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Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: 13er am 12. Mai 2016, 13:48:59

Titel: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 12. Mai 2016, 13:48:59
Zitat
Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?

Der Stadtrechnungshof von Wien hat das System der Fahrscheinkontrollen der Wiener Linien sowie die Strafgebühren für das Schwarzfahren analysiert. Fazit: Es wird empfohlen, ein "geschlossenes System" mit Zugangssperren einzuführen.

Vorbild dafür sind die U-Bahnen etwa in New York, London oder Paris. Der Grund für die Empfehlung: Die Kontrollen in Wien sind nicht effizient genug. Denn: Die Einnahmen aus den Mehrgebühren betrugen im Prüfzeitraum von 2009 bis 2013 durchschnittlich 7,95 Millionen Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Personalkosten für die Erstellung und die Abwicklung der Strafen von 8,64 Millionen Euro pro Jahr. Damit entsteht ein Defizit von 0,68 Millionen Euro. Ein deutliches Minus!

http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/Wiener-U-Bahn-Kommen-Zugangssperren;art23652,1287741

Bitte nicht :down: :down: :down: Leute, die sich so was wünschen, waren wohl noch zu wenig im Ausland unterwegs...
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 12. Mai 2016, 13:53:34
Dann sollen s' halt die Kontrollen effizienter gestalten. Sonst sind ja in Erdberg auch genügend Effizienzmeister unterwegs, die alles kaputtsparen, was ihnen in die Finger kommt. Zugangssperren werden schon allein deswegen nicht kommen, weil sie mit sämtlichen in der Ostregion verwendeten Fahrscheinsystemen inkompatibel sind.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: coolharry am 12. Mai 2016, 13:56:46
Zitat
Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?

Der Stadtrechnungshof von Wien hat das System der Fahrscheinkontrollen der Wiener Linien sowie die Strafgebühren für das Schwarzfahren analysiert. Fazit: Es wird empfohlen, ein "geschlossenes System" mit Zugangssperren einzuführen.

Vorbild dafür sind die U-Bahnen etwa in New York, London oder Paris. Der Grund für die Empfehlung: Die Kontrollen in Wien sind nicht effizient genug. Denn: Die Einnahmen aus den Mehrgebühren betrugen im Prüfzeitraum von 2009 bis 2013 durchschnittlich 7,95 Millionen Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Personalkosten für die Erstellung und die Abwicklung der Strafen von 8,64 Millionen Euro pro Jahr. Damit entsteht ein Defizit von 0,68 Millionen Euro. Ein deutliches Minus!

http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/Wiener-U-Bahn-Kommen-Zugangssperren;art23652,1287741

Bitte nicht :down: :down: :down: Leute, die sich so was wünschen, waren wohl noch zu wenig im Ausland unterwegs...

Vorallem würde der Umbau schon das Kosten was da an Fahrgeldern entgeht.
Alle Stationen sind ja drauf ausgerichtet, dass sie offen sind.
Ich persönlich hab die Sperren jetzt nicht als hinderlich empfnden aber ich war auch ohne Kinderwagen in Barcelona.
Aber grundsätzlich sind sie bei großen Stationen, wo viele Fahrgäste das Verkehrsmittel verlassen und betreten, eher hinderlich.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 12. Mai 2016, 13:57:10
Was ich am ehesten für eine Konsequenz halte: Der Prüferbonus wird verringert, auf 3 Euro oder so, dann wird es sich ausgehen, dass sie zumindest kostenneutral unterwegs sind.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Geamatic am 12. Mai 2016, 13:59:38
Ganz einfach die Strafe auf 150€ erhöhen dann werden die Kontrollen auch wieder wirtschaftlich.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 12. Mai 2016, 13:59:43
Was ich am ehesten für eine Konsequenz halte: Der Prüferbonus wird verringert, auf 3 Euro oder so, dann wird es sich ausgehen, dass sie zumindest kostenneutral unterwegs sind.

Oder aber: Der Personalstand bei den Fahrscheinprüfern wird verringert, dadurch sinkt die Anzahl der Kontrollen. Durch den gleichzeitigen Anstieg der Schwarzfahrerzahlen steigt die Trefferquote und die Kontrollen werden effizienter. Das ist eigentlich ein typisches Beispiel für Grenznutzenkurven aus einer Erstsemestrigenvorlesung eines Wirtschaftsfachs. :)
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: moszkva tér am 12. Mai 2016, 14:00:29
Man könnte weniger kontrollieren. Die Kosten fürs Kontrollieren sinken. Gleichzeitig fahren wieder mehr Leute schwarz, weil die Chance, erwischt zu werden, sinkt. Somit könnte man pro Kontrollor mehr Strafen kassieren.

Ein geschlossenes System wäre wirtschaftlich kompletter Schwachsinn. Denn auch da kann man schwarzfahren. Das heißt, die Zufallskontrollen könnte man nicht abschaffen. Gleichzeitig kostet die Implementierung und der Betrieb eine Lawine.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 12. Mai 2016, 14:05:31
Haben wir schon wieder ein Sommerloch?

Haben sich die Prüfer schon mal bei den Otto-Wagner-Stationen hingestellt bei der U4 oder U6 hingestellt.

Ich stell mir das so bildlich vor, wenn dann die Fahrgäste, die die Station verlassen wollen entgegen die drängen, die gerade in die Station wollen.

Zu gewissen Zeiten werden auch keine Kontrollen angesetzt, weil es sonst zu starken Rückstau kommt.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 12. Mai 2016, 14:17:58
Einen Vorteil hätte es schon. So manche nicht notwendige Person wäre ausgesperrt.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 12. Mai 2016, 14:18:53
Ich stell mir das so bildlich vor, wenn dann die Fahrgäste, die die Station verlassen wollen entgegen die drängen, die gerade in die Station wollen.
Das kann man grundsätzlich schon lösen: Diese Zugangssperren gehen ja nur in eine Richtung. Da ist dann entweder ein rotes X oder ein grünes Symbol zu sehen und man geht nicht zum falschen Counter. Allerdings trotz allem ein riesiges Platzproblem. Wenigstens ein Grund, diesen Schwachsinn bei uns nie einzuführen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 12. Mai 2016, 14:28:15
Ich stell mir das so bildlich vor, wenn dann die Fahrgäste, die die Station verlassen wollen entgegen die drängen, die gerade in die Station wollen.
Das kann man grundsätzlich schon lösen: Diese Zugangssperren gehen ja nur in eine Richtung. Da ist dann entweder ein rotes X oder ein grünes Symbol zu sehen und man geht nicht zum falschen Counter. Allerdings trotz allem ein riesiges Platzproblem. Wenigstens ein Grund, diesen Schwachsinn bei uns nie einzuführen.

Es geht nicht darum, das die Leute zum falschen Counter gehen, sonder daran, dass du nicht genügend Counter nebeneinander anbringen kannst. wenn du 5 Schleusen unterbringst, dann sind das schon viele. Und mMn brauchst du mindestens das Doppelte.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Operator am 12. Mai 2016, 14:30:41
Ganz einfach die Strafe auf 150€ erhöhen dann werden die Kontrollen auch wieder wirtschaftlich.
Gute Idee, aber das steht in keiner Relation zum Fahrpreis und Geschehen!
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 12. Mai 2016, 14:38:15
Gute Idee, aber das steht in keiner Relation zum Fahrpreis und Geschehen!

