Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 313401 mal)

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Z-TW

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #540 am: 22. April 2020, 09:26:35 »
Wie lange könnte die Maskenpflicht dauern?

SheepJoe

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #541 am: 22. April 2020, 09:30:29 »
Wie lange könnte die Maskenpflicht dauern?

Solange bis es einen Impstoff gibt und 2/3 der Bevörkerung durchgeimpft ist (Herdenimmunität)

coolharry

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #542 am: 22. April 2020, 09:38:25 »
Wie lange könnte die Maskenpflicht dauern?

Würde auf 2021 Sommer tippen.
Da ist dann wahrscheinlich der erste halbwegs brauchbare Impfstoff auf dem Markt.

Das spätestens sehe ich auch so, wobei ich, da schon den 4. Mai als Datum erhoffe.
Wenn mit Ende April tatsächlich die Ausgangsbeschränkungen fallen, werden sicher auch viele Chefs wollen, dass man wieder ins Büro kommt. Unter Anderem mein Chef ist der fixen Meinung, dass wir mit Home Office derzeit Corona-Ferien haben. Aber vom Output her sind wir eigentlich zum Regelbetrieb gleichwertig.
Das Tachinieren im Home Office wird locker durch fehlende Störungen durch den Chef ("Das alles muss prioritär bearbeitet werden!!!!11elf") sowie das Wegfallen endloser Sinnlosbesprechungen (sowie weiters Tratschpausen usw.) kompensiert. Außerdem muss ich im Home Office nicht prokrastinieren (d.h. Arbeit, die in einer Stunde erledigt wäre, auf eine Woche ausdehnen. Wenn ich zu Hause mit der Arbeit fertig bin, bin ich einfach fertig).

Bei uns ist es genau umgekehrt. Der Chef will das wir alle zuhause bleiben. Nur unsere Kunden nicht. Denen ist das ganze nämlich ziemlich wurscht.
Persönlich fahr ich seit einer Woche wieder vormittags ins Büro. Da bekomm ich mehr weiter als im Home Office. Da läutet nämlich ständig das Telefon und jedesmal die Kinder beim lauteren spielen einbremsen, damit ich mehr oder weniger idiotische Fragen meiner Kollegen oder Monteure beantworten konnte, war mir nach 4 Wochen einfach zu blöd. Das läutet zwar jetzt auch, dafür muss ich keine Kinder einbremsen und es ist so herrlich allein im Büro. Ausserdem läutet das Telefon jetzt nur mehr Vormittags und nicht den ganzen Tag verteilt, weil man hat ja eh Zeit. Gleichzeitig zieht einem der Chef aber Urlaub ab. Ach das werden noch schöne Diskussionen. Aber ich schweife ab.

Gefühlt ist jetzt ungefähr so viel los wie Ende Juli Anfang August. Also zur tiefsten Urlaubszeit. Zumindest auf der Straße. Wenn ich aber Schwedenplatz vorbei komme, ist es irgendwie gespenstisch. Sonst voller Touristenmassen heute gehen ein paar Leutchen dort herum.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Konstal 105Na

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #543 am: 22. April 2020, 13:19:39 »
Wenn mit Ende April tatsächlich die Ausgangsbeschränkungen fallen, werden sicher auch viele Chefs wollen, dass man wieder ins Büro kommt. Unter Anderem mein Chef ist der fixen Meinung, dass wir mit Home Office derzeit Corona-Ferien haben. Aber vom Output her sind wir eigentlich zum Regelbetrieb gleichwertig.

Bei mir in der Firma wurde bereits seitens des Managements Lob ausgesprochen, wie gut das Home Office funktioniert. Weder Kunden, noch interne Schnittstellen merken einen Unterschied. Man muss aber dazusagen, dass ich in einem internationalen Konzern arbeite, wo man ohnehin oft mit Menschen aus allen möglichen Ländern zu tun hat. Insofern ist es für viele durchaus nichts Außergewöhnliches diverse Dinge online in virtuellen Meetings via Skype abzuhandeln.

