Autor Thema: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn  (Gelesen 15236 mal)

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Klingelfee

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #30 am: 11. Januar 2020, 18:45:45 »
Man könnte die Buchstaben aber auch so herstellen, dass sie bei der Demontage in mehrere Teile zerbrechen, dann wäre der Spuk bald zu ende

Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Und ob das wirklich Diebe abhalten würde bezweifle ich auch. Denn sonst würden nicht so viele Züge auf der U-Bahn angemalt werden. Die Kunstwerke bekommt ja auch kaum jemand zu Gesicht, weil diese gleich wieder entfernt werden, bzw der Zug zumindest nicht in den Linienverkehr kommt.
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68er

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #31 am: 11. Januar 2020, 18:50:48 »
Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Das ist aber hoffentlich nicht dein Ernst, sondern nur ein misslungener Kantinenschmäh aus Erdberg?

Taurus

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #32 am: 11. Januar 2020, 18:57:12 »
Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Das schreit nach sofortiger Privatisierung und Reduzierung des Verwaltungsapparats auf ein Viertel. Nicht dass die Privatisierung den Fahrgästen etwas bringen oder die Höhe der Subventionen reduzieren würde, aber da ist das öffentliche Geld in den Taschen einiger Investoren noch besser aufgehoben als in diesem Saustall.
Eigentlich klingt Klingelfee eh wie ein Top BWL Controller der nur sein SAP im Kopf hat.

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #33 am: 11. Januar 2020, 18:59:42 »
Eigentlich klingt Klingelfee eh wie ein Top BWL Controller der nur sein SAP im Kopf hat.
So viel Hausverstand bleibt auch bei WU-Absolventen übrig, dass Diebe und Einbrecher angezeigt werden. Vermutlich ist der Verzicht auf eine Anzeige Untreue, nicht nur nach der seltsam weiten Auslegung die manche Richter gerade haben.

Klingelfee

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #34 am: 11. Januar 2020, 19:10:40 »
Aber auch da brauchst du erst die Genehmigung vom Denkmalbauamt. Vorher darfst du nämlich auch das Material nicht verändern. Denn sonst könnte der Dieb, wenn er sich bei der Demontage der Buchstaben verletzt, die WL auf Schmerzensgeld verklagen. So paradox es auch klingt. Aber so sind nun mal unsere Gesetze. Und der Grund ist eben das nicht bewilligte Material.

Das ist aber hoffentlich nicht dein Ernst, sondern nur ein misslungener Kantinenschmäh aus Erdberg?

Wenn ich mir so manche Gerichtsverfahren anschaue, dann stelle ich fest, dass wir uns diesbezüglich immer mehr Amerika annähern und daher würde ich mir das nicht wundern, wenn da ein Dieb diese Klage einbringt und auch erfolgt hat.

Ich sage da nur, wo ein Einbrecher geklagt hat, weil er nur durch eine widerrechtliche Videokamera identifiziert wurde und durchgekommen ist und da das Video nicht  für die Anklage verwendet werden durfte, ist er auch freigesprochen worden.

Und bezüglich Verwaltungseinsparung - Da bin ich voll bei euch. Aber ganz wird man den Verwaltungsaufwand dann nicht einsparen können. Und daher wirst du, wenn du so etwas offiziell machst, immer mit Extrakosten haben. Und sei es nur der Zeitaufwand, wenn der Vorfall vom Mitarbeiter protokolliert wird, damit dann eine Anzeige bei der Polizei durchgeführt werden kann.
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #35 am: 11. Januar 2020, 19:24:11 »
Ich sage da nur, wo ein Einbrecher geklagt hat, weil er nur durch eine widerrechtliche Videokamera identifiziert wurde und durchgekommen ist und da das Video nicht für die Anklage verwendet werden durfte, ist er auch freigesprochen worden.

Das Urteil würde ich gerne sehen. In Österreich gibt es kein Verwertungsverbot für illegal beschaffte Beweise und den Richter, der das Video eines Einbruchs nicht zulässt, gibt es nicht. Die Konsequenz der illegalen Videoaufzeichnung ist ein Verwaltungsstrafverfahren gegen den Betreiber der Kamera. Ändert aber nichts an der strafrechtlichen Verurteilung des ertappten Einbrechers.