Eine Strafe soll ja auch keine akzeptable Alternative sein. Falschparken ist in Wien auch viel zu billig. Die 36,- für eine Tageskarte in der Kurzparkzone kommen günstiger als so manches Parkhaus.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 12. Mai 2016, 14:43:07
Gute Idee, aber das steht in keiner Relation zum Fahrpreis und Geschehen!
Eine Strafe soll ja auch keine akzeptable Alternative sein. Falschparken ist in Wien auch viel zu billig. Die 36,- für eine Tageskarte in der Kurzparkzone kommen günstiger als so manches Parkhaus.
Trotzdem sind 100 € schon am oberen Limit dessen, was ich für eine Schwarzfahrerstrafe für angemessen halte. Man muss immer auch dran denken, dass schwarzfahren nicht nur absichtlich erfolgt, sondern auch mal jemand seinen Fahrschein daheimvergessen kann.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: skytree am 12. Mai 2016, 14:53:56
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert. Die Qualität der Dienstleistung ist top, man fühlt sich nicht als Bittsteller wie in Wien, sondern als zahlender Kunde.
Weiters kostet der öffentliche Verkehr gar nicht mal so wenig - die privaten Firmen machen in den Städten bestimmt keine Verluste.
Die Zugangskontrollen helfen sicher auch das "falsche" Publikum fernzuhalten. Wobei das auch außerhalb der Züge für mich nicht sichtbar war.

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

edit: ziemlich sicher bewegt sich das durch die Einwohneranzahl auf einer andere Ebene
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 12. Mai 2016, 15:01:21
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert. Die Qualität der Dienstleistung ist top, man fühlt sich nicht als Bittsteller wie in Wien, sondern als zahlender Kunde.
Weiters kostet der öffentliche Verkehr gar nicht mal so wenig - die privaten Firmen machen in den Städten bestimmt keine Verluste.
Die Zugangskontrollen helfen sicher auch das "falsche" Publikum fernzuhalten. Wobei das auch außerhalb der Züge für mich nicht sichtbar war.

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

edit: ziemlich sicher bewegt sich das durch die Einwohneranzahl auf einer andere Ebene

Und wie viele Sperren waren dort so im Schnitt bei einer Station?

Alleine wenn ich mir den Stephansplatz vorstelle, das wäre dort mMn nicht machbar. dafür ist das Zwischengeschoß viel zu klein
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 12. Mai 2016, 15:03:07
In Wien ist gleich mal alles nicht möglich, weil ohne suddern geht's ja nicht. In London gibt's noch viel kleinere Zugangswege und es geht auch. Im Berufsverkehr staut es sich geringfügig, na und.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 12. Mai 2016, 15:06:55
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert.

Würde bei uns etwa so funktionieren: Zwei Gelbjacken verstecken sich in einem schlecht einsehbaren Eck der Station, tratschen und spielen mit dem Handy. Ein hilfesuchender Fahrgast nähert sich. Gelbjacke A: "Hean S', jetzt ned, segn S' denn ned, doss i grod wos zum Tuan hob?" (geht weg) Gelbjacke B geht missmutig mit dem Fahrgast zur Sperre: "Steckn S' Ihnan Zettl grod eine, daun gehts Tirl auf! Grod einestecken, hob i gsogt! Wos mochn S' do? So wiad des nia wos." (schüttelt den Kopf und brabbelt Unmutsäußerungen in sich hinein, schaut einstweilen weiter zu, wie der Fahrgast vergeblich versucht, die Sperre zu öffnen) "Heeeean S', foahrn Se des erschte Moi mit ana U-Bauhn? Des gibts jo ned, hinta Ihna woatn aundare Leit aa no! Zaagn S' ma amoi Ihna Koartn!" (Fahrgast überreicht Plastikkarte, Gelbjacke kann nichts Auffälliges entdecken) "Na guat, i loss Ihna ausnahmsweise eine, ned woahr, [seehr deutlich gesprochen] aus-neihms-wei-se bit-te [normal weiter] und des negste Moi schaun S' zua, doss a funkzanierende Koatn ham, weu so geht des jo ned, do kunnt a jeda kumman!"

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

Weil einem in Wien das Autofahren viel zu leicht gemacht wird. Versuch einmal in einer beliebigen anderen Stadt einen innerstädtischen Parkplatz zu finden, wenn du nicht unmittelbar dort wohnst. In den meisten Fällen sind die Parkplätze für Anrainer reserviert oder sehr, sehr teure Kurzparkzone. Bei uns hingegen regt sich schon gegen einen kleinen Anteil an Anrainerparkplätzen massiver Widerstand der rotschwarzen Autolobby und das Kurzparken ist immer noch viel, viel zu billig. (2 Euro in der Stunde wie bei uns zahlt man schon in deutschen Kleinstädten – in den größeren entsprechend mehr!)
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 60er am 12. Mai 2016, 15:09:37
In Wien ist gleich mal alles nicht möglich, weil ohne suddern geht's ja nicht. In London gibt's noch viel kleinere Zugangswege und es geht auch. Im Berufsverkehr staut es sich geringfügig, na und.
Detto in Paris, Barcelona oder Madrid. So großzügig gestaltete, breite Zugangswege und Verteilerpassagen wie in Wien, gibt es in kaum einer Stadt. Einzig die Otto-Wagner-Stationen am Gürtel wären wahrscheinlich wirklich ungeeignet für Bahnsteigsperren.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Ferry am 12. Mai 2016, 15:16:28
Trotzdem sind 100 € schon am oberen Limit dessen, was ich für eine Schwarzfahrerstrafe für angemessen halte. Man muss immer auch dran denken, dass schwarzfahren nicht nur absichtlich erfolgt, sondern auch mal jemand seinen Fahrschein daheimvergessen kann.

Sorry, aber wenn du deinen Fahrschein vergisst, merkst du spätestens beim Entwerten, dass du ihn nicht dabei hast und steigst raschest möglich wieder aus. Wer ohne Fahrschein weiterfährt und erwischt wird: SSKM.

