Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1227641 mal)

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moszkva tér

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1125 am: 05. Januar 2014, 22:10:16 »
Wegen tagsüber vielleicht ca 10% und nächtlicherweise vielleicht 2% der Fahrgäste, die auf Niederflur angewiesen sind, wird hier im Forum ein Problem gemacht,das es nicht gibt. Der Schaden für alle "normalen" FG  durch Zeitverlust (Kurzführungen, Umleitungen etc) tagsüber wegen der notwendigen Schienenreparaturen ist aber enorm.

Ich sehe es nicht ein, dass die - deiner Meinung nach - 2-10 % der potentiellen Fahrgäste mit ihren Steuern den Straßenbahnbetrieb mitfinanzieren, aber gleichzeitig durch unsinnige Stehzeiten und verblödete Fahrzeugeinsätze diese nicht nützen können!

Weiters wäre es in der Privatwirtschaft absoluter Selbstmord, wenn ein Unternehmen relativ einfach - also nur durch effizientere Einsetzung der bereits bestehenden Betriebsmittel - 2-10 % mehr Kundschaft generieren könnte, es aber nicht machen würde.  :bh:

Ja, Barrierefreiheit kostet. Aber es bringt volkswirtschaftlich sicher mehr als es kostet! Man bedenke nur, dass man beispielsweise heute fest davon ausgeht, dass je länger alte Menschen aktiv sind, desto länger sind sie auch nicht pflegebedürftig. Und je mehr Wege sie alleine zurücklegen können, je länger sie unter Leute gehen können, desto besser ist es für die gesamte Gesellschaft. Auch gibt es zahlreiche Rollstuhlfahrer, die "richtige" Jobs machen, die auch irgendwie an ihren Arbeitsplatz kommen müssen. Weiters geben Lokale, Geschäfte, Theater, Kinos, Museen usw. viel Geld aus, um barrierefrei zugänglich zu sein, was komplett sinnlos wäre, wenn die betreffenden Kunden (und sogar Mitarbeiter!) gar nicht anreisen könnten. Auch Menschen, die nach Unfall o.Ä. vorübergehend mobilitätseingeschränkt sind, werden heute möglichst früh wieder remobilisiert, damit sie schneller und besser regenerieren können. Auch diese sind, für den Genesungsprozess, auf benutzbare Niederflurfahrzeuge angewiesen, um rasch wieder alleine ihre Wege erledigen zu können.

An der Barrierefreiheit hängt also, für die Gesamtbevölkerung, sehr viel, auch wirtschaftlicher Nutzen. Die ULF-Verteilung ist dabei nur ein sehr kleiner Puzzlestein, aber mMn kein unwichtiger!

Und noch ein Detail dazu, weil ich sehr viel mit Kinderwagen unterwegs bin: Die Babys von heute sind morgen erwachsen. Und wenn sie schon von früh auf von den Eltern lernen, dass Öffi-Fahren Spaß macht und praktisch ist, werden sie als Erwachsene auch selber gerne Öffis fahren und eher nicht Auto-Zombies werden. Und Kinderwägen sind viele unterwegs, ich bin mit meiner Kleinen meist nicht der einzige im Fahrzeug  :lamp:

Gadaladalella

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1126 am: 06. Januar 2014, 14:37:55 »
... bei der Wartung sparen ist so oder so nicht drin.

Ich kann mich noch gut daran erinnern und muß beim obigen Zitat zu schmunzeln beginnen, nicht weil es schlecht ist, sondern der Tatsache entspricht und mir dabei Gedanken von früher einfallen. Es war so um die Zeit als die ULFe 639 bis 648 fast ein Jahr in Fav standen und auf ihre Zulassungen warteten ( nicht nur wegen des Experimentierens mit den Aussenspiegeln ), als die ersten Horrorzahlen vom ULF durchsickerten und ich feststellte, daß wir in 10 bis 15 Jahren rumänische Verhältnisse bekommen werden. Fast Gesteinigt wurde ich damals für meine Aussage. Wie schaut's heute aus?

Der Fehler ist: man will nur mit Design und Top Zahlen brillieren. Diese Rechnung geht ganz einfach nicht auf. Das sollte sich die Politik und die Verantwortlichen  - der ihr jedwegliche Realität fehlt - mal ganz deutlich hinter die Ohren schreiben...

Petersil

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1127 am: 08. Januar 2014, 00:51:05 »
Und noch ein Detail dazu, weil ich sehr viel mit Kinderwagen unterwegs bin: Die Babys von heute sind morgen erwachsen. Und wenn sie schon von früh auf von den Eltern lernen, dass Öffi-Fahren Spaß macht und praktisch ist, werden sie als Erwachsene auch selber gerne Öffis fahren und eher nicht Auto-Zombies werden. Und Kinderwägen sind viele unterwegs, ich bin mit meiner Kleinen meist nicht der einzige im Fahrzeug  :lamp:

Darüber habe ich aber allerdings andere Theorien gehört. Laut diesen dürfte das Top-Jugendticket mehr "bringen". Die Verkehrsmittelwahl überträgt sich nicht so einfach über Generationen. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe.
Sonst stimme ich dir vollinhaltlich zu.