Türkis-blau wollte übrigens ein Beweisverwertungsverbot einführen, vermutlich aus Eigeninteresse, ist aber nicht mehr dazu gekommen.

S. Böck

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #36 am: 11. Januar 2020, 20:43:24 »
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:

Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Aufschlussreich! Ich wusste nicht, dass die Sesselwärmer in Erdberg nach Leistung bezahlt werden. 8)

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #37 am: 11. Januar 2020, 20:47:16 »
Es ist aber auch immer die Frage, ob sich die Aufwandskosten gegenüber dem Schaden rechnet. Nur wollen die WL offensichtlich jetzt das Material und die Montageart der Buchstaben ändern und brauchen dazu eine belegte Begründung gegenüber des Denkmalbauamtes.

Welche Kosten entstehen durch eine Anzeige?  :fp:

Durch die Anzeige ansich entstehen keine Kosten. Sondern die Personalkosten, die entstehen, damit alles bei den WL protokolliert wird. Wird das Ganze einfach ergänzt, dann sind das 2 Stunden Arbeitzeit. Wenn das aber offiziell wird, dann muss über das ein Bericht geschrieben werden, der dann durch etliche Hände geht und so etliche Stunden Aktbearbeitung anfallen.

Aufschlussreich! Ich wusste nicht, dass die Sesselwärmer in Erdberg nach Leistung bezahlt werden. 8)

Könnt ihr eure s.... Kommentare für euch behalten. Sobald jemand eine Arbeit verrichtet, ist er auch dafür zu entlohnen. Oder macht ihr etwas in der Arbeit umsonst?
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #38 am: 11. Januar 2020, 20:59:04 »
Sobald jemand eine Arbeit verrichtet, ist er auch dafür zu entlohnen.

Es ist halt viel Arbeit dabei, die auf den ersten Blick sinnlos erscheint. Aber bei großen Unternehmen geht es oft nicht anders. Wenn bei mir im Büro das Licht kaputtgeht, hole ich mir eine Leiter und wechsle das Leuchtmittel aus. Ich habe aber auch schon in einer größeren Firma gearbeitet. Da konnte ich das Leuchtmittel nicht selber auswechseln, weil ich keinen Zugang zum Ersatzteillager hatte. Also musste ich schon mehr als jene Zeit aufwenden, die ich selber zum Tauschen gebraucht hätte, damit ich andere Leute damit befasse, mein Leuchtmittel zu ersetzen (und das möglicherweise gar nicht mehr am selben Tag). Die haben dann wiederum ihrerseits viel Arbeitszeit verbraten, indem sie mich benachrichtigt haben, jemanden ins Lager und dann zu mir geschickt haben, dann musste das Ganze auch noch in der Buchhaltung erfasst werden usw. usw.

Was ich damit sagen will: Je größer eine Firma, desto komplizierter wird ihr Verwaltungsapparat. Und deshalb ist es auch ökonomisch effizient, sich die Buchstaben fladern zu lassen, weil das Nachfertigen weniger kostet als die Bürokratie rund um eine Diebstahlsanzeige. Man hat halt (letztendlich fälschlicherweise, aber wie hätte man das wissen sollen?) angenommen, dass das Einzelfälle bleiben. Offensichtlich haben sich aber einige einen Sport daraus gemacht.

Zur Neuanbringung der Buchstaben: Ich würde sie anschrauben – und zwar so, dass man die ganze Tafel abnehmen muss, um zu den Schrauben zu gelangen, die sich auf der Rückseite befinden. Dann ist es unmöglich, sie von vorne zerstörungsfrei zu entfernen.
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #39 am: 11. Januar 2020, 21:05:38 »
Was ich damit sagen will: Je größer eine Firma, desto komplizierter wird ihr Verwaltungsapparat. Und deshalb ist es auch ökonomisch effizient, sich die Buchstaben fladern zu lassen, weil das Nachfertigen weniger kostet als die Bürokratie rund um eine Diebstahlsanzeige. Man hat halt (letztendlich fälschlicherweise, aber wie hätte man das wissen sollen?) angenommen, dass das Einzelfälle bleiben. Offensichtlich haben sich aber einige einen Sport daraus gemacht.

