Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 173126 mal)

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WVB

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #300 am: 16. April 2021, 11:05:02 »
Dh es wird sich weiter wie bisher auf der B3 stauen, dafür hat man (solange die S1 samt Lobautunnel noch beim Gericht liegt) eine überdimensionierte Stadtstraße im Nirgendwo....
Die S1 soll ja in zwei Abschnitten gebaut werden womit man dann ohne dem Lobautunnel trotzdem eine Verbindung von Groß Enzersdorf nach Süßenbrunn haben wird.

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #301 am: 16. April 2021, 11:27:22 »
allerdings muss man ehrlich sagen, selbst als überzeugter Autofahrer, wenn man einer wäre, bringt die Stadtstraße für den Binnenverkehr auch relativ wenig und somit kaum Entlastung.

die Auffahrten befinden sich bei der Seestadt, in Hirschstetten (Quadenstraße) und bei der Hirschstettner Straße/Süßenbrunner Straße

Beim ehemaligen Konsumlager (dem roten Klotz) kommt im laufe der verlängerten Lavaterstraße auch eine Verbindung hin.
Weiters soll auch Verbindung von der Hausfeldstraße her geschaffen werden, die durch das Entwicklungsgebiet nördlich der Bahn führt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Hauptbahnhof

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #302 am: 16. April 2021, 12:30:10 »
Könnte es nicht einfach nur sein, dass man durch die neue Stadtstraße auf der B3 Platz für die Straßenbahn schaffen möchte?  >:D

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #303 am: 16. April 2021, 13:04:56 »
Könnte es nicht einfach nur sein, dass man durch die neue Stadtstraße auf der B3 Platz für die Straßenbahn schaffen möchte?  >:D

Jetzt ohne Spaß:
Ist nicht genau das die "Bedingung" zum Bau einer Straßenbahn nach Groß Enzersdorf auf der B3, jetzt und schon vor ca. 20 Jahren, als man erstmals eine Straßenbahn dorthin angedacht hat?
Siehe z. B.: https://www.noen.at/gaenserndorf/gross-enzersdorf-ambitionierter-plan-strassenbahn-ins-stadtl-gross-enzersdorf-oeffentlicher-verkehr-strassenbahn-ludwig-schleritzko-209421647#

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #304 am: 16. April 2021, 14:36:38 »
Es ist ja auch für viele Hardcore-Autofahrer unvorstellbar, dass man nicht nur einmal die Woche mit dem Auto einkaufen fahren kann, sondern das auch verteilt und dann plötzlich ganz ohne Auto erledigen kann…
:up:

Und mit einem Einkaufswagerl (Handwagerl) kann man auch noch recht große Mengen transportieren, ohne schwer schleppen zu müssen.

Aber gibt es inzwischen in der Seestadt einen zweiten Supermarkt? Weil da beginnt ja das Problem erst...

Es gibt 2 Supermärkte. Einen Spar und einen Hofer. Nur wenn man gewisse Artikel nicht, oder wo anders günstiger bekommt, dann fährt man eben zu den anderen Supermarkt. Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.

Wie gesagt. Für den täglichen Bedarf und wenn man nicht auf Angebote schaut, dann bekommt man in der Regel alles in der Seestadt. Aber wenn man Angebote, oder größere Mengen kaufen will, dann greift man nun mal auf das Auto zurück und fährt auch zu anderen Supermärkten. Und bei Frischwaren, wie Obst, Gemüse und Fleisch will ich die Ware gerne vorher sehen. Da verlasse ich mich nicht auf einen Lieferdienst.

Wie müsste die Infrastruktur in einem neuen Stadtteil am Stadtrand sein, dass man auch ohne Auto für eine größere Familie einkaufen kann?
Ist das überhaupt möglich?

Wie lösen das Familien, die in Gebieten mit sehr guter Infrastruktur leben, wie den Innenbezirken oder den gürtelnäheren Bereichen der Außenbezirke?
Müssen die auch mit dem Auto einkaufen fahren?

Könnte sich die Stadtplanung nicht an diesen Gegenden bei der Konzeption neuer Stadtteile orientieren, um das Einkaufen mit dem Auto möglichst zu reduzieren?

Vielleicht ist es einfach auch so, dass sich in den Stadtrandgebieten eine Filialdichte, wie in den Innenbezirken (noch?) nicht auszahlt?

Da die Distanzen für einen Öffieinkauf dort aber meist nicht zumutbar sind, haben die Supermärkte Parkplätze. Das führt aber vielleicht auch dazu, wenn man ehrlich ist: Auch wenn man z. B. in der Seestadt in fußläufiger Entfernung alle Märkte sämtlicher Ketten hätte, die man normalerweise in einer Woche benötigt, würde man trotzdem einen Wochenenkauf mit dem Auto machen, einfach weil es bei fast allen Supermärkten in den Außenbezirken zwangsläufig Parkplätze gibt.

