Autor Thema: Bauwerke der Wiener Stadtbahn  (Gelesen 120981 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #90 am: 15. Juli 2018, 22:25:26 »
Anbei eine Aufnahme des Ensembles aus Stadtbahnstation Hietzing und Kaiser Franz Josef Brücke von 1909. Der Bau der Wendeanlage anlässlich der Elektrifizierung der Stadtbahn brachte die erste größere Veränderung in diesem Bereich. Anfang der 60er Jahre wurde dieses Ensemble dem Autowahn der Ära Jonas geopfert; zahlreiche weitere Verbrechen dieser Art folgten in dichten zeitlichen Abständen ...

nord22 

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #91 am: 15. Juli 2018, 22:54:25 »
Anbei eine Aufnahme des Ensembles aus Stadtbahnstation Hietzing und Kaiser Franz Josef Brücke von 1909. Der Bau der Wendeanlage anlässlich der Elektrifizierung der Stadtbahn brachte die erste größere Veränderung in diesem Bereich.

Wie weit hing dieser Umbau eigentlich mit der geplanten Rampe zur Ausleitung der Linie Richtung Mauer zusammen? Die Ausfahrt für den 18G war ja auch ein Eingriff um 1925.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7242
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #92 am: 10. Mai 2019, 20:11:38 »
Der 18G wendete streng genommen nicht in Michelbeuern, sondern wechselte dort auf das Straßenbahnnetz und hatte eine Schleife unter der Trasse bei der Severingasse. Er wechselte von der Stadtbahn auf den äußeren Gürtel, bog rechts unter die Trasse ab und fuhr nach einem Bogen auf einem nicht mehr existenten Gleis am inneren Gürtel zurück nach Michelbeuern, wo er ungefähr auf halber Höhe des Betriebsgebäudes (zwischen Kreuzgasse und Antonigasse) auf die Stadtbahn zurückkam.

https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=ycVMRmRGQ0Z-cILtDsAktQxwpAtZGVBFvuBteonQ1N1C4dSRsFhqUJA-b-b

Die Ausfädelung muss diesem Plan nach relativ mühsam gewesen sein (Zurückschieben auf den Gürtel, dann erneut Fahrtrichtung ändern und auf der Straße wieder nach Norden fahren).
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #93 am: 10. Mai 2019, 20:17:47 »
Der 18G wendete streng genommen nicht in Michelbeuern, sondern wechselte dort auf das Straßenbahnnetz und hatte eine Schleife unter der Trasse bei der Severingasse. Er wechselte von der Stadtbahn auf den äußeren Gürtel, bog rechts unter die Trasse ab und fuhr nach einem Bogen auf einem nicht mehr existenten Gleis am inneren Gürtel zurück nach Michelbeuern, wo er ungefähr auf halber Höhe des Betriebsgebäudes (zwischen Kreuzgasse und Antonigasse) auf die Stadtbahn zurückkam.

https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=ycVMRmRGQ0Z-cILtDsAktQxwpAtZGVBFvuBteonQ1N1C4dSRsFhqUJA-b-b

Die Ausfädelung muss diesem Plan nach relativ mühsam gewesen sein (Zurückschieben auf den Gürtel, dann erneut Fahrtrichtung ändern und auf der Straße wieder nach Norden fahren).

Also wenn ich mir den Plan so anschaue, dann würde ich eher sagen, er ist nach der Alser Straße auf den Gürtel ausgefahren, dann den Gürtel bis zur Severingasse gefahren um dann am Aussengürtel wieder auf Höhe der heutigen Station Michelbeuern Richtung Süden sich einzufädeln.

Denn du darfst dabei auch nicht vergessen, dass in dieser Zeit noch Linksverkehr sowohl auf der Stadtbahn, als auch im Straßenverkehr war.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

fastpage

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 436
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #94 am: 10. Mai 2019, 20:53:34 »
Also bei der Schuhmanngasse?

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #95 am: 10. Mai 2019, 20:57:32 »
Also bei der Schuhmanngasse?