Die Supermarktketten sind noch etwas größer als die WL und schaffen es, Ladendiebe anzuzeigen, ohne an interner Bürokratie zu ersticken.

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #40 am: 11. Januar 2020, 21:14:55 »
Die Supermarktketten sind noch etwas größer als die WL und schaffen es, Ladendiebe anzuzeigen, ohne an interner Bürokratie zu ersticken.

Woher weißt du, wieviel Bürokratie in Gang gesetzt wird, wenn beim Billa ein Ladendiebstahl auffliegt? Anders als die WL kann die Supermarktkette diese Kosten aber auf den Endkunden abwälzen, zudem gibt es auch andere Gründe, warum Supermärkte konsequent gegen Ladendiebe vorgehen.
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #41 am: 11. Januar 2020, 21:20:18 »
zudem gibt es auch andere Gründe, warum Supermärkte konsequent gegen Ladendiebe vorgehen

Diese Gründe gäbe es bei den WL auch, um gegen Diebstahl und Vandalismus vorzugehen. Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann. Es ist ein Offizialdelikt, man muss sich nicht als Privatbeteiligter anschließen, falls doch mal jemand erwischt wird, also bleibt der Aufwand bei den Strafverfolgungsbehörden.

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #42 am: 11. Januar 2020, 21:49:01 »
Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann.

Das wäre so, wenn ein Stationswart die fehlenden Buchstaben bemerkt, sein Funkgerät ins Kammerl stellt und dann gemütlich auf die nächste Wachstube spaziert. Natürlich passiert das nicht so. Die fehlenden Buchstaben werden gemeldet, mit der Meldung ist Büropersonal befasst, jemand muss dann entscheiden, ob das weiterverfolgt wird und wie, womöglich werden einige Leute dazu eine Besprechung abhalten. Dann wird jemand ausgeschickt, der den Sachverhalt bei der Polizei meldet. Der Papierkram, den er von dort zurückbringt, muss auch wieder bearbeitet und abgelegt werden. Und da kostet eben jeder einzelne Schritt Arbeitszeit.
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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #43 am: 11. Januar 2020, 22:17:58 »
Und den Aufwand verstehe ich nicht ganz. Jemanden zur Polizei schicken, gut, dort sitzt er eine Stunde herum, während ein Polizist mit völlig unbrauchbaren IT-Systemen hantiert, aber das war's dann.

Das wäre so, wenn ein Stationswart die fehlenden Buchstaben bemerkt, sein Funkgerät ins Kammerl stellt und dann gemütlich auf die nächste Wachstube spaziert.

Und selbst dann entstehen Kosten. Denn es muss ja dann jemand da sein, der in der Abwesenheit des Stationswart ggf. seine Aufgaben übernimmt. Und sei es nur, dass von der Ferne via Monitor die Station überwacht wird. Das sind zwar keine Kosten, die man jetzt wirklich finanziell beziffern kann, aber es sind Kosten.
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darkweasel

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Re: [PM] Die gestohlenen Buchstaben der U-Bahn
« Antwort #44 am: 11. Januar 2020, 23:13:14 »
Woher weißt du, wieviel Bürokratie in Gang gesetzt wird, wenn beim Billa ein Ladendiebstahl auffliegt?
Vor allem dann, wenn man den Ladendieb nicht auf frischer Tat ertappt, sondern am Ende des Tages halt draufkommt, dass drei Dosen Marmelade fehlen. Das wäre die am ehesten vergleichbare Situation. Wobei das auch nicht ganz vergleichbar ist, denn der Billa hat ja sowieso ein System, um Lagerbestände nachzuvollziehen; bei den WL kommen nicht so oft entweder legal oder illegal irgendwelche Gegenstände weg, dass das Sinn ergäbe.