Autor Thema: Unbekannter Aufnahmeort  (Gelesen 484387 mal)

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Conducteur

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #105 am: 24. April 2012, 23:45:13 »
Ich hab mich jetzt noch einmal intensiv damit auseinander gesetzt und auf Wienplan-Kulturgut nachgeschaut. Die beiden Häuser Mariahilfer Straße 221 und 223 sind Baujahr 1914, damit müsste die Baulücke zum Aufnahmezeitpunkt schon verbaut gewesen sein.
Die Hollergasse 54 kommt ja dann meines Erachtens ohnedies nicht in Frage. "Mariahilfer Straße 221 und 223": das sind wahrscheinlich die beiden Häuser zwischen Schwendergasse und Mariahilfer Straße. Was soll dort in diesem Grätzl bitte ein Stockbus machen? Mit "Baulücke" meinst Du vermutlich den "Lagerplatz"?

Zu Schwendergasse 51, wo sich damals der "Lagerplatz" befunden haben müßte, habe ich jetzt auch auf Wien Kulturgut nachgeschaut. Dort steht zwar als Bauepoche bis 1918, es gibt dort aber auch folgendes Photo:

Dieses Haus könnte meines Erachtens auch erst später entstanden sein.

Zum Fahrpreis: Am Bild sind oberhalb der Zahlen 5 und 10 jeweils eindeutig die Buchstaben "Kr" zu sehen.
Danke. Ich war mir ursprünglich nicht ganz sicher, ob das "Kr." oder "gr." heißen soll. Aus dem YouTube-Video mit 10 und 20 gr. schloß ich, daß sich in so kurzer Zeit bei einer Hartwährung wie dem Schilling der Fahrpreis wahrscheinlich nicht verdoppelt hat, es sich also um Kronen handeln müsse. Und nach den Lebensmittelpreisen zu schließen, ginge sich 1921 ganz gut aus. Hätte man Fahrpreisquellen, könnte man das sicher noch genauer verifizieren.

W_E_St

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #106 am: 25. April 2012, 00:40:29 »
Zitat
Dieses Eckhaus Hollergasse / Schwendergasse hat auf dem Luftbild nur EG + 2 Stockwerke, am Photo gibt es aber EG + 3 Stockwerke.
Gerade in der Gegend sind aber nach dem Krieg teilweise beschädigte Stockwerke einfach entfernt worden (z.B. Schwendergasse/Anschützgasse, das hat auf die Art 2 Stockwerke verloren).
Richtung Hollergasse? Das müßte dann aber dort stehen, wo sich auf dem Photo der "Lagerplatz" befindet. Was wäre dann der Grund für den 2. weit vorgezogenen Gehsteig in der Schwendergasse? Die Schwendergasse ist ja dort in diesem Abschnitt nicht so breit. Und was wäre dann der Grund für den Oberleitungsmast? Aus der Anschützgasse kamen ja keine Gleise. D.h. die Autobusse sollen aus der Anschützgasse kommen? Ich bezweifle das.
Vorsicht, das erwähnte Haus war nur ein Beispiel!

Ich frage mich allerdings die ganze Zeit, ob die Straße, in der die Busse stehen nicht erheblich schmäler ist, als sie wirkt. Die Kante im rechten unteren Eck wäre dann schon die Gehsteigkante der anderen Straßenseite, die Busse würden vorschriftsgemäß links fahren bzw. stehen und die Abspannungen zu den hinter dem bzw. links vom Fotografen stehenden Häusern führen. Nicht erklären könnte ich mir unter dieser Annahme aber, wieso man nichts sieht, das an diesen Drähten aufgehängt ist. So klar wie die Abspannungen sichtbar sind, müsste auch der Fahrdraht zu erkennen sein.

Ad Schwendergasse 51:
Zitat
Dieses Haus könnte meines Erachtens auch erst später entstanden sein.
Nein, nein, das passt schon! Der ursprüngliche Sichtziegelbau wurde nur später aufgestockt und verputzt, deswegen wirkt er so irritierend. Die nach außen öffnenden Rundbogenfenster sind aber ein eindeutiges Indiz für das frühe Baujahr.

http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=1697.msg28324#msg28324
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Conducteur

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #107 am: 25. April 2012, 00:43:01 »
Und hier nochmals zum Vergleich das Photo aus dem Bhf. Rudolfsheim-Faden dieses Forums von 1905:
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Dabei handelt es sich meines Erachtens sehr wohl um dasselbe Gebäude wie jenes von der Wien Kulturgut-Seite, nur daß letzteres aufgestockt und die Fassade neu gemacht ist. Damit ist die Hypothese, daß sich der "Lagerplatz" auf dem "Fahndungsphoto" dort befunden haben könnte, endgültig widerlegt.