Und zumindest Zeitkarten kann man (oder konnte man zumindest früher) nachbringen. Mir ist das als Schüler selber einmal passiert. Kontrollor kommt, Ausweis in der anderen Schultasche. Kein Problem, Daten wurden aufgenommen, und am nächsten Tag gab's dann einen Ausflug in die Rahlgasse (da war damals die WL-Zentrale). Ausweis hergezeigt, Sache erledigt.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: tramway.at am 12. Mai 2016, 15:17:40
Aus Paris kann ich folgendes berichten:
- auch bei den modernsten Sperren kann man durchschlüpfen, indem man sich an den Fahrgast davor drängt
- die Sperren halten keinen einzigen Clochard davon ab, in der Metro zu "wohnen"
- es gibt genauso Fahrscheinkontrollen, üblicherweise in einem der Verbindungsgänge oder beim Ausgang glcih hinter den Sperren
- einbauen kann man die Sperren auch in den engsten alten Stationen
- früher gab es Sperrenschaffner, die Stationen sind üblicherweise auf eine Art Einbahnsystem ausgelegt
- es braucht in jeder Station Personal für die Sperren!
- Schlangen gibts an den Sperren nicht, Rollis oder Kinderwägen sind in Paris aber seltener, wegen der nicht barrierefreien Stationen
- Es gibt aber beim "Haupteingang" immer ein Türl, das bei Bedarf vom Personal geöffnet wird
- Den technischen Erhaltungsaufwand schätze ich hoch ein, in Paris ist das System aber zuverlässig
- es gibt Magnerkarten, die durch den Automaten gezogen werden und berührungslose Durchgänge
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Z-TW am 12. Mai 2016, 15:22:26
Die "Subte" in Buenos Aires besitzt Zugangssperren - und die Frequentierung der dortigen U-Bahn ist subjektiv gefühlt ungleich höher als in Wien. Es gibt aber in jeder Station einen Fahrkartenverkauf und eine zusätzliche Aufsicht bei den Sperren. Und das bei einem Fahrpreis von umgerechnet 35 Cent (bei einem sonstigen Preisniveau, das dem unserem entspricht!). Schwarzfahren ist somit unmöglich.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 12. Mai 2016, 15:22:48
Wobei es in Wien eh noch watscheneinfach wäre, es gibt ja nur die Zone 100. Da kann man nicht mal mit der Ubahn zu weit fahren, um aufzahlen zu müssen.  :)
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 60er am 12. Mai 2016, 15:26:48
Und zumindest Zeitkarten kann man (oder konnte man zumindest früher) nachbringen. Mir ist das als Schüler selber einmal passiert. Kontrollor kommt, Ausweis in der anderen Schultasche. Kein Problem, Daten wurden aufgenommen, und am nächsten Tag gab's dann einen Ausflug in die Rahlgasse (da war damals die WL-Zentrale). Ausweis hergezeigt, Sache erledigt.
Schüler-, Studenten- oder Jahreskarten kann man natürlich nachbringen. Eine stinknormale Wochen- oder Monatskarte aber ist nicht personalisiert und damit übertragbar. Wenn man die daheim vergisst, hat man Pech.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: moszkva tér am 12. Mai 2016, 15:35:01
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert.

Würde bei uns etwa so funktionieren: Zwei Gelbjacken verstecken sich in einem schlecht einsehbaren Eck der Station, tratschen und spielen mit dem Handy. Ein hilfesuchender Fahrgast nähert sich. Gelbjacke A: "Hean S', jetzt ned, segn S' denn ned, doss i grod wos zum Tuan hob?" (geht weg) Gelbjacke B geht missmutig mit dem Fahrgast zur Sperre: "Steckn S' Ihnan Zettl grod eine, daun gehts Tirl auf! Grod einestecken, hob i gsogt! Wos mochn S' do? So wiad des nia wos." (schüttelt den Kopf und brabbelt Unmutsäußerungen in sich hinein, schaut einstweilen weiter zu, wie der Fahrgast vergeblich versucht, die Sperre zu öffnen) "Heeeean S', foahrn Se des erschte Moi mit ana U-Bauhn? Des gibts jo ned, hinta Ihna woatn aundare Leit aa no! Zaagn S' ma amoi Ihna Koartn!" (Fahrgast überreicht Plastikkarte, Gelbjacke kann nichts Auffälliges entdecken) "Na guat, i loss Ihna ausnahmsweise eine, ned woahr, [seehr deutlich gesprochen] aus-neihms-wei-se bit-te [normal weiter] und des negste Moi schaun S' zua, doss a funkzanierende Koatn ham, weu so geht des jo ned, do kunnt a jeda kumman!"
Wenn's nicht so wahr wäre, wäre es ja wirklich witzig.

Gestern ist mir folgendes tatsächlich passiert (Vorverkaufsstelle der Wiener Linien am Praterstern):
- Ich hätte gerne eine Streifenkarte für vier Außenzonen, bitte.
- Do miassn's zua Kollegin do drübn!
...
Kollegin telefoniert - wahrscheinlich was ganz wichtiges! Nach einer Minute:
- Ich hätte gerne eine Streifenkarte für vier Außenzonen, bitte.
- Wozu brauchen's denn sowas?
- Ich will zum Flughafen fahren und nachher wieder zurück.
- Ich verkaufe Ihnen einen Fahrschein direkt bis Flughafen.
- Nein, ich will eine Streifenkarte! Weil ich hab ja schon eine Jahreskarte.
- Macht nix, ich gebe Ihnen einen Fahrschein. Des is dessöbe!
- Ich will aber eine Streifenkarte mit vier Zonen!
- Wozu?
- Weil ich das so will!
- Aber für mich ist es einfacher, ich gebe Ihnen einen Fahrschein bis zum Flughafen!
- Aber ich will die Streifenkarte haben!

Also nach einer solchen Kundenforderung muss die Dame doch die ungeliebte Streifenkarte hergeben. Die kann sie nämlich nicht einfach ausdrucken, sondern sie muss extra wegen mir den Tresor aufmachen (der unter ihrem Tisch steht). Auf eine Kartenzahlung habe ich dann verzichtet (das wäre noch ein Hit gewesen) sondern doch bar beglichen.

- Vielen Dank! Auf Wiedersehen, sage ich freundlich.
- Unverständliches, leicht genervtes Gemurmel kommt zurück.

Da frage ich mich echt, was das sein soll?
- Kunde will etwas ganz Bestimmtes kaufen-
- Verkäuferin will es nicht hergeben.
- Kunde besteht dennoch drauf.
- Verkäuferin wird sauer.
 :ugvm: :bh:
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 12. Mai 2016, 15:37:32
 :up: genial. Willkommen in Wien  ;)

Kann einem leider auch in so manchem Geschäft passieren.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: hema am 12. Mai 2016, 15:38:46
Streifenkarten bekommt man doch eh beim Automaten!?
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: haidi am 12. Mai 2016, 15:44:05
Also bitte - moszkva tér sichert den Arbeitplatz der Dame und du willst ihn zum Automaten schicken.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: h 3004 am 12. Mai 2016, 16:06:39
Und in der Trafik auch. (Zumindest in meiner).
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 12. Mai 2016, 16:09:14
Wenn's nicht so wahr wäre, wäre es ja wirklich witzig.

Ich bin ja kein Dichter oder Schriftsteller, sondern nur ein aufmerksamer Beobachter und Denker. :)

Gestern ist mir folgendes tatsächlich passiert (Vorverkaufsstelle der Wiener Linien am Praterstern): [...]

Hehe, jetzt weiß ich, was ich mache, wenn ich das nächste Mal zum Flughafen muss! >:D >:D >:D

Streifenkarten bekommt man doch eh beim Automaten!?

Stell dir vor, moszvka tér hat nur große Scheine einstecken, da kann er beim Automaten maximal baden gehen. Es wird schon Gründe gegeben haben, warum moszvka tér es gewagt hat, das WL-Vorverkaufspersonal zu behelligen. :D
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: skytree am 12. Mai 2016, 16:23:27
Da ich letztens in Japan war und es dort ebenfalls Zugangskontrollen gibt, fände ich es keine schlechte Idee.
Tatsache ist allerdings, dass es dort bei JEDER Station mehr als eine Ansprechperson gibt, falls man Hilfe braucht, oder etwas nicht funktioniert. Die Qualität der Dienstleistung ist top, man fühlt sich nicht als Bittsteller wie in Wien, sondern als zahlender Kunde.
Weiters kostet der öffentliche Verkehr gar nicht mal so wenig - die privaten Firmen machen in den Städten bestimmt keine Verluste.
Die Zugangskontrollen helfen sicher auch das "falsche" Publikum fernzuhalten. Wobei das auch außerhalb der Züge für mich nicht sichtbar war.

