Noch dazu, wo die Fahrer für den Ernstfall nicht geschult werden.
Das ist ja durchaus so gewollt, in unserer heutigen Gesellschaft. Wenn man nur jene Kenntnisse und Fähigkeiten hat, die man zur Ausübung seines Berufes unbedingt braucht, kann man erstens die Leute gehaltsmäßig kleinhalten und zweitens die Fluktuation verringern, weil die Mitarbeiter nicht in andere Tätigkeiten abwandern können bzw. aus einer Laune heraus Job wechseln oder Forderungen stellen. Das ist ja in der Privatwirtschaft genauso... Einerseits werden gut gebildete Leute gesucht, aber andererseits sollen sie nur ja nicht
zu viel wissen. Und private Interessen sind sowieso bedrohlich!
Was spräche denn dagegen, wenn ein Straßenbahnfahrer nicht nur Straßenbahn fahren kann, sondern womöglich noch eine Sanitäterausbildung, Fremdsprachenkenntnisse, Rhetorikfähigkeiten oder eine Katastrophenschutzausbildung hätte? Dazu interessiert er/sie sich noch für Sport, Kultur, Politik, Reisen und Naturwissenschaften. Für den Dienstgeber wäre das fatal, weil dann der Wagenbeweger womöglich sagen könnte "entweder ihr zahlt mir mehr, oder ich werde Fremdenführer/Feuerwehrler/Rettungsfahrer/Lebensberater". Nein nein, so geht das nicht!