Als Hypothesen bleiben also jetzt:
  • Pernerstorfergasse von Revisor
  • Troststraße/Laxenburgerstraße von mir
Wobei ich mir überhaupt nicht sicher bin, ob mein Vorschlag nicht genau so ausscheidet. Andere Vorschläge? Rudolfsheim anderswo? Feststellungen, die die vorhandenen Hypothesen untermauern oder widerlegen?

W_E_St

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #108 am: 25. April 2012, 00:50:32 »
Zitat
Dabei handelt es sich meines Erachtens sehr wohl um dasselbe Gebäude wie jenes von der Wien Kulturgut-Seite, nur daß letzteres aufgestockt und die Fassade neu gemacht ist. Damit ist die Hypothese, daß sich der "Lagerplatz" auf dem "Fahndungsphoto" dort befunden haben könnte, endgültig widerlegt.
Genau. Inzwischen wurde das Gebäude übrigens nochmals renoviert, die Fenster getauscht und die Fassade dick in Sondermüll verpackt. Irgendwo (ich denke hier) hatten wir übrigens vor einiger Zeit diverse historische Fotos aus dieser Gegend, auch von diesem Gebäude vor und nach der Aufstockung, nur finde ich sie nicht.
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Conducteur

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #109 am: 25. April 2012, 00:51:36 »
Habe Deinen Kommentar leider erst jetzt gesehen. Unsere beiden Kommentare haben sich überschnitten.

Ich frage mich allerdings die ganze Zeit, ob die Straße, in der die Busse stehen nicht erheblich schmäler ist, als sie wirkt. Die Kante im rechten unteren Eck wäre dann schon die Gehsteigkante der anderen Straßenseite, die Busse würden vorschriftsgemäß links fahren bzw. stehen und die Abspannungen zu den hinter dem bzw. links vom Fotografen stehenden Häusern führen. Nicht erklären könnte ich mir unter dieser Annahme aber, wieso man nichts sieht, das an diesen Drähten aufgehängt ist. So klar wie die Abspannungen sichtbar sind, müsste auch der Fahrdraht zu erkennen sein.
Im sichtbaren Bereich des Bildes ist sicher kein Fahrdraht, denn darunter gibt es auch keine Gleise. Deshalb gehe ich von der Annahme aus, daß der Fahrdraht dahinter sein muß. Entweder die Busse fahren wegen einer Veranstaltung nicht links, die Gleise befinden sich in Seitenlage, oder es handelt sich gar nicht um eine Gasse, wo die Busse herauskommen (Ausfahrt?).

... die Fassade dick in Sondermüll verpackt.
;D ;D ;D :up:

Irgendwo (ich denke hier) hatten wir übrigens vor einiger Zeit diverse historische Fotos aus dieser Gegend, auch von diesem Gebäude vor und nach der Aufstockung, nur finde ich sie nicht.
Für die widerlegte Hypotheses sind diese Photos aber bereits irrelevant, es sei denn, es tauchte eine neue, andere Hypothese im Raum Rudofsheim auf.

haidi

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #110 am: 25. April 2012, 01:15:15 »
Kurz noch meine Vorstellung vom Standort des Photographs und des Bildwinkels, allerdings sollten zu diesem Zeitpunkt die beiden Häuser in der Mariahilfer Straße schon stehen. Die Busse kämen dann aus der Anschützgasse und bögen nach rechts in die Mariahilfer STraße ab.

Hannes

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hema

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #111 am: 25. April 2012, 01:16:08 »
Ein Bild aus der Gegend. Auf der freien Fläche im Vordergrund steht heute irgendwo die Halle 3 des Bahnhofs Rudolfsheim.


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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #112 am: 25. April 2012, 01:23:50 »
Kurz noch meine Vorstellung vom Standort des Photographs und des Bildwinkels, allerdings sollten zu diesem Zeitpunkt die beiden Häuser in der Mariahilfer Straße schon stehen. Die Busse kämen dann aus der Anschützgasse und bögen nach rechts in die Mariahilfer STraße ab.

Hannes
Dieser Hypothese gebe ich kaum eine Chance. Wo wäre der Quertrakt im Hintergrund des Bildes, wo der "Lagerplatz"? Und wieso wäre ein Oberleitungskabel in die Anschützgasse hinein abgespannt, wo doch aus dieser keine Gleise kommen?

