Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1227696 mal)

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1140 am: 24. Januar 2014, 12:49:50 »
Mindestens 40 Minuten Wartezeit auf den nächsten ULF am 42er!

Wattman

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1141 am: 24. Januar 2014, 18:35:05 »
Ja was wollt ihr? Ich habe geglaubt, Ihr mögt Altfahrzeuge und hasst den ULF?
Fahren ULFe, trauert ihr den E1 nach;
Fahren E1, ist es Euch auch nicht recht.  :fp:

13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1142 am: 24. Januar 2014, 18:36:35 »
Ja was wollt ihr? ich habe geglaubt, Ihr mögt Altfahrzeuge und hasst den ULF?
Eh, aber man muss im Sinne der Allgemeinheit, die auf Niederflur angewiesen ist, eben über den eigenen Schatten springen ;) Persönlich hätte ich kein Problem damit, bis zu dem Zeitpunkt, wo ich körperlich gebrechlich werde, mit E1 zu fahren.
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hema

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1143 am: 24. Januar 2014, 18:44:31 »
. . . . im Sinne der Allgemeinheit, die auf Niederflur angewiesen ist . . . .
Nicht die Allgemeinheit (Gesamtbevölkerung) ist auf Niederflur angewiesen, sondern ein oder zwei Promille der Straßenbahnbenutzer!  ;)
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13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1144 am: 24. Januar 2014, 18:51:09 »
. . . . im Sinne der Allgemeinheit, die auf Niederflur angewiesen ist . . . .
Nicht die Allgemeinheit (Gesamtbevölkerung) ist auf Niederflur angewiesen, sondern ein oder zwei Promille der Straßenbahnbenutzer!  ;)
Also wenn du alle Älteren, Gebrechlichen, Kinderwägen usw. zusammenrechnest, bist du schon mal um paar Prozent drüber ;)
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hema

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1145 am: 24. Januar 2014, 19:00:12 »

Also wenn du alle Älteren, Gebrechlichen, Kinderwägen usw. zusammenrechnest, bist du schon mal um paar Prozent drüber ;)
Es sind alle älteren (ab welchem Alter?) Menschen gebrechlich?  :o

Und die Leute mit Kinderwagen (ausgenommen Zwillingswagen und Kleinkind-SUV) steigen recht flugs auch in E1 und E2 ein.  :)



Man soll Bequemlichkeit nicht mit Notwendigkeit verwechseln! Auch wenn es natürlich jeder gern so kommod wie möglich haben will, aber das war ja hier nicht die Frage.
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Achter

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1146 am: 24. Januar 2014, 19:40:33 »
Einerseits hören wir immer wieder von allen Seiten, wie gut Bewegung dem Körper tut. Andererseits sind uns die drei Stiegen in den E1 schon zu viel?

Geschätzte 90% der Fahrgäste haben kein Problem mit einem Hochflurzug - und auch vor 1998 fuhren viele Ältere mit der Tramway.

Was ich damit ausdrücken möchte: Sicher ist ein Ulf für bestimmte Fahrgäste eine Erleichterung - aber man sollte den Ulf nicht als Allheilmittel ansehen. Es wird immer irgendwelche Barrieren im Alltag für bestimmte Personengruppen geben.

Und das hier immr wieder diskutierte Thema, daß die Blaue wieder einmal kein Ulf war: Schaut in die Blauen hinein - wie viele Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Gebrechliche sind drin? Praktisch keine, weil die einfach um diese Zeit nicht mehr fahren . Also versuchen wir die Kirche im Dorf zu lassen.

Das soll allerdings keine Erklärung dafür sein, daß Dutzende Ulfe - weil sie eben ein Dreck sind - in der HW festrosten. Als Steuerzahler finde ich, daß die Politik den WL und dem Hersteller ordentlich die Wadeln viererichten sollte - weil nur zum Parken in der HW hat die Stadt Wien die Kraxn nicht gekauft.

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1147 am: 24. Januar 2014, 19:59:12 »
Was ich damit ausdrücken möchte: Sicher ist ein Ulf für bestimmte Fahrgäste eine Erleichterung - aber man sollte den Ulf nicht als Allheilmittel ansehen. Es wird immer irgendwelche Barrieren im Alltag für bestimmte Personengruppen geben.
Und jetzt stell dir vor, jeder würde so argumentieren. Dann würde man nirgends Barrieren abbauen. Wir leben heute nicht mehr in den 60ern, wo man auf Personen, die nicht zu 100% körperlich fit waren, einfach g'schissn hat, sondern in einer Zeit, wo man auch auf die Schwächsten in der Gesellschaft gefälligst Rücksicht zu nehmen hat.
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1148 am: 24. Januar 2014, 20:06:50 »
Und das hier immr wieder diskutierte Thema, daß die Blaue wieder einmal kein Ulf war: Schaut in die Blauen hinein - wie viele Kinderwagen, Rollstuhlfahrer und Gebrechliche sind drin? Praktisch keine, weil die einfach um diese Zeit nicht mehr fahren . Also versuchen wir die Kirche im Dorf zu lassen.
Du verwechselst da etwas: Vielleicht ist es ja so, dass gewisse Betroffene auch gerne mal bis Mitternacht fort bleiben würden, es aber nicht tun, weil es ihnen eben passieren kann, dass sie am Heimweg plötzlich vor einer Hochflurer-Blauen stehen und nicht mehr heimkommen. Wenn es entlang der Linie Nachtbusse gibt, relativert sich das Problem zwar, aber es ist trotzdem diskriminierend.
Und dass Kinderwägen spätabends nicht unterwegs sind, halte ich für ein Gerücht - ich hab Freunde, die gerne mal am Abend mit ihrem Baby wen besuchen, das Baby schläft dann im Kinderwagen ein und gegen 23 Uhr wird heimgegangen.

