Autor Thema: [DE] Frankfurt/Main  (Gelesen 52625 mal)

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T1

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #105 am: 11. Juni 2023, 21:35:32 »
Wir sind mitten in der Geschmacksdiskussion >:D Doch eine Runde kann ich mir nicht verkneifen ;)
Das sind eh die besten Diskussionen, weil Geschmack ist halt unterschiedlich und daher der Frust ist nicht so groß, wenn das Gegenüber (die eigene) Wahrheit nicht erkennen kann  >:D

"Buckel" beim P-Wagen
Buckel? ???
Keine Ahnung, wie ich das nennen soll – der vorstehende Teil mit der Zielanzeige halt, der die Eleganz der nach oben hinten zurückgezogenen Scheibe total konterkariert (das ist sogar bei den belgischen BN eleganter gelöst).

Farbgebung (oida, orange-elfenbein-grau?)
Hmm, was ist denn an diesem Farbschema-Evergreen auszusetzen? Oder, anders formuliert, sag bloß, das derzeitige nichtssagende Volltürkis, das Subaru-Vista-Blue genannt wird, ohne Blau zu sein, gefällt dir besser? :o
Nein, ich sag ja es sind beide grausam – ich finde Elfenbein schon an sich keine schöne Farbe (halt quasi eine alte Version des ULF-grau, damit der Schmutz nicht zu sehen ist) und dann mit der Modefarbe Orange und einem faden grauen Absetzstreifen, uff. Ich muss aber sagen, jetzt wo du es anmerkst: Als Tauchlack am P-Wagen gefällt mir sogar das Petrol besser, beim S und T ist es leider wieder verhunzt durch Fensterbänder – ohne die könnten die sogar nach etwas ausschauen.

benkda01

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #106 am: 11. Juni 2023, 22:25:37 »
Also ich find beide Lackierungen ganz ok, wobei mir das Orange-Elfenbein-Grau eigentlich ziemlich gefällt! :D  Da gibt/gab es in anderen deutschen Städten wirklich weit Schlimmeres...

Tramwaycafe

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #107 am: 02. September 2023, 14:29:57 »
Oft, doch nicht immer teile ich meinen Geschmack mit dem durchschnittlichen der Gruppe – am meisten divergiert er wohl bei meiner Vorliebe für die Frankfurter P(t)-Wägen, zumal im klassischen Elfenbein-Orange. Vorgestern, am 31. August, waren tagsüber zwei P(t)-Wägen in Frankfurt unterwegs; ein klassisch lackierter am 15er und ein subaru-vista-blauer am 17er.

Hier erstere Variante am Theodor-Stern-Kai, repräsentiert durch Wagen 148: Für mich ein ästhetisches, zeitloses Highlight auch nach all den Jahrzehnten.

Piefke

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #108 am: 04. September 2023, 13:59:51 »
Oft, doch nicht immer teile ich meinen Geschmack mit dem durchschnittlichen der Gruppe –
...Für mich ein ästhetisches, zeitloses Highlight auch nach all den Jahrzehnten.
Hier mal ein außerdurchschnittliches  :up:

Tramwaycafe

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #109 am: 10. September 2023, 16:07:18 »
Hier mal ein außerdurchschnittliches  :up:
Oh, das freut mich, vielen Dank!

Der zweite P(t)-Wagen, der am 31. August unterwegs war, ist Wagen 749 – einer mit subaru-vista-blue-Tauchlack. Ich halte es für eine spannende Erkenntnis, das Orange der klassischen Lackierung als typische Geburt ihrer Zeit zu sehen, ohne dieses Modefarben-Attribut diesem Blauton ebenso zuzuschreiben – ich bin hin- und hergerissen, wie sehr mir diese Farbgebung nun zusagt oder nicht. Auf jeden Fall: Das Fensterband gehört farblich abgesetzt; die nicht ganz unähnliche Ostrauer Farbgebung sieht mit dem schwarzen Fensterband und den weißen Dekorelementen (Türen, Zierstreifen) um eine Größenordnung gefälliger aus. Meine Meinung ;)

Die Aufnahme entstand ebenfalls am 31. August 2023, dieses Mal nächst der Haltestelle Stresemannallee, die zum Zeitpunkt der Aufnahme wegen Bauarbeiten gerade ohne S-Bahn-Betrieb war.

Tramwaycafe

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #110 am: 11. September 2023, 10:09:09 »
Im letzten Jahrzehnt begann ich mich alt und bis zu einem gewissen Grad mieselsüchtig zu fühlen. Weder körperlich noch geistig, sondern fototechnisch. Letzte noch fahrende Wägen alter Generationen – der Generationen meiner Kindheit und Jugend – waren die Objekte der Begierde, und die Niederflurwägen hielten mich eher vom Fotografieren ab als dass sie mich anzogen; insbesondere die frühen 100%-Typen. Was hat das mit alt werden zu tun? Nun, wir erinnern uns, wie sehr die seinerzeit etablierte und wohl eingeschworene Fotografenclique die damals neuen und heute als die heute legendären E und E1 mied, als sie das Stadtbild Wiens zu bereichern begannen. Werd' ich auch so ein Miesepeter wie die Fotografen damals?

Doch die allerletzte Zeit ist ein Jungbrunnen :D Das ist eine blumige Umschreibung dafür, wie erleichtert ich bin, dass mein Desinteresse an neuen Straßenbahnen weniger mit deren Neuheit, sondern viel mehr mit der Formensprache und dem Fahrgefühl der ersten 100%-Niederflurwagengeneration zu tun hatte. Niederflur, auch 100%, ist nun im Mainstream angekommen, und die Designs etablieren sich. Nicht jeder dieser ganz neuen Wagen ist eine optische Offenbarung, aber die meisten sind allemal um Größenordnungen gefälliger als das Ulf-Brrrrr-Klumpert oder etwa die Rhein-Neckar-6MGT, um nur ein weiteres Beispiel von vielen zu nennen. Während in Wien die Flexity mit ihrer schlank-eleganten Front nicht nur mich, sondern auch meine Familie erfreuen («Boah, haben wir schöne neue Straßenbahnen am 49er!»), gelten ähnliche Überlegungen in Frankfurt. Der R-Wagen sieht, auf die Spitze und darüber hinaus formuliert, aus wie ein in der Mitte aufgerissener und nur mangelhaft wieder zusammengepickter Verpackungskarton.

So ist es eine Freude, die ersten T-Wägen fahren zu sehen, auch wenn sie die von mir so geschätzten P(t)-Wägen nun wohl endgültig (no pun intended ;)) Zug um Zug ablösen. Am 31. August kam mir unter anderem der Wagen 310 unter, der zumindest Ende Juli noch der neueste in Betrieb befindliche T-Wagen gewesen ist. Das Design ist weiß Gott nicht so spektakulär wie bei den innovativsten französischen Betrieben, doch so gefällig, dass ich mich freu', wenn ein T-Wagen auf einer Fototour daherkommt, womit sich der Kreis zur Einleitung wieder schließt: Der T-Wagen ist keine Ausnahme, auch die neuesten Straßenbahnen in so manch anderer Stadt erfreuen des Autors fotografisches Gemüt.

Auf der Aufnahme ist ein 16er gerade die Gartenstraße westwärts gerollt, um an der Haltestelle Stresemannallee/Gartenstraße nach rechts gen Friedensbrücke abzubiegen. Auf der Zielanzeige verschwinden natürlich die Via-Stationen nach deren Passage – ich hab' nicht einmal das geringste Verständnis für diejenigen Betreiber, wo das trotz elektronischer Anzeigen immer noch nicht so ist. Viel Spaß mit dem ganz aktuellen T-Wagen-Einblick!

Tramwaycafe

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #111 am: 12. September 2023, 15:02:24 »
Nach dem Ausflug in fotografische Seelen(un)tiefen zurück zu den P(t)-Wägen – und das in der klassischen Farbgebung. Der Plural im vorigen Satz ist vermessen – am 31. August war es ja wenigstens außerhalb der HVZ nur einer. Der zweite Ganztages-Hochflurkurs am 15er, der… Ja, der fiel wieder einmal einfach aus, wie weiterhin üblich bei der VGF, wenn irgendetwas nicht ganz planmäßig läuft :luck:

Erfreulicher war und ist natürlich der Hochflurkurs, der auch verkehrte ;) Die Gartenstraße ostwärts von der vorigen Aufnahme befindet sich am Otto-Hahn-Platz ein nicht ganz unidyllisches Plätzchen in verkehrsintensiver Gegend – der Wagen 148 schickt sich hier gerade an, in die Haltestelle ebendieses Platzes einzufahren.

Tramwaycafe

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #112 am: 16. September 2023, 10:08:33 »
Auf der außerhalb der HVZ kurzen Linie 15 war es eine Herausforderung, keine allzu überlappenden Fotostandorte zu finden, wenn man die Vorjahresfotoserie miteinbezieht. Und so möchte ich die kurze Serie dieses Jahres mit doch einem Duplikat abschließen – weil's ein so feiner Platz ist ;) Auf der 1960 eröffneten Strecke über den Theodor-Stern-Kai blicken wir nun nachmittags in die andere Richtung als auf der Vormittagsaufnahme weiter oben – es ist natürlich wieder Wagen 148, der hier am 31. August 2023 zu sehen ist.

Ich bin sehr gespannt, wie es mit den 7 P(t)-Wägen weitergeht bzw. endet – inzwischen fahren ja ~10 T-Wägen, doch sehen die Planungen trotz der vorläufigen Zurückstellung der neuen Linie 13 wegen befürchteter Überlastung der erst später viergleisig auszubauenden Haltestelle Hauptbahnhof offenbar weiterhin eine merkbare Angebotsausweitung vor.



Ach ja – inzwischen fahre ich immer wieder mit der Bahn nach Frankfurt, Flugzeug adé: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, lautet ein Bonmot; diese Strecke ist auf dem deutschen Abschnitt für abenteuerlustige Bahnfahrer mit dicker Haut, buddhistischem Gleichmut, hinreichenden zeitlichen Puffern, Interesse an den landschaftlichen Reizen unvorgesehener Umwege («Warum nach Aachen?»), und durchaus auch flexibler Vorstellung über den Ankunftsbahnhof sehr zu empfehlen; selbst für trockenen Humor und bewegungsaktivierende Unterhaltung ist häufig gesorgt («Wegen unzureichender Frischluftzufuhr ist der Wagen 23 umgehend zu räumen. Bitte suchen Sie sich einen Platz in den anderen Wägen des [schon rappelvollen] Zuges»). Mehr noch: Bisweilen gibt es sogar ex-post-Sonderangebote ob fahrgastrechtlicher Teilpreisrückerstattung. Hab' ich das nicht schön umschrieben? >:D

Fahzeug Technik

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #113 am: 09. Januar 2024, 19:16:36 »

nord22

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Re: [DE] Frankfurt/Main
« Antwort #114 am: 03. Februar 2024, 23:35:12 »
TW 496 + BW der Linie 22 am Goetheplatz 1976 (Foto: Henk Graalman). Zitat aus Wikipedia:
"Die Baureihe K wurde zwischen 1949 und 1955 in insgesamt 65 Exemplaren beschafft. Sie stellen die letzte zweiachsige Triebwagenbaureihe der Frankfurter Straßenbahn dar. Die ersten 40 zwischen 1949 und 1953 von der Düsseldorfer Waggonfabrik AG (DUEWAG) gelieferten Fahrzeuge erhielten die Nummern 461–500. Sie wurden als Aufbauwagen bezeichnet, weil für diese Serie Fahrgestelle von kriegszerstörten F- und G-Triebwagen wiederverwendet wurden. Lediglich die Wagen 496–500 erhielten neue Fahrgestelle in geschweißter Bauweise, die optisch aber den Fahrgestellen der übrigen Fahrzeuge entsprachen."

LG nord22