Autor Thema: [DE] München  (Gelesen 377383 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

abc

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2163
Re: [DE] München
« Antwort #720 am: 25. Februar 2019, 11:16:04 »
Gut zu sehen die berühmten Münchner Niederflur-Bahnsteige. Ich habe gedacht, nach St. Emmeram wollte man davon abkommen?
München und Graz, die beiden Städte, wo Niederflur eine völlige Fehlinvestition ist, weil man nicht fähig ist Bahnsteigkanten zu bauen (die nebenbei an 90% der Haltestellen problemlos zu verwirklichen wären, weil sie ohnehin auf Verkehrsinseln sind).

Wobei auch Wien mit seinen zuweilen ziemlich breiten Lücken zwischen Fahrzeug und Bahnsteig alles andere als vorbildlich ist. Und das nicht nur bei Kurvenbahnsteigen wie am Schottentor.

Metrotram

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 304
    • Tramreport.de
Re: [DE] München
« Antwort #721 am: 25. Februar 2019, 11:19:18 »
Bisher hat man sich mit den Schwenktüren herausgeredet. Problematisch scheint dabei auch die Federung der Fahrzeuge zu sein, die beispielsweise bei den bauartähnlichen Nürnberger Wagen anders geregelt ist.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7777
Re: [DE] München
« Antwort #722 am: 25. Februar 2019, 11:53:34 »
Wobei auch Wien mit seinen zuweilen ziemlich breiten Lücken zwischen Fahrzeug und Bahnsteig alles andere als vorbildlich ist. Und das nicht nur bei Kurvenbahnsteigen wie am Schottentor.
Beim Schottentor gibt es in den beiden Schleifen überhaupt keine Bahnsteigkanten. ???

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: [DE] München
« Antwort #723 am: 25. Februar 2019, 12:45:24 »
Bisher hat man sich mit den Schwenktüren herausgeredet. Problematisch scheint dabei auch die Federung der Fahrzeuge zu sein, die beispielsweise bei den bauartähnlichen Nürnberger Wagen anders geregelt ist.

Wobei, wenns zufällig gelingt, gehts eh :)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: [DE] München
« Antwort #724 am: 25. Februar 2019, 12:47:12 »
Bisher hat man sich mit den Schwenktüren herausgeredet. Problematisch scheint dabei auch die Federung der Fahrzeuge zu sein, die beispielsweise bei den bauartähnlichen Nürnberger Wagen anders geregelt ist.

Wobei, wenns zufällig gelingt, gehts eh :)
Metrotram redet von München ;)

Gut zu sehen die berühmten Münchner Niederflur-Bahnsteige. Ich habe gedacht, nach St. Emmeram wollte man davon abkommen?
München und Graz, die beiden Städte, wo Niederflur eine völlige Fehlinvestition ist, weil man nicht fähig ist Bahnsteigkanten zu bauen (die nebenbei an 90% der Haltestellen problemlos zu verwirklichen wären, weil sie ohnehin auf Verkehrsinseln sind).

Wobei auch Wien mit seinen zuweilen ziemlich breiten Lücken zwischen Fahrzeug und Bahnsteig alles andere als vorbildlich ist. Und das nicht nur bei Kurvenbahnsteigen wie am Schottentor.
Jo eh. Aber niemand hat Wien als Vorbild dargestellt? ???

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: [DE] München
« Antwort #725 am: 25. Februar 2019, 16:54:16 »
Wobei, wenns zufällig gelingt, gehts eh :)
Selbst das würde ich nicht als „gelungen“ bezeichnen, bei der Stufe. :o
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

60er

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7777
Re: [DE] München
« Antwort #726 am: 25. Februar 2019, 17:19:22 »
Selbst das würde ich nicht als „gelungen“ bezeichnen, bei der Stufe. :o
Das ist die Haltestelle Josefstädter Straße und die liegt in einem ziemlich engen Bogen. Mit einer höheren Bahnsteigkante würde der ULF dort radieren.

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2818
Re: [DE] München
« Antwort #727 am: 09. Mai 2019, 01:40:01 »
Gibt's was Neues von den Avenios? Wann werden die T3 zugelassen, strebt man noch T2-T2-Traktionen an? Irgendwelche Zeitpläne dazu bekannt?

Metrotram

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 304
    • Tramreport.de
Re: [DE] München
« Antwort #728 am: 12. Mai 2019, 19:54:40 »
Seit etwas mehr als zwei Wochen sind die noch fehlenden vier Zweiteiler 2706-2709 zugelassen und im Einsatz. Seitdem sind alle sechs Kurse der Linie 12 mit T2-Wagen besetzt (bisher nur fünf Kurse), außerdem kommt nun auf der Linie 22 (Uni-Verstärker, dort wo Zweiteiler also zu Vorlesungsschluss überhaupt nicht taugen) ein T2 zum Einsatz.
Ansonsten haben die T1-Wagen (Avenios der ersten Serie) und seit dem 2. Mai auch die S-Wagen (Variobahnen) die Freigabe für (fast) das gesamte Netz. Die vierteiligen Avenios dürfen die marode Ludwigsbrücke bis zur Sanierung im kommenden Jahr nicht befahren.
Zeitpläne gibt es für die Zulassung keine mehr, dazu sind die Bedingungen zu willkürlich. Der nächste Schritt ist jetzt die Inbetriebnahme der T3-Wagen, danach sollen die T2+T2 und T2/T3-Traktionen angegangen werden.

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
T2-Wagen 2708 verlässt an seinem zweiten Einsatztag die Haltestelle Volkartstraße

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
T2-Wagen 2704 im Einsatz auf der Linie 22 an der Hausdurchfahrt der Hochschule

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
T2-Wagen 2704 bei der Einfahrt in die Haltestelle Stiglmaierplatz

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Die T4-Wagen kommen derzeit überwiegend auf den Linien 31 und 18 zum Einsatz. T4-Wagen 2502 steht am 27. April abends, dem ersten Einsatztag eines T4-Wagens auf der Linie 18 am Gondrellplatz

[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]
Am Tag der Netzfreigabe für die S-Wagen wurde als Premiere gleich die Variobahn 2317 auf den Nachmittagsverstärkerkurs der Linie 23 geschickt, hier unter der Tropfsteinhöhle an der Münchner Freiheit

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: [DE] München
« Antwort #729 am: 09. Juni 2019, 18:21:15 »
Ich bin gerade in München und hab mir die "Spuckerln" auf der Linie 12 angeschaut - Sonntag, wenige Fahrgäste, aber voll. Was ist den MVB denn da bitte eingefallen mit der Idee zu Traktionen? Anderswo werden die Züge immer länger, hier verschenkt man wertvolle Meter mit sinnlosen Führerständen - wenn man schon wirklich zeitweise schwächen will, hättens da Beiwagen nicht getan, meinetwegen motorisiert?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Metrotram

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 304
    • Tramreport.de
Re: [DE] München
« Antwort #730 am: 09. Juni 2019, 18:29:43 »
Idee der alten Geschäftsführung. Schon damals waren alle entsetzt, jetzt sind die Kisten leider da. Bei der nächsten Bestellung werden es wieder Vier- bzw. später Fünf- bis Sechsteiler.

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2818
Re: [DE] München
« Antwort #731 am: 09. Juni 2019, 20:04:32 »
Idee der alten Geschäftsführung. Schon damals waren alle entsetzt, jetzt sind die Kisten leider da. Bei der nächsten Bestellung werden es wieder Vier- bzw. später Fünf- bis Sechsteiler.

Die T2 sollten ja ohnehin nur zur Verstärkung der T3 dienen. T5 wollte man nicht bestellen, weil die Remisen und/oder Werkstätten nicht darauf ausgelegt waren. Sollte man künftig tatsächlich T5 oder gar T6 bestellen, dann wären die T2 und T3 natürlich noch absurder.
Das abartige in München sind ja mEn ohnehin die Zulassungsbedingungen und die Zeit, welche diese dort brauchen.
Bei der Entscheidung für die T2+T3 tun sich halt gewisse Parallelen zur WL-Entscheidung für die kurzen CapaCitys auf.

