Kann man als Betrieb überhaupt verhindern, dass man im Rahmen einer Triebwagenbeschaffung "Schienenfräsen" kauft? Sprich: Gibt es Parameter die sich im Vorhinein festlegen und auch unabhängig kontrollieren lassen? Oder kauft man die Katze im Sack?
Das ist sicher nicht einfach, aber es ist sicher möglich, im Zuge der notwendigen Ausschreibungsverfahren den Hersteller zu bestimmten - unabhängig geprüften - Vorgaben verdingen. Siemens hat für das Avenio-Konzept (Einzelgelenktriebwagen) einige Untersuchungen mit der RWTH Aachen vorgenommen, die die Abnutzung des Rad-Schiene-Systems dokumentieren.
Es ist sicher eine grundsätzliche Frage, wieviel Anteil des Fahrzeugboden niederflurig sein
müssen. Die Spanne reicht von einem Einstieg bis zur gesamten Fahrzeuglänge. Es geht weiter mit den Drehgestellen; verlangt man in einem Fahrgestell zusammengefasste Einzelräder, Portalachsen oder gar durchgehende Radsätze in echten Drehgestellen? Wie groß sind die ungefederten Massen mit Blick auf das Antriebskonzept? Des weiteren ist auch das Fahrzeugkonzept, also Einzel- vs. Multigelenk-Fahrzeug ein ausschlaggebender Faktor.
Es läßt sich meiner Einschätzung nach mit dem Projektmanagement-Dreieck recht gut skizzieren, wo Fahrzeuginvestition, Fahrgastkomfort (Niederfluranteil, Klimatisierung, etc.) und Wartungskosten (Fahrzeug, Infrastruktur) in einem Spannungsfeld stehen.