Das soll allerdings keine Erklärung dafür sein, daß Dutzende Ulfe - weil sie eben ein Dreck sind - in der HW festrosten. Als Steuerzahler finde ich, daß die Politik den WL und dem Hersteller ordentlich die Wadeln viererichten sollte - weil nur zum Parken in der HW hat die Stadt Wien die Kraxn nicht gekauft.
Vor allem hat die Stadt Wien die HW eigentlich auch nicht als "Abstellanlage" gebaut.
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1149 am: 24. Januar 2014, 20:10:17 »
Nur wo ist das Ende des Barrierenabbauens? Wenn einer zu 100% bettlägerig ist, wird er keine Bim nutzen können. Ein Rollstuhlfahrer kommt zwar mit dem 43er nach Neuwaldegg - aber die Steigung Richtung Wienerwald kommt er nicht hinauf.

Es gibt nun einmal keine Chancengleichheit für alle - auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen. Es wird immer Benachteiligte Gruppen in der Gesellschaft geben.

hema

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1150 am: 24. Januar 2014, 20:14:42 »

Und jetzt stell dir vor, jeder würde so argumentieren.
Nein, du verstehst das falsch. Es soll(te) ja alles so sein, wie du es sagst/forderst, zumindest in allen Fällen, wo es ohne gröbere Schwierigkeiten geht! Wenn man die teuren ULFs schon hat, dann soll man sie auch verwenden.


Nur soll man andererseits das Thema nicht so überzogen aufbauschen, wie wenn die halbe Bevölkerung ohne Niederflur nicht überlebensfähig wäre!
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1151 am: 24. Januar 2014, 20:16:16 »
Ja, aber auch der Rollstuhlfahrer, der gegenüber der 43er-Endstation in einem Haus mit Lift wohnt, kann sich leider nicht drauf verlassen, dass er am späten Abend noch ohne Umstände heimkommt.
Hier geht es nicht darum, Barrierefreiheit für Bettlägrige zu erreichen, sondern den Personen, die eigentlich auf sich selbst gestellt sein könnten, dies auch zu ermöglichen. Und der mutwillige Einsatz von Hochflurern abseits der HVZ ist zumindest eine Frechheit, wenn nicht sogar gesetzeswidrig.
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1152 am: 25. Januar 2014, 08:04:40 »
Und die Leute mit Kinderwagen (ausgenommen Zwillingswagen und Kleinkind-SUV) steigen recht flugs auch in E1 und E2 ein.  :)
Ja sicher, wenn kein ULF kommt  ::)

Als Kinderwagenbeweger muss ich sagen: Klar kann ich den Wagen in den c3 wuchten, aber Spaß ist es nicht! Daher muss ich leider sagen, dass mit Kinderwagen in Wien eigentlich nur Bus und U-Bahn benutzbar sind. Bei der Straßenbahn hingegen sind nur wenige Linien, die halbwegs verlässlich benutzbar sind (43, 44, 46, 52 und 58).

zu den paar Promille:
- 0,5 % der Österreicher sitzen im Rollstuhl - bedeutet pro vollem Lang-Ulf müsste (statistisch betrachtet) ein Rollifahrer mitfahren.
In Wien werden pro Jahr ca. 18.000 Kinder geboren, bedeutet grob gerechnet, dass es in Wien 45.000 Kinder im Alter zwischen 0 und 2,5 Jahren gibt, die - behaupte ich mal - alle mit Kinderwagen unterwegs sind. Das sind 2,5 % der Bevölkerung, ergo werden statistisch pro vollem Lang-Ulf 5 Kinderwägen transportiert.

95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1153 am: 25. Januar 2014, 10:38:13 »
So viele Leute sagen, dass man den ganzen Barrierefrei-Schnickschnack nicht braucht, weil ohnehin kaum Rollstuhlfahrer unterwegs sind. Diese Leute sollten einmal einen Blick über den Tellerrand werfen – und zwar in Städte, in denen der barrierefreie Ausbau weiter fortgeschritten ist als bei uns. Dort können sich Rollstuhlfahrer fortbewegen wie jeder andere auch und müssen sich nicht (wie bei uns) stets überlegen, welche Umwege sie zum Erreichen ihrer Ziele in Kauf nehmen müssen und ob sie überhaupt in vertretbarer Wartezeit ein passendes Verkehrsmittel kriegen.

Übrigens soll nicht unerwähnt sein, dass in diesen anderen Städten die Straßenbahnen selbstverständlich über elektrisch bediente Rollstuhlhilfen verfügen, die nicht nach jeder Benutzung einen Rüstwageneinsatz erfordern und den Haltestellenaufenthalt nur unmerklich verlängern – im Gegensatz zu unserem weltbest-umständlichen Klapprampensystem, wo der Rollstuhlfahrer zusätzlich noch dem Unmut und Unwillen des Fahrpersonals ausgesetzt ist. :down:
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1154 am: 25. Januar 2014, 11:07:02 »
Gerüchteweise soll es sogar Verkehrsunternehmen geben, die es schaffen, den Mischverkehr zwischen Hoch- und Niederflurern fahrplanmäßig abzuwickeln, obwohl sie mit anderen "Playern im Verkehrsgeschehen" mitfahren. Das muss aber in einem anderen Universum sein.
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