W_E_St

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #113 am: 25. April 2012, 01:26:24 »
Zitat
Im sichtbaren Bereich des Bildes ist sicher kein Fahrdraht, denn darunter gibt es auch keine Gleise. Deshalb gehe ich von der Annahme aus, daß der Fahrdraht dahinter sein muß. Entweder die Busse fahren wegen einer Veranstaltung nicht links, die Gleise befinden sich in Seitenlage, oder es handelt sich gar nicht um eine Gasse, wo die Busse herauskommen (Ausfahrt?).
Mich würde brennend interessieren, ob die dunkle Linie hinten relevant ist (Gehsteigkante wie vermutet) oder einfach nur eine Dreckspur auf dem Pflaster, hinterlassen von einem abbiegenden Fahrzeug.

Das wirklich dumme ist, dass man rechts keinerlei Hintergrund erkennt und auch eigentlich die Winkel absolut nicht einschätzen kann. Auf den ersten Blick wirkt die Kreuzung sehr stumpfwinklig, aber wenn ich mir die Pflasterung anschaue, dürfte sie annähernd rechtwinklig sein. Ebensowenig ist klar, ob die beiden sichtbaren Hausteile im rechten Winkel zueinander stehen und ob sie zum selben Haus gehören. Eventuell registriere ich mich im SSS-Forum und frage dort, wie sie zu der Bildbeschriftung auf Wikipedia gekommen sind, die können sich das ja nicht aus den Fingern gesaugt haben. Eventuell können die auch eine hochauflösendere Version hochladen.
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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #114 am: 25. April 2012, 02:19:21 »
Wir kennen uns alle recht gut im Straßenbahnbereich aus und suchen den Schlüssel dort. Vielleicht liegt der Schlüssel aber im Autobusbereich:
  • Von wann bis wann gab es die alten Doppeldecker?
  • Wo wurden diese alten Doppeldecker eingesetzt? Garagen? Ausläufe? Netzpläne?
  • Wann und wofür gab es Sonderfahrten? Wie weit sind solche Autobusse bei Sonderfahrten gekommen? Umland von Wien?
  • Welche Ereignisse gab es 1921, zu denen es Zubringerdienste mit solchen Doppeldeckern gab?
  • Gibt es irgendwo vergleichbar gute Autobus-Wikis?

moszkva tér

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #115 am: 25. April 2012, 07:01:02 »
Das würde ich bezweifeln. Mich stört der M mit dem Zielschild "???? Ring".

Würde eher auf den Westen bis Nordwesten tippen (zw. Hütteldorf und Grinzing).
Neuwaldegg wäre auch noch ein Tipp. Die Zielangabe auf der Routentafel müßte dann "Hernalser Gürtel" lauten und zu einer 43er-Einlage gehören.

Auf der Plakatwand hängt ein Hinweis zu einem Bezirk, wobei leider die Einerstelle von einem Paar Schi verdeckt ist. Es könnte 13 oder 19 sein.
Es sieht so aus, als würden die Menschenmassen durch einen Durchlass einer Mauer zum Schifahren gehen.
Könnte es die Endstation der Linie 49 sein? Die war damals im 13. Bezirk.
Eine Idee wäre auch Nussdorf, Endstation D, und die Leute kommen von der Zahnradbahn.

Edit: Könnte es das Meidlinger Tor des Schönbrunner Schlossparks sein? Konnte / durfte man im Schlosspark Schi fahren?

Revisor

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #116 am: 25. April 2012, 07:28:18 »

Auf der Plakatwand hängt ein Hinweis zu einem Bezirk, wobei leider die Einerstelle von einem Paar Schi verdeckt ist. Es könnte 13 oder 19 sein.
Könnte auch 17 sein.

Zitat
Es sieht so aus, als würden die Menschenmassen durch einen Durchlass einer Mauer zum Schifahren gehen.
Könnte es die Endstation der Linie 49 sein? Die war damals im 13. Bezirk.
Auf der Linie 49 gab es damals und eigentlich auch später keine M-Triebwagen.

Zitat
Eine Idee wäre auch Nussdorf, Endstation D, und die Leute kommen von der Zahnradbahn.
1931? Die Zahnradbahn wurde 1922 eingestellt.

Zitat
Edit: Könnte es das Meidlinger Tor des Schönbrunner Schlossparks sein? Konnte / durfte man im Schlosspark Schi fahren?
Also Meidling ist das sicher nicht.

moszkva tér

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #117 am: 25. April 2012, 07:55:22 »

Auf der Plakatwand hängt ein Hinweis zu einem Bezirk, wobei leider die Einerstelle von einem Paar Schi verdeckt ist. Es könnte 13 oder 19 sein.
Könnte auch 17 sein
Für einen 7er ist das Haxerl unten zu rund, aber wer weiß, bei den alten Schriftarten...