In den Innenbezirken ist der Platz für Parkplätze einfach nicht vorhanden. Wenn er aber da wäre, würden die Leute dort wahrscheinlich trotz hoher Filialdichte genauso einen Wocheneinkauf mit dem Auto machen, wie in den Außenbezirken üblich, einfach weil es bequemer ist und die Möglichkeit dazu gibt.


Brutal gesagt:
Man müsste in den Außenbezirken vielleicht eine Filialdichte wie in den Innenbezirken machen, dafür aber (auch wenn Platz dafür da wäre) fast alle Parkplätze zumindest bei Lebensmittelmärkten in den Außenbezirken auflassen. Vielleicht reichen auch eine etwas geringere Filialdichte als in den Innenbezirken mit wesentlich besseren Öffis als jetzt in den Außenbezirken? Wahrscheinlich wäre das für die Bewohner in den Außenbezirken sogar ein Komfortverlust, da ein Wocheneinkauf mit dem Auto vielleicht bequemer ist, als öfter ohne Auto einzukaufen, auch bei gleich hoher Filial- und Öffidichte wie in den Innenbezirken.

Aber davon sind wir offenbar noch weit entfernt. Es ist wirklich bizarr, dass es in der Seestadt keinen Billa gibt, den es in den Innenbezirken an gefühlt jeder 2. Ecke gibt und dauernd werden neue eröffnet, z. B. vor ein paar Monaten Ecke Stadiong./2er-Linie; den hätte man wohl nicht unbedingt gebraucht.

Vielleicht ist ja der einmalige Familien-Wocheneinkauf in den Außenbezirken auch bei der heutigen Filialdichte einfach schon bequemer,
als das häufigere Zu-Fuß-Einkaufen-Müssen in den Innenbezirken?


Aber vielleicht liege ich auch völlig falsch?!

moszkva tér

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #305 am: 16. April 2021, 14:38:51 »
Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.
::)
Bist du der Typ aus der Werbung mit der Gabelstaplerladung Sodawasser?

Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #306 am: 16. April 2021, 15:09:13 »
Und wenn man nicht nur Speisen, sondern auch Getränke kauft, dann hat man schnell einmal 50-60 Kilo beisammen.
::)
Bist du der Typ aus der Werbung mit der Gabelstaplerladung Sodawasser?

Nein, aber rechne einmal nach. Wenn du einen 6-Träger Alkoholfrei kaufst, dann hast du schon mal 9 Kilo. Bei einer Kiste Bier bist du jenseits von 15 Kilo. Und bei mir ist ein Wocheneinkauf nicht ein Wochen, sondern ein 2-3 Wocheneinkauf. Und Getränke kaufe ich in der Regel bei Angeboten immer gleich in größerer Mengen. Denn wenn ich schon mit dem Auto unterwegs bin, dann nütze ich es auch aus.

Das Gewicht der Lebensmittel wird oft genug unterschätzt.
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Signalabhängigkeit

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #307 am: 16. April 2021, 16:11:02 »
Für 2 Einkäufe im Monat besitzt und bezahlt man ein eigenes Auto?  ;D

Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #308 am: 16. April 2021, 16:19:52 »
Für 2 Einkäufe im Monat besitzt und bezahlt man ein eigenes Auto?  ;D

Vielleicht hat man aus anderen Gründen ein Auto. Nur wegen den Einkaufsfahrten hätte ich sicherlich kein Auto mehr.
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Tramwaycafe

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #309 am: 16. April 2021, 16:31:05 »
Wie müsste die Infrastruktur in einem neuen Stadtteil am Stadtrand sein, dass man auch ohne Auto für eine größere Familie einkaufen kann?
Ist eine Vierpersonenfamilie mit zwei kleineren Kindern fast direkt an der Stadtgrenze die passende Zielgruppe für deine Frage, auch wenn der Stadtteil nicht neu ist?

Wenn ja: Geht ganz einfach. Regelmäßig, niederschwellig und oft in Kombination mit gerade derzeit ohnehin notwendigen Spaziergängen verbunden. Merkur Billa Plus :fp:, Hofer, Spar sind jeweils knapp 1km fußläufig entfernt. Der Hund freut sich, gegebenenfalls mitkommen zu dürfen. Bier wird von den Beerlovers geliefert, auch für andere Getränke gibt's Versanddienstleister. Wasser kommt aus der Wasserleitung, Bubbelblasen aus Sodastream-Kartuschen.

