Na bitte, mit diesen Rückmeldungen kann man schon mehr anfangen:
Wie kommst du darauf dass deine skizzierte Linienführung um 0,5 km kürzer wäre? Die wäre keine 100 m kürzer.
Ähm, da hab ich beim Abtippen einen Schaß draht und das Komma verwechselt. Ich bin bei der Überschlagsrechnung auf 50m Differenz gekommen, hab mich aber um ein Komma verschaut. Egal, auf jeden Fall ist die Strecke keinen Kilometer länger, wie vermutet
Der Bogen nördlich der Mahü ist sowieso zu eng.
Sagt ja niemand, dass die U2 dann direkt parallel unter der U3 liegen muss. Sie kann sie ja auch kreuzen, dann liegt der Bogen weiter nördlich und ist dann garantiert nicht mehr zu eng.
Bei der von dir skizzierten Variante wäre die U2 bei der Neubaugasse aber "parallel" zur U3 und müsste dort dann einen ziemlich engen Bogen machen, um weiter Richtung Pilgramgasse zu kommen. Ich kann natürlich genauso wie du nur spekulieren, aber ich glaube, dass dieser Bogen technisch sehr schwierig wäre.
Bitte den eingezeichneten Bogen nicht zu genau nehmen – ich habe das gestern schnell zusammengeschustert, man kann den Bogen natürlich auch weiter machen, das geht sich schon aus – sogar die U3 schafft daneben zwei 45°-Bögen zur MaHü.
Um ein wenig besser darlegen zu könne, was ich meine, habe ich das mal kurz skizziert.
Unterm Rathauspark ist eine Tiefgarage, da kannst keine U-Bahn bauen.
Wer sagt das? Unter dem Friedrich-Schmidt-Platz ist auch eine Garage, am Schottentor sowieso.
Sie ist sehr direkt und kommt ohne engere Bögen aus, Fahrkomfort und Fahrgeschwindigkeit werden auf dieser Strecke entsprechend hoch sein. Es ist vermutlich aus Kosten-Nutzen-Sicht die günstigste Variante, bei der die wenigsten Hindernisse zu erwarten sind. Bei deinem Vorschlag müsste mit der Universtät, dem Rathausplatz und dem Parlament sehr viel höchstsensibles Gebiet unterfahren werden, von dem die U-Bahn-Planer sicher nicht ohne Grund lieber die Finger lassen.
So eng wären die Bögen nicht, dass es geschwindigkeitsmäßig einen Unterschied macht. Die Universität wird sowieso unterfahren, dazu kommen viele Wohnbauten, die ebenso sensibel sind. Das einzige, was ich mir bei meinem Vorschlag als sensibler einreden lasse, ist das Parlament. Aber bei der U2 war ja auch ein US-Gebäude "im Weg". Eine U-Bahn kann man ziemlich unter allem bauen, eher sind geologische Gründe ausschlaggebend, die ich aber nicht beurteilen kann. Nachdem aber eine untersuchte Variante ähnlich war, vermute ich, dass hier die Probleme nicht so gewaltig wären.
Außerdem hat der Friedrich-Schmidt-Platz hinter dem Rathaus, soweit ich weiß, auch baustrategische Gründe. Er ist im gesamten Umkreis der einzige größere Platz, der historisch nicht wertvoll ist und wo sich problemlos die tiefe Baugrube und die erforderlichen Versorgungsschächte errichten lassen.
Egal ob historisch wertvoll oder nicht, man kann alles wieder herstellen. War nicht auch der Michaelerplatz eine riesige Grube?
Es gibt sicher noch zahlreiche weitere Gründe, die für die nun umgesetzte Variante sprechen. Die kann aber nur einer der zuständigen Experten von der Verkehrsplanung erörtern, dazu fehlen mir leider die Kompetenz und auch der nötige Einblick in das Projekt. Es gehört eben viel mehr dazu, als einen Strich auf dem Stadtplan zu zeichnen. Am Ende ist es ein Abwägen von Pro und Contra und man muss auch immer Kompromisse eingehen.
