, die zur jetzigen Coronavirus-Ausbreitung besonders abschreckend wirken.

Um den Fahrgästen die Fahrt angenehmer zu gestalten, haben die Wiener Linien beschlossen, die U-Bahn-Türen in allen Stationen (dort wo es technisch möglich ist) automatisch zu öffnen, um das Drücken des Türknopfs zu vermeiden. "Möglich ist dies aber nur bei den Straßenbahn-Niederflurfahrzeugen und durchgängigen U-Bahn-Modellen", erklären die Wiener Linien gegenüber der Kronen Zeitung.

Keine Angst vor Haltegriffen!

Vor Haltegriffen und -stangen sollten die Fahrgäste keine übertriebene Angst haben: "Die Materialoberfläche von Haltestangen der Öffis sind so gestaltet, dass  Infektionsrisiken minimiert sind, jedes Handy ist dagegen eine Brutstätte an Infektionsmöglichkeiten", sagt das Unternehmen weiter. Außerdem werden die Fahrzeuge regelmäßig gewartet und gereinigt.

Gast1090

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #171 am: 14. März 2020, 15:09:30 »

Zitat
......

Keine Angst vor Haltegriffen!

Vor Haltegriffen und -stangen sollten die Fahrgäste keine übertriebene Angst haben: "Die Materialoberfläche von Haltestangen der Öffis sind so gestaltet, dass  Infektionsrisiken minimiert sind, jedes Handy ist dagegen eine Brutstätte an Infektionsmöglichkeiten", sagt das Unternehmen weiter. Außerdem werden die Fahrzeuge regelmäßig gewartet und gereinigt.

Ja, eh klar, denn mein Handy wird jeden Tag von Hunderten Fingern angetatscht, etliche niesen oder husten auch in unmittelbarer Handyumgebung. Die Haltestangen hingegen werden ja nur von mir berührt und besteht so gut wie kein Infektionsrisiko.  :bh: Natürlich ist es umgekehrt. Und wenn man sein Handy pflegt und nur mit vorher gewaschenen Fingern angreift, wie sollen dann Viren draufkommen? Wobei ich sagen muß, daß ich ein "altmodisches" Handy nur zum Telefonieren besitze und kein Wischiwischi-Dingsbumms und ich mein Handy, wenn ich öffentlich unterwegs bin, so gut wie nie benutze. Aber auch für das Wischiwischi-Dingsbumms sollte gelten: wenn man regelmässig das Display desinfiziert und dann konsequent nur mit sauberen Fingern wischiwischi drüberfährt, ist das sicher virenfreier wie eine Haltestange, die täglich von Hunderten benutzt wird.

Und wie schaut die Reinigung aus: Fährt da Einer mit einem Putzfetzen über die Haltestangen oder wird da wirklich jede Halteschlaufe sowohl an der Innenseite als auch Aussenseite gründlichst desinfiziert? Und das mehrmals täglich?

Tunafish

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #172 am: 14. März 2020, 15:25:17 »
Ich reinige schon immer mein Handy beim Heimkommen, geht auch ganz schnell. Insofern halte ich den Haltestangenvergleich für etwas eigenartig.

Insbesondere in einem halbleeren Ulf ist es auch kein Problem, mitzufahren ohne die Haltestangen mit den Händen zu berühren.

Gast1090

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #173 am: 14. März 2020, 15:42:32 »
.....

Insbesondere in einem halbleeren Ulf ist es auch kein Problem, mitzufahren ohne die Haltestangen mit den Händen zu berühren.

Ja, ich schaffe es auch (noch), mich ohne Berührung von Haltestangen zu setzen bzw. aufzustehen. Aber auf dem Weg vom Sitzplatz zur Tür ohne mich anzuhalten? Wie schaut das im Fall einer Notbremsung aus, wenn ich dabei - Gott behüte - stürze und mich schwer verletze? Und sich dann herausstellt, ich habe mich nicht angehalten? Könnten da die Wiener Linien bzw. deren Versicherung nicht Selbstverschulden geltend machen? Denn an und für sich hat man sich ja - gerade für solche Fälle - festzuhalten.

t12700

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #174 am: 14. März 2020, 15:56:50 »
.....

Insbesondere in einem halbleeren Ulf ist es auch kein Problem, mitzufahren ohne die Haltestangen mit den Händen zu berühren.