Dennoch herrscht in meiner Abteilung die Einstellung vor, dass man eher im Büro, als von zu Hause aus arbeiten soll (ausgenommen derzeitige Situation). Ich arbeitete vor der Krise aber auch hin und wieder von zu Hause aus.
Der Hintergrund, warum man grundsätzlich im Büro arbeiten soll, ist nicht nur, dass man seine Mitarbeiter kontrollieren kann (das geht über den Computer auch, wenn man will), sondern dass man datenschutztechnisch im grünen Bereich ist. Niemand weiß, wer im Home Office noch aller mitliest und wer diese Personen genau sind.
Auch arbeitsrechtlich ist das Arbeiten von zu Hause aus, für alle, die nicht ständig im Home Office sind, eine Grauzone. Nicht jeder hat zu Hause einen ergonomischen Arbeitsplatz. Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, aber in Polen müsste ein dauerhaftes Home Office vom Arbeitsinspektorat geprüft und genehmigt werden. In meinem Fall hieße das, dass das Arbeitsinspektorat in meine Wohnung kommen, sich meinen Arbeitsplatz und dessen Ausstattung (Schreibtisch, Sessel, div. Mindestabstände, Beleuchtung) ansehen würde.

Bei mir wird die Rückkehr ins Büro höchstwahrscheinlich schrittweise erfolgen. Eltern mit Kindern werden ziemlich sicher noch länger von zu Hause aus arbeiten wollen, da in Polen Schulen und Kindergärten so schnell wohl nicht wieder geöffnet werden. Ein weiterer Faktor sind Risikogruppen und öffentlicher Verkehr. Nachdem letzterer in Krakau derzeit massiv eingeschränkt ist, ist auch das ein Punkt, der für viele entscheidend ist, ob man jetzt von zu Hause arbeitet oder ins Büro fährt.


Das Tachinieren im Home Office wird locker durch fehlende Störungen durch den Chef ("Das alles muss prioritär bearbeitet werden!!!!11elf") sowie das Wegfallen endloser Sinnlosbesprechungen (sowie weiters Tratschpausen usw.) kompensiert. Außerdem muss ich im Home Office nicht prokrastinieren (d.h. Arbeit, die in einer Stunde erledigt wäre, auf eine Woche ausdehnen. Wenn ich zu Hause mit der Arbeit fertig bin, bin ich einfach fertig).

Einerseits gibt es im Home Office weniger Störungen durch den Chef/andere Mitarbeiter, andererseits kommt das dann via Skype, zumindest bei mir. Ich habe aber einige Kollegen in meinem Team, die im Normalbetrieb, wenn sie etwas prioritär behandeln möchten und/oder Ruhe haben wollen, extra von zu Hause aus arbeiten, damit sie Ruhe haben. Man merkt, im Normalbetrieb kommen die Leute, wenn möglich gerne zu einem zum Schreibtisch persönlich (mache ich selbst auch oft), um diverse Angelegenheiten zu klären. Sagt man, dann, dass der Kollege von zu Hause aus arbeitet, kommt oft die Antwort "ah dann warte ich bis morgen".


Aber ja, ich freue mich wieder auf die volle U-Bahn in der Früh - nun auch mit Maske. Dafür freue ich mich auch schon wieder auf das Tratschen mit den Kollegen (allgemein auf andere Menschen).

Ja, darauf bin ich auch schon gespannt. In Polen müssen Mund und Nase übrigens generell in der Öffentlichkeit verdeckt sein. Viele Leute nehmen das aber derzeit nicht so genau. Einige haben die Maske beim Hals, um sie bei Bedarf, sprich wenn eine Funkstreife auf einen zukommt, hochzuziehen.

Das Plaudern mit Kollegen bzw. mit anderen Menschen allgemein, fehlt mir auch. Mein Dienstgeber hat uns aber anfangs dazu ermuntert auf einen sogenannten virtuellen Kaffee zu gehen. Es steht ausdrücklich in diversen Mails von ganz oben, dass wir uns via Skype treffen und genau über die Dinge sprechen sollen, über die wir auch sonst im Büro in der Küche oder beim Mittagessen sprechen würden. Ich finde das auch eine sehr gute Idee, um die Leute nicht "zu verlieren" und zumindest etwas Alltag stattfinden zu lassen.

Ganz kann aber ein virtuelles Treffen ein persönliches Treffen nicht ersetzen. Ich gehe davon aus, dass nach Corona, viele Meetings nur noch virtuell stattfinden und Dienstreisen weniger bzw. ganz gestrichen werden. Nicht nur bei mir in der Firma, sondern generell und zwar aus zwei Gründen:

Erstens sieht man jetzt, dass man vieles ohenhin auch virtuell machen kann und zweitens werden fast alle Firmen sparen müssen und Dienstreisen sind nunmal teuer.