Metrotram

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 304
    • Tramreport.de
Re: [DE] München
« Antwort #732 am: 09. Juni 2019, 20:17:05 »
Leider hat man einen besonderen Bock geschossen, indem die T3 nicht untereinander in Doppeltraktion im Liniendienst eingesetzt werden können.
Neben den Werkstätten war auch die Begründung für die Wagen, in Zukunft bei möglichem Fahrgastschwund kürzere Garnituren zur Verfügung zu haben. Und das bei den Zuwachsraten bei den Fahrgastzahlen... Nur die Spitze des Eisbergs langjähriger völlig verfehlter Sparpolitik, jetzt muss der Tanker eben langsam wieder gedreht werden. Die ärgerliche aber verständliche Entscheidung zur Neuplanung des neuen Betriebshofs und auch die Abkehr vom viel zu klein gedachten Doppeltraktionskonzept (bevor es überhaupt losgeht) sind die Folge.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7690
    • www.tramway.at
Re: [DE] München
« Antwort #733 am: 09. Juni 2019, 21:35:27 »
hat sich die Führung bzw die Philosophie inzwischen geändert?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Metrotram

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 304
    • Tramreport.de
Re: [DE] München
« Antwort #734 am: 09. Juni 2019, 22:15:56 »
Ja, der langjährige Geschäftsführer (seit 1992) hat Ende 2016 aufgehört. Seitdem werden langjährige Strukturen und auch Dogmen auf den Kopf gestellt.
Die Münchner Tram präsentierte sich Anfang der 1990er Jahre nach Jahrzehnte lang fehlenden Investitionen und der geplanten Gesamtaufgabe des Systems völlig veraltet. Besonders innerhalb der Verkehrsbetriebe musste sich der neue Geschäftsführer erstmal durchsetzen und viele alte Zöpfe (und Köpfe) abschneiden. Er war dabei keinesfalls Wunschkandidat der Politik und den Verkehrsbetrieben, sondern in den Augen der Tramgegner fast schon als „dogmatischer Straßenbahnfan“ verschrien.
Der Wandel zum beschleunigten Verkehrsmittel und den besonders bei Neubaustrecken durchgesetzten stadtgestalterischen Maßnahmen ist ihm zu verdanken. Die jahrelang als Auslaufbetrieb verstandene Trambahn musste natürlich auch zu neuer Wirtschaftlichkeit gebracht werden, das war einerseits der einzig richtige Weg, andererseits wurden dabei auch schwere Fehler gemacht. Aus heutiger Perspektive wurde einfach zu sehr am Bestand (mit einigen wenigen Neubaustrecken) geplant und gedacht und nicht an der Weiterentwicklung zurück zum gesamtstädtischen Verkehrsmittel. Die Aufgabe des Betriebshofs 3 an der Westendstraße, die zu kleinen Fahrzeuge des Typs R2 und der Rückbau von Betriebsschleifen sind in den 90ern die größten Fehler gewesen.
In den 00er Jahren versuchte man dann zu stark (auf Seiten der Stadt, aber auch der MVG), einen zuschussfreien Betrieb aus Angst vor privaten Anbietern zu erreichen. Die Wartung wurde stark zurückgefahren, das Angebot nur im Rahmen des Nötigen erweitert und die Infrastruktur nicht auf längerfristige Ziele hin erweitert. Das führte zu dem langjährigen Wagenmangel, den zahllosen Kleinserien, der Fehlinvestition in die Doppeltraktionen, den monatelangen Netzsperrungen bei Bauarbeiten, dem Personalmangel besonders in der Werkstatt und auch den maroden Werkstattanlagen. Neue Ideen wurden geradezu dogmatisch abgelehnt, sofern sie nicht aus der Geschäftsführung stammten.
Erst seit 2016 wird nun wieder größer gedacht und größer geplant. Dabei gibt es natürlich auch bedenkliche Entwicklungen (z.B die von der derzeitigen Rathauskoalition gewünschte Fokussierung auf U-Bahn und Bus), aber dennoch denkt man auch wieder eine langfristige Ausbauperspektive. Neben Netzerweiterungen stehen da die Fahrzeuge, die Betriebshöfe und endlich auch mal ein barrierefreier Ausbau der Haltestellen im Vordergrund. Derzeit beschränkt es sich eben meistens noch aufs Planen und wirkt sich noch nicht im tatsächlichen Betrieb aus.
Und nächstes Jahr sind Wahlen, die sechs Jahre des völligen Stillstands in der Stadtpolitik dank schwarz-rot sind spätestens dann vorbei und die tramfreundlichen Grünen wieder im Boot.