Autor Thema: Linie 47 (1908-1962)  (Gelesen 85833 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #120 am: 24. Oktober 2018, 00:41:34 »
K 2447 hatte im November 1940 in der HW eine große Kastenreparatur mit Umbau auf halbrunde Seitenwand bekommen; die Klapptüren waren im Dezember 1938 eingebaut worden. Im Juni 1958 wurde der auf dem Foto abgebildete Altkasten bei Gräf & Stift durch einen Neukasten ersetzt, der das Aussehen des heutigen Museumswagens deutlich veränderte.
Gibt es eigentlich irgendwo eine Liste, wo 2447 über die Jahre stationiert war? Im Wiki sind ja leider nur die letzten paar Jahre aufgeführt.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13642
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #121 am: 01. Januar 2019, 21:45:15 »
K 2455 + d2 5085 am Joachimsthalerplatz in den 50er Jahren (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat). Halb Wien hatte narrische Verwandte oder Bekannte am Steinhof und so verkehrte die Linie 47 zu den Besuchszeiten mit zwei Beiwagen  >:D

LG nord22

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14509
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #122 am: 02. Januar 2019, 10:47:00 »
Die Lungenheilanstalt war auch da oben und hatte viel zu tun - vor allem TBC.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1975
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #123 am: 02. Januar 2019, 11:48:50 »
Es ist ein wiener Brauch, unangenehme Dinge nicht beim Namen zu nennen - also wenn wer z.B. abgrüstelt ist, hat in der Qui-Qui geholt.
Hat man jemand in neurologischer Sicht für deppert erklärt, so hat der behutsame Wiener unter bedeutsamen Augenrollen und gymnastischen Zeigefingerkreiseln an der Schläfe mit "Endstation 47, gell?", diagnostiziert.

diogenes

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2047
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #124 am: 02. Januar 2019, 16:29:56 »
Derartige Metaphorik und Umschreibung, speziell in Bezug auf Intelligenz bzw. ihren Mangel daran oder gar den Qui-Qui, auch Bandlkramer (also eigentlich Beine-Krämer) usw. genannzt, sind ein weltweites Phänomen. Aber der Wiener ist darin sehr gut, das stimmt :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16394
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #125 am: 02. Januar 2019, 16:45:50 »
Ein Bandlkramer ist aber etwas ganz anderes!   ;)


Bandlkramer
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

diogenes

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2047
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #126 am: 02. Januar 2019, 17:19:23 »
Einen Bandlkramer als Bänderhändler kenn' ich nicht, nur den wienerischen Beine-Händler, also den guten alten Sensenmann. Das kann ein zufälliges Homonym sein. Oder ein absichtliches. Lassen wir's dabei. Der Fred hier ist ja über den 47er.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36123
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #127 am: 02. Januar 2019, 17:45:37 »
Es gibt beide Bedeutungen, sowohl die vom Bandl als auch die vom Banl abgeleitete. Das Baanl (Beinderl, Knochen) ist heute nicht mehr sonderlich geläufig, daher wird auch der Begriff ausbanln (ausnehmen, auch: als Ersatzteilspender verwerten) oft falsch geschrieben ("ausbandln", "ausbadln") – bei Letzterem offensichtlich aus falschem Analogieschluss zu badln (stehlen).
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Katana

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2197
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #128 am: 02. Januar 2019, 22:01:11 »
Ich kann nicht widerstehen und muss OT bleiben:
"Baaner" hat man bis vor wenigen Jahren oft im Stuwerviertel oder am Gürtel gesehen.
 
Belege: Wiener Dialektlexikon von Wolfgang Teuschl https://books.google.at/books?id=Jjl3DwAAQBAJ&pg=PT66&lpg=PT66&dq=wienerischer+dialekt+baan&source=bl&ots=MBbYYr9k-Q&sig=YQYIME63ch92GznjRhU4btQw_CE&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiJ1ZeW_M_fAhWwk4sKHZ_rAlQQ6AEwC3oECAMQAQ#v=onepage&q=wienerischer%20dialekt%20baan&f=false und https://www.janko.at/Wienerisch/Lexikon/b.htm und http://kwhiteadventures.com/baana-peitscherlbuam-heh/

Und lt. Wolfgang Teuschl ist ein Baanlkramer oder Baanlstierer einer, der sich im Mistkübel nach Brauchbarem umschaut.

diogenes

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2047
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #129 am: 03. Januar 2019, 00:11:37 »
Kann jetzt auch nicht widerstehen:
....
Und lt. Wolfgang Teuschl ist ein Baanlkramer oder Baanlstierer einer, der sich im Mistkübel nach Brauchbarem umschaut.
Den müsste man mit "dumpfem A" (bzw. "offenem O") aussprechen, weil er nach Beinen "kramt" (herumsucht, und zwar im Mistkübel) und nicht mit Beinen "kräm(er)t" (handelt).
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

buschberg

  • Fahrer
  • ***
  • Beiträge: 284
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #130 am: 03. Januar 2019, 15:14:58 »
Meine Großeltern sagten zum Steinhof auch "Lemoniberg", kann mich aber nicht mehr erinnern, warum.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36123
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #131 am: 03. Januar 2019, 15:45:05 »
Meine Großeltern sagten zum Steinhof auch "Lemoniberg", kann mich aber nicht mehr erinnern, warum.

Wegen der goldenen Kuppel der Otto-Wagner-Kirche, die die damaligen Wiener an eine halbe Zitrone erinnerte. Man machte sich in dieser Zeit über den für eine konservative Stadt völlig ungewohnten Jugendstil lustig, daher wurde die Kuppel der Secession auch als goldenes Krauthappl bezeichnet.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2190
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #132 am: 03. Januar 2019, 15:53:05 »
Es gibt die Redensart "Ausbanln wira Hund den Knochn", in der mir bekannten Aussprache mit praktisch stummen erstem "n" und folgendem Meidlinger L.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13642
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #133 am: 17. März 2019, 11:38:56 »
d2 5018 + d2 5064 in der Sanatoriumstraße (Foto: DI J. Michlmayr, 22.10.1961). d2 5064 ist als Museumsfahrzeug erhalten geblieben.

LG nord22

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11512
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #134 am: 18. März 2019, 08:34:15 »
d2 5018 + d2 5064 in der Sanatoriumstraße (Foto: DI J. Michlmayr, 22.10.1961). d2 5064 ist als Museumsfahrzeug erhalten geblieben.

"Erhalten geblieben" ist vielleicht nicht ganz die richtige Formulierung: der Wagen wurde 1961 zum sz1 7202 adaptiert, im Dezember 1969 ausgemustert und vom WTM übernommen, welches ihn 1970 in den Zustand von 1924 zurückversetzte.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")