Zitat
Zitat
Es sieht so aus, als würden die Menschenmassen durch einen Durchlass einer Mauer zum Schifahren gehen.
Könnte es die Endstation der Linie 49 sein? Die war damals im 13. Bezirk.
Auf der Linie 49 gab es damals und eigentlich auch später keine M-Triebwagen.
Ist es definitiv auszuschließen, dass bei Massenandrang keine außertürlichen Wageneinsätze stattfanden? Oder es könnte auch eine Sonderlinie gewesen sein, z.B. ein verlängerter 52er.

Zitat
Zitat
Eine Idee wäre auch Nussdorf, Endstation D, und die Leute kommen von der Zahnradbahn.
1931? Die Zahnradbahn wurde 1922 eingestellt.
Ok, da hätte ich mich vorher informieren sollen.
Zitat
Zitat
Edit: Könnte es das Meidlinger Tor des Schönbrunner Schlossparks sein? Konnte / durfte man im Schlosspark Schi fahren?
Also Meidling ist das sicher nicht.
Gabs nicht die Kuppelendstelle auf der Seite des Parkeinganges?

Die Lösung liegt meiner Meinung nach in der Mauer mit Durchlass. Ich habe auf NORC geschaut, aber bei keiner der in Frage kommenden Endstellen gibt es heute noch eine ähnliche Mauer. Leider ist die Auflösung zu klein, um die Werbungen zu erkennen. Denn irgendein Lokal in der Nähe hätte dort vielleicht geworben und dann käme man vielleicht per Google auf die Lösung.

Conducteur

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #118 am: 25. April 2012, 09:35:24 »
Zitat
Zitat
Es sieht so aus, als würden die Menschenmassen durch einen Durchlass einer Mauer zum Schifahren gehen.
Könnte es die Endstation der Linie 49 sein? Die war damals im 13. Bezirk.
Auf der Linie 49 gab es damals und eigentlich auch später keine M-Triebwagen.
Ist es definitiv auszuschließen, dass bei Massenandrang keine außertürlichen Wageneinsätze stattfanden? Oder es könnte auch eine Sonderlinie gewesen sein, z.B. ein verlängerter 52er.
Solche Gedanken habe ich auch bereits gehabt, nur habe ich keinen Zugang zu Zwischenkriegsausläufen. Beim 49er weiter gibt es Richtung Mauerbach jedenfalls die Hohe Wand Wiese, die heute noch das berühmteste Schigebiet von Wien ist. Die Frage ist, ob die Hohe Wand Wiese bereits damals eine so große Bedeutung für das Schifahren gehabt hat.

Bei der Bujattigasse könnte es dort so ausgesehen haben. Die Schleife gibt es seit 1912.

Zitat
Zitat
Eine Idee wäre auch Nussdorf, Endstation D, und die Leute kommen von der Zahnradbahn.
1931? Die Zahnradbahn wurde 1922 eingestellt.
Ok, da hätte ich mich vorher informieren sollen.
Ob die Leute mit der Zahnradbahn gefahren sind, ist ja nicht relevant. Aber: Die Schleife hat es jedenfalls erst ab 1939 gegeben. Für die Kuppelendstelle würde ich solche Plakatwände eher ausschließen.

Zitat
Zitat
Edit: Könnte es das Meidlinger Tor des Schönbrunner Schlossparks sein? Konnte / durfte man im Schlosspark Schi fahren?
Also Meidling ist das sicher nicht.
Gabs nicht die Kuppelendstelle auf der Seite des Parkeinganges?

Die Lösung liegt meiner Meinung nach in der Mauer mit Durchlass. Ich habe auf NORC geschaut, aber bei keiner der in Frage kommenden Endstellen gibt es heute noch eine ähnliche Mauer. Leider ist die Auflösung zu klein, um die Werbungen zu erkennen. Denn irgendein Lokal in der Nähe hätte dort vielleicht geworben und dann käme man vielleicht per Google auf die Lösung.
Ist das sicher eine Mauer mit Durchlaß? Könnten das nicht auch einfach nur Plakatwände z.B. vor Gartenzäunen aufgestellt sein, und der vermeintliche "Durchlaß" wäre dann einfach ein vorhandener Weg? Meidling würde ich auch komplett ausschließen. An die Gleise der Kuppelendstelle kann ich mich noch erinnern. Die "Mauer" oder Plakatwand müßte dann quer zur Fahrtrichtung der Grünbergstraße und weit in diese hinein gestanden haben. Hätte den Schloßkomplex beim Meidlinger Tor komplett verschandelt. Einen so schlechten Geschmak findet man damals noch nicht, das bliebe der heutigen Zeit vorbehalten.