Gleichzeitig stimmt mich das etwas traurig. Nicht nur weil ich den persönlichen Kontakt zu anderen Menschen mag, sondern weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass die Zusammenarbeit zwischen div. Abteilungen, Funktionen etc. besser funktioniert, wenn man sich einmal persönlich gesehen hat. Hat man ein Gesicht zum Namen, tut man sich leichter. Es sind halt diese kleinen banalen Dinge, wie z.B. dass man in einer Pause auf einer Tagung einen Kaffee oder beim offiziellen Abendessen danach ein Bier miteinander getrunken hat.
po sygnale odjazdu nie wsiadac

Kanitzgasse

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #544 am: 22. April 2020, 13:25:14 »
Seit 20. April ist die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht auch in den Beförderungsbedingungen der Wiener Linien enthalten: 

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Quelle: https://www.wienerlinien.at/media/download/2020/Beförderungsbedingungen_20200420_Corona_350233.pdf

S. Böck

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #545 am: 22. April 2020, 21:34:00 »
Wurde das schon hier erwähnt? https://infothek.bmvit.gv.at/fahrgast-charta-oeffi-fahrbetrieb-covid19/
Schon ganz zu Anfang der Corona-Krise hatte ich die dumpfe Ahnung, dass es so schnell nix werden wird mit der Fahrgastmilliarde bei den WL...

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #546 am: 22. April 2020, 21:53:53 »
Auch ohne Corona können die WL froh sein, wenn sie die angebliche Fahrgastmilliarde nicht bekommen. Infrastruktur, Fuhrpark und Personalstand geben das einfach nicht her. Schon jetzt geht es sich bisweilen nicht ohne Kursausfälle aus, dabei gilt momentan der Ferienfahrplan. Die Ausbildung neuer Fahrer dürfte zwar wieder aufgenommen worden sein, aber bis die auch alle als Normalarbeitskräfte zur Verfügung stehen, dauert es noch. Ob der Personalschwund in der Krisenzeit abgenommen hat, weiß ich nicht.
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Paulchen

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #547 am: 22. April 2020, 22:08:57 »
Ob der Personalschwund in der Krisenzeit abgenommen hat, weiß ich nicht.

Aber vermutlich wird in der nächsten Zeit der Nachschub an Personal durch das AMS nicht versiegen.

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #548 am: 22. April 2020, 22:35:19 »
Das AMS vermittelt nicht an die WL.
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S. Böck

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #549 am: 22. April 2020, 23:11:40 »
Mich würde auch nicht wundern, wenn der Zuschußbedarf steigt. Die plus/minus 40% Kostendeckung durch Fahrkartenverkauf bei den WL (wenn ich mich richtig erinnere...) dürften selbst mittelfristig kaum zu halten sein. Gleiches gilt wohl für den ÖBB Personenverkehr.

coolharry

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #550 am: 23. April 2020, 07:48:09 »
Mich würde auch nicht wundern, wenn der Zuschußbedarf steigt. Die plus/minus 40% Kostendeckung durch Fahrkartenverkauf bei den WL (wenn ich mich richtig erinnere...) dürften selbst mittelfristig kaum zu halten sein. Gleiches gilt wohl für den ÖBB Personenverkehr.

Die meisten Menschen haben Zeitkarten. Und die Jahreskarte werden jetzt nur ein kleiner Prozentbereich, der Kunden, kündigen. Somit wird sich der Rückgang aus den Fahrkartenerlösen in einem geringeren Bereich abspielen. Und spätestens Ende Juni ist in Österreich sehr wahrscheinlich Business as usual. Nur mit Maske.
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haidi

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #551 am: 23. April 2020, 08:27:57 »
Das AMS vermittelt nicht an die WL.
Seit wann und warum?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Klingelfee

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #552 am: 23. April 2020, 08:40:07 »
Das AMS vermittelt nicht an die WL.
Seit wann und warum?

Ich glaube, das ist falsch ausgedrückt.

Ich glaube sehr wohl, dass auch das AMS weiterhin Personen an die WL vermittelt. was es allerdings nicht mehr gibt, dass man auf Grund der Dienstnummer erkennt, wer vom AMS und wer von der Straße kommt. Und was es auch nicht mehr gibt, ist der Zuschuß vom AMS, wenn die WL eben Personen vom AMS aufnehmen.

Es gab ja eine Zeit, wo Personen von der Straße gar keine Chance hatte aufgenommen werden, da es reine AMS-Schulungen gemacht wurden.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #553 am: 23. April 2020, 08:50:59 »
"Personen von der Straße"... Man spürt die Wertschätzung für seine Mitarbeiter in dem Unternehmen. :-X

Klingelfee

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #554 am: 23. April 2020, 08:53:29 »
"Personen von der Straße"... Man spürt die Wertschätzung für seine Mitarbeiter in dem Unternehmen. :-X

Mir ist in der Schnelle kein andere Bezeichnung eingefallen. Das soll absolut nichts negativ aussagen.

Wie würdest du sie denn bezeichnen?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen