Nun es hätte mit Sicherheit große Vorteile, wenn es nur die ÖBB auf den Schienen geben würde.
Blödsinn, es spräche absolut nichts gegen Ausschreibungen mit äußerst klar definierten Bedingungen für EVUs.
Sicher ist es möglich. Allerdings muss es dann auch jemanden geben der plant und klug ausschreibt.
Ich glaube das darf man nicht unterschätzen - auch bezüglich der Aufgabenteilung. Wer bestellt Wagenmaterial, wer wartet es...?
Es gäbe zwar im Ausland mittlerweile genug Lehrbeispiele von denen man sich sowohl Fehler zur Vermeidung als auch Positives zwecks Nachahmung abschauen könnte. Aber ob es bei Einmischung der Politik wirklich günstiger/besser wird?
Das ist eine völlige Themenverfehlung. Die Politik muss sich einmischen:
- weil in einem Land wie Österreich der Großteil des Bahnverkehrs ohne Subventionen nicht möglich ist, und wer soll sonst darüber entscheiden, wofür Geld ausgegeben wird, wenn nicht die Politik (idealerweise unterstützt durch Expertenorganisationen wie dem VOR)? Die Zeiten, wo man den ÖBB ihr Defizit nachgeschmissen hat und sie machen konnten, was sie wollten, sind zum Glück schon lange vorbei;
- selbst der geringe Anteil eigenwirtschaftlicher Verkehre benützt Infrastruktur, die aus Steuergeld errichtet wurde und bei der die Nutzer nicht einmal die Betriebskosten decken, und deren Kapazität darüber hinaus so knapp ist, dass nicht jeder fahren kann, wann er will. Also muss wieder eingegriffen werden, und rationale Systeme wie ein Takt helfen sowohl, die Infra so effizient wie möglich zu nutzen, als auch Willkür und Freunderlwirtschaft zu vermeiden.
Dies gesagt, heißt das natürlich noch lange nicht, dass ein Monopol zwingend ist. Es gibt in Europa für alle Varianten besser und schlechter funktionierende Beispiele. Die österreichische Liberalisierung gehört eher zu letzteren, auch wenn ich zugebe, dass die WESTbahn positive Impulse gegeben und die PV AG aufgerüttelt hat.
Ein reines PV-Monopol in Zukunft würde ich nicht so gut finden, dazu kenne ich Österreich zu gut, wir sind nicht die Schweiz... Ich finde es schade, dass mit den neuen VDVs nicht zumindest erste Schritte in Richtung Ausschreibungen gegangen sind.
Wie dysfunktional des System derzeit ist, sieht man an der Weststrecke - die Fahrgastnachfrage würde mittlerweile in der HVZ locker halbstündliche „Interregio-Züge“ mit 300 oder 400m Dosto-Länge verlangen (den schnellen, rjx-FV klammere ich jetzt mal aus, obwohl da auch zwei Linien die Stunde sinnvoll wären).
Was haben wir derzeit? Drei Linien (2x WB, 1x PV mir 100/150-Meter-DoSto bzw 200m für diese Art von Verkehr völlig ungeeignete RJ).
Das ist völlig unwirtschaftlich, sowohl was die Infrastrukturnutzung als auch den Betrieb angeht.
Deswegen geht es sich ja auch nicht aus und eine Linie wird jetzt eingestellt.
Die Nachfrage bleibt aber und steigt weiter, dh wir haben ab Dezember noch mehr überfüllte Züge als jetzt schon.