Warum kann in Japan der öffentliche Verkehr teuer sein und wird trotzdem verwendet und in Wien hat man Angst, dass dann alle mit dem Auto fahren? Und es fahren ja trotz 1 Euro/Tag genug mit dem Auto.

edit: ziemlich sicher bewegt sich das durch die Einwohneranzahl auf einer andere Ebene

Und wie viele Sperren waren dort so im Schnitt bei einer Station?

Alleine wenn ich mir den Stephansplatz vorstelle, das wäre dort mMn nicht machbar. dafür ist das Zwischengeschoß viel zu klein

Siehe z.B. https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/90/Keihan_Sanjo_Station_Ticket_Gate.jpg
So 5-10 gibt es schon. Bei kleineren Station eher weniger, bei größeren mehr.
Die Türen sind immer offen und du gibst das Ticket während dem Gehen hinein, somit gibt es eigentlich keine Verzögerung.
Falls du ohne Ticket durchgehen willst, macht der Schranken zu.

Wenn man statt den "Durchgangssperren"  (die Dinger, die man ohne Fahrschein nicht passieren sollte) richtige Durchgangssperren hinstellt reicht es beim Stephansplatz vollkommen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 12. Mai 2016, 16:31:55
Und was bringen diese Sperren gegenüber dem jetzigen System? Wie verhindert das System das Fahren ohne gültigen Fahrausweis? Oder stehen hinter der Sperre dann Kontrollore, die dann die Fahrgäste abstrafen?
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: hema am 12. Mai 2016, 16:36:29
. . . . aufmerksamer Beobachter und Denker. :)

Die Stänkerdirne mit der Denkerstirne!  8)



Zitat

Stell dir vor, moszvka tér hat nur große Scheine einstecken . . . .
Der weiß doch nicht einmal, wie große Scheine ausschauen! Oder geht es dem echt besser als uns allen?  :o
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: darkweasel am 12. Mai 2016, 19:33:42
Hat es nicht gerade auf der Stadtbahn schon einmal Zugangskontrollen gegeben oder verwechsle ich da was, was ich glaube, irgendwann in diesem Forum (?) gelesen zu haben?
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: haidi am 12. Mai 2016, 19:47:40
Stimmt, aber die Fahrgastzahlen auf der Stadtbahn waren damals wahrscheinlich geringer als heute auf dem 6er oder 43er
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 60er am 12. Mai 2016, 20:09:15
Hat es nicht gerade auf der Stadtbahn schon einmal Zugangskontrollen gegeben oder verwechsle ich da was, was ich glaube, irgendwann in diesem Forum (?) gelesen zu haben?
Ja! Im Stadtbahn-Thread befinden sich glaub ich sogar irgendwo Fotos von besagten Bahnsteigsperren.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 18er am 12. Mai 2016, 20:18:49
In Wien ist gleich mal alles nicht möglich, weil ohne suddern geht's ja nicht. In London gibt's noch viel kleinere Zugangswege und es geht auch. Im Berufsverkehr staut es sich geringfügig, na und.

Wenn man jung, fit und dynamisch ist sind diese Sperren kein Problem. In London, Paris, Brüssel, New York siehst du aber fast keine Menschen im Rollstuhl, Kinderwagen, alte Menschen usw. die U-Bahn nutzen.
Dieses Zugangssystem kostet ein Vermögen und wirkt nicht zuletzt auch in der Außenwirkung wie eine Barriere.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: haidi am 12. Mai 2016, 20:47:44
Wenn man jung, fit und dynamisch ist sind diese Sperren kein Problem. In London, Paris, Brüssel, New York siehst du aber fast keine Menschen im Rollstuhl, Kinderwagen, alte Menschen usw. die U-Bahn nutzen.
Ich kann nur von London sprechen. Dort sind sicher nicht die Sperren der Grund, dass man kaum Menschen im Rollstuhl, Kinderwagen, alte Menschen usw. sieht, sondern die mangelnde Barrierefreiheit. Für diese Menschen ist der Bus das Mittel der Wahl, weil zu 100% schon niederflurig.
Bei der Tube ist nur ein geringer Teil der Stationen barrierefrei, wobei da noch unterschieden wird zwischen barriefreier Zugang von der Straße zur Platform oder zum Zug.
https://tfl.gov.uk/cdn/static/cms/documents/large-print-tube-map.pdf
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Z-TW am 12. Mai 2016, 22:55:51
Mit Personal besetzte Zugangssperren hat es auch bei der Wiener Schnellbahn gegeben. An zwei in der Traisengasse und in der Hst. Südbahnhof kann ich mich erinnern. Wenn wenig los war, war nur eine besetzt.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 13. Mai 2016, 00:00:03
Rollstühle passen problemlos durch diese Kontrollpunkte, denn es gibt üblicherweise pro Richtung einen breiten. Hab ich in Mailand grad wieder gesehen.

Trotzdem sind diese Zugangssperren einfach nur dämlich und bringen nix.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 00:15:46
Rollstühle passen problemlos durch diese Kontrollpunkte, denn es gibt üblicherweise pro Richtung einen breiten. Hab ich in Mailand grad wieder gesehen.

Die breiten Durchgänge braucht man auch, wenn man mit Gepäck unterwegs ist. Es kann schnell gehen, dass man auf barrierefreie Einrichtungen angewiesen ist – und dann sollte man halt nicht auf ein Verkehrsunternehmen stoßen, dem so etwas generell wurscht ist.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Werner1981 am 13. Mai 2016, 00:17:59
In diversen Berichten steht, daß pro erwischten Schwarzfahrer 5,20 Euro Prämie kassiert werden. Im Durchschnitt erhalten sie 5,9 Prozent des Nettogehaltes an Prämien.

Werden wirklich so wenig Schwarzfahrer angetroffen? ich hätte den Prozentsatz um ein vielfaches höher geschätzt!?
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 00:19:03
Die Prämie wird nur ausbezahlt, wenn das erhöhte Beförderungsentgelt eingetrieben werden kann.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 13. Mai 2016, 04:30:21
In diversen Berichten steht, daß pro erwischten Schwarzfahrer 5,20 Euro Prämie kassiert werden. Im Durchschnitt erhalten sie 5,9 Prozent des Nettogehaltes an Prämien.

Werden wirklich so wenig Schwarzfahrer angetroffen? ich hätte den Prozentsatz um ein vielfaches höher geschätzt!?

Im Durchschnitt stimmt es. Allerdings sind in diesem Schnitt auch die Fahrscheinprüfer eingerechnet, die oft nur einmal im Monat gehen. Anzahl der Gebühren durch Mitarbeiter mit Kontrollberechtigung. Das kommt daher, wenn man einfach nur nackte Zahlen anschaut, ohne die Hintergründe zu untersuchen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Operator am 13. Mai 2016, 07:38:37
Zitat
Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?

Der Stadtrechnungshof von Wien hat das System der Fahrscheinkontrollen der Wiener Linien sowie die Strafgebühren für das Schwarzfahren analysiert. Fazit: Es wird empfohlen, ein "geschlossenes System" mit Zugangssperren einzuführen.

Vorbild dafür sind die U-Bahnen etwa in New York, London oder Paris. Der Grund für die Empfehlung: Die Kontrollen in Wien sind nicht effizient genug. Denn: Die Einnahmen aus den Mehrgebühren betrugen im Prüfzeitraum von 2009 bis 2013 durchschnittlich 7,95 Millionen Euro im Jahr. Demgegenüber stehen Personalkosten für die Erstellung und die Abwicklung der Strafen von 8,64 Millionen Euro pro Jahr. Damit entsteht ein Defizit von 0,68 Millionen Euro. Ein deutliches Minus!

http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/Wiener-U-Bahn-Kommen-Zugangssperren;art23652,1287741

Bitte nicht :down: :down: :down: Leute, die sich so was wünschen, waren wohl noch zu wenig im Ausland unterwegs...
Wenn gewisse Führungskräfte wirklich mal über den "Tellerrand" sehen würden, also sprich, andere Betriebe besuchen würden, dann wäre möglicherweise einiges bei uns anders. Manchmal glaube ich, sie schauen sich etwas von anderen Betrieben ab und machen es dann noch schlechter! Beispiel U2/U5 Vollautomatikbetrieb usw.... ! Oder sie haben einfach schlechte Berater......
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 60er am 13. Mai 2016, 08:07:42
Rollstühle passen problemlos durch diese Kontrollpunkte, denn es gibt üblicherweise pro Richtung einen breiten. Hab ich in Mailand grad wieder gesehen.
Diese breiten Zugänge wurden vermutlich später nachgerüstet, um auch Rollstuhlfahrern und Kinderwägen den Zugang zu ermöglichen bzw. für sperrige Gepäckstücke. In Paris z.B. gibt es sie keineswegs überall.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: coolharry am 13. Mai 2016, 08:24:53
Ich hab mal versucht ungefähre Kosten für eine 0815 Station auszurechnen:

Nehmen wir mal die Station Donaumarina:

Je ein Abgang pro Bahnsteigseite.
Gehen wir von 4 Sperren je Seite aus + eine breite Tür je Seite.

Macht dort 8 sperren und 2 Türen.

Eine Tür ohne Automat (also das Gerät wo man sein Ticket rein stecken kann) kostet etwa (lt. Internet) 4.500,-€.
Ein Drehkreuz mit Automat (je nach Ausführung gibts unterschiedliche Preise; bin mal von einem Standard Drehkreuz ausgegangen) 8.500,-€

Macht ohne Arbeitszeit und Elektrik also 77.000,- €.
Arbeit für 2 Mann pro Woche: 2.800,- €
+ Elektrik geschätzt: 10.000,-€
Summe: ~89.800,- €

Bei rund 104 Stationen macht das mindestens 9.400.000,- Euro. Ohne Umstellung des Ticketsystems und weiterer offener Fragen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: haidi am 13. Mai 2016, 08:44:58
Resignierend gesagt: Ist bei em sinnlosen Anteil der Ubahn-Betriebskosten auch schon wurscht.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: moszkva tér am 13. Mai 2016, 08:58:18
Streifenkarten bekommt man doch eh beim Automaten!?
Stell dir vor: Das meiste, was man zum Leben braucht, kann man übers Internet bestellen. Trotzdem gehe ich meistens in einem normalen Geschäft einkaufen!
Man stelle sich vor, beim Saturn würde man einen Fernseher kaufen wollen, und der Verkäufer sagt: "bestellen's as übers Internet!"
Oder auch: Ich hätte gerne diesen Laptop. Warum nehmen Sie nicht diesen? Weil ich den da will! Aber ich gebe Ihnen diesen!

Bei rund 104 Stationen macht das mindestens 9.400.000,- Euro. Ohne Umstellung des Ticketsystems und weiterer offener Fragen.
Dann sind noch die laufenden Kosten nicht zu vernachlässigen: Strom, Reparaturen, Softwareupdates, Vandalismus, usw.
Also ich weiß nicht, ob sich das alles rentiert. Ich meine, ob die Ticketerlöse durch die Schwarzfahrer, die dann zahlen müssen, das wirklich wieder wett machen. Viele von denen würden trotzdem kein Ticket kaufen sondern stattdessen gar nicht mehr fahren - bringen also keinen Erlös. Schwarzfahrer aus Prinzip hingegen (es gibt ja Leute, die sich einen Sport draus machen) werden trotzdem Wege finden, ohne zu bezahlen zu fahren.

So hart es klingt: Ein geringer Level an Missbrauch eines jeden Systems ist nicht zu vermeiden, denn das ist billiger als eine lückenlose Kontrolle (die es eh nie geben kann). Ist bei Sozialleistungen (AMS, BMS,...) ja genauso.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: luki32 am 13. Mai 2016, 09:02:49
So hart es klingt: Ein geringer Level an Missbrauch eines jeden Systems ist nicht zu vermeiden, denn das ist billiger als eine lückenlose Kontrolle (die es eh nie geben kann). Ist bei Sozialleistungen (AMS, BMS,...) ja genauso.

Da hast Du im Prinzip recht, nur bei den Sozialleistungen ist es leider kein geringer Level mehr (z.B. Überweisungen ins Ausland), und genau die, die das machen, laufen dann noch zur Zahntechnikerpartie über, der ihnen das aber dann ganz schnell abdrehen wird.

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: haidi am 13. Mai 2016, 09:07:00
Wird er nicht, weil er sonst die nächste Wahl haushoch verliert :)
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: moszkva tér am 13. Mai 2016, 09:13:42
So hart es klingt: Ein geringer Level an Missbrauch eines jeden Systems ist nicht zu vermeiden, denn das ist billiger als eine lückenlose Kontrolle (die es eh nie geben kann). Ist bei Sozialleistungen (AMS, BMS,...) ja genauso.

Da hast Du im Prinzip recht, nur bei den Sozialleistungen ist es leider kein geringer Level mehr (z.B. Überweisungen ins Ausland), und genau die, die das machen, laufen dann noch zur Zahntechnikerpartie über, der ihnen das aber dann ganz schnell abdrehen wird.

Dass es da um Peanuts geht, habe ich nie behauptet. Nur irgendwann kosten die Kontrollen mehr, als der Schaden, den man verhindert.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 13. Mai 2016, 09:23:50
Wobei man sich schon fragen muss, ob man dann nicht gleich Arbeitskräfte vor Ort herumstehen lässt als Kontrollor, wenn auch nur Stichprobenartig, bei den Kosten.

Lustig wird es ja dann bei der U5. Bahnsteigsperren zwar am Bahnsteig, der Fahrer langweiligt sich wohl dann spielend am Handy im Fahrgastraum. Ob das dann Sinn machen würde, dass dieser wankend durch den Fahrgastraum schlendert und Tickets kontrolliert?

Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 09:38:44
Lustig wird es ja dann bei der U5. Bahnsteigsperren zwar am Bahnsteig, der Fahrer langweiligt sich wohl dann spielend am Handy im Fahrgastraum. Ob das dann Sinn machen würde, dass dieser wankend durch den Fahrgastraum schlendert und Tickets kontrolliert?

Die Fahrer in den fahrerlosen Zügen wird es wahrscheinlich genau so lang geben wie die Nightliner, die Polizei in der Nacht-U-Bahn, die bahnsteigdienstleistende Stationsaufsicht, das Linienservice, die U6-Kurti-Blahovec-Securitytruppe etc. etc. – alles nur haltlose Beschwichtigung durch die im gleichermaßen haltlosen Untergang befindliche Partei.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 13. Mai 2016, 09:42:11
Lustig wird es ja dann bei der U5. Bahnsteigsperren zwar am Bahnsteig, der Fahrer langweiligt sich wohl dann spielend am Handy im Fahrgastraum. Ob das dann Sinn machen würde, dass dieser wankend durch den Fahrgastraum schlendert und Tickets kontrolliert?