Würde ich einmalsagen, wenn ich mir die historische Pläne anschaue. Denn ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass der 18G noch dazu am Gürtel 2x rangiert hat. Da hat man eher noch am Bahnhofsgelände umgekuppelt. Was eher üblich war.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #96 am: 10. Mai 2019, 21:04:58 »
Der 18G wendete streng genommen nicht in Michelbeuern, sondern wechselte dort auf das Straßenbahnnetz und hatte eine Schleife unter der Trasse bei der Severingasse. Er wechselte von der Stadtbahn auf den äußeren Gürtel, bog rechts unter die Trasse ab und fuhr nach einem Bogen auf einem nicht mehr existenten Gleis am inneren Gürtel zurück nach Michelbeuern, wo er ungefähr auf halber Höhe des Betriebsgebäudes (zwischen Kreuzgasse und Antonigasse) auf die Stadtbahn zurückkam.

https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=ycVMRmRGQ0Z-cILtDsAktQxwpAtZGVBFvuBteonQ1N1C4dSRsFhqUJA-b-b

Die Ausfädelung muss diesem Plan nach relativ mühsam gewesen sein (Zurückschieben auf den Gürtel, dann erneut Fahrtrichtung ändern und auf der Straße wieder nach Norden fahren).

Das war nicht mühsam, an den Schnittstellen von Hoch- zu Tieflage des Bahnhofsgelände verliess der 18G die Stadtbahn.

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=313.0

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #97 am: 11. Mai 2019, 14:42:07 »
Die Ausfädelung muss diesem Plan nach relativ mühsam gewesen sein (Zurückschieben auf den Gürtel, dann erneut Fahrtrichtung ändern und auf der Straße wieder nach Norden fahren).

Das war nicht mühsam, an den Schnittstellen von Hoch- zu Tieflage des Bahnhofsgelände verliess der 18G die Stadtbahn.

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=313.0
Das ist auf dem von WeST verlinken Plan ohnehin gut zu sehen - noch besser in Antwort 8 des von WD verlinkten Threads. Die Veebindung am Außengürtel war dort, wo sich heute die Einfahrt für Gummiradler befindet, also unterhalb vom Anton-Baumann-Park.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7242
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #98 am: 16. Mai 2019, 19:05:39 »
Der 18G wendete streng genommen nicht in Michelbeuern, sondern wechselte dort auf das Straßenbahnnetz und hatte eine Schleife unter der Trasse bei der Severingasse. Er wechselte von der Stadtbahn auf den äußeren Gürtel, bog rechts unter die Trasse ab und fuhr nach einem Bogen auf einem nicht mehr existenten Gleis am inneren Gürtel zurück nach Michelbeuern, wo er ungefähr auf halber Höhe des Betriebsgebäudes (zwischen Kreuzgasse und Antonigasse) auf die Stadtbahn zurückkam.

https://www.wien.gv.at/kulturportal/public/grafik.aspx?bookmark=ycVMRmRGQ0Z-cILtDsAktQxwpAtZGVBFvuBteonQ1N1C4dSRsFhqUJA-b-b

Die Ausfädelung muss diesem Plan nach relativ mühsam gewesen sein (Zurückschieben auf den Gürtel, dann erneut Fahrtrichtung ändern und auf der Straße wieder nach Norden fahren).

Also wenn ich mir den Plan so anschaue, dann würde ich eher sagen, er ist nach der Alser Straße auf den Gürtel ausgefahren, dann den Gürtel bis zur Severingasse gefahren um dann am Aussengürtel wieder auf Höhe der heutigen Station Michelbeuern Richtung Süden sich einzufädeln.

Denn du darfst dabei auch nicht vergessen, dass in dieser Zeit noch Linksverkehr sowohl auf der Stadtbahn, als auch im Straßenverkehr war.

Wie kommst du auf die Idee? Gerade im Linksverkehr war das stadtauswärtige Streckengleis der Stadtbahn jenes Richtung Heiligenstadt und das stadteinwärtige Richtung Meidling. Nur die eigentliche Ausfädelung habe ich übersehen (siehe Beitrag von 4463) weil ich zu weit nördlich gesucht habe.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

win22

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 274
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #99 am: 17. Mai 2019, 15:12:40 »
Ich hätte eine Frage an die Zeitzeugen (mit meinem Jahrgang 1984 hab ich dieses Gebäude nicht mehr mitgekriegt) ... dieses Foto von Kurt Rasmussen (Quelle) vom 21. Juli 1974 soll ein Aufnahmegebäude der Stadtbahn in Hütteldorf darstellen. Dieses Gebäude besteht heute bestimmt nicht mehr ... aber ich kann nicht visualisieren, wo es stand. Keine Spur von den Otto Wagner-Fassaden des Bahnhofs; was ist das für ein Steg, zu dem die Treppe hochführt?
Am ehesten kann ich mir noch vorstellen, dass es irgendwo im Gebiet der heutigen Abstellhalle stand (siehe Anhang #2), und dass der Steg über die Gleise führte. Aber auf diesen Bildern ist nirgends ein solcher Steg zu sehen ...

Ich denke ich bin auf diesem Steg vor 38 Jahren gestanden.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #100 am: 17. Mai 2019, 15:27:40 »
Ich denke ich bin auf diesem Steg vor 38 Jahren gestanden.
Und schon damals haben die Rapid-Fans ihre Tags in der Öffentlichkeit angebracht (3. Bild). ;D
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7242
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #101 am: 17. Mai 2019, 18:59:14 »
Ich hätte eine Frage an die Zeitzeugen (mit meinem Jahrgang 1984 hab ich dieses Gebäude nicht mehr mitgekriegt) ... dieses Foto von Kurt Rasmussen (Quelle) vom 21. Juli 1974 soll ein Aufnahmegebäude der Stadtbahn in Hütteldorf darstellen. Dieses Gebäude besteht heute bestimmt nicht mehr ... aber ich kann nicht visualisieren, wo es stand. Keine Spur von den Otto Wagner-Fassaden des Bahnhofs; was ist das für ein Steg, zu dem die Treppe hochführt?
Am ehesten kann ich mir noch vorstellen, dass es irgendwo im Gebiet der heutigen Abstellhalle stand (siehe Anhang #2), und dass der Steg über die Gleise führte. Aber auf diesen Bildern ist nirgends ein solcher Steg zu sehen ...

Ich denke ich bin auf diesem Steg vor 38 Jahren gestanden.

Das dritte Bild mit den hellgrauen Fenstern ist vermutlich sehr nah am Originaleindruck der Stationsgebäude! Ziemlich fader Brei!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #102 am: 17. Mai 2019, 20:55:28 »
Das dritte Bild mit den hellgrauen Fenstern ist vermutlich sehr nah am Originaleindruck der Stationsgebäude! Ziemlich fader Brei!

Au contraire! Das dritte Bild zeigt den Neubau der heutigen U4-Station, die alte Station wurde ja durch einen Betonneubau mit angepasster Fassade ersetzt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7242
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #103 am: 19. Mai 2019, 21:02:35 »
Das dritte Bild mit den hellgrauen Fenstern ist vermutlich sehr nah am Originaleindruck der Stationsgebäude! Ziemlich fader Brei!

Au contraire! Das dritte Bild zeigt den Neubau der heutigen U4-Station, die alte Station wurde ja durch einen Betonneubau mit angepasster Fassade ersetzt.

Das ändert nichts daran, dass es dem optischen Originalzustand der Wagner-Stationen vermutlich relativ nahe kommt - umso ironischer bei einem Nachbau aus den 70ern.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7778
Re: Bauwerke der Wiener Stadtbahn
« Antwort #104 am: 20. Mai 2019, 09:57:27 »
Das ändert nichts daran, dass es dem optischen Originalzustand der Wagner-Stationen vermutlich relativ nahe kommt - umso ironischer bei einem Nachbau aus den 70ern.
Man wollte sich halt stilistisch dem alten Bahnhof Hütteldorf anpassen. Ein Kasten im 70er-Jahre-Waschbeton-Design hätte dort einfach nicht hingepasst.