Es gibt bei solchen Projekten nicht nur eine Abwägung von pro und contra, sondern mehrere (technische Machbarkeit, Finanzierung, Erschließung,... – wir können nur einen Teil davon hier durchdenken) und dazu noch politische und persönliche Wünsche der involvierten Politiker oder fachlichen Entscheidungsträger. Das heißt aber nicht, dass Alternativvorschläge alle sinnlos oder nicht machbar sind. Wie wir alle wissen, wird in Wien sehr viel deshalb gemacht, weil es immer so schon war – und so kommt es halt auch immer wieder zu Entscheidungen, die nicht immer unbedingt die einzige richtige sind. Und vor so einer stehen wir meiner Meinung nach, darum ist es durchaus legitim, sich Gedanken zu machen.
Nochmals, parallel
Egal wie, die U3 muss auf jeden Fall unterfahren werden. Wenn ich mir die örtlichen Begebenheiten beim Volkstheater vor Augen führe, ist dort nicht sehr viel Platz. Das bestehende Verkehrsbauwerk ist jetzt schon ein verwinkeltes Flickwerk, weil die Seitenbahnsteige der alten Ustrab nicht sonderlich kompatibel mit dem Mittelbahnsteig der U3 sind. Dort noch eine dritte U-Bahn-Linie, inklusive Zu- und Abgängen, unterzubringen, wäre auf jeden Fall eine sehr große Herausforderung.
Ja, die U3 kann aber auch bei der Neubaugasse unterfahren werden. Wo am Volkstheater wenig Platz sein sollte, verstehe ich nicht ganz – was liegt denn paralell zur U3? Wenn man sich übrigens die Schnitte der anderen Stationen anschaut, glaube ich nicht, dass es eine sehr große Herausforderung ist. Klar, es ist nicht ganz trivial, aber komplizierter als die Pilgramgasse (Unterquerung Wienfluss!) dürfte es nicht werden.
Um ein wenig besser darlegen zu könne, was ich meine, habe ich das mal kurz skizziert.
Und was um Himmels Willen soll das bringen, den Stationsabstand zwischen Volkstheater und Neubaugasse von zwei Linien bedienen zu lassen? Wenn man schon einen neuen Tunnel bohrt, sollte der doch möglichst viele neue Relationen erschließen und möglichst keine bestehenden duplizieren.
Und was um Himmels Willen soll das bringen, den Stationsabstand zwischen Volkstheater und Neubaugasse von zwei Linien bedienen zu lassen? Wenn man schon einen neuen Tunnel bohrt, sollte der doch möglichst viele neue Relationen erschließen und möglichst keine bestehenden duplizieren.
Stimmt, daran hab ich gar nicht gedacht. Zwischen Volkstheater und Neubaugasse wäre das eine Parallelführung zwischen U2 und U3.
Und was ist per se so schlimm an einer Parallelführung?
Durch diese erschließt man immer noch mehr als durch eine Führung übers Rathaus.
Eine U-Bahn-Linie, welche von Neubaugasse zum Volkstheater und von Ring (Volkstheater) zum Schottentor führt käme mir doch recht sinnbefreit vor bzw. würde wohl auch zur Reduktion von Straßenbahnlinien am Ring führen (Schottenring-Schottenror-Ring/Volkstheater).
Es gibt bereits jetzt eine U-Bahnlinie, die Schottenring – Schottentor – Volkstheater führt.
Abgesehen davon wäre es ja auch sehr sinnvoll, wenn der 71er irgendwo um den Schottentor herum Richtung 9. Bezirk abzweigen würde. Und nur weil die planenden Stellen der Wiener Linien das Straßenbahnnetz weiterhin nur als Zubringer sehen, sollte man daran nicht die Netzplanung aufhängen.
Aber mich würde interessieren, was ihr (das tut ihr anscheinend) als Vorteil seht, wenn man den Knoten – wie geplant – zum Rathaus legt und dafür an einem Umsteigeknoten mit vielen Zielen vorbei fährt. Ich halte es für wenig sinnvoll, die Knoten der Oberfläche von denen des Untergrunds zu trennen, besonders dann, wenn es an dem neugeschaffenen Knoten wenig gibt. Und auch wenn dafür vereinzelte Argumente sprechen (Entlastung Volkstheater), würde es mich interessieren, ob ihr diese (meiner Meinung nach) nebensächlichen Punkte wirklich als überwiegend betrachtet.