Die Fahrer in den fahrerlosen Zügen wird es wahrscheinlich genau so lang geben wie die Nightliner, die Polizei in der Nacht-U-Bahn, die bahnsteigdienstleistende Stationsaufsicht, das Linienservice, die U6-Kurti-Blahovec-Securitytruppe etc. etc. – alles nur haltlose Beschwichtigung durch die im gleichermaßen haltlosen Untergang befindliche Partei.

Kann sein, dass man nach einiger Zeit die Fahrer vom Zug nimmt. Allerdings werden die dann auf die Stationen verteilt werden. Denn das habe ich auch in Nürnberg gesehen.

Da hast du zwar keine Mitarbeiter im Zug, jedoch hast du einen Mitarbeiter für 2 bis 3 Stationen, der auch stundenweise auf einem Bahnsteig steht, um dort die fahrerlosen Züge abzufertigen, bzw bei Störungen diese zu beheben.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Bus am 13. Mai 2016, 09:46:31
... ja ist zu befürchten.

Ok, sprich 2 Fahrer äh Stationsbeaufsichtiger reichen dann auf der U5 aus. Länger ist sie ja nicht.  >:D
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 09:49:54
Kann sein, dass man nach einiger Zeit die Fahrer vom Zug nimmt. Allerdings werden die dann auf die Stationen verteilt werden. Denn das habe ich auch in Nürnberg gesehen.

Da hast du zwar keine Mitarbeiter im Zug, jedoch hast du einen Mitarbeiter für 2 bis 3 Stationen, der auch stundenweise auf einem Bahnsteig steht, um dort die fahrerlosen Züge abzufertigen, bzw bei Störungen diese zu beheben.

Das entspricht der gewöhnlichen Stationsaufsicht.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 13. Mai 2016, 09:51:38
... ja ist zu befürchten.

Ok, sprich 2 Fahrer äh Stationsbeaufsichtiger reichen dann auf der U5 aus. Länger ist sie ja nicht.  >:D

Und das bei 3 Zügen. Denn mehr werden im Erstausbau auch nicht unterwegs sein.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 60er am 13. Mai 2016, 09:57:35
Und das bei 3 Zügen. Denn mehr werden im Erstausbau auch nicht unterwegs sein.
Was immerhin einen Fahrer einspart, nach der Verlängerung zum Elterleinplatz dann entspechend mehr. Die Gewerkschaft wird sicher aufschreien und das mit allen Mitteln verhindern wollen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 10:05:29
Was immerhin einen Fahrer einspart, nach der Verlängerung zum Elterleinplatz dann entspechend mehr. Die Gewerkschaft wird sicher aufschreien und das mit allen Mitteln verhindern wollen.

Wenn die U5 dereinst in Betrieb gehen wird, kann es gut sein, dass die Macht der Gewerkschaft im Vergleich zu heute bereits erheblich eingeschränkt ist.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Anrew Wiggin am 13. Mai 2016, 11:00:37

Bei rund 104 Stationen macht das mindestens 9.400.000,- Euro. Ohne Umstellung des Ticketsystems und weiterer offener Fragen.

Keine Ahnung wie realisitsch die 9,4 Mio sind.

Laut Presse-Artikel aus 2015 gibt es in Wien 2,1% Schwarzfahrer. Bei 450 Mio U-Bahnfahrgästen sind das knapp 10 Mio Schwarzfahrer pro Jahr.
Wenn aufgrund Zugangssperren drei Viertel davon zahlende Fahrgäste werden (der Rest fährt gar nicht mehr oder macht sich einen Sport draus, bei den Sperren durchzuschlüpfen) und für jede Fahrt im Schnitt 50 Cent bezahlt werden (geringe Annahme), sind das 3,4 Mio Mehreinnahmen pro Jahr (exkl Ust).

Wenn die Zugangssperren um 9,4 Mio 10 Jahre lang halten, verursacht die Anschaffung Kosten von 0,94 Mio pro Jahr, dh für laufende Wartung, Ticketsystem etc bleibt da noch Einiges über, außerdem kann man den bisherigen Aufwand für Kontrollen reduzieren.

Bin auch kein Experte und mir kommen die 9,4 Mio eher wenig vor (die 10 Jahre ND dafür eher gering), aber vorweg zu sagen "das ist viel zu teuer, das kostet sicher zig mal mehr als es bringt" kann man sicher auch nicht.



Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: coolharry am 13. Mai 2016, 11:27:23

Bei rund 104 Stationen macht das mindestens 9.400.000,- Euro. Ohne Umstellung des Ticketsystems und weiterer offener Fragen.

Keine Ahnung wie realisitsch die 9,4 Mio sind.

Laut Presse-Artikel aus 2015 gibt es in Wien 2,1% Schwarzfahrer. Bei 450 Mio U-Bahnfahrgästen sind das knapp 10 Mio Schwarzfahrer pro Jahr.
Wenn aufgrund Zugangssperren drei Viertel davon zahlende Fahrgäste werden (der Rest fährt gar nicht mehr oder macht sich einen Sport draus, bei den Sperren durchzuschlüpfen) und für jede Fahrt im Schnitt 50 Cent bezahlt werden (geringe Annahme), sind das 3,4 Mio Mehreinnahmen pro Jahr (exkl Ust).

Wenn die Zugangssperren um 9,4 Mio 10 Jahre lang halten, verursacht die Anschaffung Kosten von 0,94 Mio pro Jahr, dh für laufende Wartung, Ticketsystem etc bleibt da noch Einiges über, außerdem kann man den bisherigen Aufwand für Kontrollen reduzieren.

Bin auch kein Experte und mir kommen die 9,4 Mio eher wenig vor (die 10 Jahre ND dafür eher gering), aber vorweg zu sagen "das ist viel zu teuer, das kostet sicher zig mal mehr als es bringt" kann man sicher auch nicht.

7,5 Mio. Schwarzfahrten / nicht Fahrer generieren ~10.000 Jahreskarten zu je 365€. Macht also ~3.650.000,-€.
Wobei ich beide Zahlen als zu hoch ansehe.
Natürlich kann sich das System amortisieren und wird es vermutlich auch.
Wenn man von 10Mio. Erst Invest ausgeht und rund 0,5Mio. jährlicher Erhaltung (5% der Erstsumme inkl. Vandalismus) dann kostet das System in den ersten 10 Jahren rund 15Mios. dem halt rund 36 Mios. an theoretischen Einnahmen gegenüber stehen. Nur fehlen noch die Kontrollore, Helfer und Überwacher.

Rechnen wir mal weiter wie die Milchmädchen:
1 Kontrollor kostet seinem Arbeitgeber ~4.000 Euro im Monat. -> 48.000 pro Jahr -> 480.000 Euro in 10 Jahren. D.h. pro noch benötigtem Kontrollor kommen nochmal rund 0,5Mio. in 10 Jahren dazu. Hab ich 10 Kontrollore im Einsatz kommen also nochmal 5Mios dazu.
Macht also 20Mios. in 10 Jahren.
Bei 104 Stationen und dementsrpechend auch Personal von ca. 1 pro 3 Stationen, zusätzlich zur normalen Stationsüberwachung, kommen nochmal rund 30 Personen dazu, die für die Fragen, Ängste und Anliegen der Leute in den größeren Stationen bei den Sperren warten. Wahrscheinlich sinds mehr weil bei max. 40h pro Woche und 20h Betrieb pro Tag kommen da wesentlich mehr Stunden zusammen.
Macht also nochmal ~480.000x30 -> also rund 15Mios. dazu.
Sind wir schon bei 35Mios..

Persönlich ist es mir egal ob die Sperren kommen oder nicht, aber goldene Kuh ist es keine.
Bitte das sind Milchmädchenrechnungen. Wer es genauer will soll sich selbst die ganzen Kosten zusammen suchen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: B1.702 am 13. Mai 2016, 12:44:47
Für die Zugangssperren ist zu wenig Platz. Die müsste man von schon beim Bau vorsehen. Dort, wo es welche gibt, ist dieser Bereich im Allgemeinen doppelt so breit wie die übrigen Wege, zusätzlich Stauraum davor und dahinter.

Der Platz zwischen zwei Sperren entspricht mindestens dem, den eine zusätzliche Person benötigt, dh. 1 Sperre bedeutet: 1 statt 2 Personen Durchsatz auf dieser Breite. Das bedeutet: In den meisten U-Bahnstationen würde der Einbau von Sperren sowieso nie behördlich genehmigt werden, weil die Evakuierungszeit im Brandfall auf das Doppelte steigen würde. Diskussion beendet!

Ich finde es traurig, wenn Journalisten nicht mal einen Zentimeter weiter denken können, sondern krampfhaft Sensationsartikel, beruhend auf Unwahrheiten, verzerrten Tatsachen oder Unkenntnis der Sachlage konstruieren müssen.

Und wozu die ganze Diskussion bzgl. Schwarzfahrern? Erhöht einfach die U-Bahnsteuer von 1 auf 10 Euro, nennt sie Umweltsteuer, oder wie auch immer, und macht die Öffis gratis. Dann erspart man sich gleich mit: Kontrollore, FSA, Entwerter, Fahrscheinverkauf durch Buslenker. Und so teuer sind die Öffis auch wieder nicht, sonst würde sich kein privates Busunternehmen finden, das im Auftrag der Wiener Linien, sogar mit nicht geringen Auflagen bzgl. Ausstattung und Alter der Fahrzeuge, des Fahrpersonals usw., fahren wollte.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 13. Mai 2016, 14:05:30
Und wozu die ganze Diskussion bzgl. Schwarzfahrern? Erhöht einfach die U-Bahnsteuer von 1 auf 10 Euro, nennt sie Umweltsteuer, oder wie auch immer, und macht die Öffis gratis.
Das ist ja .... Kommunismus! :D :D :D
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 13. Mai 2016, 22:53:36
Das ist ja .... Kommunismus! :D :D :D

Pah, selbst im real existierenden Sozialismus wurden Fahrscheine verkauft. Die Leute wurden gegeneinander aufgestachelt, um ja aufzupassen, dass alle Mitreisenden ihre Fahrscheine zwicken, durch diese "Selbstkontrolle" gab es praktisch keine Schwarzfahrer, denn man konnte ja sonst ins Visier der Stasi geraten.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: fr3 am 09. Juni 2016, 12:35:39
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.
Ja, und natürlich gab es die in Wien bei Stadtbahn und Schnellbahn. Jeder Fahrschein wurde gezwickt, denn es gab keine pauschal-Zeitkarten. Gestaut hat es sich trotz manueller Kontrolle nicht.

Auffallend ist auch, das neue Systeme (zB Dubai (http://www.bahnforum.info/index.php?ind=reviews&op=entry_view&iden=1691)) ausschließlich mit Zugangssperren versehen sind. Es gibt also gute Gründe dafür.

Neue Systeme haben übrigens ausnahmslos Fahrausweise die berührungslos kontrolliert werden, auch Einzelfahrscheine. Dadurch braucht es keine Kontrollmechanik (wartungsaufwendiger und störungsanfällig), so etwa auch kein Nachfüllen der Druckertinte.

Vorteilhaft ist auch die Erfassung der Fahrgastströme in Echtzeit, welche ein besseres Störungsmanagement und gegebenenfalls eine temporäre Sperre des Zugangs zum Bahnsteig gestattet.

Bei manchen U-Bahnen werden bei Verspätung eines Zuges Stationen übersprungen um aufzuholen. Da ist es sehr hilfreich zu wissen wie viele Leute sich in einer Station aufhalten.

Natürlich ist das ganze mit Investitionen verbunden. Muss aber auch nicht über Nacht flächendeckend sein. Eine Umstellung des Ticketsystems findet im VOR ja demnächst statt, zumal die Streifenkarten nach und nach abgeschafft werden. Eine graduelle Umstellung auf berührungslose Fahrausweise bietet sich also an. Einen Nachteil haben die elektronischen Fahrausweise schon: man sieht das Ablaufdatum nicht, bzw kann nicht erkennen ob sie bereits entwertet sind. Dennoch: für Busse oder Straßenbahnen gibt es einfache Lesesysteme mit akustischen Signalen bzw roten oder grünen LEDs. Es geht also.

Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 95B am 09. Juni 2016, 12:40:02
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.


Warst du schon einmal in Deutschland?
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Klingelfee am 09. Juni 2016, 12:40:27
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.
Ja, und natürlich gab es die in Wien bei Stadtbahn und Schnellbahn. Jeder Farschein wurde gezwickt, denn es gab keine pauschal-Zeitkarten. Gestaut hat es sich trotz manueller Kontrolle nicht.


Also ich weiß nicht wo es welche gibt, aber ich kann aus eigenen Besuchen sagen, das es in Nürnberg, Berlin, Hamburg und München KEINE Zugangssperren gibt.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: fr3 am 09. Juni 2016, 12:49:21
Liegt schon länger (mindestens 25 Jahre) zurück dass ich in D (Frankfurt, Nürnberg) mit einer U-Bahn gefahren bin. Habe das nicht mehr in Erinnerung. Auf allen anderen Systemen, mit denen ich in den letzten 10-15 Jahren gefahren bin kenne ich eigentlich nur Bahnsteigsperren. Und das funktioniert trotz umfangreicher Fahrgastströme.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: B1.702 am 09. Juni 2016, 13:15:12
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.
Ja, und natürlich gab es die in Wien bei Stadtbahn und Schnellbahn. Jeder Fahrschein wurde gezwickt, denn es gab keine pauschal-Zeitkarten. Gestaut hat es sich trotz manueller Kontrolle nicht.
Sagen wir mal, nicht so oft.

1. waren Zugangssystem von Haus aus ausreichend dimensioniert (die "Reste" sieht man z.B. noch in Hietzing, wo die vielen Türen, jeweils mit "Eingang" und "Ausgang" beschriftet, heute nicht mehr annährend nötig sind trotz höherer Fahrgastzahlen und derzeitiger Endstation), zweitens waren die Fahrgastzahlen damals Dank "Spezialtarifen" relativ gering. Als die Entwerter kamen, wurden auch die eigentlichen Sperren (Schranken) entfernt. Und bei der S-Bahn waren Anfangs 30-min-Intervalle üblich...

Neue Systeme haben übrigens ausnahmslos Fahrausweise die berührungslos kontrolliert werden, auch Einzelfahrscheine. Dadurch braucht es keine Kontrollmechanik (wartungsaufwendiger und störungsanfällig), so etwa auch kein Nachfüllen der Druckertinte.

Vorteilhaft ist auch die Erfassung der Fahrgastströme in Echtzeit, welche ein besseres Störungsmanagement und gegebenenfalls eine temporäre Sperre des Zugangs zum Bahnsteig gestattet.