moszkva tér

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1128 am: 08. Januar 2014, 00:57:16 »
Und noch ein Detail dazu, weil ich sehr viel mit Kinderwagen unterwegs bin: Die Babys von heute sind morgen erwachsen. Und wenn sie schon von früh auf von den Eltern lernen, dass Öffi-Fahren Spaß macht und praktisch ist, werden sie als Erwachsene auch selber gerne Öffis fahren und eher nicht Auto-Zombies werden. Und Kinderwägen sind viele unterwegs, ich bin mit meiner Kleinen meist nicht der einzige im Fahrzeug  :lamp:

Darüber habe ich aber allerdings andere Theorien gehört. Laut diesen dürfte das Top-Jugendticket mehr "bringen". Die Verkehrsmittelwahl überträgt sich nicht so einfach über Generationen. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich das aufgeschnappt habe.
Sonst stimme ich dir vollinhaltlich zu.
Jugendtickets (und auch Interrail) sind sicher auch toll.
Aber Kinder orientieren sich im Verhalten sehr wohl an den Eltern. Auch wenn sie irgendwann einmal rebellieren, werden sie eher den Eltern ähnlich sein, wenn sie erwachsen sind, als das komplette Gegenteil. Wenn die Eltern mit Begeisterung 300 m mit dem Auto ins Geschäft fahren und sich irgendwann aufregen, weil das wegen der Begegnungszone nicht mehr geht, werden die Kinder dieses Verhalten lernen und als Erwachsene - mit Variationen - auch so leben. Wenn die Eltern aber begeisterte Öffi-Fahrer sind, ist die Chance auch groß, dass die Kinder als Erwachsene das auch sein werden.

N1

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1129 am: 08. Januar 2014, 01:32:35 »
Und noch ein Detail dazu, weil ich sehr viel mit Kinderwagen unterwegs bin: Die Babys von heute sind morgen erwachsen. Und wenn sie schon von früh auf von den Eltern lernen, dass Öffi-Fahren Spaß macht und praktisch ist, werden sie als Erwachsene auch selber gerne Öffis fahren und eher nicht Auto-Zombies werden. Und Kinderwägen sind viele unterwegs, ich bin mit meiner Kleinen meist nicht der einzige im Fahrzeug  :lamp:
Das Beispiel hinkt etwas: Die Babys von heute werden ihre Erlebnisse beim Öffi-Fahren, so wie alle sonstigen Erlebnisse auch, nicht allzu lange in Erinnerung behalten. ;)
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Hans Rauscher

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1130 am: 08. Januar 2014, 09:11:17 »
Schüler zahlen im Allgemeinen ihre Fahrkarte nicht selber. Ob es sich also um eine normale Schülerkarte mit Zusatzwertmarke oder um eine Gesamtnetzkarte handelt, tut wenig zur Sache. Was bleibt, ist der Eindruck vom öffentlichen Verkehrsmittel. Und der kann trotz allem negativ sein, wenn der Postbus nur alle heiligen Zeiten daherkommt, maßlos überfüllt ist oder beim Umsteigen eine völlig menschenverachtende Umgebung (schiefer Ständer mit verbogenem Löffel im Gatsch neben einer Landstraße) geboten wird.

Und auch der nach Kotze stinkende Discobus, auf dessen Abfahrt man zuerst einmal im Suff noch eine Stunde lang warten muss und sich dann eine weitere Stunde darauf konzentriert, den Brechreiz zu unterdrücken, zählt in der Gesamterinnerung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln ... 8)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1131 am: 10. Januar 2014, 13:21:50 »
*ggg*

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Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1132 am: 10. Januar 2014, 13:30:31 »
Waren heut' vormittag halt wieder viele Falschparker und daraus resultierende Fahrtkürzungen am 60er.  >:D
Was ist das gleich für ein Haufen?

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1133 am: 12. Januar 2014, 13:25:11 »
Und heute untertags (Sonntag!) wieder einmal bis zu 40 Minuten Wartezeit auf den nächsten ULF am 37er...

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1134 am: 12. Januar 2014, 13:49:22 »
Wer traut sich wetten, dass die Blaue am 37er ein E1 ist?  >:D

Linie 58

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1135 am: 12. Januar 2014, 13:57:16 »
Wer traut sich wetten, dass die Blaue am 37er ein E1 ist?  >:D

Es sind doch eh zwei A unterwegs...!

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1136 am: 16. Januar 2014, 22:00:43 »
Nachtrag von gestern: Horrende Wartezeiten am 62er (40 min) und am 5er (45 min !!) auf den nächsten ULF

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1137 am: 22. Januar 2014, 21:26:46 »
38 Minuten Wartezeit auf einen ULF am 60er dank intelligenter Aufteilung :fp:

Linie 41

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1138 am: 22. Januar 2014, 21:57:19 »
38 Minuten Wartezeit auf einen ULF am 60er dank intelligenter Aufteilung :fp:
Und schau wo der erste ULF gleich hinfahren wird... Herr, laß Hirn regnen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1139 am: 23. Januar 2014, 01:07:15 »
Und schau wo der erste ULF gleich hinfahren wird... Herr, laß Hirn regnen.
Hat die FSG nicht bei der letzten Wahl Regenschirme verschenkt?
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