Das Problem ist eher, dass die beiden Bäcker hierzugrätzls beide 2019 zugesperrt haben. Wir versuchen gerade, die großartige Wienerwald-Bäckerei Simhofer dazu zu bewegen, eines der leerstehenden Lokale im Grätzl zu beziehen. Grundinteresse haben sie :)

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Bus

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #310 am: 16. April 2021, 16:39:35 »
Geht man wandern, ist schon mal dank des VOR ein Auto notwendig, weil oft die Verbindungen am Wochenende fehlen. Wenn man bedenkt, was es in den 80/90ern noch an Postbusverbindungen am Wochenende gab... In der früh raus, am abend rein nach Wien.

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #311 am: 16. April 2021, 16:52:59 »
Fun fact zur Seestadt: die Bewohner, die ich kenne, nehmen lieber den 84A zur Hausfeldstrasse als zur U Endstation Seestadt zu gehen, da man so angeblich schneller Richtung Richtung Innenstadt kommt. Mag eine Momentaufnahme sein (die Gesamtfläche ist ja erst zu 1/4) verbaut, spricht aber nicht unbedingt für voll durchdachte Planung bei den Buslinien, die die U-Bahn ja eigentlich nur ergänzen sollen.

Klingelfee

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #312 am: 16. April 2021, 16:56:47 »
Fun fact zur Seestadt: die Bewohner, die ich kenne, nehmen lieber den 84A zur Hausfeldstrasse als zur U Endstation Seestadt zu gehen, da man so angeblich schneller Richtung Richtung Innenstadt kommt. Mag eine Momentaufnahme sein (die Gesamtfläche ist ja erst zu 1/4) verbaut, spricht aber nicht unbedingt für voll durchdachte Planung bei den Buslinien, die die U-Bahn ja eigentlich nur ergänzen sollen.

Nein das ist fakt. Denn die Bewohner die im Bereich der Johann-Kutschera-Gasse wohnen sind tatsächlich schneller, als wenn sie erst noch die 3 Stationen bis zur U-Bahn Station Seestadt fahren. Und wie würdest du die Linie 84A sonst führen. Es gibt in der Seestadt nun mal eine Hauptstrecke, wo auch der Bus geführt wird.
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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #313 am: 16. April 2021, 17:01:40 »
Ich habe zugegebenermaßen aus reiner Bequemlichkeit ein Auto. Wirklich brauchen täte ich es nicht, für die paar Einsätze würde auch ein Mietauto reichen. Aber ich nütze da beinhart die Wiener Verkehrspolitik aus, die es einem so leicht macht, mit dem Auto überall schnell hinzukommen und selbst fürs Abstellen im zentrumsnahen Bereich lächerlich geringe Beträge zu kassieren. Es ist quasi ein Luxusartikel, den ich mir gern gönne, da er mir viel Zeit spart (und wenn ich die eingesparte Zeit mit den Kosten gegenrechne, ist es für mich subjektiv unterm Strich ein Gewinn).

Gute Verkehrsplanung müsste genau hier ansetzen, um diese Bequemlichkeitsautos loszuwerden, denn die sind es auch zu einem Gutteil, die den wertvollen Platz in den Straßen verstellen. (Meins nicht, ich leiste mir auch den Luxus einer Garage. :D)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #314 am: 16. April 2021, 17:10:08 »
Ich habe zugegebenermaßen aus reiner Bequemlichkeit ein Auto. Wirklich brauchen täte ich es nicht, für die paar Einsätze würde auch ein Mietauto reichen. Aber ich nütze da beinhart die Wiener Verkehrspolitik aus, die es einem so leicht macht, mit dem Auto überall schnell hinzukommen und selbst fürs Abstellen im zentrumsnahen Bereich lächerlich geringe Beträge zu kassieren. Es ist quasi ein Luxusartikel, den ich mir gern gönne, da er mir viel Zeit spart (und wenn ich die eingesparte Zeit mit den Kosten gegenrechne, ist es für mich subjektiv unterm Strich ein Gewinn).

Gute Verkehrsplanung müsste genau hier ansetzen, um diese Bequemlichkeitsautos loszuwerden, denn die sind es auch zu einem Gutteil, die den wertvollen Platz in den Straßen verstellen. (Meins nicht, ich leiste mir auch den Luxus einer Garage. :D)

Das heißt also, du würdest gerne von der Wiener Verkehrspolitik fest in den ... getreten werden, um nicht mehr so bequem zu sein?  ;)

Na, wenn das einmal mehrheitsfähig würde!  :)