Zu Neuwaldegg kommt mir etwas komisch vor: Im Wiki steht, daß die Gleise von der Schleife bis zur Waldegghofgasse bereits 1921 aufgelassen wurden. Ist das wirklich richtig? War das wirklich schon so früh? Habe mir immer eingebildet, daß diese Strecke noch laaaange nach Eröffnung der Schleife befahrbar gewesen wäre. Und glaube mich auch zu erinnern, dort noch Gleise gesehen zu haben. Nur kann ich jetzt nicht mehr unterscheiden, ob das auf Tatsachen beruht oder wieder einem meiner Träume entspringt. Die Schleife gab es ab 1906. Das wäre nicht laaaange sonder nur lange. Sonst hätte ich nämlich auf Neuwaldegghofgasse getippt.

moszkva tér

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Re: Unbekannter Aufnahmeort
« Antwort #119 am: 25. April 2012, 09:55:22 »
Zitat
Zitat
Es sieht so aus, als würden die Menschenmassen durch einen Durchlass einer Mauer zum Schifahren gehen.
Könnte es die Endstation der Linie 49 sein? Die war damals im 13. Bezirk.
Auf der Linie 49 gab es damals und eigentlich auch später keine M-Triebwagen.
Ist es definitiv auszuschließen, dass bei Massenandrang keine außertürlichen Wageneinsätze stattfanden? Oder es könnte auch eine Sonderlinie gewesen sein, z.B. ein verlängerter 52er.
Solche Gedanken habe ich auch bereits gehabt, nur habe ich keinen Zugang zu Zwischenkriegsausläufen. Beim 49er weiter gibt es Richtung Mauerbach jedenfalls die Hohe Wand Wiese, die heute noch das berühmteste Schigebiet von Wien ist. Die Frage ist, ob die Hohe Wand Wiese bereits damals eine so große Bedeutung für das Schifahren gehabt hat.

Hohe-Wand-Wiese würde ich ausschließen:
http://www.wien.gv.at/freizeit/sportamt/annodazumal/sportstaetten/hohewand.html
Zitat
Die Hohe-Wand-Wiese wurde 1957 von der Wiener Stadtverwaltung angekauft und als Grünland-Erholungsgebiet umgewidmet. Am 1. März 1966 eröffnete der damalige Bürgermeister Bruno Marek die neue Skipiste, ...
Außerdem ist es ein ziemliches Stück von der Bujattigasse dorthin. Nachdem es aber damals ohnehin keine Schilifte gab, benötigte man zum Schifahren nur Schnee und einen Berg. Das ganze im Idealfall nicht allzu weit von der Straßenbahn weg, man will ja die Schi nicht weiter schleppen, als notwendig.

Da sich dazu praktisch der gesamte Wiener Westen anbietet, ist das aber keine Hilfe.

Zitat
Ist das sicher eine Mauer mit Durchlaß? Könnten das nicht auch einfach nur Plakatwände z.B. vor Gartenzäunen aufgestellt sein, und der vermeintliche "Durchlaß" wäre dann einfach ein vorhandener Weg?
Für mich schaut die Mauer durchaus massiver aus, als nur eine simple Plakatwand aus Holz. Aber das mag auch täuschen.

Was interessantes habe ich soeben gefunden:
http://www.skisprungschanzen.com/DE/Schanzen/AUT-%C3%96sterreich/W-Wien/Wien/80-Cobenzl/
Zitat
1931 veranstaltete der Wiener Arbeiterturnverein auf der Cobenzl-Schanze eine internationale Skisprungkonkurrenz, bei der die fast 20.000 Zu­schau­er Sprünge bis zu 38 Metern zu sehen bekamen.
Könnte es sein, dass das Foto bei diesem Anlass entstanden ist? Damals wurden Straßenbahnfotos oft bei Veranstaltungen geschossen, wie auch der Thread über den Kagraner Platz zeigt, bei dem ein Foto (möglicherweise) auf den Flugtag in Aspern datiert wurde.
Die Massen sind auf dem Weg zu besagtem Schispringen, die Schi nehmen sie mit, um bei der Gelegenheit gleich etwas selbst Schi zu fahren, oder nachher den Bergabweg auf Schi zurückzulegen.

Dann würden sich evtl. die Endstellen der Linien 38 und 39 anbieten.