Ja, ich schaffe es auch (noch), mich ohne Berührung von Haltestangen zu setzen bzw. aufzustehen. Aber auf dem Weg vom Sitzplatz zur Tür ohne mich anzuhalten? Wie schaut das im Fall einer Notbremsung aus, wenn ich dabei - Gott behüte - stürze und mich schwer verletze? Und sich dann herausstellt, ich habe mich nicht angehalten? Könnten da die Wiener Linien bzw. deren Versicherung nicht Selbstverschulden geltend machen? Denn an und für sich hat man sich ja - gerade für solche Fälle - festzuhalten.
Sitzenbleiben, bis die Straßenbahn steht. Dafür müsste aber gewährleistet sein, dass bei jeder Station angehalten wird und zentrales Öffnen (wo möglich) auch umgesetzt wird.

Deine Bedenken kann ich aber verstehen und Notbremsungen kann man nicht vorhersehen, daher kann man dem eben mit entsprechenden Verhalten nur entgegenwirken, aber nicht gänzlich verhindern.

LG t12700

N1

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #175 am: 15. März 2020, 00:23:53 »
Das zentrale Öffnen hat heute, wenigstens als ich mit dem D-Wagen und der U4 unterwegs war, mehrheitlich nicht geklappt. Und selbst wenn: Ist ohnehin eine Alibimaßnahme.

Auch noch zum Thema passend erscheint mir folgende Begebenheit: Ich wartete gestern Abend (also am Samstag) gemeinsam mit meiner Mutter in der Station Schönbrunn auf die U4 Richtung Heiligenstadt. Am ansonsten weitgehend leeren Bahnsteig standen zwei junge Damen (da wären eigentlich diverse andere, allerdings durchwegs nicht forenregelkonforme Bezeichnungen angebracht), eine davon rauchte, dieselbe oder ihre Begleiterin hat außerdem auf den Fliesenboden geschlatzt. Meine Mutter, in ihrer erfrischend-wienerischen Art weit direkter und weniger zurückhaltend als ich, hat den beiden daraufhin deutlich zu verstehen gegeben, dass dieses Verhalten an das von :ugvm: erinnert. Mehr als deppert Zurückstänkern ist den beiden aber nicht eingefallen, dann ist ohnehin die U-Bahn gekommen. Vielleicht wäre eine andere Reaktion besser gewesen, aber ich bin jetzt noch ein wenig ratlos und perplex. Die Sache mit dem Irren auf der U6 war von der Dimension her und der Anzahl der (potentiellen) Zeugen doch etwas anders gelagert.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Tunafish

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #176 am: 15. März 2020, 01:09:44 »
Das zentrale Öffnen hat heute, wenigstens als ich mit dem D-Wagen und der U4 unterwegs war, mehrheitlich nicht geklappt. Und selbst wenn: Ist ohnehin eine Alibimaßnahme.

Da hast du wohl (leider) recht, es hat einen Grund, weshalb sich der Virus so weit verbreitet: Es ist sehr leicht, sich damit anzustecken. Der hauptsächliche Infektionsvektor sind wohl nicht die Türknöpfe.

Die Sache mit dem Irren auf der U6 war von der Dimension her und der Anzahl der (potentiellen) Zeugen doch etwas anders gelagert.

Traurig.

Wagenbeweger

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #177 am: 15. März 2020, 20:21:14 »
Dringende Betriebliche Anordnung:
Verwendung von ,,Zentralen Öffnen" bei Niederflurzügen....
Ab sofort bei allen Haltestellen die einzuhalten sind (aufgrund Haltewunsch, einsteigwilliger Fahrgäste, Sicherheitshalt) ist die Freigabe
mittels ,,Zentrales Öffnen" zu aktivieren.

15.03.2020

38ger

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #178 am: 15. März 2020, 20:30:36 »
Dringende Betriebliche Anordnung:
Verwendung von ,,Zentralen Öffnen" bei Niederflurzügen....
Ab sofort bei allen Haltestellen die einzuhalten sind (aufgrund Haltewunsch, einsteigwilliger Fahrgäste, Sicherheitshalt) ist die Freigabe
mittels ,,Zentrales Öffnen" zu aktivieren.

15.03.2020

Eine dringende Anordnung wäre auch, dass man gar keine Hochflurfahrzeuge mehr ausfahren lässt. Kies schleppen, nachfüllen, nachstochern is ja wohl keine so gute Idee derzeit!

WVB

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #179 am: 15. März 2020, 20:52:04 »
Das zentrale Öffnen hat heute, wenigstens als ich mit dem D-Wagen und der U4 unterwegs war, mehrheitlich nicht geklappt.
Mein Tages-Highlight: In der U4 gingen heute zwischen dem Schwedenplatz und Friedensbrücke immer alle Türen auf. Dann kam die bekannte Durchsage, dass die Türen in den Stationen automatisch aufgehen. Nach der Durchsage musste man in Spittelau und Heiligenstadt erst recht drücken. Ein unpackbar typischer WL-Moment. :fp: