Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1227543 mal)

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luki32

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1170 am: 11. Februar 2014, 14:11:36 »
Ich finde es aber wieder einmal herrlich, dass sich ein bezirk beschließt, dass auf seinen Linien der ULF-Anteil erhöhrt werden soll. Und was ist in den anderen Bezirken? Die sollen dann Verschlechterungen in Kauf nehmen?

Jo mei, es beschließt auch ein Bezirk, daß der 6er nach KE fährt und nicht der 71er oder 4er, und die WL parieren, anstatt zur Stadt intervenieren zu gehen.
Es beschließt ein Bezirk, daß eine Linie so und nicht anders heißen darf und der Verkehrsbetrieb macht nichts dagegen.  8)

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1171 am: 11. Februar 2014, 14:50:57 »
Es ist das gute Recht eines Bezirks, zu beschließen, dass man einem Entscheidungsträger um etwas bittet. In diesem Falle: Die Ottakringer FPÖ stellt in der Bezirksratssitzung einen diesbezüglichen Antrag. Wird dieser angenommen, wird der Bezirk mangels Entscheidungsgewalt beim zuständigen Stadtrat (in diesem Fall Brauner) vorstellig. Die Frau Brauner kann nun dem ganz, teilweise oder gar nicht stattgeben und die Wiener Linien entsprechend beauftragen oder, falls dies im Verkehrsdienstevertrag nicht besser vorgesehen ist, ebenfalls nur bitten. Idealerweise nimmt die Frau Brauner nach Rücksprache mit den Wiener Linien auf das Gesamtgefüge Rücksicht. De facto delegiert die Frau Bauner das Problem an die Wiener Linien, gegenfalls gewürzt mit einem Schuss Parteipolitik (je nach Lust und Laune die Argumente "Von der FPÖ, also eher nein" oder "Dem Michl sei Bezirk, also eher ja").

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1172 am: 11. Februar 2014, 15:17:16 »
Ich finde es aber wieder einmal herrlich, dass sich ein bezirk beschließt, dass auf seinen Linien der ULF-Anteil erhöhrt werden soll. Und was ist in den anderen Bezirken? Die sollen dann Verschlechterungen in Kauf nehmen?
Das Floriani-Prinzip hat halt auch schon eine lange Tradition.  8) 8)

h 3004

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1173 am: 11. Februar 2014, 15:51:07 »
Wo die ULFe spazierenfahren, wäre mir persönlich egal, wären damit nicht die resultierenden Schienenschäden und Verspätungen, Umleitungen etc verbunden.
Wie sagt 95B  zu E2: klumpert... was ist dann der ULF? gibt es da eine Steigerungsstufe?

Linie 41

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1174 am: 11. Februar 2014, 15:52:26 »
Bisher war der ULF-Anteil in Währing eigentlich (also tagsüber zumindest) in halbwegs Ordnung. In letzter Zeit ist mir allerdings auch aufgefallen, daß die E2+c5 wieder öfter unterwegs sind. Sind eventuell schon Garnituren zum Sitzausbau verschwunden?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1175 am: 11. Februar 2014, 18:42:54 »
Unumstritten.
Das Verhältnis Niederflur zu Hochflur ist auf vielen Linien zum Vergessen und gehört verbessert. Un dich will jetzt auch nicht diskutieren, dass die WL schauen sollen, dass die ULF nicht so lange Standzeiten haben, wenn sie einmal wegen irgendwelchen Störungen abgestellt sind.

Ich finde es aber wieder einmal herrlich, dass sich ein bezirk beschließt, dass auf seinen Linien der ULF-Anteil erhöhrt werden soll. Und was ist in den anderen Bezirken? Die sollen dann Verschlechterungen in Kauf nehmen?
Bei den Wiener Linen laufen ein Haufen Leute mit guten Gehältern herum, sie bekommen diese Gehälter, weil sie den BEtrieb koordinieren und ihn gut führen sollen.
Jetzt frage ich dich ernsthaft: Wieso schaffen es diese nicht, die ULfe gleichmäßig über alle Linien zu verteilen, warum schaffen sie es nicht, dass cirka die Hälfte der Züge Niederflur sind, warum schaffen sie es nicht, dass die Hauptverkehrszeit-Verstärker Hochflurer sind, warum schaffen sie es nicht, dass der Auslauf so gestaltet wird, dass die Züge abwechselnd Hoch- und Niederflur sind?
Für diese Leute gibt es nur einen Ausdruck: Versager., den gleichen Ausdrück spendiere ich auch den zuständigen Politikerinnen und Politiker, die als Eigentümervertreter es nicht schaffen, diese Forderungen auch mittels des Dienstrechtes durchzusetzen.

Edit: Zitat eingefügt
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T1

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1176 am: 11. Februar 2014, 20:44:22 »
Wo die ULFe spazierenfahren, wäre mir persönlich egal, wären damit nicht die resultierenden Schienenschäden und Verspätungen, Umleitungen etc verbunden.
Wie sagt 95B  zu E2: klumpert... was ist dann der ULF? gibt es da eine Steigerungsstufe?
Das ist aber nichts ULF-spezifisches. Der Einsatz von Niederflurwagen bedeutet allgemein eine höhere Belastung der Schienen, da die Wägen zwar nicht viel schwerer sind, dafür aber ihr Gewicht auf weniger Achsen verteilen (einige wenige Fahrzeugkonzepte ausgenommen, Škoda 15T, Adtranz GTxN/M, Solaris Tramino und Siemens Avenio gehen da in die richtige Richtung). Der ULF kommt hier insofern schlecht weg, da er nur vier "Achsen" bei 25 m Fahrzeuglänge hat und weil er in S-Kurven mit dem mitgesteuerten ersten Radpaar die Schienen "fräst", weil diese in dem Falle in die Gegenrichtung drücken, da sie vom Gelenk, das weiter hinten liegt, mitgesteuert werden (selten blöde Konstruktion! :fp:).

Es ist aber grundsätzlich so, dass wenn man Niederflurwagen haben will (und das will man, gottseidank!), auch erhöhten Verschleiß bei den Gleisen in Kauf nehmen muss. Jedenfalls auf Bestandsnetzen, auf Neubaunetzen ist es anscheinend mittlerweile ziemlich gut möglich, Fahrzeug und Infrastruktur aufeinander "abzustimmen" – siehe Variobahn in Bergen oder Citadis in Frankreich. Beides Fahrzeugkonstruktionen, die nicht unbedingt auf Gleisschonung abzielen.

Es ist halt immer nur die Frage, wie man auf dieses Problem reagiert: In Wien wird es halt total ignoriert und es wird bei der Instandhaltung gespart, eine Kombination, die natürlich voll nach hinten losgeht. Wie man aber an der U-Bahn sieht, ist der Rückgang der Wartung ausreichend, damit etwas zerbröckelt – dazu braucht man nicht unbedingt NF-Fahrzeuge.

13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1177 am: 11. Februar 2014, 21:12:33 »
Bei den Wiener Linen laufen ein Haufen Leute mit guten Gehältern herum, sie bekommen diese Gehälter, weil sie den BEtrieb koordinieren und ihn gut führen sollen.
Die, die bei den entsprechenden F5-Abteilungen ganz oben sitzen, probieren es eh immer wieder - ich denke, die sind da am wenigsten schuld. Sie können sich aber gegenüber den Ausführenden einfach nicht durchsetzen.

Andererseits kommen dann wieder so Pläne raus wie der neue 67er ab 1.3., wo planmäßig(!!!) drei E2 (und noch ein paar Mal zwei) hintereinander fahren. Da darf man sich dann schon am Kopf greifen, ob das wirklich notwendig ist.
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haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1178 am: 11. Februar 2014, 22:39:13 »
Bei den Wiener Linen laufen ein Haufen Leute mit guten Gehältern herum, sie bekommen diese Gehälter, weil sie den BEtrieb koordinieren und ihn gut führen sollen.
Die, die bei den entsprechenden F5-Abteilungen ganz oben sitzen, probieren es eh immer wieder - ich denke, die sind da am wenigsten schuld. Sie können sich aber gegenüber den Ausführenden einfach nicht durchsetzen.
Es gibt ein Dienstrecht, es gibt Disziplinierungsmöglichkeiten im Beamten-Dienstrecht, im Vertragsbediensteten-Dienstrecht und im Angestellten- bzw. Arbeiterrecht, wenn da einmal 2 oder 3 fliegen, wird sich das Verhalten der anderen schon ändern. Wenn ich es aber nicht schaffe, dass meine Anweisungen durchgeführt werden, dann hab ich aber als Vorgesetzter oder Manager eindeutig versagt -> also Versager.
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13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1179 am: 11. Februar 2014, 22:41:53 »
In Wien gibts vor allem zwei Dinge: Die SPÖ und die Gewerkschaft. Wenn du da als Abteilungsleiter nicht spurst wie es der BO will, dann bist du halt nicht mehr lang Abteilungsleiter... in Italien würde man sagen mafiöse Strukturen, aber es gilt die Unschuldsvermutung!
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1180 am: 11. Februar 2014, 22:43:40 »
. . . .  und weil er in S-Kurven mit dem mitgesteuerten ersten Radpaar die Schienen "fräst", weil diese in dem Falle in die Gegenrichtung drücken . . . .
Mit dem letzten natürlich ebenso, nur mit umgekehrtem Vorzeichen halt!  ;)


Ich denke, die vernünftigste Niederflur-Konstruktion kommt von Skoda, also der Drehgestellwagen von Prag. Schaut halt nicht so "innovativ" aus, weil er stark auf bewährte Prinzipien setzt.


Was ich nie verstanden habe, wer die Entwicklung des ULF von Anfang an beobachtet hat (wie auch ich), sollte doch rasch erkannt haben, dass das Konzept ( –> "Technischer Irrläufer") nie aufgehen wird und immer ein Krampf bleibt!? Wieso haben da stets so viele gejubelt und jubeln noch immer? Ich kann natürlich leicht meckern, da ja jeder weiß, dass ich von nichts niemals nicht keine Ahnung nicht hatte und habe! :-[
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1181 am: 11. Februar 2014, 22:49:47 »
Zur damaligen Zeit war das Konzept durchaus innovativ und brauchbar. Die technische Entwicklung hat dafür gesorgt, dass es mittlerweile etliche Produkte gibt, die summa summarum besser sind. Lösungen ohne Achsen widersprechen dem Grundprinzip der Eisenbahn und können kein Allheilmittel sein.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1182 am: 11. Februar 2014, 22:54:15 »
Zur damaligen Zeit war das Konzept durchaus innovativ und brauchbar.
Das haben aber (schon damals) immer nur die ULF-Proponenten behauptet!  ;)
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1183 am: 11. Februar 2014, 23:05:33 »
Da war wohl auch eine gehörige Portion Psychologie im Spiel: Eine österreichische Lösung, komplett neues Konzept, innovativ (ob mit oder ohne Anführungsstricherln), mit den 20cm zeigt man's den anderen, die sich alle auf mind. 30-35cm festgelegt haben usw. - da war man sicher stolz auf diese eigene Entwicklung und hat wohl viel mit der rosaroten Brille gesehen.

Es spricht viel für diese Erklärung: Denn wenn der ULF wirklich so innovativ gewesen wäre oder besser als seine Artgenossen, dann hätte wohl mindestens eine andere Stadt ihn auch genommen. Nach dieser Enttäuschung aus allen anderen Städten hätte man IMHO nach der Erstserie auf ein anderes Fahrzeug umsteigen sollen und keine A1/B1 mehr beschaffen. Wenigstens jetzt man (hoffentlich) die Kurve gekratzt.
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1184 am: 11. Februar 2014, 23:36:56 »
2 E1 im doppelpack und 2 ULF im Doppelpack befinden sich heute Abend am 10er und sorgen somit für eine Wartezeit von 45 Minuten auf den nächsten ULF.  :down: