Wenn schon, dann sollte man den Mut haben, den Donaukanal auf voller Länge und zu beiden Seiten von den überbreiten Betonpisten zu befreien bzw. selbige auf ein erträgliches Maß zurückzubauen. Nur beim Schwedenplatz was abzuzwacken, wäre jedenfalls reichlich inkonsequent. Andererseits sind wir in Wien, wo schon das Umwidmen einer Fahrspur in geheiligte Parkplätze einem Bezirkskaiser sprichwörtlich das Genick gebrochen hat, so dass man sich über die für den Schwedenplatz gefundene Lösung (eine wegfallende Abbiegespur) fast schon freuen muss.
Auf der Lände hat es ja auch funktioniert, eine Fahrspur wegzunehmen. Am Kai könnte man eine Spur wegnehmen und gleichzeitig den Ring auf zwei Spuren begrenzen. Und nein, wir brauchen keinen Rückstau bis nach Hintertupfing fürchten. Als auf der Lände die dritte Spur weggekommen ist, war Wien drei, vier Tage lang komplett zugestaut. Dann hat es sich wieder auf das vorherige Maß an Stau eingependelt (aber insgesamt ist der Verkehr natürlich weniger geworden).
In Wien schafft man es sogar, mit viel Grün keine ansprechende Gestaltung hinzubekommen. Andererseits hat selbst unschönes Grün verglichen mit durchgestyltem Pflaster (wobei die Franzosen auch nur mit Wasser kochen, wie man auf dem einen oder anderen Bild doch sieht) den Vorteil des besseren Mikroklimas.
Tja, die Franzosen kochen mit Wasser, während die Wiener schon daran scheitern, das Wasser zum Kochen zu bringen.
Die Bepflanzung muss man natürlich an das jeweilige Mikroklima anpassen, das ist eine reine Willenssache. Wenn ich ein Gleis in der prallen Sonne habe, wird da natürlich ohne Bewässerung kein englischer Rasen gedeihen. Also brauche ich Bodendecker mit wenig Wasserbedarf. Die Natur hat all das schon hervorgebracht, schließlich verfügt sie über
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