Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1227643 mal)

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13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1605 am: 24. Juli 2014, 14:18:13 »
Wenn man rechnet, dass ein ULF durchschnittlich 3 Mio. Euro gekostet hat und man davon ausgeht, dass von den insgesamt ~ 280 Fahrzeugen täglich an die 100 ungenutzt herumstehen, entweder weil sie kaputt/Reserve sind oder man sie aus Jux und Tollerei bzw. zum Kilometersparen nicht auf die Strecke schickt, dann sind das immerhin um die 300 Mio. Euro. Auch etwas, worüber man nachdenken sollte. Oder: Worüber der Stadtrechnungshof nachdenken sollte, schließlich kommt das weitaus meiste Geld für solche Anschaffungen von der Stadt und die hat es wiederum vom Steuerzahler.

Ungefähr so, als ob ein Hotel einen neuen Trakt zubaut und dann darauf schaut, dass vorwiegend die alten Zimmer vermietet werden, damit die neuen nicht zu sehr abgenutzt werden.
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luki32

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1606 am: 24. Juli 2014, 14:28:28 »
Wenn man rechnet, dass ein ULF durchschnittlich 3 Mio. Euro gekostet hat und man davon ausgeht, dass von den insgesamt ~ 280 Fahrzeugen täglich an die 100 ungenutzt herumstehen, entweder weil sie kaputt/Reserve sind oder man sie aus Jux und Tollerei bzw. zum Kilometersparen nicht auf die Strecke schickt, dann sind das immerhin um die 300 Mio. Euro. Auch etwas, worüber man nachdenken sollte. Oder: Worüber der Stadtrechnungshof nachdenken sollte, schließlich kommt das weitaus meiste Geld für solche Anschaffungen von der Stadt und die hat es wiederum vom Steuerzahler.

Ungefähr so, als ob ein Hotel einen neuen Trakt zubaut und dann darauf schaut, dass vorwiegend die alten Zimmer vermietet werden, damit die neuen nicht zu sehr abgenutzt werden.

Oder formulieren wir es anders, sie haben einfach zu viele Fahrzeuge bzw. die Reserve ist einfach zu groß.
Es war schon immer so, man muß ihnen das alte Klumpert wegnehmen, damit sie mit den Neuen fahren.

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Luki
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nord22

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1607 am: 24. Juli 2014, 16:04:16 »
Die großen Fuhrparkreserven sind notwendig, weil die W.L. ansonsten bei tagesaktuellen Häufungen von ULF Defekten die Ausläufe nicht stellen können. Auf der Linie 33 ist dies besonders einfach zu beobachten. Bei drei A Planauslauf und einem A Reserve waren schon des Öfteren nur ein bis zwei A im Einsatz!
Für eine Besserung der Situation müsste die F52 weit kreativer und flexibler sein. Es wäre erforderlich in miesem Zustand befindliche, stark verschlissene ULF der ersten Generation vorzeitig (und nicht erst nach 8 Jahren/ 500.000 km) einer HU zu unterziehen. Die E1 mi ihrer robusten Technik fahren trotz arg vernachlässigter Wartung und Instandhaltung, die ULF fallen irgendwann wegen defekter Portalbremsen oder Lecks im Hydraulikbereich aus.

nord22

13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1608 am: 24. Juli 2014, 18:36:25 »
Am 18er fährt übrigens noch ein zweiter E1: 4509+1260. Jetzt ist die Schwelle zum Dadaismus bald überschritten... In den Ferien mehr Hochflurer als unterm Jahr! :ugvm: :ugvm: :ugvm:
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95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1609 am: 24. Juli 2014, 19:01:06 »
Auf der Linie 33 ist dies besonders einfach zu beobachten. Bei drei A Planauslauf und einem A Reserve waren schon des Öfteren nur ein bis zwei A im Einsatz!

Der Reserve-A wird ja nicht eingesetzt. ;)
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Bimigel

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1610 am: 24. Juli 2014, 19:12:51 »
Am 18er fährt übrigens noch ein zweiter E1: 4509+1260. Jetzt ist die Schwelle zum Dadaismus bald überschritten... In den Ferien mehr Hochflurer als unterm Jahr! :ugvm: :ugvm: :ugvm:
Dafür fahren heute am 6er zwei E2 + c5. ;)

Paulchen

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1611 am: 24. Juli 2014, 19:16:12 »
In den Ferien mehr Hochflurer als unterm Jahr!

Das ist doch klar. In den Ferien sind weniger Fahrzeuge im Einsatz, daher kann man mehr ULF abstellen.

Klingelfee

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1612 am: 24. Juli 2014, 21:32:12 »
Die großen Fuhrparkreserven sind notwendig, weil die W.L. ansonsten bei tagesaktuellen Häufungen von ULF Defekten die Ausläufe nicht stellen können. Auf der Linie 33 ist dies besonders einfach zu beobachten. Bei drei A Planauslauf und einem A Reserve waren schon des Öfteren nur ein bis zwei A im Einsatz!
Für eine Besserung der Situation müsste die F52 weit kreativer und flexibler sein. Es wäre erforderlich in miesem Zustand befindliche, stark verschlissene ULF der ersten Generation vorzeitig (und nicht erst nach 8 Jahren/ 500.000 km) einer HU zu unterziehen. Die E1 mi ihrer robusten Technik fahren trotz arg vernachlässigter Wartung und Instandhaltung, die ULF fallen irgendwann wegen defekter Portalbremsen oder Lecks im Hydraulikbereich aus.

nord22

Auf den Zustand der Züge gehe ich jetzt nicht ein, aber du hast einen ganze wichtigen Punkt erwähnt.

