Und dann kommt bei der nächsten Phase der Herr mit Hut und fragt höflich, wohin der Wagen fährt. Der Fahrer ist geschult und gibt höflich Auskunft, mit der Hoffnung, dass jetzt endlich Schluss ist. Während der Folgezug ungeduldig bimmelt, fragt der gute Mann noch, ob der Wagen auch bei der Gschnasingergasse 35 vorbei kommt. Der Fahrer versucht die Gschnasingergasse ausfindig zu machen. Mittlerweile fällt das Signal um. Endlich, die Gschnasingergasse ist gefunden: " Sie müssen 2 Stationen mit dem Gegenzug fahren!". Der Herr mit Hut fragt noch beim Türenschließen, wo die Haltestelle sei. Der Fahrer reagiert nicht mehr und schaut, dass er endlich weiter kommt. Der Mann ruft mit schirmschwingender Drohgebärde: "Lümmel!" Die jetzt hinzu eilende Frau mit Kinderwagen lässt er kalt in der Haltestelle zurück. Sie notiert sich auf einer Windel die Wagennummer ...
Vielleicht muss sich unser Herr Fahrer später noch rechtfertigen.
Ein bekanntes Schaffneroriginal aus Simmering rief oft: "Gnädigste, des is ned de letzte Tramway für drei Wochen!" Viele Fahrgäste, oder die es noch werden wollen, sind beim Aufhalten Egoisten und dann, wenn sie endlich im Wagen sind, unverschämte Nörgler. Die Tricks, mit Freundlichkeit trotzdem weiter zu kommen, lernt man erst nach der Fahrschule, und in keinem Seminar.