Ja, und dass Fahrgäste lückenlos überwacht werden können, ibs. solche mit personifizierten Zeitkarten (Jahreskarten). ;-) Der Aufwand für den Fahrgast wird auch höher. Inzwischen hat fast jeder schon mehr als eine RFI-Karte im Geldbörserl, und viele stören sich gegenseitig, das heißt man muss die eine Karte jedes Mal rausnehmen.

Außerdem: Was macht man, wenn das Ding defekt ist? Eine Karte ohne Elektronik wird selten kaputt, abgesehen davon, dass man dann trotzdem in die U-Bahn einsteigen kann, und nicht an der Sperre alles aufhält und dann unverrichteter Dinge umkehren und sich einen Tagesfahrschein kaufen muss.

Ich würde auch nicht glauben, dass alles billiger wird. Auch RFI-Kontrollgeräte kosten etwas, die Karten werden durch den Chip teurer etc. Und Schwarzfahrer wird es trotzdem geben (das System macht ja nur flächendeckend, also auch bei Oberflächenverkehrsmitteln, Sinn)...
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: benkda01 am 09. Juni 2016, 13:29:58
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.
Außer den erwähnten Systemen Nürnberg, Berlin, Hamburg und München fallen mir spontan noch Prag, Budapest, Kopenhagen und Rom ein.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: 13er am 09. Juni 2016, 13:53:40
Mir ist eigentlich ausser Wien kein System OHNE Zugangssperren bekannt.
Außer den erwähnten Systemen Nürnberg, Berlin, Hamburg und München fallen mir spontan noch Prag, Budapest, Kopenhagen und Rom ein.
In Rom gibt es Zugangssperren! War einfach großartig, als ich relativ zügig vom Colosseum zum Hotel wollte und auf einmal meine Karte nicht mehr funktioniert hat.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: benkda01 am 09. Juni 2016, 14:03:45
In Rom gibt es Zugangssperren!
Echt? :o  Dann erinnere ich mich entweder falsch oder es gibt sie möglicherweise nicht in allen Stationen.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: darkweasel am 09. Juni 2016, 14:11:17
In Rom gibt es Zugangssperren!
Echt? :o  Dann erinnere ich mich entweder falsch oder es gibt sie möglicherweise nicht in allen Stationen.
In Rom habe ich (von 2011) auch überall Zugangssperren in Erinnerung, und habe dort sogar so eine ähnliche Erfahrung gemacht wie 13er.
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Linie 360 am 09. Juni 2016, 14:28:19
In Rom gibt es Zugangssperren!
Echt? :o  Dann erinnere ich mich entweder falsch oder es gibt sie möglicherweise nicht in allen Stationen.
In Rom habe ich (von 2011) auch überall Zugangssperren in Erinnerung, und habe dort sogar so eine ähnliche Erfahrung gemacht wie 13er.
Es gibt in Rom in allen Stationen Zugangssperren.
Bei uns 6 war die Wochenkarte nach spätestens 48h defekt(war dann jedes Mal lustig,selbiges dem ATAC Personal beizubringen,um eine Ersatzkarte zu erhalten).
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: fr3 am 09. Juni 2016, 14:54:05
Sagen wir mal, nicht so oft.

1. waren Zugangssystem von Haus aus ausreichend dimensioniert (die "Reste" sieht man z.B. noch in Hietzing, wo die vielen Türen, jeweils mit "Eingang" und "Ausgang" beschriftet, heute nicht mehr annährend nötig sind trotz höherer Fahrgastzahlen und derzeitiger Endstation), zweitens waren die Fahrgastzahlen damals Dank "Spezialtarifen" relativ gering. Als die Entwerter kamen, wurden auch die eigentlichen Sperren (Schranken) entfernt. Und bei der S-Bahn waren Anfangs 30-min-Intervalle üblich...
An neuralgischen Stationen gab es sehr wohl zeitweise großen Zustrom.

Zitat
Ja, und dass Fahrgäste lückenlos überwacht werden können, ibs. solche mit personifizierten Zeitkarten (Jahreskarten). ;-) Der Aufwand für den Fahrgast wird auch höher. Inzwischen hat fast jeder schon mehr als eine RFI-Karte im Geldbörserl, und viele stören sich gegenseitig, das heißt man muss die eine Karte jedes Mal rausnehmen.
Natürlich kann man die Bewegung der Leute erfassen. Geht mit der Ortung von Handys sogar noch wesentlich flächendeckender und geschieht bekanntlich auch. Eine Erfassung von Zeitkartenbesitzern nutzt hingegen eher nur der internen Planung, wobei natürlich Mißbrauch verhindert werden sollte.

Welches Problem gibt es bei verschiedenen RFID/NFC-Karten? Habe in Teheran immer die U-Bahnkarte (mit chip) im Geldbörsel, daneben Bankkarte ebenso mit Chip. Probleme hatte ich noch nie.

Zitat
Außerdem: Was macht man, wenn das Ding defekt ist? Eine Karte ohne Elektronik wird selten kaputt, abgesehen davon, dass man dann trotzdem in die U-Bahn einsteigen kann, und nicht an der Sperre alles aufhält und dann unverrichteter Dinge umkehren und sich einen Tagesfahrschein kaufen muss.
Diese Systeme sind weltweit zu tausenden in Gebrauch, auch wo es noch viel größere Fahrgastströme gibt. Natürlich kann es Störungen geben, sind jedoch nicht alltäglich.

Zitat
Ich würde auch nicht glauben, dass alles billiger wird. Auch RFI-Kontrollgeräte kosten etwas, die Karten werden durch den Chip teurer etc. Und Schwarzfahrer wird es trotzdem geben (das System macht ja nur flächendeckend, also auch bei Oberflächenverkehrsmitteln, Sinn)...
Die Instandhaltung ist billiger als jeder mechanische Entwerter, die Anschaffung erst recht. Ein vandalensicheres, witterungsfestes RFID-Lesegerät kostet ein paar hundert Euro.

Schwarzfahren in der U-Bahn ist zwar nicht unmöglich (hinter einer anderen Person schnell vorbei) aber etwas schwieriger. Im Oberflächenverkehr gibt es keinen Unterschied. Natürlich kann man sich theoretisch ganz ohne U-Bahn durch Wien bewegen und es wäre nicht auszuschließen, dass im Fall von Bahnsteigsperren notorische Schwarzfahrer diesen Weg wählen könnten. Die Frage ist wie weit das statistisch relevant ist.


Zu Rom: es gab immer Bahnsteigsperren bei der U-Bahn. Seit 5-6 Jahren wurden die Drehkreuze durch Schiebe-Barrieren ersetzt.

In Budapest gab es einst (zu Zeiten des Kommunismus) ein recht kurioses System: die Schiebebarrieren waren grundsätzlich offen. Man musste davor eine Münze einwerfen. Nur wenn man dies nicht tat ging die Sperre zu. Man ging also von der Ehrlichkeit der Leute aus - ohne ihnen jedoch allzu sehr zu vertrauen :)
Titel: Re: [PM] Wiener U-Bahn: Kommen Zugangssperren?
Beitrag von: Tunafish am 09. Juni 2016, 15:09:07
In Budapest gab es einst (zu Zeiten des Kommunismus) ein recht kurioses System: die Schiebebarrieren waren grundsätzlich offen. Man musste davor eine Münze einwerfen. Nur wenn man dies nicht tat ging die Sperre zu. Man ging also von der Ehrlichkeit der Leute aus - ohne ihnen jedoch allzu sehr zu vertrauen :)

Dieses Modell scheint in Japan auch sehr verbreitet.