Die Züge haben alle 8 Jahre, bzw 500.000 km eine HU. Und wenn ich mit den Zügen auf Teufel komm raus fahren würde, dann hätten die Züge nicht nach 8 Jahren oder 2920 Tagen bereits die 500.000 km Marke erreicht, sondern bei einer durchschnittlichen Laufleistung von  190 km pro Tag bereits nach 7,2 Jahren oder  2630 Tagen bereits die Marke erreicht.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1613 am: 24. Juli 2014, 21:48:42 »
Die Züge haben alle 8 Jahre, bzw 500.000 km eine HU. Und wenn ich mit den Zügen auf Teufel komm raus fahren würde, dann hätten die Züge nicht nach 8 Jahren oder 2920 Tagen bereits die 500.000 km Marke erreicht, sondern bei einer durchschnittlichen Laufleistung von  190 km pro Tag bereits nach 7,2 Jahren oder  2630 Tagen bereits die Marke erreicht.
Das ist ein Problem des Unternehmens. Man könnte ja auch bei der Reserve durchwechseln und kaputte Züge schneller reparieren.

Die Abwälzung solcher internen Probleme auf den Kunden ist das letzte.
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95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1614 am: 24. Juli 2014, 21:55:31 »
Und wenn ich mit den Zügen auf Teufel komm raus fahren würde, dann hätten die Züge nicht nach 8 Jahren oder 2920 Tagen bereits die 500.000 km Marke erreicht, sondern bei einer durchschnittlichen Laufleistung von  190 km pro Tag bereits nach 7,2 Jahren oder  2630 Tagen bereits die Marke erreicht.

Die Züge sind dazu da, um bewegt zu werden. Wo ist das Problem, wenn sie die maximale Laufleistung früher erreicht haben? Die Inspektion muss dann so oder so gemacht werden, das heißt, der Zug hat pro Inspektion immer genau dieselbe Laufleistung erbracht. Die Einsparungseffekte, so sie in der Realität überhaupt vorhanden sind, sind marginal im Vergleich zur zusätzlichen Unzufriedenheit, die durch diese Vorgangsweise bei Fahrgästen und Mitarbeitern (!) erzeugt wird.
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1615 am: 24. Juli 2014, 22:16:59 »
Die Einsparungseffekte, so sie in der Realität überhaupt vorhanden sind, sind marginal im Vergleich zur zusätzlichen Unzufriedenheit
Wenn man 7,2 Jahre statt 8 rechnet, dann dürfte das ohnehin an der Lebenszeit eines ULFs kratzen... 40 Jahre werden sie eher nicht halten, 35 schon eher.
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Bimigel

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1616 am: 24. Juli 2014, 22:25:55 »
Ich bin schon gespannt wie die Ulfe in 20-30 Jahren aussehen werden! ;D :fp:

hema

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1617 am: 25. Juli 2014, 00:38:13 »

Die Züge haben alle 8 Jahre, bzw 500.000 km eine HU. Und wenn ich mit den Zügen auf Teufel komm raus fahren würde, dann hätten die Züge nicht nach 8 Jahren oder 2920 Tagen bereits die 500.000 km Marke erreicht, sondern bei einer durchschnittlichen Laufleistung von  190 km pro Tag bereits nach 7,2 Jahren oder  2630 Tagen bereits die Marke erreicht.
Gemäß der Betriebsangaben für das Jahr 2013 kommt auf einen Triebwagen eine durchschnittliche Jahreslaufleistung von 44.400 Kilometer. In acht Jahren also etwa 350.000 km! Somit kämen höchstens extreme "Ausreißer nach oben" in die Gefahr die halbe Million vorzeitig zu erreichen (Und da ist aufgrund ihrer doch zahlreichen und langen Werkstattaufenthalte wohl kaum ein ULF in dieser Gefahr).
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1618 am: 25. Juli 2014, 06:44:53 »
[...] Die Einsparungseffekte, so sie in der Realität überhaupt vorhanden sind, sind marginal im Vergleich zur zusätzlichen Unzufriedenheit, die durch diese Vorgangsweise bei Fahrgästen und Mitarbeitern (!) erzeugt wird.

Das ist ja die Krux des Managements, das betriebswirtschaftliche Zielvorgaben zu erreichen (und nicht ein öffentliches Interesse unter Beachtung der Prämissen Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit zu bedienen) hat: Einsparungseffekte bei der Reparatur = in Geld meßbare quantitative Größe und somit karrierefördernd, Unzufriedenheit = in Geld nicht meßbare qualitative Größe und daher völlig egal.
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95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1619 am: 25. Juli 2014, 09:06:04 »
Gemäß der Betriebsangaben für das Jahr 2013 kommt auf einen Triebwagen eine durchschnittliche Jahreslaufleistung von 44.400 Kilometer.

Hast du da die 25 Prozent Schadstand berücksichtigt?
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